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598 21. Quellen der Wärme. stand des Systems ab und ist dieselbe, welches auch die Art und die Folge des Zwischenzustandes sein mag. III) Princip der grössten Arbeit. Jede chemische Aenderung, welche sich ohne Däzwischenkunft einer fremden Energie vollzieht, strebt zur Er zeugung desjenigen Körpers, welcher am meisten Wärme ent bindet. H. Berthelot. Chaleur de formation de l’ammoniaque. C. R. LXXX1X, 877-883; Anu. d. chini. et d. phys. (5) XX, 247 bis 254f; J. ehern, soc. CC1X, April 1880, 207-208; Rull. soc. chim. XXIR, 505-509; Chem. C. RI. (3) XI, 17-19; Reibl. IV, 191-192*. Favre und Silbeumann, sowie Thomsen bestimmten die Bildungs- wärme des Ammoniaks durch Zersetzung desselben mittelst Chlor und fanden für die Reaktionen N+H 3 = NH 3 (gasförmig), N+H ä -f-aq = NH 3 gelöst die Wärmetönungen +22,73 und -f-31,47 Cal. (bez. auf 14 g N), beziehungsweise +26,71 und +35,5 Cal. Die Bestimmungen weichen mithin um 20 pCt. von einander ab. Ver fasser bezweifelt, dass die Reaktion genau nach der Gleichung 4NI1 3 + C1 = N+NH 4 C1 verläuft und erkennt deshalb die Richtig keit der Werthe, die aus der hierbei beobachteten Wärmetönung hergeleitet sind, nicht an. Verfasser hat schon früher durch Auf lösen von Brom in Natronlauge und Hiuzufügen von Ammoniak die Bildungwärme von verdünntem Ammoniak hergeleitet und die selbe gleich +22,8 Cal. gefunden. Neuerdings bestimmte er die selbe nochmals, indem er die Verbrennungswärme des Ammoniaks mittelst seiner gläsernen Verbrennungskammer (Berthelot, Mee. chim. I, 246) maass. Die Verbrennung erfolgt nach der Gleichung NH 3 +0 3 = N+3HO und die dabei beobachtete Wärmetönung betrug bei 12° im Mittel +91,3 Cal. ••'), Wird nun die Bildungswärme des Wassers zu + 34,5 Cal. angenommen so folgt daraus N+H 3 = NII 3 gasf. +12,2 Cal. und da nach früheren Bestimmungen des Verfassers die Lösuugs- *) Bei Berthelot ist 1 Cal. = 1000 cal. (Graramcalorien). B. bedient sich ferner der älteren chem. Schreibweise (Wasser = HO).