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Hohlen Lerchensporns (Loi-Malis cävs) entgegen. In solchen Mengen stehen sie stellen weise beisammen, daß keine andere Frühlingswaldblume zwi schen ihnen yufkommen kann und die zarten und leicht welken den, tief eingeschnittenen dreizähligen Laubblätter der Pflanze fast unter derBlütenfülle verschwinden. Die tief imBoden sitzende Knolle, die an der unteren Hälfte eine Anzahl dünner Wurzeln besitzt, nimmt jährlich an Umfang zu, bis sie die Größe einer Walnuß erreicht und schließlich im Innern zerreißt. In diesem Hohlraum wachsen dann ein oder zwei Tochterknollen heran. Erst im 4. oder 5. Jahr wird die Pflanze blühreif und treibt einen Blütensproß von 15-40 em Höhe. Vier Kronenblätter, von denen das obere in einen langen Sporn ausgezogen ist, umschließen die sechs Staubgefäße und den Griffel der hübschen purpurnen zweilippigen Blüten, die in endständigen reichblü tigen Trauben zusammenstehen. Nur langrüsselige Bienen kön nen zu dem im Ende des Blütensporns abgeschiedenen Honig gelangen. Infolgedessen wird die Blüte häufig um die Bestäu bung betrogen, indem die kurzrüsseligen Hummeln den Honig durch „Einbruch" gewinnen. Sie beißen den Sporn von außen auf, und auch unsere Honigbiene beteiligt sich gern durch diese offeneTür an einem kleinen „Mundraub". Wenn man die älteren Blüten genauer untersucht, wird man sehr häufig einen angebis senen Sporn finden. Die Pflanze hilft sich dann durch Selbst bestäubung wie viele andere Frühlingsblumen, die durch die Ungunst der Witterung keinen Insektenbesuch erhalten haben. Von fast gleicher Gestalt und Blütentracht, nur etwas kleiner, ist derGefingerteLerchensporn (Loi-^äslis säliäa), aus ders el- ben Familie der bumarisesM, einer Unterfamilie der Mohn gewächse. DieBlätter des GefingertenLerchensporns sind finger förmig tief zerschlitzt. Für die Verbreitung der Pflanze sorgen hauptsächlich Ameisen, die die Samen der zweiklappigen, zu sammengedrückten Schötchen verschleppen. Die Früchte werden bereits im Mai ausgeftreut, und die oberirdischen Teile der Pflanze sterben dann bald ab. Ende April bis in den Mai hinein verrät uns der scharfe Knob lauchduft, daß der Bärenlauch (XKmm ürsinuni) in Blüte steht. Der 20—30 cm hohe Blüten schaft, der aus einer kleinen schlanken, 2-5 cm langen Zwiebel treibt, trägt eine größere Anzahl gestielter weißer Blüten. Sie sind anfangs von einem dünnhäutigen weißlichen Hüllblatt um schlossen, das aber bald abfällt. Als Besucher werden haupt sächlich Bienen, Hummeln und Fliegen festgestellt. Die stern förmige Cinzelblüte besitzt wie alle Liliengewächse (UUiLcssn) sechs Blumenblätter von lanzettlicher Form, sechs Staubgefäße und einen oberständigen dreifächerigen Fruchtknoten. Auch diese Frühlingspflanze lebt sehr gesellig, ost in so ungeheuren Men gen, daß der Waldboden zur Blütezeit wie beschneit aussieht. So sehr sich unser Auge an diesem Blütenmeer der „Knoblauch wiesen" erfreut, der Geruch der Pflanze kann unerträglich wer den. Kühe fressen die frische Pflanze mit Begierde, wenn sie auf der Weide an die Blumen gelangen können. Da aber die Milch durch eine solche Fütterung völlig ungenießbar wird, versucht man in den Gegenden, wo die Pflanze auf die Weide übertritt, einllberhandnehmen desBärenlauchszuverhindern. DieFrucht, eine dreifächerige Kapsel mit schwarzen Samen, die ebenfalls durch Ameisen verschleppt werden, reist bereits im Juni oder Juli. Die Samen gelangen aber erst im März oder April des nächsten Jahres zur Keimung. Die Gattung ^llmm, die in Lük-eni/rr/eZr. ZZrudn ük-zrnukn). Famröre: I^r/r'aeeen. L/ü'terer't?