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- 's 1! N!> > 24 lange, so kam ihm beim Eintritt in jedes andere Zimmer die Pfciflust an. Das verleidete ihn bald alle Gesellschaften, ja, wenn er einmal eine Einladung nicht ausschlagen konnte, so begab er sich mit einer wahren Todesangst in die Gesellschaft, aus der er sich von Zeit zu Zeit entfernte, um draußen auf dem Borsaalc pfeifen zu können: „Ja, das Gold ist nur Chi märe der junge Mann ward zuletzt wegen dieser Angewohn heit ganz melancholisch, und fühlte sich im höchsten Grade unglücklich. Ein Anderer wandelte auf der Straße stets mit gesenkten Augen, und zählte die Pflastersteine, welche sich durch ihre Größe vor den übrigen auszcichneten. Sobald ein Hundert voll war, mußte er sich bücken, um den hundertsten mit den Fingerspitzen zu berühren. Ging er nun zum Bei spiel in Damcngescllschaft, so sprach er kein vernünftiges Wort, weil er nicht zählen durfte. Demungeachtct nahm er hin und wieder sein Schnupftuch aus der Tasche, und ließ es, wie aus Berschen, fallen, nur um sich zu bücken und einen Pflasterstein zu berühren. Wer erinnert sich dabei nicht an Ti eck's Zopf-No velle, in welcher der alte Böswicht sich zu Tode grämt, nachdem man ihn seinen geliebten Zopf im Schlaf abge schnitten ? Ja, die Gewohnheit — sie ist eine zweite Natur, und die Natur ist eine arge Tyrannin. Hüte sich darum Jedermann vor der Natur der Gewohnheiten, wenn er glücklich bleiben will. E p i g i' a »r «r a t i sch e s. Der Regen wär' ein kühles Bad, Macht' er nicht schmutzig auch den Pfad; Bom Himmel kommt der Segen rein, Die Erde nur mischt — Erde drein. S. „Sic sollen ihn nicht haben! möge Den Franken übel klingen! —" Ja wohl, die deutschen Componisten, Die ließen es gelingen. Hr. Wortspiele. Warum macht ei» Mensch, der das Lockere liebt, keine Verse? Weil er kein Freund vom Dichten ist. Welche Geschöpfe müssen sich die ungerechteste» Vorwürfe gefallen lassen? Die Thierc, denn täglich wird ihnen ihr Futter vor- g cw orfcn. Warum ist derjenige, welcher viele Gelübde in seinem Leben gethan hat, nicht zum Tadeln geneigt gewesen? Eben, weil er vieles gelobt hat. Warum fehlt cs den Portiers meist an guter Unterhaltung ? Weil sic immer vor Thoren stehen. Ist eine Weinprcffe bei'm warmen Wetter gut zu benutzen? Nein; denn man gebraucht sie ja nur bei'm Kelter» (K ä l t c r n). Welcher Handwcrksmann in Europa setzt niemals Miß trauen in Jemanden? Der Schmied von Gretna-Green; weil er Jedermann trauen darf. Sylbenräthsel. Ich bin ein fremdes Wort, und doppelt Ist meiner Sylbcn Zahl, Die deuten einen Lastenträger, Gewaltig kolossal. Kehrst du mich um, ruf' ich dir zu: „Laß deine Füße nicht in Ruh!" Auflösung des Sylbenräthsels in voriger Nummer: Neujahrwunsch. Erklärung der Modenknpfer. 1. Häubchen alglerisch von Cachemir, mit Goldborte und Quasten besetzt. Hauskleid von Sammet mit einem Unt rkleid von Mull. Der Ueberwurf hat gezogene Taille, griechische Aer- mel »nd ist vorn rund geschnitten; Alles ist noch mit a jour gefaßter Borde besetzt. 2. Ballcostum. Robe von Atlas, vorn herunter ein Besatz von englischer Spitze, welcher an beiden Seiten mit Bantschleifen und Marabouts befestigt ist. Daß Leibchen glatt und oben eine Berthe darauf; die Aeimel bestehen aus zwei Buffen und Spitzen- Volant. Kleine Marabouts und Silberähren zieren das einfach gescheitelte Haar. 3. Atlashut mit Bandgarnitur. Ueberrock von Pöguin mit enganliegenden Aermeln, Sammet- und Sxitzen-Vesatz. 4. Herrenanzug. Mantel mit langem Kragen und Aermeln, vorn herunter große Knöpfe zum Zukndxfen, und LN der Seite große Batten; oben ist ein schmaler Sammetkragen. Druck von C. P. Melzer in Leipzig. Hierzu Literaturblatt Nr. 1. und Jntelligenzblatt Nr. 1.