Volltext Seite (XML)
110 L. Tierkunde. Er ist ein rastloser, scheuer und ungeselliger Vogel, der sich nicht zähmen läßt. k. Jeinde. Der G. ist, da er mehr an freien Stellen zu finden ist als feine Anverwandten, auch den Angriffen der Raubvögel mehr aus gesetzt als diese; insbesondere wird er vom Hühnerhabichte und Sperber weibchen verfolgt. Er stößt in diesem Falle ein durchdringendes Klage geschrei aus und wehrt sich tapfer mit seinem Schnabel. Sobald er übrigens bei solchen Verfolgungen eine Baumgruppe oder auch nur einen einzelnen Baum erreichen kann, ist er gerettet. Denn von dem Baume, auf dem er Meister in allen Wendungen um den Stamm und im Geäste ist, in denen ihm kein Raubvogel zu folgen vermag, geht er dann nicht mehr ab. Den "Nestjungen stellen die Marder und Wiesel nach. Seine Feinde sind der Hühnerhabicht nnd das Sperberweibchcn; den Jungen stellen die Marder nnd Wiesel nach. Iienst. 1. Er vertilgt eine ung eheure Menge von den die Pflanzen und den Wald verderbenden Insekten und deren Larven. 2. Er zeigt durch seine Thätigkeit dem Forstmanns das Vorhandensein der Waldverderber an. 3. Die vielen Baumlöcher, die er teils als Niststätten, teils als Nachtherbergen, teils beim Aufsuchen seiner Nahrung hackt, dienen kleineren Vögeln (Wendehals-, Blau- und Sumpfmeise, Kleiber rc.) zur Wohnung. Da sein Nutzen so groß ist, wird man '.ächt nur ihn selbst, son dern auch die zu seiner Wohnung passenden Bäume schonen. IV. Anschlüsse: 1. Der G. als Glied einer Lebensgemeinschaft (Wald und Feld!). 2. Gesetze! 3. Zweckmäßige Beobachtungsaufgaben! 4. Der Specht als Zimmermann unserer Wälder! 5. Der Specht als Vertreter der Klettervögel. Der Körper der Klcttcrvögel oder Paarzeher ist für ein Leben auf den Bäumen eingerichtet; denn die kurzen Beine tragen ebensolche Füße, deren vier lange Zehen bei den meisten zu Paaren nach vorn nnd hinten stehen. Man nennt sie Klettcrfüße. Bei einigen läßt sich jedoch die äußere Vorder zehe willkürlich nach vorn oder hinten richten, ist also eine Wcndczchc. Die Krallen der Zehen sind groß, stark gebogen und scharf. Sie erspähen ihre hauptsächlich aus Kerbtieren und nebenbei ans allerhand Pflanzcnstofsen (Sämereien, Baumfrüchten) bestehende Beute mit ihren scharfen Augen. Sie sind nur mittelmäßige Flieger, aber desto bessere Kletterer, und da sie meist wärmeren Gegenden angehören, so ist ihr Gefieder dunenarm.