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» i I « r k t i < i » 1 r c i c i c ömWOMkll für Sonntag, den 16. April 1933, Ostersonntag. «Wer mälzt den Stein von des Grabes Tür* Markus 16,3. Mitten im Ostern! Joses Wettig erzählt, mir einmal der Batcr, kein rechtes Ostern findend, mit dem Buben einen steinigten Berg hinansticg und dort vor einem Saatfeld mitten im Ttein- geröü stehen blieb. Wo setzt Saat grünte, da >var vordem ein ungeheurer Ttcinblock im Held gelegen, und um ihn herum hatten Dornen und Disteln gewuchert und hatten der Laat Raum und Leben vermehrt, — bis der Bauer zornig eine Sprengladung zur Erplvsion gebracht und so auf dem Heide — Ostern gemacht hatte. Ja, Ostern, sagt Wittig; denn Oster» das ist Explosion, meggeränmtc Steine, frei gewordene Wege! Wir brauchen nicht erst dies Gleichnis. Wir stehen sa mitten drinnen im deutschen Ostern. Das mar Explosion; da ist auch gesprengt morden; und der Energien, die zur Entladung kommen, werden immer mehr. Manchem wird schier bange, wiewohl gerade hierüber niemandem bange werden sollte; schlimm stünde es nur, wenn es umgekehrt wäre. Dann wäre kein Ostern, sondern nur Rausch und Stimmung. Aber so ist cs wirklich ein Ostern nach Wittigs Worten: .... „Explosion, wcggcräumte Steine, srcigcwor- deuc Wege!" lind cs wurde Raum wieder für das Volk ohne Raum! Und eö ist Leben! Aber auch jenes einmalige Ostern dort vor Jerusalem ist nicht nur eine historische Notiz oder dogmatische Idee; auch das ist — „wcggcräumte Steine, srcigewordcne Wege". Heues Ostern sprengte den Weg für uns! Wir leben von ihm allesamt, auch wenn wir dessen nicht bemüht meiden. Ostern erst eignet unS Ehristus, den lebendigen EbristuS zu. Es sprengt die Barrikade, die die Welt gegen.Ehristus mit dem verblendeten „Kreuzige!" aufgcrichtct hatte. Gott bricht einfach durch, die Gnade bricht einfach durch, räumt iveg, legt frei, — und nun ist auch da Raum da, neues Leben, — ja Leben! Ostern, das ist nicht Ereignis, mix sonst Ereignis ist; das ist Geburt! Das ist neu gesetztes Leben! Hst ein Stück unseres Lebens. Aus dem Felde deines Lebens liegen Blöcke? Deinen Weg sperren Steine? Schuld umsteht dich mie Barrikaden? Wände trennen dich non Gott? — Tritt unter Ostern, und Last dir dein Leben freisprengen! Lk. NA Mn! Mit Recht: frohe Ostern! Denn: können mir nicht aus atme», leben mir nicht in einer sichtbaren, fühlbaren Zeit der Auferstehung, der Ncuwcrdung, des großen Geschehens? Nehmen diese Ostern nicht einen besonderen Platz in der deutschen Geschichte und in der Festkunde der Deutschen ein? Es gibt so viele Vergleiche mit jenem gewaltigen Ereignis, ans dem Ostern geboren wurde. Mit jener unvergeßlichen Leidens- und Aufcrstehungsgcschichte Ehristi. Sie lehrte von der Wandclmütigkeit der Welt, von der Unzulänglichkeit der Masse, die heute Palmen streute, morgen „kreuziget ihn" rief. Hst die Auferstehung, die Deutschland erlebte, nicht ein Ausschnitt jener biblischen Geschichte? .Hat die nationale Bewegung unter Verfolgung und Mißachtung ge standen? Bis sie sich dnrchrang und die Masse belehrte, daß sic zur Auferstehung führte? Man hat ihr nicht Palmen gestreut, aber man hat sic kreuzigen wollen, und von Haß und Mißgunst verfolgt, trug sie das schwere Los eben so, wie cs der Heiland auf sich nahm. Aus Not und Lüge, aus Verfolgung und Gefahr kämpfte sie sich durch zur Auf erstehung, zur Erreichung jenes gesteckten Zieles, dessen Wunder die ganze Welt heute schaut. Es geht ein frischer Wind durch das Land, ein Frühlingswind, es geht durch das Land der Ostcrglanbe. Ncugeworden ist