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S-nuobend/Sonntag, 24.25. Juni 1SS9 Sächsische Volkszeitung Nummer 148, Seite 4 Einsturz wie durch ein Wunder völlig unverletzt gebtieben. — Greta Garba glaubt ab die magische Kraft eines in Gold gefass ten Kieselsteines. — Maurice Chevalier ist ob seines obligaten Strohhutes besonders bekannt geworden, fehlt dieser doch in kei nem seiner Filme. Dieser Strohhut ist, wie er sest glaubt, sein „Gliickshut"; ohne ihn mühte der Film unfehlbar mißlingen! Daher muh der Hut in den Film hineingearbeitct werden, ganz gleich, ob Chevalier als Leutnant oder als Salonlöwe im Frach auftritt. — Doch verlassen wir die Bretter, die die Welt bedeu ten! Der gefahrenreiche Berus des Fliegers scheint es mit sich zu bringen, daß so mancher Pilot ohne seinen schützenden Talisman keinen Flug wagen würde. Amn Johnson, ein« berühmte Rc- kordsliegerin, hatte aus ihrem Flug Tokio—London ein Huf eisen und einen jungen sibirischen Wolfshund bei sich. Graham White band stets einen roten, später einen violette,! Samtschal an seine Maschine und auch Lindbergh fliegt nicht, ohne einen Schal um das Steuerrad seiner Maschine zu wickeln. Besonders ausschluhrcich ist. was der Rennfahrer und Flie ger Fritz Bieler selbst schreibt svgl. Zenno-Zeitung 14. No vember 1935). „Früher diente mir eine amerikanische 25-Cents- Münze, die ich zugleich als .Schraubenschlüssel' zum Ocssnen der Benzinhähne gebrauchte, als .Schutzfetisch'. In letzter Z*t ist an deren Stelle ein unscl-einbarer, kleiner Flintstein getreten, den ich irgendwo am nördlichen Eismeer ausgelesen habe. Ich gjaube sest an die Wirksamkeit dieses Talismans, obwohl ich sonst keineswegs abergläubisch bin. Der Flintstein ist daher mein stän diger Begleiter und nrandert auch beim Wechseln des Anzugs sofort in das neue Kleidungsstück. Dabei trage ich den Talisman stets in der linken Hosentasche, denn in der rechten oder einer anderen würde er meiner Ueberzeugung nach viel von seiner Wirksamkeit verlieren. Ein instinktives inneres Gefühl, dessen Art ich mir eigentlich selbst nicht erklären kann, zwingt mich ge- wisscrmahen dazu, den Stein stets in der linken Hosentasche mit mir zu führen. Meinetwegen nennen Sie es eine fixe Idee, doch hat mir dieses Steinchen immer Glück gebracht. Und vielleicht ist der gute Verlauf unseres Weltsluges daneben noch auf den Umstand zurückzuführen, dah wir in der Eile vergessen hatten, im Gegensatz zu anderen Weltfliegern, unserer Maschine einen Namen zu geben. Wir haben also geivissermahen anonym den Erdball umsegelt." Die Snortler der Olympiade wie die Börscngeivaltigen in Newyork schwören zum großen Teil aus die Macht ihrer Talis mane. So wird zuverlässig berichtet, dah die Mitglieder der in dischen Hockcy-Mninschost in ihren Turbanen kleine Fläschchen mit Waller aus dem geheiligten Ganges verborgen hielten. — Einer der verwegensten Spekulanten an der Londoner Börse trug stets ein Stück Kohle bei sich, weil er fest glaubte. Kohle zöge das Gold magisäx-magnctisch an. Biele Börsenmakler in Newyork glauben fest, dah lediglich ein winziger, dazu stumpfer Blei stift rost Glück bringen könnte. — Wie sehr auch König« dem Glauben an die Zaul>erkrast der Talismane ihren Tribut zollten, zeigt das Beispiel Englands. Der weltberühmte Koh-i- Nor-Krondiamant soll die Zugehörigkeit Indiens zum britischen Weltreich gewährleisten. Käme