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27. Elektrostatik. P. Curie. Sur la symetrie dans les phenomenes physiques, symetrie d’un champ electrique et d’un champ magnetique. J. de phys. (3) 3, 393—415, 1894 f. Der Verfasser will mit der vorliegenden Arbeit die Ueber- legungen der krystallographischen Symmetrie in das Studium physikalischer Erscheinungen einführen. Betrachtet man nämlich das Mittel, in welchem eine physikalische Erscheinung vor sich geht, so können gewisse Symmetrieelemente gleichzeitig mit gewissen Phänomenen existiren, ohne jedoch für die Erscheinung nöthig zu sein. Dagegen ist es aber nöthig, dass gewisse Symmetrieelemente nicht vorhanden sind. Erst diese Dissymmetrie schafft das Phänomen. Wenn mehrere Naturerscheinungen sich in einem System gleichzeitig abspielen, so lagern sich auch die zugehörigen Dis symmetrien über einander. Es bleiben also in dem System nur diejenigen symmetrischen Elemente bestehen, die sich mit allen auftretenden Erscheinungen vertragen. Wenn bestimmte Ursachen bestimmte Wirkungen hervor bringen , so müssen die Symmetrieelemente der Ursachen sich in den Wirkungen wiederfinden, und andererseits, wenn bestimmte Wirkungen eine bestimmte Dissymmetrie aufweisen, so muss diese Dissymmetrie sich in den Ursachen wiedererkennen lassen, aus welchen sie entstand. Die Symmetrien des elektrischen und magnetischen Feldes werden im Besonderen erörtert. Das elektrische Feld besitzt zwei isotropische Symmetrieaxen, die gegen einander gerichtet sind, beide von der Ordnung oo, d. h. es sind in Bezug auf beide unendlich viele symmetrische Transformationen möglich. Das elektrische Feld hat ferner unendlich viele Symmetrieebenen, welche alle die Isotropieaxe enthalten, aber keine Symmetrieebenen senkrecht zur Axe, kein Symmetriecentrum und keine binären Axen der cylin- drischen Gruppe. Die Symmetrien sind dieselben wie diejenigen eines Punktes auf der Axe eines geraden Kreiskegelstumpfes. —