Volltext Seite (XML)
England $ 12 035 000 Frankreich .... 8979500 Deutschland .... 3724640 Dem gegenüber veröffentlicht nun die „N-Y. H.-Z.“ die nachstehenden interessanten Mit teilungen eines, mit den kommerziellen Ver hältnissen auf den Philippinen vertrauten nord- amerikanischen Fachmannes: „ Die vom bundesstatistischen Amt veröffent lichten Ziffern beruhen auf spanischen Stati stiken, die notorisch unzuverlässig sind. Auch wenn die Zahlen richtig wären, entsprächen sie nicht den wirklichen Verhältnissen. Nach den vorliegenden Ziffern nimmt Deutschland bei der Ausfuhr die vierte, bei der Einfuhr die sechste Stelle ein. Für den mit dem Handel im Philippinen-Archipel nicht Vertrauten würde also das Deutsche Reich doch nur im ganzen geringe Handels-Interessen zu beschützen haben. Dem ist jedoch nicht so, denn die deutsche Kolonie in Manila ist die zahlreichste von allen dort wohnenden Fremden, sie ist mit dem Lande verwachsen und unterhält ihren Handels- Interessen entsprechende Beziehungen zu den Märkten, welche ihr die gelegensten sind, ,,Die in Manila etablierten deutschen Handels häuser kaufen und verkaufen von und nach Spanien, England, Frankreich, China, Japan einen bedeutenden kommerziellen Faktor bilden, | sich dort in handelspolitischer Beziehung fest- trotzdem in der Statistik einen niedrigeren Rang zusetzen und einen Teil des chinesischen Marktes einnimmt, als ihm thatsächlich gebührt. Die Entfaltung der deutschen Streitkräfte in den Gewässern von Manila erscheint unter den Um ständen am Platze, denn deutsche Unterthanen haben dort grofse Interessen geschaffen, die gegen etwaige Übergriffe der aufständischen Tangalen geschützt werden müssen. Keine von den anderen Nationen, welche in den obigen Statistiken aufgeführt sind, England ausge nommen, nimmt handelspolitisch die Stelle ein, welche ihr zugewiesen. Die Ver. Staaten, welche in der Einfuhr die zweite Stelle einnehmen, besitzen kein einziges Handelshaus von Be deutung im Archipel und sind lediglich von englischen und deutschen Häusern abhängig.“ Handelshäuser in ]VIanila. Nachdruck verboten. Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Spanien und Amerika und die dadurch veranlafste Wiederauf an sich zu reifsen. In letzterem Falle befindet sich das belgische Konsortium, welches soeben mit der Regierung Chinas einen Vertrag wegen des Baues der Luhan-Eisenbahn abgeschlossen hat, wobei allerdings nicht übersehen werden darf, dafs diese Gesellschaft eigentlich nur von der Russisch - chinesischen Bank vorgeschoben ist, um in unauffälliger Weise den Einflufs des Czarenreiches beim Sohn des Himmels und seinen Beratern zu verstärken. Hier zeigt sich auch der Mitwelt das seltsame Schauspiel der Riva lität zwischen den beiden „befreundeten Na tionen“, denn es ist nicht Rufsland allein, welches durch Bahnbauten grofsen Stiles seine Einflufssphäre zu erweitern sucht, sondern insbesondere Frankreich bemüht sich von Ton- kin, dem Schmerzenskinde unter seinen Kolo- nieen aus, einen eisernen Weg ins Herz des chinesischen Reiches hinein zu bahnen. So hat inzwischen eine französische Gesellschaft die Konzession für eine Linie von Tonkin bis I Yunnan bereits erhalten und läfst gegenwärtig nähme der Handelsbeziehungen nach der Haupt- Vermessungen für eine weitere, welche längs stadt der Philippinen dürfte auch der deutschen des Yantse - Kiang und dann zum oberen Eisen-Industrie den Anlafs bieten, dem Export Mekomg führen soll, ausführen. Allerdings wieder mehr Beachtung zu schenken. Zu diesem : soll durch diese letztere Bahn den englischen Handel mit dem Archipel unterhält. „Die bedeutendsten Einfuhrhäuser für euro- und auch den Ver. Staaten alle diejenigen Zwecke geben wir nachstehend einige Firmen Bestrebungen in erster Linie ein Paroli ge- Waren, welche ihnen Gewinn verschaffen. So an, mit denen unsere Fabrikanten wegen der boten werden, indem man Grofsbritannien auf kommt es, dafs der Wert ihrer Handelstrans- Lieferung von Eisenwaren in Verbindung treten diese Weise in der Erschliefsung des oberen aktionen bei derjenigen