Volltext Seite (XML)
^otirsn klne Leseprobe au» dem soeben erscheinenden Buche Baldur von Schirachs „Die Hitlerjugend, Idee und Gestalt" legt der Zeitgeschichte-Verlag, Berlin W 35. vor uns hin. Da diese Ausführungen mindestens vom Verlage offenbar als be« sonders zeitgemäß und programmatisch angesehen werden, jo möge man es uns nicht verargen, wenn wir daraus nach stehend die folgenden Zeilen wiedergeben: . „Der konfessionelle Iugcndbund hat in unserer Zeit kelne Daseinsberechtigung, während der junge deutsche Mensch im Zeitalter des Natlonalsoziatt?->-us zur Gemelnschast drängt und damit zur Erhaltung und Lebensform der HZ, hält ihn mit unter ein finsterer Gewissenszwang davon ab, diesem Drängen nachzugeben, um nun wirklich seinem teuersten Herzen zu gehorchen. So haben besonders die katho« Äschen Zugendverbände ihre Anhänger in seelische Konflikte hineingesilhrt, die rin Zugrnderziehcr nicht verantworten kann. Anter Versprechungen auf das Jenseits suchte man «ine Jugend von der selbstlosen Hingabe an den Staat abzu halten. Als ob der Allmächtige diesen Dienst am Volke ver urteilen und in ihm etwas Verwerfliches erblicken könnte?! Weil die Jugend keinen Unterschied zwischen arm und reich, evangelisch und katholisch macht, werde ich als „Heide" ver schrien, der an nicht» glaubt und den Samen des Antichrist tn dir Herzen der arglosen Jugend träufelt! Und doch kann hei der konfessionellen Zusammensetzung unseres Volkes eine wirkliche Gemeinschaft der Jugend nur dann entstehen, wenn konfessionelle Fragen in dieser Gemeinschaft nicht erörtert, kon fessionelle Sonderbündelei nicht geduldet wird. Ebensowenig wird in der HZ die christliche oder eine andere Lehre ange griffen; die HI fragt nicht nach der Kaste und nicht nach der Konfession, sondern nur nach dem Deutschtum." Ohne einer späteren Würdigung der neuen Arbeit des Neichsjugendsührers vorzugreifen, verhehlen wir unser Be fremden darüber nicht, das, vom Verlage in seiner An kündigung eine Frage als bedeutsam hervorgchoben wird, deren Behandlung nur mit grösster Behutsamkeit und weit abseits von allen Schlagworten erfolgen kann, trifft sie doch den innersten Kern heutiger weltanschaulicher Proble matik. Zudem ist, wenn wir recht unterrichtet sind, durch die gewissen Kundgebungen der Neichsjugendsiihrung eine neue Lage geschaffen worden, deren Auswirkungen sich vorläufig noch nicht übersehen lasten. In einem Augen blick, wo katholische Iugcndverbände und ihre geistlichen Führer sich mit den katholischen Jugendverbänden an der Saar in einem feierlichen Bekenntnis zum Deutschtum und zur Heimat vereinigen, erscheint es uns wenig angebracht, an Trennungsstriche zu erinnern, die zwischen „Staats fugend" und „konfessioneller Jugend" gezogen worden sind, denn hier wie dort steht deutsche Jugend, die um ge- st meinsame nationale Ziele kämpst. Die Heimkehr der 8 Saarjugend ins Reich darf durch keinen Mistton und kein 3 Mistverständnis getrübt werden. KünigHekei» vesuck in Der Herzog von Kent und seine Gattin Marina von Griechenland sind nach München abgereist. Das junge Paar macht in Oberbayern einen Besuch beim jungen Gra sen Törring-Jttcnbach, der eine Schwester der Herzogin Marina zur Frau hat. Englische Blätter erinnern an die im Hause Törring-Jttenbach vor einem Jahr gefeierte Hochzeit, bei der deutsche Fürstlichkeiten zugegen waren, und an den Eindruck, den dieses Zusammentreffen von Menschen gemacht hat, die einst in Deutschland mächtig waren. Wenn jene Blätter bemerken, das; dies der erste Be such sei, den Mitglieder der englischen Königssamilie seit dem Kriege in Deutschland machen, so stimmt dies nicht ganz. Der Prinz von Wales hat vor längerer Zeit unseres Wissens einmal Hamburg besucht, und der Herzog von Pork und seine Gattin sind einmal vor etwa zwei Jahren I in Potsdam gewesen. Wahrscheinlich wird bei der Bemer kung ein „offizieller" Besuch ins Auge gefasst. Ossiziell