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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330415
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-04
- Tag 1933-04-15
-
Monat
1933-04
-
Jahr
1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1933
- Autor
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bnndenen Jahrgang« „Unsere Heimat", Sonderdruck« auf besserem Papier, mit Kunstdruckbeilagen, umfangreichen Inhaltsverzeichnissen und geschmackvollen Einbänden, kön nen jederzeit in unsrer Tageblatt-Geschäftsstelle, Goethe- strr.ße öv, käuflich erworben werden. —»Dampferverkehr während der beiden Osterfetertage. Die SBDA. läht außer den fahrplanmäßigen Fahrten ab Riesa 7.40 nach Dresden und 16.15 nach Meißen noch ein Schiff um 14.00 nach Dresden verkehren. In der Rückfahrt trcsfen die Schiffe in Riesa 11.45, 15.15 und 18.15 ein. — Weiter werden ab Dresden folgende Konzertfahrten geboten: Am Ostersonntag D. Leipzig um 11.00 nach Schau- bau u. z.; am Ostermontag D. Dresden um 11.00 nach Schandau u. z.; am Ostermontag D. Leipzig um 12.00 nach Diesbar u. z. —* Das Osterprogramm der Riesaer Licht spielhäuser. Im »Capitol" läuft nur noch während der Feiertage der einzigartige Tiroler Freiheitsfilm „Der Rebell" mit Luis Trenker. Hier wird überzeugend demonstriert, wie die Tiroler im FreiheitSkampf ihr Leben für die Heimat einsetzten, um das Joch Napoleons abzu schütteln. Kampf fürs Vaterland, Kampf für di« Freiheit! Prächtige Aufnahmen aus der Tiroler Bergwelt geben dem großen Filmwerk eine überaus wirkungsvolle Szenerie. — Im „Union-Theater" in der Goethestraße und in Grüba im „Central-Theater" wird zu gleicher Zeit ein Detektivfilm „Jonny stiehlt Europa" mit dem Filmliebling Harry Piel aufgeftthrt werden. Näheres über die Film-Osterprogramme im heutigen Anzeigenteil. —* Bert Elken, Opern- und Operettentenor beim Stadttheater in Döbeln, unseren Theaterfreunden hier allcrbestens bekannt, bittet uns, seine hiesigen Freunde darauf hinzuweisen, baß er nach Ostern nicht mehr dem Döbelner Theater-Ensemble angehört. Der Künstler hat am 12. April, also am vergangenen Mittwoch, zusammen mit dem Ensemble letztmalig in Riesa gesungen. Gewisser maßen als Abschied von seinen hiesigen Freunden gibt Herr Bert Elken am 3. Mai im Saale des Höpfnerschen Hotels einen eigenen Konzertabend als Veranstaltung des Vereins Deutsche Bühne, Riesa, worüber demnächst mittels Inserat näheres bekanntgegcben wirb. —* Sonntagsrückfahrkarten zur Aus stellung „Die Frau von heute". Da bei der Aus stellung „Die Frau von heute mit Blumen und Tieren" mit einer großen Zahl von auswärtigen Besuchern zu rechnen ist, hat die Reichsbahndirektion Dresden für Mitt woch, 3. Mai, dem Tag der Eröffnung der Katz en-Aus- stellung und des Frühlingsfestes für einen Umkreis von 75 Kilometer auf den Bahnhöfen der MichKbahndirektion Dresden Sonntagsrückfahrkarten ausgelegt. Tie Rückfahrt urutz bis 4 Uhr früh angetreten jein. Die Karten gelten zur Rückfahrt nur, wenn sie an der AuSstellungskasse abge stempelt sind. —* Reichsbutterverteilung. DaS sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium macht ausdrücklich darauf aufmerksam, daß jeder Bezugsberechtigte, der einen