Deutschland, neu geworden, was verfemt zu Boden getreten war. Neugewvr- dcn ist ein Volk, das seinen Glauben an die Auferstehung fast verloren hatte und nicht mehr zu hoffen ivagte. Es sclmutc falschen Hcilbringern nach, bis es sich klar wurde, daß cs in nuferer Zeit auch wahre Heilbringer gebe. Und es scharte sich nm ihn, es wurde zur Masse, die glaubte und vertraute und die in der Kraft und dem Willen der natio nalen Bewegung die frohe Botschaft der neuen Zeit durch brechen sah. Diese Ostern können mehr als alle andern vorher politisch gewertet werden. Sie sind die Ostern, die » ein zum Glauben geführtes Volk mit frohem Herzen im Vertrauen auf eine freie und glückliche Zukunst verleben darf. Und wen» man die christlichen Ostern mit der Natur- ncnwerdnug vergleicht, so gibt cs nunmehr drei Parallelen: Die Auferstehung Ehristi, die Auferstehung der Natur, die Auferstehung Deutschlands aus Schmach und Niedergang. Ostertlängc, lnrischc Gesänge und politisches Lied werden eine» Klang haben: Frohe Ostern liegt im Gemüt der brei ten Masse, sie kann wieder froh sein, denn sie schaut Wunder nicht nur in Erinnerung der alten Glaubenslehre, nicht nur in der Betrachtung der ewigen Wiedergeburt der Natur, sondern auch in der Ncuwcrdung eines Volkes. Mit offenen Herzen, frohem Sinn und frischem Schritt wird man heute in die Welt wandern und Gott banken und loben. Er hat Großes an uns getan, er war gerecht zu einem Volke, das aus einer Wirrnis und Jrrnis zu ihm zurückfand. Anders klingen die Glocken. Die Kirchen sind wieder für das Volk, und Deutschland ist für das Volk und das Volk ist mit sei nem Willen und Vertrauen ostersroh. Es sieht alles neu geboren, groß, erhaben, verheißend! Und so wünschen wir allen unseren verehrten Lesern: „Frohe O st ern!" Oertliches und Sächsisches. Rieia, den 15. April 1933. —* Wettervorhersage für den 16. April (Mitgeteilt von der Sächs. Landeswcttcrwarte zu Dresden.) Zeitweise lebhafte Winde aus westlichen Richtungen, ziem lich stark veränderliche Bewölkung, ferner Gewitterneigung, im übrigen noch vorübergehend leichte Niederschläge. —* Daten für den 16., 17. und 18. Avril 1933. Sonnenansaana 5,01 »4,59, 4,57> Uhr. Sonnen- nntergana 18.59 (19,01, 19,03» Ubr. Mondausgana 2,04 <2,39, 3,01) Uhr. Mondnnteraana 8,46 (10,11, 11,38) Uhr. 16. April: 1786 : Der Seefahrer Sir John Franklin in SpilSby aeb. (gelt. 1847». 1844: Der französische Dichter Anatole France in Paris aeb. lgrst. 1924». 1871: Perkünduna der Deutschen MeichSverfassnng. 1917: Riesenichlacht an der AiSne. Ter feindliche DnrchbruchSversuch gescheitert. 17. April: 1774: Der Gründer der Buchdruckschnellpresle Fried- rich Koenia in Eisleben geb. Igelt. 1833). 1790: Ter amerikanische Staatsmann und Schriftsteller Benjamin Franklin in Philadelphia gest. (geb. 1706). 1881: Der Dichter Anton WildgauS in Wien geb' (gelt. 1932». 1910: Ter Physiker Fritz Kohlrausch gest. 18. April: 1521: Luther auf dem Reichstag zu Worms. 1864: Die Preußen erstürmen die Düppeler Schanzen in Nordschleswig. 1873: Der Ehemiker JustuS v. Liebig in München gest. (aeb. 1803». 