oder nicht offiziell — jedermann in Deutsch land wünscht dem jungen Paar, das unter so ungewöhn licher herzlicher Anteilnahme des englischen Volkes gehei ratet hat, das; cs ihm in Deutschland wohlgcsalle und das; «s aus dem deutschen Süden gute Eindrücke mit nach Hause nehme. Reisen bildet, bindet und verbindet. „6Isube aus Zem Mui" In Heft 3 der von dem Tübinger Professor W. Hauer herausgegebenen Schriften der Deutschen Glaubensbewc- gung, das unter dem Titel „Glaube aus dem Blut" er scheint, schreibt Frist Eericke folgendes: „Was ist überhaupt Kar? Was ist Ziel? Was können wir wahrhaftig meistern, schafft», richte»? Wer lenkt die Ströme des Geschel-ens, wer die Wellen der polilisäien Lei denschaft, di« auseinandersolgen; den Geist des Krieges und den Geist des Friedens, der Völker Hohen, ihren Untergang und Ausgang; ist das nicht mindestens so geheimnisvoll wie da» Blut? Ist dies noNvendig unerweislick-e Gel>eimnis nicht gar — das Geheimnis des Blutes selbst? In dem Golt lebt, da Gott in uns ,^u Fleisch und Blut wurde", aus dem auch alles unser Wollen, Sinnen, Säzassen drängt. Nicht zu leugnen, nicht zu übergehen; triebe doch selbst der Ziveisel nur aus diesem Drang. Also wird das Bekenntnis zu ihm und feinem uralt ewigen Gesetz alles zu bestimmen haben, was irgend au» dem Blut des Einzelnen wie der Nationen an Wollen, Sinnen, Denken drängt, damit st« nicht Versalien in ihrem Ich und Selbst; damit sie sich nicht innerlich verhärten oder verbrennen, sondern über sich hinaus drangen. „Nicht nur fort sollst du dich pflanzen, sondern hinaus!" Dieses Ni«tzsck-c- Wort, über den Garten der Eh« gesprochen, ist das Gesetz für jeden Trieb. Nichts am Trieb lätzt sich vor ihm verstecken; nackt sdet-en wir vor ihm wie die erste« Menschen ün Garten Eden der Leinde. Da hitst nicht einmal da» Berdeären de» Geschlechts. Das Bekenn KU» zum ewige« Trieb, der über sich hinaus drängt zmn Ziel — ja, in bas herrliche Ungewiss«: zu Gott —. ist aber Glaub«, gläubig» Vertrauen. Das immer wieder Hinwenben zu chm. dos doch «in stilles Horchen aus den Takt des Blutes ist, ist Gottesdienst. Dienst an Gott. Es ist der Augenblick der Gotftsgegeiuvart, in der den Menschen und die Mensck>en aus Ur und Ende da» (Siost^ ergreift; di« Stunde, in der sich in dem Ntenschen Gott begegnet. Ware die Zeit nicht reis, m solchem greifbaren und le bendig zn ersühftnden Sinn Glauben neu zu begründen? Eine religiöse Neusorm drängt sich geradezu aus, und aller Kult der Kirri-e wie des Volkes treibt zu neuen Iiü-allvn. „Nehmet hin, dies ist mein Fleisch und Blut" — so spricht nach chricsl- liclzer Lehre der Nazarener, aus datz mir Gott in unserem Fleisch und Blut erkennen. Denn nur so und gar nicht anders iväre dies« Lehre siir uns zu verstehn. Geist des Blutes, Sinn der Erde und Symbol des Lichtes, als iveläzes wir das heilige Sonnenrad, das seurige Hakenkreuz erkennen, drängen wie ¬ derum aus Bolkobräuäzen und aus Sonnwendseiern zur kul tischen Form. Wer nicht los vom Alten will, wen noch ein Gesicht der Pietät hüll an den Ehristglcruben unserer Väter, dvn man unseren Vorvätern elnmal ausgezwungen hat, der verst^e es doch so. Ob sich solä-er Glaube aus dem Blut aus evolutionäre Welse, nach Art des Meisters Ekkel)art, aus o. r katholisä>-alten Lehre löst, oder ob er sich, in Vollendung o.s Protestes Luthers, zum endlichen Sieg germanisch deuisch.r Gläubigkeit vollenbet, die in diesen IVON Jcchren Eh.ijlcn.u.n nie ausgehört hat zu protestieren, ist im Endergebnis gleich Diese Zeilen, die den religiösen Sinn des Blutes den. ten wollen, offenbaren bas bodenlose Ehaos, in das ein von der Ordnung der Vernunft und der Ordnung der Werte in Schöpfung und Uebernatur sich lossagendes Denken stürzt. Das für jeden christlich Denkenden Zulicssterschiit- ternde daran ist aber, dast der Geist des Ehaos sich vermisst, selbst die Worte Gottes als Mantel für seine Unwahrheit zu