Butterbezugsschein für die Reichsbutterverteilung erhalten hat, diesen nur in einem Geschäft seines Wohnortes einlösen darf. —* Erstattung des Lohnaussalls am 21. März. Das sächsische ArbeitS- und Wohlfahrtsministerium teil mit: Anregungen aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberkreisen zu- folge legt Las Arbeits- und Wohlfahrtsministerium Len Arbeitgebern nahe, den Lohnaussall, der am 21. März ent standen ist, den Arbeitern zu erstatten. Es darf erwartet werden, baß mit Rücksicht auf die hohe nationale Bedeutung des Tages der Anregung des Ministeriums von allen Arbeitgebern entsprochen wird. —* 8. Sächsischer Evangelischer Arbetter- t a g. Am 17. und 18. Juni wird in Mittweida der dies jährige 8. Sächsische Evangelische Arbeitertag abgehalten. —' WiedersehenSseier des FAR. 408! Wie die anderen Regimenter will auch das ehern. Königs. Sächj. F.-A.-R. 408 jeine Gefallenen durch eine Ehrentafel ehren, die, von den Regimentsangehvrigen gestiftet, im Herbst ds. Js. bei einer einfachen Wiederjehensfeier der Tradi tio osbatterie in Dresden übergeben werden fall. ReckK zahlreiche Teilnahme an diejer Feier ist natürlich erwünscht. Wer teilnehmen will, sende seine Anschrift an Regierungs rat Brauße, Dresden-A. 19, Stormstraße 8 ptr. —* 7. Sächsischer Artillerietag! Pirna, die vieljährige Artillerie-Garnison rüstet zum 7. Sächsischen Artillerietag am 13., 14. und 15. Mai dieses Jahres. Ganz besondere Bedeutung erlangt dieses Kameradentresfen durch die vom Herrn Reichswehrminister in hervorragen dem Umfange genehmigte Mitwirkung der Reichswehr- Artillerie. Die Stadt Pirna wird wieder einmal vorüber gehend Garnison, denn bereits am Sonnabend, den 13. Mai rückt die bespannte und besetzte 7. Batterie deS Artillerieregiments 4 unter ihrem Batteriechef, Herrn Hauptmann Maurer, mit dem berittenen TvompeterkorpS in die Feststadt ein. Abends 6 Uhr findet Zapfenstreich und 8 Uhr BegrützungSabend in der Festhalle statt. Am Sonntag ist KeldgotteSdienst und anschließend Festzng durch die Stadt. Weiter finden Vorführungen der Bat terie unter Verwendung von Manöverkartuschen, Fahren einer Quadrille, Reiten einer Quadrille in historischen Uniformen unter Verwendung deS historischen Pauken wagens statt. Da auch noch weitere Veranstaltungen ge plant sind, stehen den Artilleristen der alten und neuen Armee und deren Angehörigen einige frohe Festtage be vor, an denen sich die alte und di« neue Zeit in der bei der „Ari" traditionellen nationalen Treu« »nm Vater- laude zusammenfinden wird. Die Reichsbahn kommt den Teilnehmern insofern entgegen, als die SonntagSfahr- karten von Sonnabend, den 13. bis Dienstag, den 16. Mai abends Gültigkeit haben. Also Artilleristen auf nach Pirna zum 7. Sächsischen Arttllerietage! —* Richard Wagner-ErinnerungSmedail- l en. In der Staat!. Sachs. Minze, Muldenhütten, wird gegenwärtig eine Ntedaille anläßlich deS 50. Todestages von Richard Wagner nach dem Entwurf des bekannten MünzgraveurS Fritz Hörnlein in Dresden hergestellt. Di« Medaille zeigt auf der Vorderseite das sehr lebendig wirkende Portrait WagnerS. Auf der Rückseite befindet sich ein Lorbeerzweig und die Inschrift: „50. DodeStag — 13. 2. 