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von Felix Leo Böcke ritz. Osterglocken läuten durch die aus Winternacht erwa chende Welt. Auferstehungöglocken, die die frohe Kunde der Ostergeschichte hinaus ins deutsche Land tragen: Christ ist erstanden! Und wie ihr jubelnder Klang hinwegjauchzt ltber die Täler und Höhen, in denen beS Lenzes erstes be seligendes Ahnen erwacht ist, wie wir umschauert werden von dem Stürmen und Brausen des ehernen BlvckenliedeS, !>a will cs zum ersten Male wieder seliges, fröhliches Ostern auch in unserer Brust werben, da erleben wir an uns sel ber baS köstliche Osterglück deS Auferstehens aus Nacht und Not. WaS all die dunklen, trüben Jahre nur heißes Sehne» und gläubige? Harren in unserer Seele war — nun ist es Wahrheit geworden. Ostcrglanz liegt über der deutschen Erbe. Tas deutsche Volk, das gekreuzigt ward auf Gol gatha, daS verhöhnt, bespieen und gemartert ward von einer ganzen Welt, das in die Tiefe sank seelischen Todes, zer rissen und verblutend, daS schon ansgestrichen schien aus dem urewigen Strome der Weltgeschichte, es ist auferstan den, weil eS seine eigene Zerrissenheit besiegte, weil cS sich opfernd selbst überwand und endlich wieder nicht an sich selbst, sondern an das Ganze, an die Nation dachte und be reit war, sich selbst hinzugebcn für die große heilige Volks gemeinschaft. Empfinden wir s nicht alle in tiefster Seele: österliches Wunder war es, -aS sich in den letzten zwei Monaten an Deutschland vollzogen hat. Wir sind auserstauden aus Grab und Tod und dürfen wieder durch den ersten zagen Früb- rotschein eines neuen TagcS, eines neuen Lenzes hinaus wandern nach Emmaus! Ist es unS nicht oft so ergangen, wie Maria, Magda lena und Maria des Jakobus Mutter, von denen der Evangelist Markus erzählt? Haben nicht auch wir oft im Schein beS Ostermorgens in den vergangenen Jahren verzagt und verzweifelt gefragt: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Unsere von der Not geschwächten, vom Feinde geknebelten Hände vermochten cs nicht mehr, und weil wir die Kraft verloren hatten, unsere Blicke empor »um Himmel zu erheben, von dem unserem Volke noch immer Kraft und Hilfe gekommen ist, sahen wir auch den Frührotschein nicht, der hoch am Himmel über das nächtliche Dunkel unserer Not strahlte. In Millionen guter braver deutscher Menschen war kein österliches Hoffen mehr, und Millionen Verzweifelter begannen sich schon stumpf und dumpf damit abznfinden, daft Golgatha das dunkle Ende in Not und Schmach der jahrtausendealten großen Geschichte unseres deutschen Volkes sein sollte. Und nun fst die Ostersonne uns doch aufgcgangen mit ihrem Hellen goldenen Morgenschein. Verwirrt und betrof fen stehen wir in ihrem Glanze und vermögen das Oster- wunder noch immer nicht zu fassen:-er Stein ist fortgewälzt von unseres Grabes Tür! Selige Osterkunde jauchzt von allen Türmen, jubelt in allen Herzen, raunt in allen Hütten: Welt lag in Banden, Christ ist erstanden! Freue dich, freue dich, o Christenheit! Ja, es ist wahrhaftig selige, fröhliche Osterzeit in den deutschen Landen geworden. Wir haben ein Necht, zu jubeln und zu jauchzen. Aber in all dem Glanz und all dem Licht des deutschen Ostermorgens steht ernst und mahnend eine Frage in uns auf, die gerade im Jubel des Osterglückcs Antwort heischt, wenn eS wahrhaft selige Osterzeit für uns sein soll: Wer wälzt den Stein von unseres Grabes Tür? Wir kennen die Namen der Männer, die für alle Zeiten die deutsche Geschichte nennen und preisen wird. In allen deutschen Herzen klingen heute ihre Namen. In allen deutschen Hütten hängt heute ihr Bild. In einer er bebenden Einmütigkeit bezeugt ihnen heute baS deutsche Volk in allen seinen Schichten und Ständen seine Dankbar