1892: Der Dichter Friedrich v. Badenstedt in Wies baden gest. (geb. 18l9». * —* Schützt die Straßen und öffentlichen Anlagen! Jin vorliegenden amtliche» Teile erläßt der Rat der Stadt Riesa eine Bekanntmachung, Verunrei nigungen des öffentlichen V e r k c h r s ra u m e S betr. Auch an dieser Stelle wird das Publikum dringend gebeten, mitzuhclfcn, die Mißstände, auf welche in dieser Bekanntmachung hingewicscn wird, abzustellen und Verun reinigungen auf Straßen und Platzen zn vermeiden. —* Jahrmarkt in Riesa. Der erste diesjährige Jahrmarkt findet am 23., 24. und 25. April statt. —* Aufnahme der Schulneulinge erfolgt am 24. April 1933, norm. 11 Uhr; an demselben Tage beginnt auch der Unterricht in den hiesigen Volksschulen. sS. amtl. Teil.) —* Polizeistunde betr. Hm heutigen amtlichen Teile erlassen die Amtshauptmannschaft, sowie die Stndträtc zn Riesa und Großenhain eine Bekanntmachung, Polizei stunde betr. —* Frtthgvttcsdienst in der Klosterkirche. Wie ans den heutigen Kirchennachrichten zn ersehen ist, nehmen die Frühgottesdicnste in der Klosterkirche wieder ihren Anfang. —* Konfirmations-Jubiläumsfeier. Für die vor 25, 46 und 50 Jahren Konfirmierten wird bekannt lich am Sonntag, den 80. April 1933, in der Kirchgemeinde Riesa-Altstadt eine Konfirmations-Jubiläumsfeier abgc- halten. —* 102er-V e r e i n i g n n g Riesa. Auf das morgen Abend im Hotel Höpfner stattsindende 11. Stiftungsfest — „Ein Abend im Wintergarten Berlin" —, wirb hiermit nochmals hiugcwiescn. Beginn pünktlich um 7 Uhr. —* Emil Reimers kommt! Am 2. Ostcrfcicrtag abends gastiert lt. Anzeige in vorliegender Tageblattnummer die Künstlcrschar im „Stern" (Kcglcrhcim) und zwar mit einer gänzlich neuen Lachschlagerrevue „Uns kann keiner!" Zehn Theater- und Varietönenheiten. Der Name „Reimers" ist hier ein Begriff geworden, weil er es iir dieser Zeit fertig bringt, eine Welt zum Lachen zu bringen und einen, stets neuen Spielplan zu gestalten. So wirds auch diesmal. Ak Wei Mlk W Kreuz. De» Höhepunkt der gottesdienstlichen Handlungen an den beiden jnngst vergangenen Feiertagen der Leidenszeit bildete der liturgische Gottesdienst in unsrer Trinitatis kirche am Karfreitag nachmittag. Karfreitag, der ernsteste Tag des ganzen Kirchenjahres; der Lag der Selbstbesinnung unter den gläubigen Christen; der Tag, an dem der Erlöser vor nunmehr 1900 Jahren sein Lebe» ließ, draußen auf Golgatha, der Schädelstätte; auch für nns: „ans daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren ivrrden, sondern das ewige Leben haben". Karfreitag, ein stiller Tag, der mehr als jeder andere kirchliche Feiertag unter dem Ehristenworte steht: Lasset Euch versöhnen mit Gott. Und noch ein anderes Wort be herrscht diesen Tag in allen den Seelen, die ergriffen sind von der Größe dessen, der für nns litt und starb; das Wort des Landpflegers Pontius Pilatus, jenes charakterschwachen Römers, den die Huden zum Richter über Jesus Christus nligernsen hatten; dieses Wort, das bei Johannes 19, 5 zu lese» ist: Sehet, welch' ein Mensch! Die Bedeutung dieses Wortes ging gestern nachmittag ganz besonders wieder von neuem all denen auf, die dem feierlichen liturgischen Gottesdienst, den Herr Pfarrer Sch ro et er ordinierte, beiwohnten. Das Wort pocht mit furchtbarer Gewalt an jedes Menschcnherz, wenn es da deransklingt aus dem Text der ganzen Passionsgeschichte, vom Garten Gethsemane an bis hinauf nach Golgatha. Es war wohl das Menetekel in der Verlesung der Schriftworte durch den Geistlichen, der die Leidensgeschichte Ehristi einer vielhundertköpfigen Gemeinde aus den Evangelien des Matthäus, Johannes und Lukas kundgab, während dessen die Gemeinde die ersten Stellen dieser Schriftworte im Liede beantwortete. Dann aber, als die Verlesung der Ereignisse auf Gol gatha geschah, erklang es von der Orgelempore herab, was der Herr am Kreuze noch gesprochen hat: Die sieben Morte des Erlösers; Solorezitativc aus der Mat thäus-, Johannes- und Lukaspassion von Johann Sebastian Bach, für Bariton. Herr Oberpostsckretür Seifert gab diesen inhaltsschweren Worten durch sein ehernes Organ den rechten Widerhall, daß es sonderlich weihevoll im Hause des Herrn ward. Nach dem vierten Rezitativ sang der verstärkte Kirchenchor gedämpft und voll innerster Bewegung das I. Seb. Bachfche Lied aus der Matthäus- passion „Wenn ich einmal soll scheiden". Dieses Lied, bas von der Seelenstärke seines Komponisten zeugt, erinnerte an die Worte, die zum Karfreitags-Morgengottesdienst Herr Pfarrer Pükert seinen Abendmahlsgästcn zurief: Lasset uns mit ihm gehen, daß wir mit ihm sterben sJoh.