1933". Die künstlerisch auSgeführte Ptedailbe dürste in Sammlerkreisen viel Anklang finden. —* Widerruf von Sprengstofferlaubni»- scheinen. Der kommissarische Arbeits- und Wohlfahrts minister Kunz hat eine Verordnung erlassen, wonach auf Grund der Verordnung deS Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 alle von den Polizeibehörden vor dem 1. Januar 1V3S mit unbefristeter Geltung ausgestellten Erlaubnisscheine, die zum Erwerb von Sprengstoffen auS den Hagern der Händ ler oder der Sprengstoffabriken berechtigen, mit dem 31. Mai 1933 widerrufen werden. Die ungültig werdenden Scheine lind spätesten» mit Ablauf dieses Zeitpunktes an die zuständige Polizeibehörde zurückzugeben, nötigenfalls von dieser zurückzufordern. Der aus Grund eines unM- tigcn Erlaubnisscheins Sprengstoffe vertreibt oder in Be sitz nimmt, hat nach dem Sprengstoffgesetz strenge Be strafung (nicht unter 3 Vtonaten GefängnÄH zu gewär- iigen. Als Ersatz für widerrufene Scheine haben die Polizeibehörden auf Antrag bei nachgewiesenen Bedarf befristete Erlaubnisschein« mit höchstens zweijähriger Gül tigkeit auszustellen, wenn nach sorgfältiger Prüfung der Ltervält-nOie tzj» Ajstz Tvrenastosfhändler und Sprengstoffabriken sind von den Polizeibehörden in geeigneter Weise auf den Widerruf auf merksam zu machen. —* Die ersten Schwalben. Seit einigen Tagen haben auch die schnellen Flieger ihren Einzug bei uns ge halten. Munter zwitschernd verkünden sie, daß «S nun end gültig Frühling geworbeü ist. * Jahnishausen. Wie alljährlich seit 10 Jahren, so führt auch an diesem 1. Osterfeiertag der Gesangverein „Liedertafel" Weida eine Operette „Hannelore und der blinde Geiger" von Miclke-Marfels auf, die die Mitglieder in ihren Uebungsstunden einstudierten. Wie schon der Titel vermuten läßt, ist die Handlung vielfach tragisch, doch führt der Ausgang zu einem erhebenden, ver söhnenden Ausklang. Daß auch der Humor zu seinem Recht kommt, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden. Die tief empfundenen Gesänge und rassigen Melodien wer den in diesem Jahre erstmalig von einem kleinen Geigen chor begleitet. Wie bei Auswahl aller Operetten, die der Verein bisher gespielt hat, ist besonders darauf Bedacht ge- nommen, baß die Grundsätze guter Sitte und anständiger Gesinnung in Wort, Musik und Spiel jederzeit gewahrt werben, so daß allen Besuchern, alt und jung, von fern und nah, ein genußreicher Abend sich bieten dürfte. Die Preise für Theater und nachfolgendem feinen Ball sind der Not der Zeit entsprechend äußerst niedrig gehalten. — Vergl. auch die Anzeige in der heutigen Nummer unserer Zeitung. * Röderau. Ein weihevoller Abschluß des Palm sonntages war der an diesem Abend von den evangel. Jugendvcreinen zu Röderau veranstaltete Familien abend. — Schon am frühen Morgen wurde die Ein segnung der Konfirmanden in der trauten Dorfkirche zu einer erhebenden Feierstunde. Eindringlich und ermahnend klang die Festprcdigt des Herrn Pf. Ludwig, der die Worte: Spr. 23, 26: „Gib mir, mein Sohn, meine Tochter, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege Wohlgefallen" zugrunde lagen. Möchten diese Worte all den Konfir manden, denen sie zuerst galten, tief ins Herz gelegt sein bet ihrem Eintritt nun ins eigene