Potentialunterschiede an der Kathode früher constatirt wurde als das Auftreten der ersten Wasserstoft’blasen. 5. Die Grösse der H - Polarisation ist im Moment, wo inan die Ausscheidung der ersten Gasbläschen beobachtet hat, bei allen drei Kathodenmodificationen (Silberplattenkathoden mit polirter, versilberter, geritzter Oberfläche) gleich, obwohl die elektromotori schen Kräfte, die diese Polarisation hervorgerufen haben, bei ver schiedenen Oberflächen verschieden ist. Bgr. Jan Roszkowski. Studien über die kathodische Polarisation. II. Verlauf und Grösse der galvanischen Polarisation bei flüssigen Kathoden. Ostwald, ZS. phys. Chem. 15, 305—322, 1894 j-. Unter Anwendung der im vorstehenden Referat beschriebenen Methode untersuchte der Verf. die Polarisation an Kathoden aus Quecksilber und aus Amalgamen mit 1 Proc. Zink oder Blei oder 0,053 Proc. Kupfer, sowie an Kathoden aus Woon’schem Metall in fester und flüssiger Form. Bei Anwendung von Quecksilber- und Kupferamalgamkathoden nimmt die H - Polarisation von An fang an gleichmässig mit der elektromotorischen Kraft des polari- sirenden Stromes zu, während sie bei dem Zink- und Bleiamalgam bis zu einer gewissen Höhe des polarisirenden Stromes Constant bleibende Werthe (Zink + 0,580 und Blei — 0,005 V.) zeigt. Diese Zahlen sind die Potentialunterschiede zwischen Zink und Blei einerseits und x /io-Normal-Schwefelsäure andererseits. Die kathodische' Polarisation bei niedrigen elektromotorischen Kräften des primären Stromes ist mithin diejenige elektromotorische Kraft, welche durch die Potentialdifferenz zwischen Metall und Schwefel säure hervorgerufen wird. Von einer bestimmten elektromotorischen Kraft an (2,275 V. beim Zink- und 1,915 V. beim Bleiamalgam) wachsen dann die Potentialunterschiede proportional der elektro motorischen Kraft des primären Stromes. — Das abweichende Verhalten des Kupferamalgams erklärt sich aus der grossen Ver dünnung desselben und dem Umstande, dass Kupfer und Queck silber in der Spannungsreihe einander sehr nahe stehen. Bei der höchsten angewandten elektromotorischen Kraft (etwa 4,200 V.) sind die Werthe der 11-Polarisation nahezu gleich: 1,522 V. an der Quecksilberkathode; 1,640 V. am Zinkamalgam; 1,580 V. am Blei amalgam; 1,584 V. am Kupferamalgam. Das erste Auftreten von Gas blasen wurde bei sehr verschiedenen elektromotorischen Kräften beobachtet: bei Quecksilber und Zinkamalgam bei rund 1,8 V., bei