er abhanden, so wäre es mit Englands Herrschaft in Indien vorbei. Nun hatte die Sache allerdings einen Haken: Der Diamant darf nur an weibliche Mitglieder des Königshauses vererbt werden, wenn er Glüch bringen soll. Daher bestimmte denn auch Königin Viktoria, dah nicht ihr Nachfolger König Eduard VIl. selbst, sondern dessen Gattin das Iuivel besitzen sollte . . . Eduard VN. trug als Talisman ein Armband, das einst dem unglücklichen Kaiser Maximilian von Mexiko gehört hatte. Georg V.. Eduards Nach folger, legte Wert daraus, dah auf dem könlgliäieu Auto der Talisman angebracht wurde: eine kleine Fiaur der Britannia, die mit ausacstreckteu Händen , eine Krone hält und zu deren Fühen ein Löive kauert. * Diel wird non den ..Monntssteinen" gesprochen, die mit den zwölf Sternbildern des Tierkreises verwandt sein sollen und angeblich zum Blutkreislauf des Mensci>en in magischer Be ziehung stehen. Die Reihenfolge der Monatsstcinc ist nicht ein heitlich, nach einem verbreiteten System sotten Steine und Zei ten In dieser Beziehung stehen: Diamant <21. März bis 2t. April), Moosaäutt <21. April bis 2t. Mai). Goldberyll <21. Mai bis 21. Juni), Smaragd <21. Juni bis 21. Juli), Rubin <21. Juli bis 21. August), Jaspis <21. August bis 21. September), Aquamarin <21. September bis 21. Oktober), Topas <21. Oktober bis 21. November), Karfunkel <21. Novem ber bis 21. Dezember). Saidouyx <21. Dezember bis 21. Ja nuar, Saphir 121. Januar bis 21. Februar), Amethyst <21. Fe bruar bis 21. März). Doch, wie gesagt, gibt es auch viele andere Systeme. Die mittelalterliche Heilkunde vcnvendete Edelsteine ost in pulverisierter Form als Heilmittel. — Die Monatssteinc find an sich meist harmlose Liebhaberei. Allerdinas bedienen sich raffinierte Leute oft dieses Glaubens, um den Mitmensclien das mühsam verdiente Geld aus der Tasche zu ziehen: da wird bei spielsweise dem Kunden vorgeschivatzt, die Steine ständen in ge heimnisvollem Zusammcnk-ange mit dem Blute, sic verliehen, wenn man sie berühre, Kraft, alle Hindernisse zu überwinden vsw. Erstaunlicl)e Märcl>en van der Macht des in Fmgc kom menden Steines machen den Leichtgläubigen gefügig, für teures I^-ltzO'/iIIM Aas offizielle Plakat zum Lag -er Deutschen Kunst 1939 Das von Prof. Hermann Kaspar entworfene Plakat ist in den Farben Rot, Weih und Gold gehalten. Zwei gekreuzte Fackeln werden von einem eine Verbindung von Hoheitsadler und Kunstwappen darstellenden Emblem überragt, das von zwei Händen gehalten wird. Rechts und links sind zwei grie chische Masken zu sehen, von denen eine die Musik, die andere das Schauspiel darstellt. Das Plakat drückt so die künst lerischen Veranstaltungen des Tages der Deutschen Kunst aus, indem es die bildende Kunst mit den sie umrahmenden musi kalischen und schauspielerischen Veranstaltungen versinnbild licht. (Erich Zander, M-) Geld einen Diamanten oder Smaragd zu kaufen, während ihm vielleicht andere Ansä)assungen notwendiger wären. Was ist vom Glauben an Amulette und Talismane zu hal ten? Zu denken geben muh uns seine uns artfremde Herkunft aus der primitiven und der orientalischen, meist jüdischen und arabischen Idoenivelt. Aegypten und Babylonien haben den Aberglauben in e-in grohes System gebracht. Niemand hat daran gedacht, die wunderlichen Behauptungen z. B. ob der Skarabäus wirklich Glück bringe, ob der Amethyst wirklich nüchtern mache, nnchzuprüfen. Bedenklich