Leben. Umrahmt war diese Feierstunde durch das geistliche Lied „Nimm Jesu in dein Lebcnsschifs", welches vom freiw. Kirchcvchor, unter der verdienstvollen Leitung des Herrn Oberl. Kantor Bienert, sehr gut zum Vortrag gebracht wurde. — Am Abend selbst hatte sich eine überaus große Schar evangel. Christen im Saale des „Waldschlößchen" cingefunden. Nach einem Posaunenvortrag des Riesaer Missionsposaunen chores, welcher sich dankenswerterweise mit in den Dienst des Abends gestellt hatte, folgte der allgem. Gesang „Lobe den Herrn, den mächtigen König". Anschließend sprach ein Mitglied deS Jungfrauenvereins das Gedicht „Sei einge denk", dem dann die Ansprache des Herrn Pf. Ludwig folgte. Sein Willkommengruß galt den lieben Eltern mit ihren Neukonfirmierten, den Vertretern des Kirchenvor- standeS, den Herren Ehrenmitgliedern des Jungmänner- vereinS, sowie all den anderen Anwesenden. Er gab seinem Wunsch dahin Ausdruck, daß der Abend für alle zu einem rechten Familienabend werden möchte. Als eine große Familie wollen wir uns immer wieder fühlen bei unseren Veranstaltungen. Nachdem Herr Pf. Ludwig zu dem, im zweiten Teil deS Abends zur Ausführung kommenden Laienspiel „Christofferus", einige erklärende Worte ge sprochen hatte, marschierten unter allgem. Gruß, Posaunen klang und Gesang die drei Wimpel der Jugendvereine in den Saal. Es folgten nun die Neuaufnahmen in den Jungmädchen- und Jungmännerverein, denen sich noch zwei besondere Ehrungen für 10jährige treue Mitgliedschaft im Jungsrauenverein anschlossen. Sie galten den VS. Hilde gard Michel und Melanie Schön ach. Hierauf nahm der Vorsitzende des Jungmännervereins, Rudolf Günther, kurz Gelegenheit, alle Anwesende im Namen der evangel. Jugendvereine herzlichst zu begrüßen und gab seiner Freude Ausdruck, daß so zahlreich der Einladung Folge geleistet worden sei. Gelte doch der Reinertrag dem weiteren Aus bau der evangel. Jugendarbeit in unserem Ort. Er hoffe und wünsche, daß die bescheidenen Darbietungen des Abends einem Jeden zur rechten Freude und Segen werden möch ten. Es folgten nun noch je zwei Lieder, gesungen vom Jungfrauenverein und der christl. Jungschar, sowie zwei Gebichtsvorträge, um bann mit einem Posaunenvortrag den 1. Teil des Abends zu schließen. Der 2. Teil galt haupt sächlich der Aufführung des Laienspieles „Christof ferus". Dieses alte, herrliche Legendenspiel wurde von Mitgliedern des Jungfrauen- und Jungmännervereins, das sei hier offen und gern gesagt, mit ganzer Hingabe sehr gut aufgeführt, so daß das Spiel bei vielen der Be sucher einen tiefen Eindruck hinterließ. Nach einem Posaunenvortrag, dem Schlußwort und dem allgem. Gesang „Großer Gott wir loben dich" erreichte der wohlgelungene Abend sein Ende. Möchte er den Neukonfirmierten, zu deren Ehren er ja veranstaltet wurde, zu einer bleibenden Erinnerung an den Tag ihrer Konfirmation werden. All den lieben Eltern und Erziehern unseres Ortes sei aber ans Herz gelegt, ihrs Tochter, ihren Sohn zum Besuch der evangel. Jugenbvereine anzuhalten, dies wäre der schönste Lohn und Gewinn des nun hinter uns liegenden herrlichen Familienabends. — Zum Schluß sei an dieser Stelle noch mals allen denen herzlichst gedankt, die sich so selbstlos in den Dienst des Abends stellten. Matth. 