- Ev.). — Ein stilles Vaterunser und der geistliche Segen be schlossen den liturgischen Gottesdienst am gestrigen Nach mittag, der für alle seine Teilnehmer allein schon durch seine Eigenart ein HerzenScrlebnis geworden ist, besonders natürlich durch den Ernst seines Charakters unter dem Zeichen -es Kreuzes und -er Leidensgeschichte Christi. —* Die Kapelle mit Spielmannszug des Freiiv. Rettungskorps Riesa veranstaltet am 2. Osterfeiertag von 11—12 Uhr ein Platzkonzert aus dem Adolf-Hitler-Platz. Bortragsfolge: Auf der Wacht, Marsch des Bismarck-Kür.-Regt 7 lv. Macketanz) Parade-Marsch Jnf.-Negt. 107 (m. Spielmannszug) Ouvertüre zu: „Berlin wie eö weint und lacht" fv. Conradi) Heimlich, still und leise. Gavotte fv. P. Lincke) Im Sturme treu. Marsch d. Bismarck-Kür.-Regt. 7 fv. Macketanz) Schützen-Marsch Regt. 108 <m. Spielmannszng) La Barcarole Walzer: Hoffmanns Erzählungen fv. Tetras) Vor 100 Jahren und jetzt. Marich-Potpourri fv. Th. Kruse) Aller Ehren ist Oestreich voll. Marsch fv. Nowotny) Marsch Preußens Gloria fm. Spiclmannszug). —* In zwei ö s f e n t l i ch c n V e r s a m m lu n g e n svrachen am Donnerstag abend die Redner Lehrer Gerhard Günther, der Kreisleitcr und kommissarische Oberbürger meister H o l d i n g h a u s e n und der Ganrcfcrent für Erwcrbslosenfragen B a u d i i ch-Ehcmnitz abwechselnd in den überfüllten Höpfner- und Stern sä len. Nachdem die Versammlung eröffnet worden war, sprach im Saale des Hotel Höpfner als erster Herr Lehrer Günther. Er führte u. a. aus: Kein Eharakterbruch, kein Ausnützcn politischer Konjunktur, sondern innere Ucbcrzeuaung, die sich in den Tagen der Selbstbesinnung immer stärker hcrausgebildet habe, sei der wahre Grund dazu, an der Aufbauarbeit des ncnen Vaterlandes mit teil- znuehmcn. Er habe die Verantwortung übernommen, für die hohen, reinen Ziele des Nationalsozialismus mitzu kämpfen, weil sich die Dogmen des Marxismus als falsch dokumentiert hätten. Schon früh habe er die RcichSpolitik der SPD. nicht mehr vertreten können und habe sich deshalb in den letzten Jahren ausschließlich Ser Kommunalpolitik zugewendct. Die Bekämpfung des Kapitalismus sei des wegen völlig mißlungen, weil die marxistischen Führer, eigentlich nur „verhinderte Kapitalisten", keine soziale Ge sinnung aufgebracht hätten. Die Betriebe seien nicht soziali siert worden und die Lebensverhältnisse des deutschen Arbei ters hätten sich auf Kosten des internationalen Kapitals immer mehr verschlechtert. Auf Grund seiner Zeugnisse nach Riesa berufen fund nicht durch das Parteibuch!), sei er mit in das allgemeine Chaos hincingeratcn, aus dem er das zu retten versucht habe, was für die Schule zu retten war. Er bekannte offen, einige unüberlegte .Handlungen getan zu haben, wies aber zurück, sich irgendwie mit fremden Geldern bereichert zu haben. Er habe seiner Partei treu bis zuletzt angehört, sie nicht wie so viele andere verlassen, sondern die Konscgnenzen gezogen. Jetzt aber sei er frei und habe das Recht, seinem Gewissen zu folgen. Nach Ueberprüfung der Grnndsundamentc seiner Weltanschauung und nach ein