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146 8. Tierkunde. d) Verschiedenheiten: 1. Die E. ist mehr für das Leben und die Bewegung auf dem Wasfer ein gerichtet als die Gans; denn ihr Leib ist flacher und verhältnismäßig länger, die Beine sind kürzer, die Schwimmfüße breiter (größere Schwimmhäute und längere Zehen) und mehr nach dem Hintergründe des Leibes zu angebracht als bei der Gans. Sie kann infolgedessen zwar sehr gut schwimmen, gründeln und tauchen, aber auf dem Lande nur schwerfällig watscheln. Der Leib der Gans ist dagegen höher, kürzer und plumper, ihre Beine sind länger und- stärker und mehr nach der Mitte ihres Leibes zu angebracht, ihre Schwimmfüße sind kleiner als die der E. Sie kann deshalb zwar besser gehen, aber minder gut schwimmen, gründeln und tauchen als diese. 2. Die E. ist ein Allesfresser; sie nimmt ihre Nahrung sowohl aus dem Pflanzen- als auch aus dem Tierreiche; darum rc. s. o.! Die Gans nährt sich dagegen vorzugsweise von Pflanzenstosfen, obwohl sie Nahrung aus dem Tierreiche (Würmer, Schnecken, Muscheln, Kerbtiere rc.) auch nicht verschmäht. Darum ist ihr Schnabel verhältnismäßig kürzer, schmäler, beson ders an der Wurzel höher und an den Rändern und der Spitze schärfer als der der E. Die Gans vermag darum die Blätter der Pflanzen besser abzuweiden und auch kräftiger zu nagen als die E. 3. Die E. ist zuletzt mehr an die Nähe des Wassers gebunden als die Gans, obwohl sie in der Nahrung weniger wählerisch ist als jene; darum ist auch die Gänsezucht allgemeiner verbreitet als die Zucht der E., die mehr als Liebhaberei betrieben wird. 6. Die Ente als Vertreter der Wasser- oder Schwimmvögel. Es sind sehr gesellige, über die Gewässer der ganzen Erde verbreitete, durch Eier, Fleisch und Federn nützliche Vögel, deren dichtes Fcderklcid sich durch zahlreiche Dunen auszeichnet. Ihre Beine sind meist kürzer als der Rumpf, in dem das Schienbein mit seinem größeren Teile versteckt ist, und dabei mehr ober weniger nach hinten gerückt. Ihre Zehen sind mit Schwimmhäuten oder Hautlappen versehen, weswegen man ihre Füße Schwimmfüfzc nennt. Ihr Körper zeichnet sich durch starke Fcttbilüung aus. Sie leben vorzugsweise von Fischen und anderen niederen Tieren, sowie von Pflanzen, sind meist gute Schwimmer, Taucher und Gründler, und unter ihnen befinden sich die besten Flieger. a) Enten. Sie sind ausgezeichnet durch den mit einer sehr empfindlichen Wachshaut überzogenen und an den Innenflächen der Kinnladen mit ineinander greifenden Hornblättchen besetzten, an der Spitze mit einem stumpfen Nagel ver sehenen Schnabel. Die eigentlichen Enten leben teils wild auf unseren Binnen gewässern und an den Meeresküsten, wie die Krick- und die Knäck- (Stimme!)E. (unsere kleinsten), die Pfeif-E. (Stimme!), die Löffel-E. (Schnabel!), die Tafel-E. oder der Rothals, die Moor-E., die Klang- oder Schell-E., die Eider-E. oder Eidergans (Sylt, kleine dänische Inseln, Norwegen, Lappland, Island, Spitzbergen, Grönland und weiter über den ganzen Norden der Erde ver breitet. In Grönland werden jährlich ungefähr 3000 Dunen erbeutet. Vier undzwanzig Nester liefern ungefähr 1 kx gereinigte Dunen), oder werden bei uns zum Schmucke auf Geslügelhöfen gehalten, wie die Bisam- oder türkische E. aus Südamerika oder die Braut-E. aus Nordamerika. — Die Gänse sind mehr als die E. und Schwäne befähigt, sich auf dem Trockenen zu bewegen. Die Saatgans mit schwarz eingefaßtem Schnabel bewohnt den höheren Norden und erscheint nur im Winter in Mitteleuropa. Die Graugans, mit gelbem Schnabel, geht nicht so weit nach Norden wie die vorige und ist die Stammmutter unserer Hausgans. — Die Schwäne zeichne» sich durch ihren