Volltext Seite (XML)
6. MermeHrung. Die wilde E. nistet paarweise (lieber am Boden als in der Höhe) in der Nähe des Wassers, an einer trocknen, ruhigen Ufer stelle, die durch Pflanzenwuchs (Schilfrohr, Binsen rc.) gesichert ist, im Getreide, Gebüsch, in sumpfigen Wiesen, ja nicht selten weit vom Wasser in hohem, dichtem Grase (Erdnister), zuweilen auch auf Bäumen (niedrigen Kopfweiden oder auf höheren in verlassenen Krähen- und Eichhornnestern), in Höhlen alter Bäume rc. Ihr Nest errichtet das Weibchen kunstlos; es häuft trockne Pflanzenstengel, Schilf und Grasblätter, Moos rc. lose übereinander, rundet mit der Brust eine Mulde aus und füttert diese dann mit Dunen, die sie sich selbst ausrupft. Es legt dann im April 8—16 blaßgraugrünliche (Schutz, Mas kierung!), hart- und glattschalige Eier, die es in 24—28 Tagen aus brütet. Sie brüten gern in Gesellschaft und suchen sich dabei gegen seitig um die Eier zu bestehlen. Wenn sie das Nest zeitweilig ver lassen müssen, um ihrer Nahrung nachzugehen, so bedecken sie darum die Eier mit Dunen und schleichen möglichst verdeckt im Grase da von. Die Jungen werden nach dem Ausschlüpfen noch einen Tag im Neste erwärmt und dann von der Mutter dem Wasser zugeführt (Nestflüchter!). Auch die von einer Henne ausgebrüteten Entenküchlein eilen sofort dem Wasser zu; doch hat Lenz auch mehrmals beobachtet, daß von Haus- oder Truthennen gebrütete Entchen nicht nach dem Wasser verlangten. Die Weibchen führen ihre Jungen ohne Hilfe des Männ chens. Steht das Nest auf einer niedrigen Kopfweide, so lassen sich die Kleinen, ohne Schaden zu nehmen, selbst herabfallen, während die Mutter sie von höheren Bäumen im Schnabel herabträgt. Sie ver stehen sofort gewandt zu schwimmen und zu tauchen, Haschen nach In sekten, zeigen sich sehr gefräßig und wachsen rasch heran. Anfangs hält sie die Alte in sicheren Verstecken verborgen; später erscheint sie mit ihnen auf freierem Wasser. Sowie Gefahr droht, verschwinden sie (drücken sich) und wissen dabei die Bodengestaltung trefflich zu be nutzen, während die Alte nicht selten die Aufmerksamkeit der Ver folger auf sich zu lenken sucht. Die Jungen hängen sehr an ihr und gehorchen ihr unbedingt. Nach sechs Wochen (ungefähr in der ersten Hälfte des Juli) beginnen sie flugbar zu werden. Am Ende des Som mers schließen sich die Männchen (Antvögel, Erpel), die sich von Be ginn der Brut an vereinigt mit ihresgleichen auf den Gewässern um hergetrieben haben, den bisher unter der Führung der Mütter stehenden Ketten der nun völlig flugbaren Jungen wieder an. Das Weibchen legt im April 8—16 graugrünliche Eier in ein kunstloses Nest, das sie vorher an einer versteckten Uferstelle errichtet und mit Dunen ausgefüttcrt hat. Es brütet sie in 24—28 Tagen aus, wärmt die Jungen noch einen Tag im Neste und führt sie dann sogleich dem Wasser zu. Sie