ist. dah alle die wunderlichen Behaup tungen fanatisch und blind geglaubt werden. Das kritische Den ken wird völlig ausgeschaltet. Ein Zweifel an der Macht des Talismans oder Amuletts wird fast als persönliä>e Beleidigung empfunden. Bor allem aber darf nicht übersehen werden, wie viel Unheil durch den Aberglauben auqerichtet wird: Raffinierte Leute benutzen die Leichtgläubigkeit ihrer Mitmenschen, um sich gewissenlos zu bereichern. Das Schlimmste aber ist: Ter Aber- vrsscisn Opfert zum „Taa de- Votk-tumt"! Heute Grohkundgebung am Könlgsufcr Heute Sonnabend und morgen Sonntag findet die Haus und Straßeusammlung für den Bolksbund für das Dcutsch-- tum im Ausland <VDA) statt. Der Hitler-Jugend ist es ein« Ehrenpflicht, durch ihren Einsatz und Sammeleifer dafür zu sorgen, dah die Sammlung zu einem Bekenntnis für unsere volksdeutsä)«n Kameraden und Kameradinnen wird. Die Durchführung der Sammlung ist der NSV sOrts- gruppenamtsleitungen) übertragen worden. Die Einhcitsführer der Hitler-Jugend IGefolgschaftsführer, Fähnleinsührer, BDM- und JM-Gruppensührerinnen) setzen sich für das Gelingen der Sammlung in Verbindung mit den NSV-Ortsgruppcnamtslci- tungen ein. Im Rahmen der Sammlung wird heute Sonnabend IS 3g Uhr ani Könlgsuser eine Großkundgebung veranstaltet. Es spricht der einstige Vräsident des Memellandtages Reichstags abgeordneter Vertuleit. Schmückt die Käufer mit Vlumen! Dresden ist nicht nur eine wundervolle Kunststadt Groß- deutschlauds, sondern gilt auch als Stadt der Blumen und der Parks. Dieser Nus verpflichtet mich die Einwohnerschaft. Bringt Blumen an die Fenster und Balkonc und helft dadurch mit. das Stadtbild zu verschönern. — Der Dresdner Verkchrsverein führt auch in diesem Jahr seinen Wettbewerb „Dresden im Blu me n s ch m u ck" durch. Ich rufe di« Einwohnerschaft hiermit auf, sich an diesem Wettlunverb recht zahlreich zu beteiligen. — An- meldcvordrucke sind ab 25. Juni beim Verkchrsverein Hauvt- bahnhof zu haben Schluhtag der Meldungen ist der 15. Juli. Wertvolle Preise stehen zur Verteilung bereit. Dr. Kluge. Bürgermeister, Vorsitzender des Dresdner Vcrkehrsvereins. : Passage Marktstrahe—Kreuzstrahe geöffnet. Die Arbei ten für die Sanierung des Marktstrahengebietcs sind nunmehr so weit fortgeschritten, dah am heutigen Sonnabend der Fuh- gänger-Dnrchbruch zivisä)«n Marktstrahe und Kreuzstrahe dein bssentlichen Verkehr sreigcgeben werden konnte. Dadurch wird es möglich sein, von der König-Iohann-Strahe aus <im Züg der eheinaligeu Kleinen Frohugasse) in gerader Richtung nach der Kreuzstrahe und dem Rathaus zu gelangen. Die Arbeiten an diesem Durchgang erfolgten im Zusammenhang mit weitgehen den Um- und Erweiterungsbauten an dem in den 2*esitz der Stadt übcrgegangenen Grundstücken Kreuzstrahe 5. Die Frei gabe dieses Durchganges, die eine bedeutende Verbesserung der Vorkehrsverhältnisse in der Innenstadt bringt, wird von der Einwohnerschaft sehr begrüßt werden. : Die Volksgemeinschaft sorgt für die deutsche Mutter. Freitag vormittag trafen im Dresdner Hauptbahnhof 54 Mütter ein, die durch die NSV im Miittererholungsheim Nugustuslwd vier herrliche Wochen der Erholung und Ausspannung verlebten. Am Nachmittag des gleiä-cn Tages reisten 30 weitere Mütter vom Hauptbahnhos Dresden aus in einem großen Reiseomnibus nach dem NSV-Miittererholungsheim Schloß Burkersdors. um dort ebenfalls vier Wochen Ferien vom