Volltext Seite (XML)
28» Sprüche für s Leben. Am meisten ist und wahrsten der mein Freund, Der warm, nicht heiß, das Gute, was ich habe. Und streng, doch genau, den Fehler sieht. Hat dieser Freund ein Herz der Redlichen, So liebt er mich, wie ich geliebt mag sein. < Klopstock.) Schande dem, der sich schwächlich nach dem Grabe sehnt, bevor er sich ein Recht darauf erworben. Ein Tod ohne Be deutung ist das Traurigste, was einen Mann treffen kann. < L o h b a u e r.) Träume nicht, sondern denke und handle. Nichts thun wollen, weil man nicht Alles thun kann — und Tempel des Nachruhms im Süden bauen, ohne den Fuß nach Norden setzen zu wollen oder den Pfad dahin auch nur zu kennen — ist gleich thöricht. (Lohbauer.1 Wenn der Mensch sich etwas fest vornimmt — so ist ihm mehr möglich, als man ^glaubt — und Gott hilft im äußersten Elend. (Pestalozzi.) Bei Reichen und bei Armen muß das Herz kn Ordnung sein, wenn sie glücklich sein sollen. Und zu diesem Zwecke kommen weit mehr Menschen durch Noth und Sorgen, als durch Ruhe und Freuden. Gott würde uns sonst wohl gern lauter Freuden gönnen. Da aber die Menschen Glück und Ruhe und Freuden nur alsdann ertragen können, wenn ihr Herz zu vielen Ucberwindungen gebildet, standhaft, fest und geduldig und weise ist, so ist offenbar, daß viel Noth und Elend in der Welt sein muß; denn ohne das kommt bei wenigen Menschen das Herz in Ordnung und zur innern Ruhe. (Pestalozzi.) Poesie. Adolpl, Bube „nd InlinS Mosen. Beide haben ein und dasselbe Thema fast in ein und derselben Form be sungen und gleichwohl welche Verschiedenheit zwischen den bei den Gedichtleins. Wir thcilen beide zur Vergleichung mit. A. Bube singt in Nr. 87. der Abendzeitung l84l: Der schlafende See. ES schläft der See in leichtem Duft. Und träumt den schönsten Traum. Still, stille. Vöglein in der Luft! Schweig'. Schilf am Uferschaum. Und du, Sylphide, die im Kreis Schwebt ob der Ruhestatt, Weck' ihn mir nicht und setzt dich leis Dort auf das Lotuödlatt. In Mosen's Gedichtsammlung lies't man: Der träumende See. Der See ruht tief im blauen Traum. Von Wafferblumen zugedcckt! Ihr Vöglein hoch im Fichtenbaum, Daß ihr mir nicht den Schläfer weckt. Doch leise weht das Schilf und wiegt Das Haupt mit leichtem Sinn; Ein blauer Falter aber fliegt Darüber einsam hin. Patriotische Poesie. Einen klassischen Beitrag hierzu liefert ein Herr Giersberg in einem Leipziger Blatte. Da heißt es unter Anderm: Bei Möckern ging's gar blutig her. Die Feinde machten's uns brav schwer; Doch floh'n sie endlich um die Wett' Vor unsrer Kolb' und Bajonett'. Sie möckerten: „ltlais, mais, man elrvr! Dlnis, inais!" bald Murten sie nicht mehr! Auf's Maul ein deutscher Kolbenschlag, Der Möck'rer lobt am Boden lag. Was fort könnt, floh gen Rosenthal, Mit Blücher hinterdrein wir all; Wir jagten sie durch Busch und Moor, Dis Leipzig an das Halle'sche Thor. Der Blücher rief: Nun haltet an. Bis uns zu Hilff die Schweden nahn. Zu groß ist hier der Feinde Macht, Drum bis zum Morgen, gute Nacht. Wünschen gleichfalls wohl zu schlafen, Herr Giersberg; wenn die Rhcinfrage einmal praktisch erörtert wird, lassen Sie sich als Fcldpoet anstellen; vielleicht, daß die Feinde vor Ihren Versen davonlaufen. Erklärung der Modenkupfer. 1. Herrenanzug. Frack mit breiten, runden Schößen, Shawl- kragen und blanken Knöpfen. Beinkleider hellfarbig, Weste groß- geblumt und Cravatte bunt. Hut hoch. 2. Seidener Hut mit farbigen, herabhängenden Federn ge schmückt. Robe von Mouffelin nebst Echarpe von demselben Stoff. Die Robe ist mit fächerartigen Volants besetzt, inzwischen mit großen Knöpfen. Manschetten nach der Hand zufallend. Z. Crepphut mit einer Rosenguirlande geziert. Robe von changirtem Seidenzeug; das Leibchen ist glatt, die Aermel eng anliegend mit Epaulettes besetzt, und vorn herunter ein schürzea artiger Besatz. Shawl von Crepp mit langen Franzen. 4. Reitkleid von Chaptemir, das Leibchen hoch, vorn offen und zugcschnürt mittelst zwei Reihen großer Knöpfe; die Aermel anliegend und mit Epaulettes versehen. Unterkleid weiß und mit Spitzen besetzt. Chemisett in Falten gelegt und vorn herunter eine gefaltete Falbel. Cravatte schwarz. Rundes Hütchen von Sammet mit einer schwarzen Feder und Quasten geschmückt. Druck von C. P. Melzer in Leipzig.