benutzen. An die DIK. der Saar / Hallo, Ihr Freunde au» dem Köllertal! — aus Heusweiler und Umgegend! Stur noch Stunden trennen Euch von dem erhabensten Augenblick Eures Lebens, wo Ihr vor der ganzen Welt Eure deutsche Treue zum geliebten deutschen Vaterlande ossen und mutig bekennen dürst! Als ob es erst gestern ge wesen märe! — so lebendig in der Erinnerung an die gemein- sam verlebten Stunden hier in Schwabens Hauptstadt am Feste des Heiligen Geistes Utttl steht Ihr alle vor uns und wir glü hen Euch srei mit den Worten des Jreiherrn von Allinghausen in Wilhelm Teil: „Ans Vaterland, ans teure, schliesst Euch an! Das haltet sest mlt ganzem Herzen!" Wir hören heule iviedcr das ergreifende Bekenntnis zum deut schen Vaterlande, das Ihr damals durch den Mund Eures Freun des Reeder in so hinreihender Weise auf unserem gemeinsamen Kameradschuftsabend im grohen Gemeindehaussaal SKT. Eli sabeth gleichsam als ein Gebet zum Himmel gesprochen habt! Und heute sollt Ihr noch einmal vernehmen die herrlichen Worte glutvoller Vaterlandsliebe, die Euch damals unser ge liebter DIK.-Gausnhrcr Graf von Reipperg als Antwort auf Euer Treuebekenntnis mit auf den Weg. mit in dcn guten Kampf um Eure Rückkehr üis grohe, schöne deutsche Vater land gegeben hat: DIK.-Freunde der Saar! Anch ivir haben hier die grohe deutsche Front, auch wir sind hier ein einiges Volk! Und vor dieser mächtigen, geschlos senen Phalanx steht als Träger der Zukunst, als Kämpfer der Zukunft deutsche Jugend, zu der mit ihrem ganzen Herzen, mit ihrem ganzen idealen Wollen auch die katholische Jugend ge hört. Wenn es auch nach manchen gibt, der uns nicht verstehen kann, der uns gar noch immer sür unzuverlässig hält, wir lassen uns dadurch nicht irre machen. Der Reichskanzler Adolf Hiller hat van Anfang an beharr lichen Kamps angesagt allem Materialismus! Wir kampsen um reines, ideales Wollen! Kamps angesagt dem Klassenhah und Klassenkamps! Wir wollen wahre, tieft Bruderliebe! Kamps angesagl dem Parlelzank und Parteünlercssen! Wir wollen reine, glühende Vaterlandsliebe, wie sie sich gerade an der Saar so herrlich bewährt! Ter Volkskanzler hat Kampf angesagl dem Egoismus und 'Neid! Wir wollen Opsergeist und Hilfs bereitschaft! Kampf angesagt dem Marxismus und Kommunis ¬ mus! Wir haben Hundertlausende davor beivahrtl Der Volks kanzler will christlichen Glauben und alte Sittel Dies Wollen ist unser höchstes Ideal! Kardinalstaalssekrclär Pncelli Hal ans dem Katholikentag In Hannover erklärt: „Katholisch sein heisst: Glauben und hof fen, heisst lieben und Helsen, hecht trösten und heilen, hecht beleben und neugeslallen. heihl versöhnen und einen, heiht die nen seinem Volke und Vaterlande!" Nicht nur als Gauleiter der DIK. Württembergs, sondern auch als 2. R e i ch s v o r s i tz e n d e r der Deutschen Zu ge n d k r a s t betone und gelobe ich es auss neue: Bus die katholische Jugend kann sich der Führer verlassen! Nicht nur. weil wir als Katholiken der Obrigkeit Gehor sam schuldig sind, nein! Nicht nur deswegen! Sondern aus unserer inneren katholischen lieber,zeugung heraus, mit all dem Idealismus katholischer deutscher Jugend, mit unserer ganzen Liebe und Treue, mit dem ganzen Bewnhlsein und positiven Wilsen, das; unseres Bolkskanzlers Weg, Wille und Ideal auch unser Weg, unser Wille, unser Ideal ist. Und wie wurde diese Begeisterung noch gesteigert, als mir gemeinsam solgendes Huldiguagslelegramm an den Führer und Reichskanzler sandten: „Teutsche Iugei.dkrnft Saar und Slnttgart griihen aus Schwabens Hauptstadt im sportlichen Dienste an der Na tion in Treue und Dankbarkeit den Führer des deutschen Volkes. Gras von Neippcrg." Wohlan denn Ihr Freunde an der Saar! — „In Treue und Dankbarkeit" jetzt nach den Worten unseres „Generals Wolkrr" „Ganz groh denken!" Nur eines stehl noch in diesen wenigen Stunden vor der Abstimmung, vor Eurem Bekenntnis zur denlschen Heimat in fanatischer Liebe vor Eurer Seele, vor der Seele der ganzen katholischen Eaarjugend, vor allen — Deutschen —: Teuljchland! Und nur Deutschland! Deshalb „furchtlos und treu": Alles siir Deutschland? Deshalb „furchtlos und treu": Deutschland siir Christus? Karl Freihöfer, Slnttgart, Gaugeschüflssuhrcr der DIK. Württemberg. Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses au? Dienstag vormittag verschoben Saarbrücken, 11. Januar. Die Abstlinmunqskommisson irilt mit: Ans technischen Gründen wird di« Stiinmzählnng erst am Montag nm l7 Uhr ansangen. Es ist vorgesehen, dast die Bekanntmachung des Sr- grbnisie» frühesten» am Dienstag morgen 7 Uhr erfolgen wird. Es ist wahrscheinlich, dich da» Ergebnis durch -lundsnnk »m 8 Uhr bekanntgegebrn wird Dir Abstimmungskommission gibt eine amtliche Ver lautbarung über die Bekanntgabe der Abstimmungsergeb nisse im Rundfunk bekannt: Durch Lautsprecher wird das Abstimmungsergebnis In Saarbrücken Im Saal der „Wartburg", im „Alten Postamt" und im lelegraphensaal eines weiteren Postamtes tn deut scher Sprache veröffentlicht, ausierdem durch alle deutschen Sender über Frankfurt. Auch die fchwcdischen und hollän dischen Sender sind an Frankfurt augeschlossen. In französischer Sprache wird das Ergebnis in Saar brücken tn einem der Pressesäle tn der Wartburg und im Telephonbüro der Obersten Posldirektion, ferner durch di französischen Sender, durch den Sender des Völkerbundes tn Genf, der In direkter Verbindung mit Saarbrücken fleht, in Italien, In der Schweiz und in Luxemburg über Pari» bekanntgegeben werden. In englischer Sprache wird das Ergebnis in Saar brücken ebenfalls in einem der Pressesäle In der Warlburg und in England durch englische Sender, die in direkter Verbindung mit Saarbrücken stehen, übertragen. «mvlen»tagmoraen um 2 Uhr wird brr Vorsitzende der Abstimmungskommiision der Presse bekannt geben. für welche Stunde mlt der Uebermltkluna de» Wahl ergebnisse» über sSmkllche Sender zu rechnen ist. Die Ub- fitmmung»kommisston wird die einzelnen Ergebnisse der Bürgermeistereien, beginnend mit der Stadt Saarbrücken, und anschllehend di« ackt Landkreise de» Saargeblete» ver- rsfenttichen. Au» Schlnh wird dann da» vorlLuflge «<- sanitergebni-» dekanntgegeven. Rückgliederung des SnargebieteS in geschloffener Einheit Amtlich wird mitgeteili „Das Saargebict wird nach der Rückgliederung kn der geschlagenen Einheit übernommen werden, in dec es in der Zelt de» kampses um sein Deutschtum zujammeugestanden hat. Saar und Pfalz werden ferner zu einem ein heitlichen Gau der RSDAP unter dein Gauleiter de» Gaue» Rheinpsalz, Joses Bürckel, zusam.ncngcsosst werden. Gauleiter Bürckel, der Sanibevollmächligle de» Reichskansters, ist zugleich zum B e i ch s k o m m i s s a r sür die Rückgliederung des Saargcbieles bestellt wordeu." Hitler an Vürckel Der Führer und Reichstau per hc-i dem Saarbevokk- mächtigten, Gauleiter vürckel, zu den A issührungen seiner Rede in Kaiserslautern über die künftig lm Sachgebiet zu verfolgende Politik der Versöhnung seine volle Zu stimmung ausgesprochen. Stmittoff, der Vertraute Stalins London, 12. Ian Wie dec „Taiiq Expreh" aus Moskau meldet, hat der bulgarisctze Kommunist Dunilrofs, der beim Reichstagsbrand-Prozeh die bekannte Rolle spielte, cnolich ecnen Posten in Ruhland bekommen. Er wurde Mitglied der gefürch teten Moskauer GPU., dir kürzlich «rst 11Ü Hinrichtungen po litisch verdächtiger Personen oornahm. Nach der gleichen Quell- rückt Dimitroff bei Stalin lang sam in dir Stellung hinein, die der ermordete Kirow hatte. Kirow war bekanntlich der einzig« dolschrwistische Führer, de» Stalin restlos oertraute. Da» Vertrauen des bolschewistischen Diktator» in Dimitroff soll deshalb besonder» arvh sein, dn der Bulgare ein „Neuangekommener" in Nuhlano ist, er also keinerlei „alte Hühnchen" mit der Oligarchie de» Kreml zn rupf«, hat. ^0VIU8 - orrLSoen - /90M.VLS -ch tLLLLLLLVVKfkü