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Papst Eugen III. 97 vor den Jordan und einige seiner Anhänger mit dem Schwert seines Fluches geschlagen und sein Heer mit den alten Feinden der Römer, den Tiburtinern, vereinigt hatte, und nöthigte sie endlich um Frieden zu bitten. 32. Um diese Zeit kamen Gesandte der armenischen Bischöfe und ihres Metropolitanbischofs, den sie selbst den katholischen, d. h. den allgemeinen, nennen wegen der unzähligen Schaar von Bischöfen, die er unter sich hat, fast vom Ende des Orients zum Papste nach Bitcrbo — eine mühsame Reise von 1 Jahr und 6 Monaten — und eröffnten, indem sie ihm von Seiten jener Kirche die völlige Unterwerfung in ihrer Begrüßung anboten, in unserer und vieler Anderer Gegenwart bei Vetralla die Gründe ihrer Reise. Es waren folgende: Zwischen ihnen und den Griechen herrscht in gewissen Dingen in der Uebung des Opfers eine gewisse Uebereinstimmung, in anderen aber Verschiedenheit. Sie nehmen nämlich gesäuertes Brot wie jene, dem Weine aber mischen sie kein Wasser bei, wie wir und jene thun. Außerdem verbinden sie die Geburt des Herrn mit dem Fest der Erscheinung und machen diese beiden Feste zu einem. Da sie darin und in anderen Dingen unter sich uneinig waren, wählten sie die römische Kirche als Schiedsrichterin; sie kommen um sie zu befragen und fordern, daß ihnen der Gebrauch des Opfers nach der Gewohnheit der römischen Kirche mitgetheilt werde. Der römische Papst nahm sie freudig auf, zog sie zur Feier der Messen und den Geheimnissen des Opfers und ermahnte sie fleißig auf das, was dabei geschah, Acht zu geben. Da sie das thaten und gespannt um den heiligen Altar standen, sah einer von ihnen, der die bischöfliche Würde bekleidete, wie er nachher in voller Ver sammlung berichtete, in der Octave des seligen Martin, da die Weihe der heiligen Peterskirche gefeiert zu werden Pflegt,während der Papst die göttlichen Mysterien vollzog, einen Sonnenstrahl in blendendem Glanze über seinem Haupte leuchten und in demselben 1) 18. Nov. 1145. Geschichtschreiber. Liefrg. 60. Otto v. Freising. 7