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Nr. 11. — 13. 1. 35. Sächsisch« Volkszeitung. Seite 4 vnsselsn ruck!,,». Kett«», i» F,0S», Sebnitz. Schweres Schadenfeuer. Im bcna6)bar- ten Nixdors brach im einstöckigen Holzhaus des Papierivaren- häirdlers Josef Zakrovskq insolge Kurzschlusses Feuer aus. Ob wohl die Feucrivehr sofort zur Stelle war, brannte das Ge baute vollständig nieder. Die Löscharbeilen gestalteten sich außerordentlich schwierig, da die Schläue!)« einzusrieren drohten. Dresdner Amtliche Bekanntmachungen . Schneeabladeplätze. Zum Adladen von Schnee sind im Stadtgebiet Dresden folgende Plätze zur Versügung gestellt worden: 1. das linke Eiduser am Tcrrassenufer zwisci-en Ge- richtsstratze und Steinstratze; 2. das linke Elbuser zwisä)en Ste- phanienslratze und der Dampsschijshaltestelie Iohannstädt; 3. das rechte Elbuser oberhalb der Prietznitzmündung von der Sandspielgrube bis Stromquerschnitt 757; 4. der vom Brücken pfeiler der Blasewitz-Loschwitzer Ebbbrücke stromabwärts, etwa 11 Nieter unterhalb vom Stromabschnitt 706 gelegene städtische Elbausschisfungsplatz in Blasewitz, Zuscä)rt voin Schillerplatz. — Der an den Eibusern abgeladene Scl)uee ist sosort in die Elbe zu stützen. Das Ablaüen von Sclzutt, Asche usw. aus den vorgenannten Plätzen sowie das unbefugte Abladen von Schnee aus anderen Plätzen und das Hineinwersen in den Wcitzeritz- Mühlgraben und in di« städtischen Schleusen ist verboten. : Aus den katholischen Gemeinden. Am heutigen Sonntag 0.30 Uhr sinket in der St. Pauluskir ch e die Amtseinführung des neuen Pfarrers Pater Vänsch durch Erzpriester Bodenburg statt. — Tie Katholiken der St.- Franziskus-Laverius-Eeiiloinde Dresden-Neu st adt halten am gleichen Tage 10 Uhr im Ballhaus, Bautzener Straße, einen Eemeindeabend. : Die Dresdner Bereinigung katholischer Akademiker veranstaltet am Dienstag, 22. Januar einen Vortrags abend im Akademikerhaus, Leubnitzer Straße 28 (5 Mi- nuten vom Hauplbahnhosj. Ida Couden Hove spricht über „Franziskanische Frömmigkeit*. — Gäste willkommen. 1. Heimabend im Kolpinghaus. Am kommenden Don nerstag, 17. Januar, abends 20.30 Uhr, im Kolpinghaus, veranstalten das Katholische Casino zu Dresden, der Kath. Kaufmann. Verein „Columbus" Dresden und die Deutsche Kolpingsfamilie Dresden-Zentral gemeinsam einen Heim abend. Diese Veranstaltung ist im katholischen Vereins leben Dresdens etwas Neues. Sie soll aber in Zukunst eine liebgewordene Gepflogenheit werden. Ihr Zweck ist: Pflege des katholischen Gemeinschaftsgeistes und edler Geselligkeit, Förderung der Zusammenarbeit am gemein, samen Werke und Bekenntnis zur großen deutschen Volks- samilie. Tas Programm des 1. Heimabends ist reichhal tig. U. a. eine Lichtbilderreihe: Aus Sachsens katholischer Vergangenheit. Musik spielt die Salonkapelle des Kol« Gautreffen der ASDAP Die Gauleitung teilt mit, daß das diesjährige Gau« treffen der NSDAP„ Gau Sachsen» am 17.» 18. und 10. Mai in Dresden stattsindet. 1 «. /kau«*« - Litt*«-«»-». — s»a« 7«*« /e, *»«*««*«, Ni- s*. SS, I-o, »u, M«ci»»»t»c>»», »»klkam, vkc „v. — 0,»,!»«!^» V«c»,»'«t,II, bi»»c» »«,», NI- «»» p»,!»nc», !>»»!»