10, 32. — 1. Petr. 3, 15. dt. Wülknitz. Ein bedauerlicher Unfall. Als am Donnerstag vorm. gegen 0 Uhr der Arbeiter A. L. im Be triebe der Holztränkanstalt der Reichsbahn damit beschäftigt war, eine Schwelle vom Stapel herunterzuziehen, kam er in dem Moment, wo die Schwelle herabfiel, zu Falle, so baß ihm durch dieselbe das rechte Bein gebrochen wurde. Lommatzsch. Ein guter Fang. Der Gendarmerie ist e» gelungen, den Räuber zu ermitteln, der am 31. März auf dem Dennschützer Privatwege eine Frau aus Wuhnitz überfallen hatte. Es handelt sich um einen 27jährigen er werbslosen Landarbeiter aus Meißen, der festgenommen und in das Amtsgericht Meißen eingeliefert worden ist. Der Räuber hatte geplant, einen Melker aus Dennschütz zu überfallen, der am Abend des 31. März nach Lommatzsch gehen und von dort aus eine Reis« in sein« schlesische Heimat antreten wollte. Da ihm der Ueberfall aus diesen Melker nicht gelungen ist, hat er die ihm zufällig begegnende Frau beraubt. Dem Räuber konnte auch nachgewiesen werden, daß er gemeinsam mit einem Komplizen aus Heyda dreimal bei Herrn Gutsbesitzer Max Strauch in Trogen eiugebrochen ist, der Komplize ist ebenfalls festgenommen und in LaS Amtsgericht Riesa eingeliefert worden. Den Leiden werden noch mehrere Einbrüche zur Last gelegt. * Meißen. Besuch des Polizeioberprästdenten in der LanbeSpolizetschule. Polizeioberpräsident v. Detten stattete am Dienstag der Lanöespolizeischule in Meißen einen Be such ab. AuS diesem Anlaß waren vor dem Gebäude die schwarz-weiß-rote und die Hakenkreuzflagge gehißt worden. Polizeioberpräsident v. Detten wurde in der Schule von Oberstleutnant Meißner begrüßt, worauf der Polizeiober präsident daS Wort ergriff und die versammelten Polizei schüler «tssorberte, sich voll und ganz für Volk und Vater land einzusetzen. Die Mannschaften stimmten in daS von ihm ausgebrachte „Sieg Heil" auf das deutsche Vaterland begeistert ein. Zum Schluß hielt der Polizeioberpräsident noch eine Ansprache an die Meißner SA.-Stürme, die auf dem Sportplatz der Schule Aufstellung genommen hatten. * Meißen. Im Zusammenhang mit den gemeldeten Waffen- und Sprengstoffunden bei Kommunisten wurden vier weitere Verhaftungen vorgenommen. Es handelt sich dabei um Personen, die versucht hatten, in eine Bretterbude i» log. Goldgrund Hanbgrgnaten herzustellen. Sie waren übrigens bei Ihren Versuchen unglaublich leichtsinnig vor- gegangen. Sie füllten Konservenbüchsen mit Sprengstoff, und zwar neben einer brennenden Petroleumlampe, wobei sie auch rauchten. Die Versuche scheiterten schließlich, da die Täter keinerlei fachmännische Anleitung hatten. Nossen. Neuer Kantor. Am 23. v. M. wählte die hiesige Kirchgemeinde-vertretung Lehrer Kunze in Rhäsa zum Kantor von Nossen. Da letzterer infolge aufgeirctcner Differenzen von der Nebernahme dieses Amtes absah, war abermalige Wahl erforderlich. Nunmehr ist die Wahl end gültig aus Herrn Rudolf Bachmann-Chemnitz, einen Absol venten Les Kirchcnmusikalischen Instituts in Leipzig, ent fallen. Der Amtsantritt Les neuen Kantors wird voraus sichtlich am Sonntag nach Ostern erfolgen. * Freiberg. Tödlich verunglückt. Am Mittwoch nachmittag ereignete