gehendem Studium des nationalsozialistischen Schrifttums bekenne er stch zu der Politik und zu den Zielen unseres Kanzlers Adolf Hitler. E^ wisse genau, daß er es noch zu beweisen habe. Aber gerade weil es au fanatischen, ideal basten Kämpfern uottut, habe er sich nicht vom politischen Leben zurückgezogen. — Danach ergriff der kommissarische Oberbürgermeister, Herr H o l d i n a ha u se n unter lebhaf tem Beifall des Auditoriums das Wort. Er schilderte, wie verantwortungslose Männer ein sterbendes System am Leben zu erhalten versucht haben, während Millionen an derer hungern mußten. Jede Revolution sei mit Kämvfen verbunden. Der Nationalsozialismus führe einen unerbittlichen, harten,aber gerechten Kampf. Er selbst habe die Not und das Elend des Arbeiters kennen gelernt und apvelliere jetzt an seinen an ständigen, ehrlichen Charakter. Er habe sich auch dafür ein gesetzt, daß diejenigen, die sich in Schutzhast befunden haben (bis auf drei) entlassen worden wären, damit zu Ostern der Vater bei seiner Familie, der Sohn bei seinen Eltern weilen könne. Dann trug er die ungeheuere Verschuldung der Stadt Riesa vor und illustrierte das durch inter essantes Zahlenmaterial. Er werde sich mit aller Kraft ein- setzen für ein innerlich wie äußerlich sauberes Riesa. Es geht nm einen Kamps, den folgenden Generationen eine schönere und glücklichere Zukunft zu garantieren, um einen Kampf für e i n Volk, einen Gott, c i n Vaterland! — Zum Schluß entwickelte Herr Baudisch programmatische Punkte ans seinem speziellen Arbeitsgebiet. Er führte dabei noch- mals den historischen Verlauf der Dinge vor Augen, die Aufgaben der NSDAP, für den deutschen Arbeiter, -er nach Brot und Arbeit schreit. — Die Versammlungen waren gegen 1411 Uhr zu Ende. —* In der heutigen Beilage „Unsere Heimat" berichtet Herr Mirtschin über den ältesten Fundgegenstand, der im nordsächsischcn Elbegebiet gemacht werden konnte. Wie die Ucberschrift angibt: „Der erste altsteinzeitliche Fund im nordsächsischen Elbegebiet" ist uns zugleich der erste Beleg von der ersten Anwesenheit des ältesten, bisher in Europa nachgewicsenem Menschen, der während der Eiszeit lebte. — Die bisher erschienenen ge- Dcr instrumentalen Kirchenmusik verlieh Herr Stud.-Rat Iwan Schönebaum an beiden Tagen ein ernstes Gepräge eigener Schöpfung. Beide Feiertage in der Karwoche, Gründonnerstag und Karfreitag, dienten vorwiegend dem ersten Abend- mahlsgang der Neukonfirmiertcn. Herr Pfarrer Beck hielt die Abendmahlsfeiern am Gründonnerstag, die Herren Pfarrer Pökert und Schroet er die Abend mahlsfeiern am Karfreitag nach dem Morgen- und dem Nachmittagsgottesdienst. Die Beteiligung war an beiden Tagen eine überaus rege aus allen Kreisen unsrer Kirch- gemeindeglicder. Am stärksten ging die Gemeinde dem Christenworte „Lasset Euch versöhnen mit Gott", das als AbcndmahlSmotto galt, am gestrigen Karfreitag nach; mehr als fünfhundert Abendmahlsgäste führte der Weg zum Tisch des Herrn, so daß an beiden Feiertagen der Karwoche gestern fast ein üreiviertcl Taufen» Christen unsrer Ge meinde die Gnadenspende unsres Erlösers ersehnt und empfangen haben. Welch' ein schönes Zeichen dafür, daß im neuen Deutschland unsrer Heimat das Verlangen zur Gottesnähe stärker und drängender geworden ist. Möchte dieser Weg hinaus nach dem Luthcrplatz immer und immer an den Sonn- und Feiertagen so stark begangen werden, wie es jetzt in der Karwoche der Fall war, auf daß es allsonntäglich in aller Herzen klingen soll, was uns morgen die Glocken zurufen: Auferstehung. Aufer stehung — freue dich, o Christenheit. F. Th.« R.