«»-» ^cd«!tiic»»«. Erfüllt am Sonntag eure Pflicht, eßt Eintopfgericht! Universum: 4, 6,30, 8,45: Ihr größter Erfolg. Ufa-Palast: 4, 6,15, 8,30: Die Lieb« und die erste Eisenbahn. UT.: 4, 6.15, 8.30: Cleopatra. Capitol: 8L0, 6,15, v: Regine smtt Lutf« Ullrich). Prinzeß: 4, 6.15, 8.30: Der Herr ohne Wohnung. Zentrum: 8, 5, 7, v: Di« beiden Seehund«. Kammer-Lichtspiel«: 4, 6.15, 8.80: Fräulein Lifelott. MS.: 4,80, 6,30, 8Z0: Greta Garbo in Anna lkhristie. FüLi.: 6, 8.30: Di« Sporcksch«, Jäger. Gloria: 6, 8L0: Di« Reiter von Deutsch-Oftasrika. Rational: 4, 6.15, 8.80: Gern hab' ich die Frou'n geküßt. Dresdner Lichtspiele Rational-LIchtspiele. „Gern hab' ich die Frau n geblitzt..." Paganini, der grotze dämonische Geiger, wird — in Anlehnung mr di« O)>ereltc — als ein irrender Ritter der Liebe geschildert, als ein Mann, dem die Frauen bedin gungslos verfallen: die Schauspielerin Bella wie die Herzogin von Lucca wie ihre Hofdame Comlcss« Ieanne. Ivan Petro- vich ist Paganini, Eliza Illiard die Herzogin, Maria Beling die Schauspielerin mrd Ntajcl Feist die Hofdame Das heitere Ele ment vertreten Adele Sandrock als Hofmeislerin und Theo Lingen als Hosmarschall. Rudolf KIein-Ro,M als Kurier Na poleons repräsentiert die grotze Geschichte, in deren Rahmen sich diese kleinen Liebesaffären abspielc» Lehars einschmei chelnde Weisen begleiten das flotte Spiel. — Das Beiprogramm bringt «inen Relfesilm besonderer Art: eine Fahrt mit dem Zeppelin „In 3 Tagen von Friedrichshafen nach Südamerika". Fürstenhof-Llchtspiel«: „Die Sporck'schen Jäger". Ein Wildererfilm aus Masuren nach dem Roman von Richard Skowronneck. Eine kleine Garnison Strammer Dienst und prächtige Bilder aus dem Milttärleben. Wald und Wasser, ein reiches Jagdrevier und ein verzweifelter, aller Obersörstcr, der den geheimnisvollen Wilderer nicht fassen kann. Theodor Loos spielt überzeugend und lebenswahr den Oberförster. Reoa Holsey dessen entzückende Tochter, die von oberflächlichen Tän deleien mit dem feudalen Oberleutnant zum Ernsten, wahren Lebensgefährten findet, den Werner Schott als Hauptmann vornehm darftellt. In tragenden Nollen Rotraut Richter und Fritz Genschow. Prächtige deutsche Volkstypen, ein spannender Film. — Im Beiprogramm ein Lustspiel mit Karl Valentin und Lisl Karstadt. H. Sch. Wochenschau Kennst du da» Glück, das uns erklingt. Wenn unsern Fuß das Brett beschwingt? Das weitzr Land wird dich verjüngen. Wenn du es pflügst mit reisen Schwüngen, Im Fluge durch vereist« Wälder, Stemmbögen über weitzr Felder Und plötzlich endet deinen Tanz Ein Telemark in Eleganz. So singt der Sportfreund hocherfreut, Der selbst den schärfsten Frost nicht scheut Und jubelt, weil es kalt geworden. Ein rauher Wind drückt aus dem Norden Des Thermometers Säule ein, Die Eisbahn lacht im Sonnenschein. Auch Kohlenhändler lächeln glücklich, sUn» Käufern ist dies unerquicklich) Ihr Telefon schrillt unentwegt, sUn» wird die Rechnung vorgelegt!) Man schreibt mit sorgenvoller Miene, Wobei ein schwarzer Blei nur diene, — Kopierstist, Tinte sind verpönt, — Den letzten Postscheck aus und stöhnt. So zeigt die Kälte im Geleite Den Kostenpunkt als Schattenseite, Ran bleibt daher auch gern zu Haus«, verseuert Kohlen ohne Pause, Weno'» traulich prasselt im Komin, Zehn Pserde uns hinaus nicht ziehn. Bei Radloklana, bei