sich im Hofe dos Gutsbesitzers Hachen berger im benachbarten Großschirma ein folgenschwerer Unfall. Der dort beschäftigte 26 Jahre alte landwirtschast liche Arbeiter Erich Zeller, der mit einem Brunnenbauer das Auswechseln der Pumpenrohre vornahm, rutschte aus und kam mit einer 220-Volt-Lichtleitung in Berührung. Zeller wurde durch den elektrischen Schlag auf der Stelle getötet. * Dresden. Todesfall. Wie erst jetzt nach erfolgter Beisetzung bekannt wird, verstarb am Dienstag in Dresden SanitätSrat Dr. Otto Kretzschmar im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Herzschlags. * Dresden. Falsche Polizeibeamte. Bon -er Kri minalpolizei wurden fünf Männer im Alter von 10 bis 51 Jahren festgenommen, die unberechtigterweise polizeiliche Handlungen vorgenommen hatten. Es handelt sich hierbei um die Personen, vor denen das Kriminalamt unter Hin weis auf die Bekanntmachung deS Neichskommissars für das Land Sachsen vor einigen Tagen gewarnt hatte. * Dresden. Eigenartiger Straßenbahnnnfall. Mitt woch abend wurde auf dem Eliasplatz der Lastkraftwagen einer Biergroßhandlung von einem Straßenbahnzuge er saßt und nach vorn geschoben. Hierbei geriet der Kraft wagen vor den Triebwagen eines aus entgegengesetzter Richtung kommenden StraßenbahnzugeS. An beiden Trieb wagen entstand erheblicher Sachschaden. Der Oberbau des Lastautos wurde abgerissen und geriet zwischen die Straßenbahnwagen, wobei mehrere Scheiben in Trümmer gingen. Fünf Fahrgäste wurden durch Glassplitter leicht verletzt. * Dresden. Kein Abbruch der Türme der Sophicu- kirche. Wie jetzt als sicher gilt, wird sich ein Abbruch der Türme der Evangelischen Domkirche infolge Baufälligkeit vermeiden lasten. * Dresden. Schauspieler Ottberg gestorben. 81jährig starb der bekannte Schauspieler und Mitglied der Komödie Otto Ottberg. * Dresden. Wahnsinnstat eines Dienstmädchens. Die Mordkommission des KriminalamteS Dresden teilt mit: Am 14. April 7,45 Uhr abends hat ein 23 Jahre altes Dienst mädchen in der Wohnung ihrer Herrschaft, Nürnberger Straße 80, vermutlich in religiösem Wahnsinn versucht, den 4 Jahre alten Knaben der Herrschaft, als das Kind im Bett lag, mit einem Beile zu erschlagen. Das Kind wurde in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus Friedrichstadt ge bracht. Die Täterin wurde durch Kriminalbeamte vorläufig festgenommen. * Hohnstein (Sächs. Schweiz). Tod einer 102jährigen. Hier verstarb Frau Wilhelmine verw. Leuner im Alter von nahezu 102 Jahren. Frau Leuner war die älteste Ein wohnerin Hohnsteins und wohl auch Sachsens überhaupt. * Oppach. Der Werkmeister Johann Wilschke, der früher in der GEG. beschäftigt war, hatte angegeben, daß in der GEG. Waffen versteckt seien. Eine Durchsuchung verlief ergebnislos. Mehrere Personen, die auf Grund der Denunziation Wilschkes verhaftet worden waren, mußten wieder entlassen werden. Nunmehr ist Wilschke auf Grün der Anordnung deS Neichskommissars wegen falscher An schuldigung festgenommen worden. * Kirschau. Eine altslawische Siedlung gefunden Auf der Flur des Gutsbesitzers Lehmann in Rodcwitz wurde jetzt bei Erdarbeiten eine altslawische Siedlung anfgefunden. In einer Grube von etwa drei Meter Durchmesser fanden sich in etwa 20 