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sOa?-/rna ^anrr'/re.' Oo^osr'ten. LZütesert: </rr/r, ^r/ZT/5t läuferartig kriechenden Wurzelstock, der ein giftiges Saponin enthält. 2m Wasser schäumen die zerstoßenen Wurzeln wie Seife, sie wurden daher früher zum Reinigen von Kleidem ver wendet. Die kreuzweise gegenständige Blattstellung, die man in der Botanik als „dekussierte" Blattstellung bezeichnet, ist allen Nelkengewächsen (LarzmpKMaeasu) eigentümlich. Auch der Gemeine Rainfarn (Lüi^sänrttsinnin vnIZüi-s — lanaoÄnrn vulgäre) duftet stark, aber unangenehm aromatisch, fast stinkend, die Blätter noch mehr als die Blüten. Der erste Gattungsname verrät, daß die Pflanze mit der Wucherblume (Llir^säntliemum Usueäurliemum) ver wandt ist, mit der sie auch viel Ähnlichkeit hat, nur daß dem Rainfarn die Strahlenblüten ausgefallen sind. Ls ist sehr wahr scheinlich, daß seine Vorfahren noch im Besitz des weißen Blüten sternes waren. Der Rainfarn wächst sehr gesellig an allen trok- kenen Stellen, er steigt auch gern ins Gebirge und besiedelt dort die sonnigen Nadelwaldränder in großen Massen, da sein dunkelbrauner, bleististdicker Wurzelstock den Boden ausläufer artig weit durchzieht. Die 60-125 em hohen, im oberen Teil etwas verzweigten Stengel sind mit doppelt fiederteiligen Blät tern reich besetzt und tragen vom Juli bis Oktober endständige, reichblütige Doldentrauben mit scheibenförmigen, dunkelgelben Blütenkörbchen, die einige Hundert kleiner, zwittriger Röhren blüten enthalten. Allerhand Insekten tummeln sich auf den weit hin leuchtenden Blütenscheiben. Die treuesten Besucher sind die Fliegen, aber auch Falter und Wanzen finden sich auf den Blüten körbchen ein. Aus jeder einzelnen Röhrenblüte entwickelt sich ein sünfkantiges Früchtchen, das mit einem krönchenartigen Haar kranz (Pappus) ausgestattet ist und nach der Reife vom Winde fortgeführt wird. Lin borstiger, stacheliger Geselle ist die Golddistel (Lai-Itoa vnlAsi-is), auch Gemeine Eberwurz genannt; sie ist wie der Rainfarn ein Korbblütler (Lomposirs). Noch vor etwa 50 Jahren war ihr Verbreitungsgebiet auf den äußersten Süd osten Deutschlands beschränkt. Von Jahr zu Jahr läßt sich be obachten, wie sie schrittweise nach Nordwesten vorrückt und die dürren, sonnig en Triften, die Kalkhüg el, die sandig enW egränder und Kiefemwälder besiedelt. Ihre strohgelben, bis 5 cm großen, halbkugeligen Blütenköpfchen sind insofern bemerkenswert, als der Strahlenkranz nicht von den Randblüten, wie sonst bei den eomposiwn, sondern von den innersten Blättern des Hüllkelches- gebildet wird. Diese Hüllkelchblätter, die die Schaufunktion der Randblüten übernommen haben, umschließen eine große Zahl dunkelgelber, an der Spitze purpurroter Röhrenblüten mit bor stenförmigen Spreublättern am Grunde des Blütenbodens. Als Bestäuber werden hauptsächlich Bienen und Schwebfliegen be obachtet. Aus der kräftigen Pfahlwurzel, die tief in den trockenen Boden eindringt, erhebt sich ein aufrechter, 15-50 em hoher, verzweigter Stengel mit länglich-lanzettlichen, buchtig gezähnten und mit Stacheln bewehrten Blättern. Da an den trockenen Standorten der Pflanzenwuchs an sich schonspärlich ist, imGegen- satz zu der massigen Vegetation der Niederungswiesen, ist jede Pflanze um die Erhaltung ihres Individuums und ihrer Art aufs äußerste besorgt und schützt sich gegen tierische Feinde durch eine stachelige Wehr oder durch beißenden Milchsaft und Gifte oder durch unangenehmen Geruch. Als Schutz gegen übermäßige Verdunstung sind die Blätter der Golddistel auf der Unterseite spinnwebig behaart, ebenso der Blütenstengel. Die vertrocknete Pflanze, die ihre Form infolge ihrer Starrheit und Härte fast völlig bewahrt, ist auch im folgenden Jahr noch gut zu erkennen. Weit größere Blütenköpfe (7-13 em) mit silberweiß glänzenden Hüllkelchblättern und mehreren Hundert weißrosa bis rotvioletten Röhrenblüten, die hauptsächlich von Hummeln bestäubt werden, besitzt die Silberdistel (Larlma aeaulis), auch Wetterdistel genannt. Sie stehtunterNaturschutz. Gold- und Silberdisteln fin den wir meist an den gleichen Standorten zusammen, in der Ost mark und in Süd-und Mitteldeutschland häufiger als imNorden. Aus dem dichten Ufergebüsch der Bachläufe, die mit silberblätt rigen Weiden und dunklen Erlen, mit Kreuzdorn und Faul baum, mit Traubenkirsche und Spindelbaum bestanden sind, klettert mit dünnen, kantigen Zweigen eine schmächtige Pflanze hervor. Sie lehnt sich an das Geäst der standfesteren Sträucher ihrer Umgebung und breitet die hin und her gebogenen, rötlich überlaufenen Stengel mit den gestielten, länglich herzeiförmigen, oben spießförmigen Blättern über die andern Pflanzen des Ge büsches, um ihre kleinen, blau und gelb leuchtenden Blüten ins rechte Licht zu rücken. Wenn man diese haltlosen, bis 2 m langen Stengel abwärts verfolgt, findet man etwas unterhalb derBlüten auch einen rispenähnlichen Fruchtstand mit grünen und roten Beeren in allen Entwicklungszuständen. Weder die Blüten noch die Beeren sehen vertrauenerweckend aus, und es sei auch nach drücklich vor ihnen gewarnt, denn sie sind stark giftig. Die Pflanze; die sich so auffällig in den Vordergrund drängt, ist der