Alltag zu erleben. : Ein Ehrenmal hat sich die 18. Volksschule geschaffen. Das Ehrenmal, für dessen Errichtung sich der Direktor der Kunstgewerbeakademie, Walther, und Lehrer Stief eingesetzt haben, wurde von dem Studierenden Wollandt geschaffen. Es besteht aus zwei Buntglasfenstern, die einen Soldaten und einen SA-Mann zeigen. Das Ehrenmal wurde am Donnerstag in einer kurzen Feierstunde eingewciht. : In den Ruhestand tritt Wehrmachtdekan Klesse, über besten 65. Geburtstag wir kürzlich berichteten. Am Donnerstag, 29. Juni sFest Peter und Paul) zelebriert er zum letzten Male die hl. Melle in der Garnisonkirche Dresden; das feierliä)« Le vitenamt beginnt 9 Uhr. 20 Uhr findet eine Abschiedsfeicr im Soldatcnheim. Königsbrücker Straße, statt. : DDAC-Gauführer Graumüller gestorben. Der Gau führer des DDAC, Gau 16 Sachsen, Oberingenieur Alexander Graumüller, ist am Freitag in Dresden im Alter von 55 Jahren nach kurzem schiveren Leiden mitten aus seinem besten Schaffen gerissen worden. Der Verstorbene hat den Gau Sachsen des DDAC im Jahre 1934 von dem damaligen Präsidenten, Günther Freiherrn v. Ealossstein, übertragen erhalten. Dank dem kame- rodsclmstlichen Verständnis seiner Mitarbeiter ist cs ihm gelun gen den DDAC-Sachsengan zum zweitgrößten Gau des Clubs Aus dem Dresdner Kunstleben 1. Reger-Pfitzner-Strauß-Konzert Gestern begann nun auch die Dresdner Philhar monie unter Kempen in den Dresdner Musiksommer 1939 aktiv einzugreisen, n>enn man von den sck)on gespielten Zwin ger-Serenaden absieht. Das erste der Festkonzert« mit den drei modernen Meistern Reger-Psitzner-Strauß. die sich schon ihren Platz in der Musikgeschichte gesichert haben, fand im Gewerbe haus vor einer kleineren, mehr nur sachlich interessierten Hörer schaft statt. Das atterschwerste Geschütz: Regers f-moll-Klavier- konzert, eröffnete den Abend. Das Werk wird wegen seiner besonders schwerblütigen Haltung, seiner Problematik, so gut wie nicht gespielt. Der Dresdner Karl Weiß hat sich an die Riesenaufgabe gewagt. Mit Löwenpranken wußte er die zyklo- penhaften Afsektentladungen des ersten Satzes zu meistern, um dann dem tiefen, bei aller Ruhe doch aufwühlenden Largo die Kunst edlen Anschlags zu vermitteln und endlich das rhythmisch sprühende Finale mit Feuer und Schwung zu erfüllen. Eine Glanzleistung, von der Philharmonie auch meisterlich gestützt, die dem Künstler und Orchester riesigen Beifall eintrug. Gegen Reger wirkte Psihner mit den.Orckestervoripielen zu den drei „Palestrina'-Akten geradezu unproblematisch und klar. Und man weiß doch, wie di« antikisierende, durch Kirchentonharmo nik und unsinnlichen Orchesterklang beeinflußte Musik dem gro- ßen Publikum sonst schwer eingeht. Daß am Schluß Riämrd Strauß mist „Tod und Verklärung" weaen der zwingenden The« mattk und der ieuclstkräftiqen Farbigkeit seines Stiles Sieger werden würde, ahnt« man schon vorher. Dr. Kurt Kreiser. glaube verführt zu einer falschen Sicherheit. Der Mensch seht sein blindes Vertrauen auf Gegenstände, die ihm eigentlich nie mals helfen können. Gerade unsere Zeit aber erfordert einen gefunden Wirklichkeitssiun und klares, tatkräftiges, vernünftiges Handeln. Flucht iu das tatenlähmeude Ncbclroich der Magie ist im eigentlichen Sinne valksschädfich Wenn man uns aber ent gegnen wollte, daß hervorragende Menschen, z. B. die vorher genannten Künstler und Sportler dem Aberglauben Tribut ge zollt hätten, so ist darauf zu erwidern: ..Wir wollen über diese Schwächen irgendwie bedeutender Menschen nicht zu Gericht sitzen. Jedoch naämhmensivevt sind diese Schwachen sind Wollen wir uns, was gewiß lobensivert ist. diese Menschen zum Vorbild nehmen — so wollen wir das tun nicht ans dein Gebiete ihrer Schwächen wie ihres Aberglaubens — sondern aus dem ihrer Leistung!" Das allein ist arteigene, deutsclie Haltung! Empfehknsmerte Literatur: P Phil. Schw'dt E. I.. Aber glaube und Zauberwahn. 