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Gneis!), und die Wurzeln der Kartoffeln vermögen diesen Stoff mit besonderer Kraft dem Erdreiche zu entnehmen. 2. Die Kartoffel nimmt zwar mit jedem Boden vorlieb; doch gehört sie zu den Kali liebenden Pflanzen. 6. Vermehrung. Der krautige Stengel wird 0,50—1 in hoch; er ist vierkantig, bei manchen Arten sogar geflügelt (von jedem Blattstiele laufen zwei häutige Säume am Stengel herab; dadurch wird das Wasser zur Wurzel geleitet), mit kurzen Haaren besetzt, sperrig ästig. Der unter irdische Teil treibt seitwärts sogenannte Tragfäden (s. o.!); ober irdisch ist er reichlich mit abwechselnd stehenden, unterbrochen (die Sonne kann so das dichte Laub besser durchleuchten!) und unpaarig gefiederten Blättern besetzt. Jedes hat 7—11 Fiederblättchen, die nach dem Endblättchen zu immer größer werden. Jedes ist eiförmig länglich, am Grunde schief oder öfters herzförmig, ganzrandig, netz adrig, runzelig, unterseits grau, kurzhaarig. Der Blattstiel ist rinnig und geflügelt (Wasserleitung!). Die Blüten kommen vom Juni (bei uns im Juli) bis August aus den Achseln der oberen Blätter und stehen in langgestielten, gabelig beginnenden Trugdolden. Die Blütenstielchen sind ge gliedert, d. h. sie haben ungefähr auf der Hälfte ihrer Länge eine kleine knotige Anschwellung, in deren Mitte sich ein Gelenk bildet. Nach dem Verblühen trennen sich hier die Blüten, die keine Frucht bilden (und das sind bei manchen Sorten die meisten) ab; die an deren sind zuletzt zurückgeschlagen. Alle haben einen verwachsenblätt rigen, glockigen, fünfzipfeligen grünen Kelch, der auch nach dem Ab fallen der Blumenkrone noch bleibt. Diese ist doppelt so lang als jener und besteht ebenfalls aus einem einzigen Blatte, das fünf Falten zeigt, die zwischen ebensoviel Zipfeln verlaufen. Unten endet sie in eine kurze Röhre; sie ist radförmig, violett, rötlich oder weiß gefärbt und verhältnismäßig groß. Die fünf Staubblätter sind auf dem unteren Teile der Krone befestigt, haben sehr kurze Staubfäden, die dicht zusammenschließen und einen dicken gelben Kegel bilden. Jeder zeigt äußerlich eine feine Rille und öffnet sich an der Spitze mit zwei runden Löchern. Er enthält eine große Menge Blütenstaub. Der zweifächerige Fruchtknoten trägt einen fadenförmigen Griffel, der mit der kugeligen Narbe aus der Mitte der Staubbeutel hervorragt. Die Zipfel des Kelches und der Blumenkrone sowie die Staubgefäße wechseln in der Stellung miteinander ab. Die Blüten werden nur wenig von Hummeln und Schwebfliegen besucht. Während des Tages fällt der Blütenstaub auch auf die Kronenblätter, und des Nachts, wenn sie sich zusammenfalten, trifft er auf die Narbe (Selbst-