Buch und Zeitung, Bei Grog in stärkster Zubereitung, Kennst du das Glück, das dir erklingt, Wenn niemand dich zum Ausgehn zwingt. Fl»x. Sächsische ZagdauSsiellnng 1935 Di« zweite Sckhsifcl-e Iaadausstellung wird am Sonntag durch den Landesjägermeister Reichsstatthalter 'Martin Mutsch- maun eröffnet. Sie unterscheidet sich, von bisi-erigen Geivech- schauen dadurch, datz sie den Charakter einer ausgesprochenen Hegeausstellung hat. Ihr Zweck ist in erster Linie eine Prü fung der Hege des vergangenen Jahres bei Rot- und Rehwild. Aus den getätigten Abschüssen sollen Erfahrungen gesammelt und Lehren für die Zukunft gezogen werden. Jeder Kenner wird ohne weiteres die weitgehende Zurückhaltung, die in der Hauptsacl)« beim Abschutz gewahrt worden ist, erkennen; beim Rotwild besonders daran, datz in diesem Jahre kein guter Kronenhirsch geschossen worden ist. Es iverden iehrreicl-e Zu sammenstellungen von Rothirsch-Abwürfen der verschiedensten Jahrgänge gezeigt, die zwciselsirei erkennen lassen, weich gute Blutlinien ganz besonders in unseren erzgebirgiscl;en Hirsä^n vorhanden sind. Umfangreich« Zusammenstellungen über das Wachstum der einzelnen Beutestücke zeigen den Erfolg langjäh riger Hege. Das tritt ganz besonders bei den ausgestellten Rehkroiren in Ersä-einung, die einen interessanten Einblick in die verschiedenen Gegenden Sachsens bieten und erkennen las sen, datz mich hier bei richtiger Hegcarbeit erstaunlich Gutes heranreist. U. a. ist auch das prächtige Geiveih des letzten Hir sches zu sel)«n, den König Friedrich Ailgust seinerzeit erlegt Hal. — Der Besuch der Ausstellung ist auch durch Laien er wünscht, um faifä)en Vorstellungen über den Iagdbetrieb zu begegnen. Aus diesem Grunde ist auch statistisches 'Material leicht verständlich wiedergegeben morden. Dresdner pollzelberlcht Schwere Einbrüche, drei Einbrecher festgenommen. In die Biiroräume einer Versicherungsgesellschaft in der inneren Altstadt wurde In der Nacht zum Freitag ein Einbruch ver übt. In rücksichtsloser Weise brachen die Diebe Schreibtische und Pulte auf. Außer einein Scheck über 300,— NM. erlangten sie 400,— NM. Bargeld. Weiter wurde ein Fabrikbctrieb an der Bitnaust raße in der Nacht zum 12. d. M. von Einbrechern heimgesucht. Mittels einer Leiter drangen die Diebe über ein niedriges Dach in die Fabrikräume ein, nachdem sie eine Scheibe eingedrückt hatten. Sämtliche Behältnisse wurden ausgefprengt und durch wühlt. Die Einbrecher, die offenbar nach den Geldschrank schlüsseln gesucht, diese aber nicht gesunden hatten, versuchten den Geldschrank gewaltsam zu öffnen. Ihr Vorhaben scheiterte aber an dessen guter Beschaffenheit. Schließlich drangen die Diebe noch in eine im gleichen Grundstück gelegene Wohnung ein, in der sie in gleicher Weise hausten. Durch den plötzlich heimkehrenden Wohnungsinhaber wurden die Verbrecher in Ihrer „Arbeit" gestört und ergriffen auf dein Wege, aus dem sie gekommen waren die Flucht und entkamen in der Dunkel heit. Zu dem Einbruch, der am 6. d. M. in eine Wohnung in der L o u i s e n st r a ß e verübt wurde, und wobei die Dirbc Bar geld und Schmucksachen erlangten, wurden von der Kriminal polizei 3 Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren als Täter