196 S-, Einsiedcln Benttger u. Co.; P. Philipp Schmidt S. I„ Dämon Aberglaube, 80 S, Saar brücken 1938, Saarbrücker Druckerei u. Verlag. zu entwickeln. Graumüller war nicht nur als Gauführer des DDAC in den Kraftfahrerkreisen bekannt geworden, sondern er hat sich auch vor allem schon vor vielen Jahren al» Rennfahrer und Langstreckensieger, insbesondere als Führer der siegreichen „Wanderer"-Mannschaft be« den Alpen-Pokal-Fahrten, ausge zeichnet. Die Gemeinde der sächsischen Kraftfahrer betrauert in Mraumiiller, der so überraschend gestorben ist, einen vorbildliä;«n Sportskameraden. : Kunstradfahren in der Deutschen Kolonial-Ausstellung. Am Sonntag, 11 Uhr vormittags, findet aus dem Festplatz der Ausstellung wieder eine der von früheren Jahren so beliebten radsportlichen Vorführungen statt, die vom Reichsbund für Lei besübungen durchoeführt wird. Man wird u. a. verschiedene Kunstreigcn, gefahren von Frauen und Männern, zn sehen be kommen. Außerdem werden spannende Radball-Wettkämpfe gezeigt. : Aus dem Zoo. Gleich zwei interessante Riuderkälbci)«n wurden dieser Tage im Dresdner Zoo geboren. Endlich trat, seit langem envartet, bei den Wasserbüffeln Zuwachs ein, und stellt sich in einem hochbeinigen, pechschwarzen Kälbchen dar. Noch interessanter aber ist das zweite jetzt geborene junge Rind, stellt es doch eine in Europa überaus seltene und höchst eigenartige Kreuzung zweier verschiedener Rindernrtcn dar. Der Vater ist ein gelber Pak, auch Grunzochse genannt, eine von allen euro päischen Rindern stark abweiä>ende Tierform, die in den Hoch gebirgen Tibets lebt. Die Mutter dage>zen ist ein langhaariges „Schottisches Hochlandrind", gehört also einer primitiven euro- päisclsen Rinderrasse an. die dem ausgestorbenen Auerochsen noch sehr nahe steht. Das interessante Kreuzunaskälbchen, das jetzt im Dresdner Zoo das Licht der Welt erblickte, bildet in Farbe, Aussehen und Gestalt eine Mittelform zwischen reinrassigen Kälbern der beiden Stammeltern : Langsamer Fall des Elbwasserlpiegels. Nach den bei der Wasserbaudirektion eingegangcnen Wasserstandsmeldungen aus dem oberen Elbgebiet soll der Wasserstand der Elbe bis Sonn abend nachmittag auf 4.15 Meter Dresdner Pegel zurückgehen und langsam meiterfallen. In der Nacht zum Sonnabend be trug der Wasserstand 4,30 Meter. > : In der Elbe ertrunken. In der Nähe des Loschwitzer Hafens wurde ciu iu Dresden zn Besuch weilender Fleischer geselle beim Baden in der hochgehenden Elbe plötzlich abgetrie ben. Er versank in den Fluten und konnte noch nicht geborgen werden. : Freibanksleisch-Verkaus. In der Wo«l>e vom 26. Juni bis 2. Juli 1939 ist der Verkauf in den nachstehenden Verkaufs stellen zu folgenden Zeiten vorneseben. und zwar: in der Markt halle Autonsplatz und der Neustädter Markthalle Mittwoch, Donnerstag und Freitag, den 28.. 