keit, und niemand will ihr Verdienst schmälern, will ihren Nuhm beeinträchtigen. Wie wir aber selbst Zeugen ihres gigantischen Kampfes wurden, wie wir miterlebten, wie Tob und Teufel, Hölle und Haß gegen sie aufstanden und sie zu vernichten drohten, da fühlen wir auch eines: sie hätten niemals den Stein von unseres Grabes Tür wälzen können, wenn nicht ein Höherer mit ihnen gewesen wäre, der immer in den großen SchicksalSkämpsen nm Sein oder Nichtsein mit dem deutschen Volke gewesen ist, wenn ihnen nicht einer Kraft verliehen Hütte, dess' Macht höher als die Erde ist. DaS österliche Wunder, bas sich an uns in diesen unvergeßlichen Wochen vollzog, das deutsche Wunder, das umschaucrt war vom Flügclfchlag der Ewigkeit, es war ein göttliches Wunder, und nur wenn wir das heute beglückt und beseligt empfinden, ist bas wahre Osterglück in unseren Herzen! Unser Weg aber geht weiter. Ueberragt noch von dem Kreuze von Golgatha, von dem wir kommen. Hinweisend zum Pfingsttage, der vor uns liegt. Und beides muß uns heute zum Bewußtsein kommen. Wenn das Osterglück, das heute in unserem ganzen deutschen Volke jubelt, niemals wieder verklingen und ver wehen soll, dann dürfen wir nie vergessen, daß wir von Golgatha kommen, daß der Ostcrmorgcn erkauft ist mit dem dangen Leiden eines ganzen Volkes, mit dem Opfer von Millionen. Dann muß es in uns lebendig bleiben, daß nur die Liebe zum Ganzen den Sieg erringen konnte. Dann darf weder die Opserbcreitschaft noch die Liebe jemals wieder verklingen in unserer Brust. Und wenn der Frühlichtschein des Ostertages wirklich gnadenvolle, lebenweckende Sommersonne über Deutschland werben soll, dann müssen wir am Ostermorgen auch ben Wegweiser erkennen, der an unserem Wege steht und hin weist, vorwärts weist zum Pfingsttage. Wir sind aufer standen von Tod und GraveSnacht. Neues Leben fließt in unseren Adern. Neue Kraft strömt durch unsere Herzen. Nun gilt es für uns, dem Pfingsttage entgegenzugehen, um an ihm, vom Tobe erstanden, dem Leben wicdcrgegebcn, Zeugnis abzulegen für ben, der uns errettet aus Qual und Not und uns furchtlos und bankerfüllt zu dem zu bekennen, der sich gnädig und hilfreich in der Stunde der höchsten Not wieder zugewandt seinem deutschen Volke. Wir sind ein gesegnetes Geschlecht, denn wir haben Schwerstes erlitten und durften in diesen Tagen Herrlich stes schauen. Göttliches hat sich uns offenbart. Fühlen wir heute im Klange der stürmenden Osterglocken das Wunder, bas an uns geschah! Was fromme Ucberlteferung uns allen war, letzter Glaube, es ist in diesen Tagen Wirk lichkeit an uns allen geworden. Wir litten und duldete» auf Golgatha in banger endloser Nacht und durften aufer stehen zu neuem Leben. Fühlen wir nicht, wie Wahrheit und Wirklichkeit wird, was uns nur fromme Uebcrlieferuna war? O, es ist ein köstliches, ein gnadcnvolles Osterfest, das heute die Osterglocken cinlänten, ein Osterfest, wie eS das urcwige Schicksal nur in Jahrhunderten einmal ei 'in Volke beschert! Ser Ausbau m Sachsen Kliie Woche mllmoWiilMche Mell. Der Rythmus der nationalen Revolution hat in allen Regierungsstellen des Reiches ein Arbeitstempo erzeugt, das den Verwaltungsbeamten den Atem versetzt. Dieses Tempo mit seinem unaufhaltsamen, rücksichtslos fortschreitenden, aber auch stets abwägendcn Gang beherrscht vor allem dis Arbeit der Regierung des Reichskommissars von Killinger in Sachsen. Es hat sich auch hier bewährt, daß an die Spitze der Mi nisterien Männer gestellt wurden, die sich nicht erst in ihre Gebiete einarbeiten mußten und von Anfang an planmäßig und mit sicherer Hand an ihre Aufgaben herantraten. Das Wichtigste bei der Konsolidierung einer R e v o l u t i o n ist die unbedingte Aufrecht erhaltung derOrdnung und der Ruhe im