ermittelt und scstgenommen. Ein Teil der Diebesbeute wurde sichergestellt. Ein 33 Jahre alter Mann hat sich in diesem Zu sammenhang der Hehlerei schuldig gemacht. Er wurde ebenfalls festgenommen. Sämtliche Beteiligten werden der Staatsanwalt schaft zugcführt. Die Kriminalpolizei nahm kürzlich 3 Einbrecher sest. die in der Nacht zum 20. v. M. auf dem Gelände einer Gesellschaft an der W a l t h e r st r a tz e einen abgestellten Eisenbahnwag- gon gewaltsam geöffnet und eine Anzahl Pakete mit Damen konfektion gestohlen halten. Bei den weiteren Ermittlungen wurden die Festgenommenen noch zu einem gleichen Diebstahl, den sie genau ein Jahr zuvor an derselben Stelle und unter den gleichen Umständen verübt hatten, überführt. Sie erlang ten damals ebenfalls Damenkonfektion im Werte von ca. 1000 RM. Einzelne Stücke der erbeuteten Sachen konnten noch ge sichert werden. durch seinen Reichtum an Dissonanzen einem größeren „unver bildeten" Hörerkreis schwer erschließt, wie sich auch in der ziem lich zurückhaltenden Ausnahme zeigte. In der großen Schlutz- steigerung wird man durch das anklingende „Gaudeamus igitur" an die Akademische Festouvertüre von Brahms erinnert. Das Werk fand durch die Staatskapelle unter Dr. Böhm eine vir tuose Wiedergabe — Virtuos war auch die Wiedergabe des nachfolgenden 2. Klavierkonzerts in A-dur von Liszt durch Alfred Hoehn. Tas einsützige Werk überrascht durch seine starke Innigkeit, die erst gegen Schluß von dem „Lärmenden" jwie Moser den Haupteinwand der Gegner Liszt'scher Musik kennzeichnet) abgelost wird. Selbstverständlich enthält das Kon zert eine Fülle von Passagen und Kadenzen, die an das virtuos technische Können des Spielers große Anforderungen stellen. Alfred Hoehn legte aus diese Seite auch den stärksten Ausdruck — er zeigte eine erstaunliche Geläufigkeit und sonstige tech nische Vollkommenheit, darüber hinaus konnte der Solist durch die Nüchternheit seines Spiels nicht übermäßig erwärmen. — Beethovens „Eroica" in einer kraslersüllten, eindrucks starken Wiedergabe gab dem Konzert den sestlichen Ausklang. Dr. W. Die russische Wl. Solowjow-Gesellschaft veranstaltet Frei tag, den 18. Januar, 20 Uhr, im Belvedere einen Kulturabend mit anschließendem Tanz. Pros. Fedor Stepun hält die Festrede über das Thema „Die Wahlverwandtschaft zwischen dem deut schen und dem russischen Wesen". Elfride Trötschel und Sven Nilsson von der Slaatsoper singen russische Romanzen und Arien, und Luis Rainer vom Staatlichen Schauspielhaus liest russische Schriftsteller Sächsischer Kunstoerein zu Dresden, Brühlsche Terrasse. Heute letzter Tag der Dezemberausstellung von Werken Dresd ner Künstler sgeössnet von 10—13,30 Uhr). Ab 14. Januar ist die Ausstellung bis auf weiteres geschlossen, die Kanzlet nur Werktags von 0—15 Uhr geöffnet. Im Geschäftszimmer sind die neuerschienenen Bereinsgaben ausgestellt, die von den Mit gliedern bet Entnahme der Mitgliedskarten 1S35 ausgewählt werden können. Staatlich« Skulpturensammlung Dresden. Am Dienstag, dem 15. Januar, werden die Räum« de» Erdgeschoss«», das ist der Lichthof und die anschließend« Hall«, wieder dem Besuch «ösfnet werden. Der Lichthof, der srüber di« Werk« des IS. Jahrhunderts, insbesondere die von