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30 Otto von Freismg, VI, 23. 24. solches sah, floh Albert von Neuem nach Corsica. Ob das nun alles rechtmäßig oder nicht geschah, das zu entscheiden ist nicht Sache des gegenwärtigen Werkes, denn wir haben uns vorgenom men, das Geschehene niederzuschreiben, nicht aber ein Urteil über das Geschehene zu geben. Doch habe ich in einigen Chroniken, freilich der Deutschen, gefunden, daß genannter Johannes schmach voll gelebt habe und ihm häufig deshalb von Bischöfen und anderen ihm Untergebenen Vorwürfe gemacht worden seien. Dem Glauben beizumessen scheint hart, weil die römische Kirche ihren Priestern das besondere Vorrecht zuzuschreiben Pflegt, daß durch die Verdienste des heiligen Petrus, der auf festem Fels gegründet ist?) weder die Pforten der Hölle noch der Sturm der Zeiten sie. zum unheilvollen Fehltritt verführen. 24. Der Kaiser feierte das Weihnachtsfest zu Rom, nahm dann die Unterwerfung des auf dem Berge Leo's belagerten Be rengars samt seiner Burg entgegen und verbannte ihn zur Haft nach Baiern?) Siehe, wie das Reich der Deutschen einen mit dem Reich der Franken übereinstimmenden und gewissermaßen bluts verwandten Anfang hat. Dort hatte zuerst Karl H ohne den Namen des Königs die Ehre des Königs. Hier hatte der große Otto, der Sachsenherzog?) während es noch Könige aus dem Stamme Karls gab, die oberste Leitung der Reichsgeschäfte. Jenes Sohn, Pippin?) begann nicht nur der Sache, sondern auch dem Namen nach König zu sein und so genannt zu werden; in ähnlicher Weise erwarb sich Otlo's Sohn Heinrich die Ehre des königlichen Namens. Jenes Sohn Karl der Große erlangte nicht allein das Königthum, son dern auch das Kaiserthum nach der Gefangennahme des Desiderius, als der erste vom Stamm der Franken. Heinrichs Sohn Otto der Große herrschte nach vielen Siegen als der erste aus deutschem l> Die Klagen über das unsittliche Leben des Papstes Johann sind nach den Be richten der Zeitgenossen wohl begründet. — 2) Matth. IS, >8. — S) Er und seine Ge mahlin Will» starben als Verbannte in Bamberg. — 4> Karl Martell. — 5> Otto der Erlauchte, Heinrichs I. Vater. — «) Pippin der Kurze, erst Majordomus, seit 752 mit Bewilligung des Papstes Zacharias König der Franlen.