Volltext Seite (XML)
00 Oliv von Freising, VII, 25—27. einige Straßen der Stadt an und entging so der Gefahr, weil das Volk aus Furcht vor den Waffen und dem Feuer auseinanderlief. Die Stadt verlassend verwüstete er ringsum die Aecker, entfernte sich dann für einige Zeit, sammelte ein Heer, schlug nicht weit von der Stadt ein Lager auf und nahm endlich die Unterwerfung der eingeschüchterten Bürger gegen Zahlung einer Geldsumme an. Hierauf beschließt er die ihm von Welf bei Vallei angethane Schmach zu rächen, dringt mit einer bewaffneten Schaar bis zum Lech vor und kehrt, nachdem er dort die Burgen einiger seiner Feinde zerstört und das ganze Land ringsum verwüstet hat, durch unser i) Gebiet zu großem Schaden für unsere Kirche zurück. Bald darauf aber erkrankte er selbst in Regensburg und starb im Ge biete von Passau; ?) im Kloster zum heiligen Kreuz, das von seinem Vater gegründet, von ihm selbst reich ausgestattet worden war, liegt er begraben; in der Markgrafschaft folgte ihm sein Bruder Heinrich?) 26. Zu derselben Zeit strebte Graf Konrad von Mähren, nachdem er mit den Böhmen sich verschworen hatte, nach dem Her zogthum über dieses Land und führte ein Heer von Mähren nach Böhmen. Als ihm Herzog Labezlaus (Wladislaus) mit Truppen sich entgegenzustellen rüstet, entging er, von den Seinen verrathen, kaum durch die Flucht der Todesgefahr?) So kam er als Flücht ling zum Könige und bejammerte sein Geschick. Der König führte ihn in seiner Barmherzigkeit mit einem Heere nach Böhmen zurück und setzle ihn, nachdem er in Braga (Prag), der Hauptstadt dieses Landes, Pfingsten gefeiert °) und Konrad verjagt hatte, in das Her zogthum wieder ein. Bald darauf zog er nach Sachsen, gab seinem Bruder, Mark graf Heinrich, die Wittwe Herzog Heinrichs, die Tochter des Kaisers I) d. h. der Freisinger Kirche. — 2) Am 18. Oct. 1141 in Nieder-Altaich. — S> Bisher Pfalzgraf bei Rhein; an seiner Statt wird des Königs Schwager Graf Her mann von Stahleck rheinischer Pfalzgraf. — 4) Der Neffe des Februar 1140 gestorbenen Herzogs Sobeslaw, vermiihlt mit einer Halbschwester des Königs, Gertrud. — 5) Schlacht bei Wysoka (westlich von Kuttenberg) 25. April 1142. — ö> 7. Juni.