Volltext Seite (XML)
den er 32 Jahre hindurch, jedes Jahr in demselben Wäldchen, beobachtete. Das Weibchen des K. legt in den Monaten Mai und Juni »ach und nach 6—8 Eier von der Grütze der Sperlingseier, immer je eins in die Nester kleiner Vögel. Diese brüten sie aus und füttern das ausgckrochene, hützliche und fretzgierige Junge unter vieler Mühe grotz. Der K. ist ein Schmarotzer vogel. Bei dieser Art der Vermehrung gehen jedoch nicht nur viele Eier und Nestjungc der kleineren Vögel, sondern auch mancher K. zu Grunde. 6. Ernährung. 1. Seine gewöhnliche Nahrung sind Raupen und zwar vor zugsweise behaarte Baumraupen (Prozessions- und Pappelspinner, Nonne, Kiefernspinner rc.), die er bei gutem Wetter in ihren Schlupf winkeln aufsucht und sich dabei mit seinen Füßen schief an die Äste und Zweige der Bäume hängt. Bei kühlem regnerischem Wetter streicht er mehr am Boden hin, durchsucht das Gesträuch und herab hängende Baumäste nach Insekten aller Art samt ihren Larven und nimmt in der Not auch mit Wacholder- und Faulbaumbeeren vorlieb. Ebenso macht er im Nachsommer oft Stunden, ja halbe Tage lang Jagd auf Bärenraupen, Grillen und Heuschrecken. Junge Eidechsen und leider auch junge Nestvögel sind ihm ebenfalls willkommene Beute. In Waldgegenden, die vom Raupenfraß befallen sind, scharen sich nicht selten die Kuckucke zusammen und vertilgen dann vermöge ihrer Freßgier ungeheure Mengen dieser von keinem anderen Vogel begehrten Waldverderber. Die mit lauter kleinen Widerhäkchen ver sehenen Raupenhaare stechen sich dann in seine Magenwände ein, so daß dieser zu Zeiten, in denen er diese Nahrung in Menge verzehrt (Spätsommer), inwendig wie mit einem Pelze überzogen aussieht. 1. Die gewöhnliche Nahrung des K. sind Raupen, die er vorzugsweise von den Bäumen, aber auch von anderen Pflanzen ablicst- Namentlich fritzt er die lang- und dichtbehaarten Raupen, die fast kein anderer Vogel mag. Seine Freßgier lätzt ihn auch andere Insekten samt ihren Puppen und Lar ven nicht verschmähen, sowie junge Eidechsen und Nestvögel verzehren. In der Not nimmt er auch mit Wacholder- und Faulbaumbcercn vorlieb. 2. Für das Aufspüren, Erbeuten und Verdauen dieser Nahrung ist sein Körper eingerichtet: denn zu beiden Seiten des rundlichen Kopfes steht je ein großes, feuergelbes, sehr scharfes Auge. Der etwa kopflange, weiche, ziemlich dünne, auf der Firste sanft gebogene, an der Wurzel verbreiterte und weit gespaltene Schnabel ist nicht nur zum Erfassen seiner Nahrung wohlgeeignet, sondern er vermag damit auch einmal eines seiner Eier aufzunehmen und in ein Nest mit enger Öffnung zu bringen. Zunge und Gaumen sind hart (Einstechen der Haare!); der Vormagen ist mit vielen Drüsen und der Magen mit