29. und 30. Juni, in den Ver kaufsstellen Herbertstraße 2 und Kreutzerstraße 9 Donnerstag und Sonnabend, den 29. Juni und 1. Juli. Dresdner Voliiejherlcht Wohnungs-, Büro- und Trinkhalleneinbrüche. Am Don nerstag drangen unbekannte Täter in der Zeit von 7 bis 19.45 Uhr mit Nachschlüsseln in eine Wohnung ans der Stormstraße ein. Sie erbraci)en eine Kassette und entwendeten daraus drei Zwanzigmarkscheine. — In der Nacht zum 22. Juni d. I. ver schafften sich Einbrecher gewaltsam Zutritt zu einem im Hofe eines Grundstückes der Könnerihstraße gelegenen Büro. Sie erlangten etwa 35 RM. Bargeld, Briefmarken und Postkarten. — In der gleichen Nacht wurde ein Einbruch in die Trinkhalle an der Saloppe verübt. Gestohlen wurden eine größere Anzahl Zuckerstangcn, mehrere Pakete Keks und einige Flaschen Li monade. — Hinweise zur Ermittlung der noch unbekannten Tä ter erbittet die Kriminalpolizei nach Cchießaassc 7, Zimmer 87. Unbekannte Diebe entwendeten am 17 Juni in den Vor mittagsstunden eine braune, rindlederne Aktentasche, die an einem vor dem Grundstück Leipziger Straße 181 abacstellten Fahrrad hnngcngelassen worden war. In der Tasche befanden sich ein Lieferschein- und ein Auftragbuch der Firma „Söldner" und eln Katalog der Firma .Hoffmann. Ottendorf". — Vor einigen Tagen trat in den späten Abendstunden Im Waldpark — Stadtteil Blasewitz — ein dreister Dieb auf. Aus einer auf einer Bank abgelegten Handtasche entwendete der Bursche eine runde, goldene Damenarmbanduhr. Automarder. In der Nacht zum 24. Juni wurde von un bekannten Dieben das Verdeck eines auf der Aachener Straße abgcstcllten Personenkraftwagens ausgeschnitten. Die Täter er langten einen grauen, einreihigen Herrensommermantel, schwarz genoppt, zwei ausgesetzte Taschen, graues Sergcsutter. Dor An kauf des Mantels wird gewarnt. Das Staatlich« Schauspielhaus bereitet dos Trauerspiel „Des Meeres und der Liebe Wellen" von Franz Grillparzer als letzt« Neueinstudierung dieser Spielzeit vor. Das Werk, das seit dein Jahr« 1920 keine Neuinszenierung erlebte, wird von Georg Kiesau einstudiert und gelangt am Jrettag, dem 30. Juni, zur Ausführung. Anläßlich der Dresdner Richard-Strauß-Tage findet am Dienstag, dem 27. Juni, ein Sinfonie-Konzert der Säch sischen Staatskopelle unter der Leitung von Dr Böhm statt. Zur Aufführung gelangen „Don Juan", Tondichtung für großes Orchester. „Konzert für das Waldhorn" unter der solistischen Mitwirkung von Max Zimolong, und „Eine Alpensinfonie". Dresdner Musiksommer. Im Rahmen der verdienstlichen Einsührungsvorträge der Volksbildungsstätte Dres den, die der persönlichen und geisttg-künstlerischen Einstim mung der Dresdner Hörer auf die soeben begonnenen festlichen Dresdner Muflkwoäien dienen sollen, sprach Dr. Hans Schnorr in ungewühnsich fesselnder, geistig hochstehender Weise über Hans Pfitzner und sein Schossen. Klar und prägnant charakterisierte er Pfitzner, den Meister der „gotischen Haltung", aber auch Pfitzner, den Meister, wie er aus seinen (bislang) letzten Werken spricht. Das neugegründete Karl-Krämer- Quartett spielte Pfitzners eis-moll-Quartett mit erlesenen Klanggualstäten. Im letzten Vortrag würdigte Dr. Karl Laux die Musik Max Regers. Auch dieser Vortrag durfte als vor bildlich bezeichnet werden. Er bildete eine sehr glückliche Syn these von Wissenschaftlichkeit und Popularität. Gretel Zöllner steuerte einige von Regers „schlichten Weisen" in sehr sympathi scher Weise bei. Felix v. Lepel.