Zentimeter Tiefe altslawische Tonscherbcn ans der Zeit von 1100 bis 1200. Außerdem erwiesen Reste von Hütienlehm und Holzkohle den Fundort als ehemalige Siedelstelle. Die Zeitbestimmung der Siedlung wurde durch den Vorgeschichtler Dr. W. Frenzel, Bautzen, vorgenommen und stützt sich im wesentlichen aus die Schmuckformen, die an den aus der Fußdrehscheibe hergestellten Tongcfäßen ange bracht waren. An gleicher Stelle sind Feuersteingeräte ge borgen worden, die auf eine frühere Siedlung aus der mitt leren Steinzeit Hinweisen. * Leipzig. Von der Straßenbahn ersaßt und mit geschleift. In der Nacht zum Freitag gegen 2 Uhr früh ist in der Zwickauer Straße ein Maurer namenS Max Jacob auS Marienbrunn von einem Motorwagen der Linie 14 cmgesahren und zu Boden gerissen worden. Da der Führer des Wagens diesen aus der etwas abschüssigen Strecke nicht sofort zum Halten bringen könnt«, wurde der Mann ein Stück — etwa 50 Schritte — mitgeschteift. Der Führer gibt auch an, den Verunglückten erst im letzten Augenblick — etwa 6 Meter vor sich — bemerkt zu haben. I. wurde mit einem Schüdelbruch inS St. Elisa- beth-KrankenhauS eingeliefert. Wer sachliche Angaben zu geben vermag, wird gebeten, sich beim Kriminalamt Leipzig zu melden. "Leipzig. Der ehemalige kommunistische Landtags abgeordnete Renner verhaftet. Der polititckxen Polizei war cs gelungen, den Aufenthalt des ehemaligen kommunisti schen Landtagsabgeordneten Renner ausfindig zu machen. Er hielt »ich in einer Gartenlaube verborgen. Bei seiner erfolgten Verhaftung legte er sich einen falschen Rainen bei. Er wurde dem Polizeipräsidium zugeführt und in Schutzhaft genommen. Das Polizeipräsidium teilt ferner mit: Entsprechend den vom Landeskriminalamc erlassenen Richtlinien sind in diesen Tagen eine größere Anzahl von Schutzhäftlingen (leichtere Fälle) zur Entlassung ge kommen. * Chemnitz. Ein mysteriöser Fall. Am Mittwoch abend wurde ein in Chemnitz wohnhafter Friseur im Zeisigwald schwer verletzt aufgcfunden. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er bald darauf verstarb. Woher die Verletzungen stammen, bedarf noch der Klärung. Die Polizei hat die Ermittlungen ausgenommen. * Lichten st ein-Calln berg. Ein Kind tödlich überfahren. In Hohnbors lief Mittwoch abend auf dec Lichtensteiner Straße ein dreijähriges Kind gegen ein Auto und wurde überfahren. Das Kind ist noch in der Nacht seinen schweren Verletzungen erlegen. * Burgstädt. Im nahen Mohsdors wurden am Mittwoch in der Sandgrube und am Wehrteich im Chcmniv- tal umfangreiche Durchsuchungen nach Massen vorge nommen. Es konnte zahlreiches belastendes Material sichergestellt werden. Von besonderem Interesse war dcr Fund eines Weckglases, in dem sich eine Liste befand, ans der sämtliche Namen der Gendarmerie- und Polizcibeamten von Bnrgstä-t, Lunzenau und Penig, sowie von 18 größeren Landgemeinden der Amtohauptmannschalt Roch litz verzeichnet waren. Hinter den Namen der meisten Be amten befanden sich Zeichen, die bisher nicht einwandfrei zu deuten waren. Doch ist durch eine Vc-gleichung der Schriften festgestelit worden, daß die betreffenden Beamten bei einem roten Umsturz beseitigt werden sollten.
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