Staat. Gerade das Land Sachsen mit seiner verheerenden Erwerbslosigkeit seinem komplizierten Räderwerk der Wirtschaft, ist hier entscheidend. Ein nur für zwölf Stunden beunruhigtes Sachsen behindert den Reichskanzler ernstlich in seiner Aufbauarbeit. Aus diesem Grund hat der Reichskommissar von Killinger diegesamte Polizei, SA und SS in einer Hand vereinigt und dem Gruppenführer Sachsen, von Detten, als Poli zeioberpräsidenten unterstellt. Damit wurde erreicht, daß es in Sachsen unmöglich ist, die Ruhe und Ordnung auch nur für eine Stunde zu stören. In diesem Sinn hat der neuer nannte Oberprüsident zu allererst die Gleichschaltung und Einigung aller Polizeibeamtenverbände binnen weniger Stunden mit energischer, erfolgreicher Hand durchgeführt und so erreicht, daß nur Polizeibeamte im Dienst sind, die hundertprozentig den Befehlen des Beauftragten von Adolf Hitler gehorchen. Um die Schlagkraft der Bereinigten Polizei und SA zu prüfen, hat am 11. April vormittags in Dresden eine Uebung stattgefunden, der der Gedanke des Schutzes des Regierungs viertels zugrunde lag. Das tadellose Zusammenarbeiten der SA und SS mit allen Formationen der eingesetzten Polizei bewies, daß in Sachsen nach feder Richtung hm die Ordnung gewährleistet ist und damit ein kompli zierter Wirtschaftsorganismus in seinem geregelten Gang erhalten bleibt. Die Beruhigung im Land wurde wesentlich durch diese Ernennung des bewährten Gruppenführers von Sachsen zum Oberpräsidenten der Polizei gefördert. Der Gedanke, die Polizei, genau so wie die Reichs wehr, vollkommen zu entpolitisieren, wurde vom Oberpräsidenten durch eine grundlegende Verordnung er reicht, wonach Polizeibeamte nicht Angehörige Irgendwelck-er politischer Verbände sein dürfen, mit Einschluß der SA, SS und des Stahlhelm; diese notwendige Entpolitisierung war die logische Folge davon, daß die Polizei-Gewerkschaften auf gelöst und die gesamte Polizei in einer „Kameradschaftlichen Vereinigung" geeint worden war. Der zweite Faktor der Sicherstellung des Gcfahrenzen- trums Sachsen für den Vierjahresplan des Reichskanzlers ist die finanziell« und wirtschaftliche Konso lid ie r u n g. Der kommissarische Finanzminister Dr. Kl u ge hat in diesen Tagen einen vorbildlichen Schritt zur Ver einheitlichung der Elektrowirtschaft im Reich getan und ist damit einem Lieblingsgedanken Adolf Hitlers weitgehend entgegengegangen. Der Abschluß der großen Transaktion „A.-G. Sächsische Werke" und „Bank für Elek- trowerte", die keine zusätzliche Schuldenaufnahme für den Sächsischen Staat darstellt, ist als entscheidender Fortschritt zu werten. Ferner hat Sachsen eine Warenhaus st euer beantragt mit dem Erfolg, daß das Reich jetzt einen Gesetz entwurf dahingehend ausarbeitet. Das Entscheidende für die Aufrechterhaltung der Ord nung und Sicherheit ist bekanntlich der Etat. Schon heute stehen die E t a t a r b e i t e n, im Gegensatz zu früher, vor dem Abschluß, und es ist dabei der Leitgrundsatz: „Sparsamkeit, Sauberkeit und Ordnung" be- obachtet worden. Auf dem Gebiet der Wirtschaft ist eines der schwierigsten Probleme der A g r a r p o l i t i k, nämlich das landwirtschaft liche Genossenschaftswesen, einem Ausschuß überwiesen wor den mit weitgehenden Vollmachten, dem Dr. Winter von der Staatskanzlei angehört; ähnliches plant man für das Handwerk. Dem kommissarischen Arbeitsminister Kunz kommt in Sachsen, dem Land der Industrie und Arbeit, eine besondere Bedeutung zu. Engste Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts. Ministerium ist hier eine dringende Notwendigkeit und in Sachsen in mustergültiger Weise beobachtet. Die Probleme der Siedlung sind hier besonders kompliziert und das Eingreifen des Arbeitsministeriums auch auf diesem Gebiet