Rietschel und Häh- nel, enthielt, ist in IKsähriger Arbeit vollständig mngebaut worden und z«igt jetzt in großen Aufbauten di« Abgüsse von Plastiken des Mittelalters und der Renaissance in Deutschland und Italien. Die anschlietzende Hatte enthält die französischen und belgischen Arbeiten des IS. Jahrhunderts. Die Sammlun gen sind von 10 bis 1 Uhr geössnet. Scl;auspi«lhaus. In unserer Besprechung tn Rr. 10 muß der Titel des Stückes von Sigmund Grafs richtig heißen: „Die Heimkehr des 'Matthias Bruck". — Ferner muß es im letzten Teile des 3. Absatzes richtig heißen: „Das sind Dinge, an denen man heute nicht leicht vorübersehen kann . . pingsorchesters Dresden. Die Mitglieder der Vereine sind mit ihren Angehörigen herzlich eingeladen. Gäste will kommen Beginn Punkt 20.30 Uhr. : Wintersportverkehr nach dem Osierzgebirge. Vom Dresd ner Haupibahnhof gehen am Sonntag, 13. Januar, folgende Züge ins Wintersportgebiet: 1. nach Altenberg: 5.13, 5.40, 5.43, 6.20, 6.57, 7.11, 8.23, 8.43, 10.00; 2. nach Kipsdorf: 5.44, 5.55, 6.17, 6.30, 6.54, 7.10, 7.38, S.00, 10.02; 3. nach Moldau: 6.03, 6.34; 4. nach Frauen st ein: 6.34, 0.23; 5. nach Gottleuba: 6.Ä), 8.04, 10.00. — Für alle Züge nach Altenberg und Kipsdors finit Ausnahme der Züge 8.43, 10.00, 10.02) wird bei gleichzeitiger Lösung der Rückfahrkarte ein« Fahrtermätzigung von 50 Prozent gewährt. : Wechsel in der Leitung der Kunstakademie in Dresden. Der Minister für Volksbildung hat im Einverständnis mit dem Reichsstatthalter den bisher beauftragten Rektor der Staat- lict)«n Akademie der bildenden Künste, Professor Richard Mül ler, vom Rektorat abberusen. Die Leitung der Slaatlicl-en Akademie der bildenden Künste ist einstiveilen dem Prorektor, Professor Dorsch, übertragen worden. Mit seiner Unterstüt zung, Entlastung und gegebenenfalls Vertretung ist Professor Dr. Krampf beauftragt worden. „Schwarzwaidmädel" mit Gästen Centralthcater Dresden. Iessels „Schwarzwaldinadel" war wirklich ein Lichtpunkt tn der Zeil der schon stark zur Dekadenz neigenden Operette. Diese reizvolle^ geschickt gefetzte, sehr melodiöse Musik hat sich viel länger gehalten als all die Werke ihrer Zeit. Und wenn Iessel gelegentlich auch grotze Vorbilder, wie z. B. den Walzer „G'schichten aus dem Wiener Wald" kopiert, so tut das der hübschen, in der Verwendung von Leitmotiven sogar recht in teressanten Partitur keinen Abbruch. Auch Neidhardts Buch hat sich jung gehalten. Es ist ebenso witzig wie gemütvoll. Man braucht nicht gerade zu behaupten, datz es „echtes deutsches Brauchtum" vorsühre, man merkt schon, datz man in der Ope rette ist. Aber die Gestalten sind so famos gezeichnet, datz sie Immer wieder wirken müssen. Der Beifall war denn auch so «norm, datz sich die Regie sOtmar Lang, der auch schon die Premiere vor Jahren leitete!) veranlaßt sah, von der neuen Linie abzuweichen und zweimal ein Tacapo zuzulassen. Kunz- Krause fühlte sich bei dieser Partitur recht in seinem Ele ment. Er zeigte, datz sich hier aus Orchester und Chor aller hand herausholen läßt. Frau Baum-Gründtg hat die Tänze wieder sehenswert gestaltet und Schott eine wirksame Auffrischung der Dekorationen vorgenommen. Noch einer von der Premidre war dabei, einer, den wie der zu besitzen