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338 21. Quellen der Wärme. Natur jedes einzelnen von ihnen. Die dem betreffenden Körper zugehörige Neutralisationswärme wird bei der Neutralisation frei, ganz ohne Rücksicht auf den dieselbe bewirkenden (auslösenden) Körper. Dasselbe gilt auch für manche andere umkehrbare Prozesse; ob auch für nicht umkehrbare lässt sich zur Zeit nicht entscheiden. Viele Arten derselben, wie die Fällung der Metalle durch einander, die Verdrängung eines Salzbildners durch einen andern, erfolgen meistens, jedoch nicht immer, im Sinne der po sitiven Wärmetönung. Gleichwohl bleibt es zweifelhaft, ob die entwickelte Wärme als ein richtiges Maass für die Stärke der ge lösten Verwandtschaftskräfte angesehen werden darf. Ordnet man die Metalle in eine Reihe, sodass jedes vorhergehende von dem folgenden aus der Lösung gefällt wird, so erhält man im wesent lichen dieselbe Reihenfolge, die sich aus der Wärmetönung bei der Auflösung ergiebt. Die Reihenfolge ist auch identisch mit der elektrischen Spannungsreihe (für je zwei mit dem betreffen den Lösungsmittel). Die elektromotorische Kraft ist aber nach neueren Untersuchungen nicht proportional mit der Wärme menge, welche der im Strom eintretende chemische Umsatz er- zeugen kann: vielmehr ist nur ein Theil der in diesem Umsätze frei werdenden Energie, die „freie Energie“, für die Erzeugung des Stromes verwendbar, ein anderer Theil „die gebundene Energie“ aber nicht. Voraussichtlich wird man auch für andre Leistungen der in den chemischen Elementen und Verbindungen enthaltenen Energie der Scheidung in diese zwei Theile bedürfen, ehe die Gesetze der Umwandlungen und ihre Beziehung zur Affinität erkannt werden können. Bgr. Berthelot. La synthese organique et la tberraochiinie. Rev. sc. 1882 (3) II, 2, 674-080+; HI, 1,42-48, 333-338, 385-390f. In den Vorlesungen, welche der Verfasser unter dieser Be zeichnung an dem College de France gehalten und welche er an den bezeichneten Stellen veröffentlicht hat, zeigt er, wie die Thermochemie als Richtschnur für die Synthese organischer Ver bindungen dienen kann, indem sie angiebt, welche Reactionen