von grundlegender Bedeutung, weil die Landessiedlungsgc- sellschaft ihm unterstellt ist. Auf dem Gebiet des A r b e i t s r e ch! e s schritt Sachsen Insofern dem Reich voran, was bei der Gestaltung der säch sischen Wirtschaft ohne weiteres verständlich erscheint, als man die vom Reich freigestellte Kündigung aller staatsfeind lich eingestellten Arbeiter und Angestellten in allen öffent lichen und sonstwie lebenswichtigen Betrieben restlos durch- ührte. In den Betrieben wurde die Wiederher- tellung des Friedens und geordneter Verhältnisse mrch eine grundlegende Verordnung ungebahnt sowie die Wiederaufnahme der Arbeiten in den Gewerkschaftshäusern an bestimmte Kautelen geknüpft. Dadurch, daß bereit» für über rund S6 Millionen RM Anträge beim Reich für da» Arbeitsbeschafsungsprogramm eingereicht wurden, hat man gezeigt, daß man der Wiederbe lebung der Wirtschaft stets ein Augenmerk zuwendet, wie auch daraus hervorgeht, daß mit maßgebenden Reichsstellen Verhandlungen zum Zweck der Förderung kommunaler An lagen, insbesondere der Trinkwasserversorgung, gepflogen wur' en. SPL verzichtet aut Listeneiareichuns Braunschweig, IS. April. Für die nach dem Gleichschaltungsaeseh neu zu bil- Henden Körperschaften sind von der SPD. Vorschlagslisten weder zum braunschweigischen Landtag, noch zur braun- ichweiger Stadtverordneten versammlung, noch zu den Kreistagen abgegeben worden. Bei den Vorarbeiten für die vollkommene Neugestaltung der Arbeitsverfassung spielt Sachsen eine entschei dende Rolle; wichtig Ist auch eine Verordnung zur Bildung eines staatlichen B ü r g s ch a f t s st o ck s für zweite Hypo theken zum Zweck des K l e i n w o h n u n g s b a u c s. Wahr- lich, ein reichhaltiges Pensum für eine einzige Arbeitswoche! Die intensive Arbeit des Innenministeriums unter dem stellvertretenden Reichskommissar Günther verfolgt in der Hauptsache die unbedingte Gleichschaltung aller Maßnah men der Landesverwaltung mit den Maßnahmen Adolf Hitlers. Seine energische A u f r ä u m u n g s a r b e i t in der Verwaltung, durch die die letzten Neste des roten Parteibonzentums beseitigt wurden, war besonders erfolg reich. Der gewaltige Plan des kommissarischen Volksbildungs ministers Dr. Hart nacke zur Bereinigung des sächsischen Kultur- und E r z i e h u n g s w e s e n s machte organische Fortschritte. Die Planmäßigkeit der Durch- sührung aller von verschiedenen Quellen ausgehenden Maß nahmen war gerade hier besonders deutlich. Von Ostern an gibt es in Sachsen wieder verbindlichen Neligions- unterrichtfür alle Kinder, auch für die sogenannten Dissi- dentenkinder. Letztere, die bisher mit „lebenskundlichem Un terricht" geplagt wurden, bekommen, wenn über 35 von ihnen vorhanden sind, einen besonderen Religionsunterricht, um sie wieder dem christlichen Gedanken zuzuführen. Die Reinigung der Schulbüchereien und des Lehrkörpers schreitet weiter organisch fort. Um eine energische Aussicht der Schulen ge währleisten zu können, wurden den Bezirksschulräten sog. Heiser beigegeben, so daß ihre Arbeit nunmehr nicht spora disch, sondern bis ins Kleinste durchgreifend erfolgt. Das vor dem Krieg vorbildliche sächsische Staats theaterwesen wird auf seine alte Höhe gebracht; man geht in der Wahl des Generalmusikdirektors genau so abwä gend vor, wie es bisher bet der gesamten Arbeit des Reichs kommissars von Killinger üblich mar. Der planmäßige Auf bau Dr. Hartnackes hat das erstrebte Ziel eines radikalen Umbaues des Erzieh ungs wesens eher erreichen lassen, als es zum Teil sogar in Preußen der Fall ist. Nicht in der Eile, sondern in planmäßiger Folgerichtigkeit liegt ja das Entscheidende einer solchen revolutionären ausbau- arbeit! Das Justizministerium hat unter Dr. Th ! erack seine