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dieser Art, im Gesamtumfange von rund 2 Millionen Hektar, grünen in Deutschland, während außerhalb des Reichsgebietes das Vorkommen der Rotbuche sehr ungleichmäßig ist. Ihre Nord grenze deckt sich mit der der Traubeneiche. Sie reicht in Nor wegen kns zum 60. Breitengrad. Nach Osten geht sie bis zum Kaukasus und bis nach Persien und im Süden bis Nordgriechen land und Sizilien. Die Rotbuche (k'äAris silvätica), die der Familie der^sAscsen (Buchengewächse) ihren Namen gegeben hat, besitzt bei uns ihre größte Ver breitung in West-, Süd- und Mitteldeutschland, vor allem um Kassel, Wiesbaden, in Hessen, Rheinpfalz, Baden, Württem berg, Unterfranken, Braunschweig und -Hannover. Sie liebt zwar kalkhaltigen Gebirgsboden, doch gedeiht sie auch freudig auf dem Sand der Norddeutschen Tiefebene; und an der Ostsee und auf der Insel Rügen gibt es wohl die schönsten deutschen Buchenwälder überhaupt. Sie steigt im Gebirge ziemlich hoch empor und ist in den Alpen, wenn auch in Krüppelform, noch bis l 600 m Höhe i anzutreffen. In bezug auf die Bodengüte ist die Buche keineswegs so anspruchsvoll, wie ihr im allgemeinen nachgesagt wird. Sie meidet aber die nassen Au- böden der Flußniederungen. In Über schwemmungsgebieten fehlt sie voll ständig, und selbst nach nur vorüber gehender Stauung durch Hochwasser geht sie meist ein. Höhere Anforde rungen stellt sie allerdings an Wärme und Luftfeuchtigkeit. Sie braucht zum freudigen Gedeihen während des Sommers ausreichende Niederschläge, und dem trockenen kontinentalen Klima Osteuropas weicht sie geradezu aus. Waldbaulich ist dieBuche die wichtigste Holzart, und der große Forstmann Möller nannte sie die „Mutter des Waldes", denn ihr Laub und ihre Bewurzelung erhalten den Boden im günstigsten Zustand. Daher wird sie neuerdings in Kiefernwäldern häufig als Unterstand gepflanzt. Ihr reicher Laubfall im Herbst unterstützt die Krü melung des Bodens, und durch die starke Beschattung unterdrückt sie das wuchernde Heidekraut in derselben Weise wie die Hainbuche. Schattige Kühle umfängt uns im Som mer im Buchenhochwald. Kaum verirrt sich ein Sonnenstrahl durch das dichte Laubdach auf den Waldboden, der von einer dichten Schicht braungelben Lau bes bedeckt ist. Die Buche liebt einen geschloffenen Stand und gedeiht am besten, wenn keinLichtstrahldenBoden erreicht. Daher ist derBuchenwald auch auffallend pflanzenarm. Eine reiche Bodenflora duldet dieBuche eigentlich nur im Frühling, solange sie noch nicht belaubt ist. Aber sobald die Blätter der Buche entfaltet sind und das Sonnen licht abschließen, verschwinden alle die lieblichen Frühlingsboten, wie Busch windröschen, Feigwurz, Leberblümchen und Waldprimel. Nie mals finden wir Moose und Heidekräuter, Preise!- und Heidel beeren im geschlossenen Buchenwald. Wenig gastfreundlich ist dieBuche auch gegen andere Gehölze; am ehesten läßt sie noch Haselsträucher und Hainbuchen auskommen und den schatten ertragenden Seidelbast, der bereits im März oder April vor dem Laubaufbruch der Buche blüht. Von allen unfern Laubhölzern hat die Rotbuche das geringste Lichtbedürfnis, sie wird darin nur von der Tanne und der Eibe übertroffen, die ebenfalls ausgeprägte Schattenhölzer sind. Als Untergehölz vermag sie noch bei einem Lichtwert zu ge deihen, der nur fl-r» des vollen Tageslichtes beträgt. Sie breitet dann ihr Laub so waagerecht aus, „daß kein einziges Blatt des betreffenden Strauches mehr im Schatten des eigenen Laubes steht". Auch der junge Buchcnnachwuchs entwickelt sich im tiefsten Dämmerlicht des Waldes. Nur langsam wächst die Buche heran; im 10. Jahr ist sie erst IN hoch, im 20. 3 IN, im 30. 6 m. Zwischen dem 30. und Kotbucken srZvatica). kalnr'Zre.- LZütere/t.- LncZe ^f-rZ, ZVZar