Nation zur Erscheinung könnten, natürlich unter den üblichen Vor- Yantse-Kiang zuvorkommt. In England wird gelangt, die nach der Statistik fortgesetzt direkten sichtsmafsregeln: Messer-, Kurz- und Emaille- nämlich gegenwärtig vor allem für zwei chine- j Waren: Bazar Velasco, calle Nueva; J. F. sische Bahnlinien agitiert: die eine von ihnen Ramirez, Puerta del sol, Escolta; Gebr. Warlo- j ist die hier speziell in Frage kommende, welche päische Produkte in Manila sind deutsche; sie mont, 31 Escolta. Eisen und Metalle: Aldecoa von Mandalay in Indien durch Yunnan bis importieren Waren aus Amerika, ganz besonders ;& Co., muelle del Rey; Jerchasti & Co., muelle ; Chungking führen soll, dem am weitesten im aus Spanien, w r oher alle diejenigen Artikel zu S. Fernando; Gebr. Warlomont, 31 Escolta. Innern gelegenen Vertragshafen am Yantse verhältnismäfsig vorteilhaften Preisen geliefert Import-und Exporthändler: Froelich &Kuttner, innerhalb der britischen Einflufssphäre. Da werden, deren Einfuhr der auf den Philippinen Anloague (deutsch); Heinssen & Co., 26 Rosario durch würde sich England die gewaltige Scheng- gültige Zolltarif erlaubt. Die deutschen Häuser (deutsch); Baer Senior & Co., 20 Escolta tu-Ebene erschliefsen, mit ihren volkreichen, empfangen aus Spanien nicht nur Textilwaren, (deutsch); Enrique Spitz, 8 Escolta (deutsch); j wohlhabenden Dörfern und Städten, ihren sondern auch Weine, aller Art Lebensmittel, Struckmann & Co., Anloague (deutsch); Till- Hainen von Fruchtbäumen, Cedern und Bam- Maschinen, Schuhwaren, Papierwagen u. s. w. i son, Hermann & Co., 15 Anloague (deutsch); bus, ihren fruchtbaren Feldern und Gärten, so den ersten Rang im Import- j Andrew & Co., 13 Anloague (engl.); Findlay! eine Welt, die seit Jahrtausenden von der & Co., 10 plaza Goste (engl.); Forbes Munn ; Aufsenweit abgeschlossen sich zum blühendsten und nehmen Handel auf den Philippinen ein. Zur wirtschaftlichen Erschliessung Chinas. Nachdruck verboten. „Die Deutschen haben auch wichtige Export-' & Co., 8 Cervantes (engl.); Gutierrez hermanos, j häuser auf Manila. Aber als praktisches Volk : 7 Beaterio (span.); Hollmann & Co., 8 P. Moraga schicken sie ihre Waren direkt auf die ge- (schweiz.); M. Peipoch, 4 S. Gabriel (span.), gebenen Märkte, besonders dahin, wo sie noch wenig bekannt sind. Auch zeichnen sie sich in der Cigarren- und Cigaretten-Fabrikationaus. Deutsch sind die gröfsten und besteingerichteten Fabriken mit nur zwei Ausnahmen, und das sind die ,Compania General de Tabacos' und ,La Insular'. Deutsch ist zum weitaus gröfsten Teil die Ausfuhr von besonderen Tabak-Fabri katen für England, die britischen Kolonieen, China und Japan, wo sich ihre Marken eines grofsen Rufes erfreuen. „Es mufs deshalb dem deutschen Handel auf den Philippinen die gröfste Bedeutung zuge- und ist es dem einen oder anderen nicht ver-j ähnlichen Bahn, und zwar von Peking nach messen werden, und so wird es verständlich, gönnt selbst Territorialbesitz im fernen Osten ! Hankau beschäftigt ist. warum Deutschland, obschon seine Häuser zu erwerben, so wird er wenigstens versuchen, Teile des himmlischen Reiches entwickelt hat. Die andere, noch bedeutendere, würde diejenige von Peking über Tientsin und Chinkiang bis Hangschan sein, mit späterer Durchführung bis Canton. Diese berührte mehr als 40 Städte mit einer Einwohnerzahl von je über 20000, und eine Menge volkreicher Dörfer durchquerte fünf Provinzen, deren Bevölkerung sich auf nicht weniger als 150 Millionen Menschen be- ist eigentlich eine belustigende Er- ziffert. Falls es gelingt, die Konzession für scheinung, wie in heifsem Bemühen,: diese Linie vom Tsung-Li-Yamen zu erhalten — einen Teil des zerbröckelnden himm- i und die Guinea arbeitet im fernen Osten nicht lischen Reiches, und zwar einen möglichst weniger gut als der Rubel auf Reisen — so lohnenden, für sich zu erlangen, die Völker j würde dadurch Rufsland wesentlich ins Hinter- Europas einander den Rang abzulaufen suchen, treffen kommen, welches mit dem Plane einer Inzwischen, während die übrigen Mächte