fachmännische Arbeit fortgesetzt. Keine Niete des Iustizge- süges wurde gelockert, ehe nicht die neue Niete zum Ersatz bereitlag! Das ist der große Vorteil der Arbeit von national- sozialistischen Fachleuten, daß man nicht Umwege gehen muß, um das Ziel zu erreichen, sondern klar auf dasselbe los steuern kann. Das Panier auch des nationalsozialistischen Staates ist die Justiz, die nur eine Abhängigkeit kennt: die Abhängigkeit vom Wohl der NationI Und deshalb ist auch in diesen Tagen ernst vorgegangen worden. Man hat in Sachsen seit sünfzehn Jahren zum ersten Mal ein Todesurteil cln einem besonders gemeinen Mörder vollstreckt, und bannt endlich wieder die Achtung vor dem Leben der Volksgenossen wiederhergestellt. Das Justizministerium unterzog sich der schweren Arbeit die durch das Beamtenreinigungsgesetz und das „Gesex über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft" den Landesbe- börden erwuchs, in energischer, musterhafter Form; nm So- fortschäden bei der Durchführung auszugleichen, wurde den kommissarischen Rechtsanwälten die Vertretungsbefugnis entzogen. Durch eine Verordnung an die Gerichtsvorstände wurden diese ermächtigt Personen, die national nicht zuver lässig sind, aus ihren Aemtern als Geschworene, Schöffen. Amtsrichter und Sachverständige zu entfernen. In der Frage der Gleichscl-altuna des Rechtsanwaltsstandes muhte zur Aus. lösung der Sächsischen Anwaltskammer geschritten werden: die neue Kammer besitzt eine nationalsozialistische Mehrheit von 10: 8. Daß die Neuordnung allseitig begrüßt wurde, be- weist der Umstand, daß der neue nationalsozialistische Bor. stand einstimmig gewählt worden ist. In einem Land, in dem die Wirtschaft eine so ungeheure Rolle spielt, ist ein Eingreifen des Justizministeriums m wirtschaftliche Dinge zum Zweck der Rettung von Volk und Staat unvermeidlich. Der soziale Geist, welcher im I u sti z m i n i st e r i u m herrscht, zeigte sich durch eine Ver ordnung an die Gerichtsvorstünde, wonach in jedem Fall bei Zwangsver st ei gerungen von Grundstücken zu prü fen ist, ob durch die Zwangsversteigerung eine Verschleude rung von Volksoermögen erfolge; in solchen Fällen ist die Versteigerung auszusetzen, was praktisch einen Vollstreckungs schutz für die schwerleidende sächsische Industrie und die von ihr stark abhängige Landwirtschaft bedeutet. Auch hier wie derum der unbedingte Wille der Regierung von Killinger, die sächsische Wirtschaft vor dem Zusammenbruch zu retten, damit der gigantische Aufbauplan Adolf Hitlers nicht durch etwaigen Schutt in dieser Werkstatt Deutschlands behindert werde. Immer und immer wieder spricht die Regierung durch ihre Arbeit zum Volk, um klarzumachen, worum es geht. Das sächsische Volk in allen seinen Schichten hat volles Verständ nis für die Arbeit seiner Kommissarischen Regierung. Es ist sich darüber klar, daß Sachsen ein viel zu empfindliches Ge biet ist, um irgendwelche Experimente auch nur fünf Minuten lang ertragen zu können, und es gibt kein gläubigeres Volk als das sächsische Die jahrelange Vorarbeit des Gauleiters Mutschmann hat dem sächsischen Volk diesen unbedingten Glauben an Adolf Hitler anerzogen. Dieser unbedingte Glaube wurde in jeder Weise gerechtfertigt durch die Aus wahl, die Adolf Hitler bei der Ernennung des Reichskom missars traf. Die Politik von Killingers ist die hundertpro zentige Ausführung der Befehle und Gedanken Adolf Hit- lers und keines anderen. Minsterpriifident Göring in Siiditalien. * R o m. Ministerpräsident Göring ist mit seiner Be- aleituna, darunter den Staatssekretären Milch und Körner, Freitag mittag vom Seefluabasen Ostia aus in Richtung Neapel und SprakuS abaeflogen, um dort die Oitertage zu verbringen. Ur wird Montag abend nach Nom znrückkebren.