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vl»r-boten Sonntag, Lea sltz. 2tovemver jvtv 1. Jahrgang Nr. 4 Unberechtigter Nacftdcucr^ Erscheint alten 14 Acrae AneiVags' in Reichenau, Sa. I^ern sprech en Nr. 21S Druchu.Verlog.ÄlwinMarx(Jnh.l)ttoMarz') Südlausl'Her Nachrichten,Reichenau, Sa. Geschichte, ^Kunst,Litepatul^ Btaitee füp '/I L^elmaikunöe, j M lÄkLL^W. I,»Willi »1,-1—nm l! I! »n W!«».»«-,l!fM»Ml f-^-MWIl» li M' W UM Schristleitung und Geschäftsstelle An Deutschlands Jugend! An Euch, Ihr jungen Sprossen an dem Stamm Der einst so allgemaltgen deutschen Eiche, Die jetzt zersplittert sank in tausend Siiicke, Ergeht mein Rus: Bleibt eniig, den unü deutsch! Wie ein Ertrinkender in höchster Not Sich hoffnungsvoll im Kampfe der Verzweiflung An seines Bootes letzte Trümmer klammert, Die ihm der wilde Sturm noch Hai gelassen, — So seh ich Deutschlands Rettung nur in Euch! In Eurer Hand lieut unsres Volkes Zukunft: O wendet sie mit Gotte Hilf' zum Guten! Die heiige Ehre, die wir jetzt o rloren, Sie sei Euch mehr als Reichtum, Glück und Gut, Mehr al o eiundheit, als das Leben selbst. Ein Siegfried, Hindenburg und ein Armin, Em Körner und Graf Pork weist Euch die Wege Zum kllnftgen Aufniea unsres Vaterlands. Gedenkt der starken, trotzigen Germanen Mit ihrem klaren tlug und lichten Haaren, E« Bild der Wahrt,ett, Treue und der Kraft, — Auch Ihr seid Blut von jener Edlen Blut, Drnu zeigt Euch würdig solcher stolzen Herkunft: „Deutsch sein, heißt echt sein!" Das sei das Panier! Wohl schwere Kämpfe gilt es zu bestehen, Doch u> enueißbar sicher ist der Sieg, Denn Gottes reiche Gnade wird Euch schirmen Und nimmermehr Euch der Vernichtung weihn, Wenn Ihr des heilgen Vaterlandes Wohl Als höchstes Ziel im Leben stets erblickt. Auch unser stolzer Rhein mit seinen Burgen, Die von der Größe frllhrer Zeiten zeugen, Er werde wieder Deutschlands schönster Strom. — Gott sei mit Euch! Er gebe Euch die Kraft, Das herrlia e erhabne Werk zu krönen. Wenn auch die Gegenwart Euch dann verweigert Den heißerkämpften, wohlverdienten Ruhm, So seid gelrvst, denn die Geschichte kränzet Mit ewig grünen, Lorbeer Euch das Haupt, Unü auch die Nachwelt wirds Euch einstens danken. Dann tönt vom Meer bis zu de Alpen Spitzen In heiliger Begeiftrung Flammenlohen Das Lied vom deutschen Rhein, von deutscher Treue, Vom unvergänglich deutschen Heldengeist! Zittau-Ulm, Oktober 1919. Otto Mathes. Unser Landschaftsbild im Wandel der geologischen Zeiten Von l)r. L. H e i n k e-Zittau (Fortsetzung) G^^assen w'r kurz zusammen: Wir haben gesehen, die feste Erdrinde Ivar zu groß geworden,' sie hatte sich darum in Falten gelegtundin oerenHohlräumenwar der zähflüssige Gran't aus der Tiefe nachgedrnngen. Die Oberfläche selbst hat er zunächst kaum erreicht. Immer wei er aber schreitet die Schrumpfung der Eide und damit verbanden die Aufwölbung der Gebirge, die bis zur Höhe von 5000 m emporstiegen. Das geschah nicht mit einem Male; Iahrhundentausende gehörten dazu. Je mehr sich aber die Berge in den Himmel türmten, desto meh wurden sie hineingeschoben in den Kampf mit Wmd und Wetter. Stein für Stein verfiel der Verwitterung und jedes aufgelöste oder zerbröckelte Steinchen wurde von tun Bächen und Flüssen zu Tale getragen und weithin verfrachtet. Ohne Unterlaß arbeitete die Zerstörung während ungezählter Jahrtausende. Das erklärt uns, weswegen der am höchsten gehobene Teil, der Grauwackenmantel, in unserer Gegend so völlig ver schwunden ist, abgesehen von den kleinen, schon erwähnten Scho >en von Oder-Wittig, Georgenthal und vom Stamm wald. Diese sind in Granit vollkommen eingebettet. Ganz Kleine Fetzen Grauwacke, Kopf-bis nußgroß, hingegen finden wir vielerorts als dunkle Knoten oder Knollen eingeschmol zen, ein Zeichen, nne sehr früher auch bei uns die Grauwacke verbreitet gewesen sein muß. Der Berwilterungsschutl häufte sich in beckenförmigen Vertiefungen um den Fuß der Berge; feiner Sand und grobe Gerölle mischien sich bunt durcheinander, denn gelegentliche Platze gen nahmen auch größere Brocken mit. Heißes, tro pisches Kl ma he rschle in den Niederungen. Unter seinem Einfluß (das lehrt die Beobachtung in r en Tropenländern) bildete sich ein stark mit Elsenve binduugen durchftänktes Zersetzungsprodukt von roter Farbe. Es ist das sogenannte Rotliegende Im westlichen Sachsen reicht es von Fran kenberg über Chemnitz, Zwickau bis Meerane und Crim mitschau. So wurde eine Gesteinsschicht nach der andern (die sich in der Karbonzeit durch Auswölbung zu gewaltigen Ge birgen aufgetllrmt hatten) von der thronenden Höhe herab geholt in die Tiefe. Immer niedriger wurden die Bergzüge,