Gewinn bedeutet: Klaproth. Er machte aus seinem Domkapellmeister eine prächtige Charakterstudie und lang so samos, datz man ihm bald wieder «ine Rolle wünscht, die Stimme ersordert. <Wie wär» mit dem Fürsten im „Lie ben Augustin"?) Entzückend das Bärbel« der Gästin Mi ml Besely, darstellerisch von entzückender Drollcrie und ge sanglich sehr beachtlich. Nicht minder lustig der Richard Wört- ge», von kolossaler tänzerischer Beweglichkeit, mit Recht Lieb ling des Publikums. Dazu ein stimmlich hervorragendes seriö se» Paar: Johanna Schubert, die auch sehr hübsch aussah, und Marau, der sein Lied im 2. Akt variieren konnte. Der zweit« Gast dieses Abends, Egon Brosig, gewandter Grotesk komiker, konnte als Berliner Hochtourist alle Lacher anziehen. In kleinen Rollen die Damen Kattner sals Hex'), Schein pflug und Lange, di« Herren Wildrrsinn sOchsenwirt mit schauerlich-schönem Dialekt) und Ianda wohl am Platzek G» war rin recht vergnügter Abend! Zck. 8. Slnsonlekonzert Reih« A Das letzte Sinsoniekonzert Ker Etaatskapelle brachte als erstes in diesem Konzertwinter «ine Erstausführung: das „Praeludium" von Othmar Schorck. Der namhafte Schweizer Tonsetzer zeigt sich in diesem Werk, da» er zur Jahrhundertfeier der Universität Zürich kompo niert hat, deutlich erkennbar als Reger-Schüler, nur ist er noch um einiges herber und er erreicht auch nicht die Genialität sei ne» großen Vorbildes. Immerhin ist dieses festlich«, reich instru mentierte Praeludium sehr eindrucksvoll, wenn es sich auch Sorgt für dle Tiere Im Winter! Mit dem Einbruch winterlicl-er Temperaturen und dem Fallen von Schnee sind viele Tiere in bittere Not geraten. Nicht allein die freilebenden Tiere, insbesondere die Vögel, werden davon betroffen, sondern auch die Haustier«, die, ihrer Freil-eit beraubt, aus die Hilfe des Menschen angewiesen sind. In einem Kulturstaat wie Deutschland, das das beste Tierschutz gesetz der Welt besitzt, darf kein Tier Not leiden. Darum fordert der 3teiä)sti«rschutzbund als Spitzenvertretung des deut schen Tierschutzes alle Volksgenossen aus, ihre Tierliebe jetzt mit der Tat zu beweisen. Füttert regelmäßig die hungernden und frierenden Vögel mit den geeigneten Futtermitteln. Sorgt dafür, datz der treue Wächter des Hauses und Hofes, sofern sein Verbleiben außerhalb des Hauses wirklich dringend notiveirdig ist, in seiner Hütte vor Regen, Schnee und Kälte geschützt, jetzt besonders reichlich gefüttert und mehrmals täg lich von der Kette losgemachl wird. Laßt die im Stall ge haltenen Tiere gleichfalls nicht frieren, gebt ihnen reich lich trockene Streu, verstopft etwa vorhandene Löä)er und Luken in der Slallwand, soweit letztere nicht zur vorsichtigen Lüftung notweiHig sind, und schlietzt sorgfältig die Tür. Ver geßt nicht, euer Pferd warm zuzudecken, wenn ihr es drau ßen warten latzt, während ihr im Hause zu tun habt. Der artige Vernachlässigungen der Tiere sind durch das Neichstier- schutzgesetz vom 24. 11. 1033 verboten, und die schuldigen Tier- Halter können strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wer den.. Es liegt deshalb im eigenen Interesse eines jeden Tier halters, solche und andere Tierquälereien zu verhüten. Zum Eintopsjonntag gibt jeder, was er vermag!