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Organ für Färberei, Druckerei, BleicheÄ, - / 7/!, Farbwanrm-, Buntpapiersabrikation und Droguenhandtt. "^ Redacteur und Herausgeber vr. W. Hleimann, Privatdocent der Färberei-Wissenschaften in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 8. Februar. Zechszehriter Jahrgang. 1«»5. Ausgabe in sranMschcr Sprache: „loui-nal äo leiniurv llv ^/I. Nkimsnn." . In der AeitungSvreisliste Nr. S9W, franz. Ausgabe Nr. 528. jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, jede 4. mit 12—24 natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tltteln und Holzschnitten. Preis des Zaiirganys 2o Mart —25 Francs —l0 Rudel (vautnoren)lä n. o. AZ. —l pso. Slerl.---- 7 Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne, Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Ng.elläruclr uinl alltzr TVrtilcol äiosor Atzsetriliell äoxonirton Kummer untsrsu^t. Inhalt. Verfälschung von Weinstein 51 Berichtigung 52 Nachrichten 52 Färber-Akademie 54 Deutsche Patente 55 Neuerungen im Blaudruck 55 Blauschwarz auf Wolle 55 Verfälschung von Weinstein. Eine süddeutsche Weinsteiiisirina versendet ein Circular, dem wir folgendes entnehmen. Einer unserer Geschäftsfreunde bezog von einer bekannten rheiubayrischen Weinstein - Handlung und Weinstein - Fabrik ein Fast „Is. abgelebten Pfälzer Faß wein stein." Beim Oeffnen des Fasses zeigte sich ein penetranter Geruch, und eist bei sorgfältigster Be sichtigung des Inhalts konnte man wahrnehmen, daß dem Weinsteine kleine grauweiße Körner mechanisch bei gemengt waren, welche eine starke Reaction auf Schwefel säure zeigten Nach derFresenius'schcnTitrirmethode sollte dieser Weinstein einen Gehalt von 83,98 Prvc. saures weivsanres Kali haben (2,465«- Weinstein brauchten beim Titriren 11-°»' Normalnatron---2,0702s-saures weinsaures Kali). Ais wir jedoch, stutzig geworden durch den hohen Gehalt des Weinsteins an Schwefel säure, den Weinstein verkohlten*) und den wässerigen Auszug aus der verkohlten Substanz, welcher eine dem sauren weinsauren Kali äquivalente Menge kohlensaures Kali enthalten muß, mit Normalsäure tritirten, fanden wir auffallender Weise nur 3,3 Proc. saures weivsanres Kali. (2,184s- Weinstein brauckten nach dem Glühen 0,37--°- Normalsäure --- 0,069 634s- saures weinsaures *) Die Verkohlung und Bestimmung des entstan denen kohlens. Kalt's darf von einem gewissenhaften Untersucher überhaupt nie unterlassen werden. Violette baumwollene Kette und schwarzer Mohair schuß in Orleans 57 Frage-Beantwortungen 57 Briefkasten 58 Farbwaaren-Preise 59 Bacanzen-Liste 5g Kali---3,1 Proc.) Hieraus geht hervor, daß dem Weinsteine absichtlich ein saures schwefelsaures Salz beigemischt sein mußte, welches beim Verkohlen eine dem ursprünglich im Weinsteine enthaltenen sauren weinsaureu Kali äquivalente Menge kohlensaures Kali neutralifirt hatte. Die Resultate beider Methoden hätten, wenn keine Verfälschung Vorgelegen wäre, sich absolut decken müssen. Wir wollen der Weinsteinverfälschung nicht das Wort reden; im Gegentheil bekämpfen wir dieselbe seit Jahren. Indessen ist das Vorkommen von Verfälschungen gerade hier zum Theil auf Rechnung der übel angebrachten Sparsamkeit mancherConsumenten zusetzen, welche Verkäufer mit weitem Gewissen zu solchen Manipulationen oft geradezu herausfordert. Da wird zunächst der Weinstein von demjenigen Fa brikanten oder Händler bezogen, welcher ihn am billigsten anbietet. Oft fragt man nicht einmal, wieviel Wasser und wieviel Procente reinen Weinsteins das angekaufte Produkt hat. Aber auch die Vorsichtigeren, welche sich die Procent-