Volltext Seite (XML)
Ostern. Heilige Ofterkunde klingt Jubelnd nun wieder in alle» Landen. Zn« Lichte der ewigen Lonne dringt, Wall müde geschlummert in Wiuterbande«. De» Werdewunders ««faßbare Macht Jauchzt sieghaft im heimlichen Frühlingswehe« — SS feiert die Srde nach dunkeler Nacht Nun wieder ihr seliges Auserstchent Du zaghaftes Herz, daS müde und still Getragen sei« Kreuz der Schmerzen «nd Sorge« - Auch dir, du bangende Seele, will Dein Ostern künde« der Frühlingsmorgen l Auch dich «mjubelt der Glocken Klang Mit seiner Botschaft, der gottgcsandten, Und jauchzt durch das Morgenrot selig-bang: Der Herr und Meister ist anserstanden! O, schwing dich empor ans des Kummers Nacht Und trockne die Tränen, die du vergossen l Das Kreuz, das noch gestern des Todes Macht, Ist heute vom ewigen Lichte umflossen. Ob du «och gestern auf Golgatha Die Dornenkrone des Leides getragen, Was dir in dunkele« Nächten geschah — ES ist vorbei, und der Morgen will tage»! Der Meister stand auf aus der Grabes Ruh Und wandelt durch leuchtendes Frühlingsweben. Er, der Gekreuzigte, lebt, und du Sollst mit ihm schreiten im Lichte und Leben! Die Nacht ist dahin. Durch Leu Morgen geht Ein Tod und Grab versöhnender Friede, Und seliges Wisse« der Ewigkeit weht Durchs Land nun im Auserstehungsliedc! Felix Leo Göckeritz. MM res erlllMkii JeutUMes! Die äußerst bewegte Zeit im vergangenen Jahr und vor allem in den letzten Monaten und Tagen bat manchen Schleier in politischer, kultureller und religiöser Hinsicht sehr deutlich gelüftet. Der KnlturbolfchewiSmns hatte bereits sehr verheerend in Deutschland gewüstet. Die katastrophale Gefahr scheint aber fetzt Kott sei Dank sehr stark abgedämmt zu sein nnd cs wird dieses zersetzende Kist — mills Gott — durch unsere neue nationale Regierung, die auf entschieden christlicher Grundlage ruht, bald auSgettlgt werben. Viele deutsche Christen haben ja nicht geahnt, wie weit der Kulturbolschewismus in Deutschland eingedrungcn war, ja, wie er vielleicht schon Eingang in den bewußt christlichen Kreisen gefunden hat, ohne daß man ihn erkannte. Es wurde höchste Zeit, daß hier ein deutliches „Halt!" geboten wurde. Dies ist geschehen. Das deutsche Volk hat dazu durch die Wahl am 5. März 1938 unserer nationalen Regierung den offiziellen Auftrag gegeben. Die Rede unseres geschätz ten Reichskanzlers, Herrn Adolf Hitler, am Abend vor der entscheidenden Wahl, wirb vielen Christen ein inneres Lab sal gewesen sein,- denn so überzeugend gottesfürchtig hat sel ten ein Staatsmann gesprochen. Ihm gebührt das Ver trauen aller Christen! Politische Einstellungen dürfen hier grundsätzlich nicht trennend wirken und ein Hindernis sein. Wenn ein so verehrter Führer so gott-ergeben spricht, dann dürfen Christen unerschütterliches Vertrauen haben: denn hinter diesen überzeugenden Worten steht ein Mann der Tat!! Das Vertrauen wird noch ganz besonders ge stärkt durch die Rebe des Herrn Ministers Schemm fNetchs- lehrertagung am 9. 4. 1983 in Leipzigs, der immer wieder den Zusammenhang „Volk und Gott" bei der künftigen Er ziehung herauskristallisicrte. Wahrlich, ein ermutigendes Bekenntnis, ein Sonnenstrahl deutscher Zukunft! Doch nein, das Vertrauen allein ist nicht genug. Christen müssen jetzt eine „betende" SA. sein: und wir alle werden mit Erstaunen die Kraft und Wirksamkeit des Gebetes, die gewaltige Waffe geistlicher Ritterschaft, erkennen und deren Auswirkungen fühlbar spüren. Zu dieser Ausgabe, zu der jeder berufen ist, dein cs sein waches Gewissen unaufhalt sam gcb.etet nnd denen Lebenserfahrung es ist, daß „bete und arleite!" einen Sammelbegriff bilden, ist keine Uni form und kein Abzeichen, auch kein besonderer Nanin nötig. Aber dieses sürbittendc Gedenken muß täglich geschehen. Der wichtigste Gcbetsgcgenstand muß jetzt unsere Negierung sein. Die hat schwere Ausgaben. Uebcrmcnschlichcs muß sie leisten. Wir alle müssen ihr die Kraft dazu erbitten. Es gilt!! „An Gottes Segen ist alles gelegen!" Johannes Nau, Borsdorf-Leipzig. MeiWtt M ttll SzeMjM lm Wesels. * Berlin. Am Karsreitaa nachmittag sand am Grabe beS OzeaofliegerS Freiherr» Güntber von Hüneseld aui dem Friedhof an der Bergstraße in Steglitz eine kurze Gedenkfeier des Berliner SA. - FliegerfturmS statt. Nachdem von lO Ubr vormittags an zwölf ehemalige Kampfflieger an dem Grabe Ehrenwache gestanden hatten, rückte gegen 16 Uhr der Berliner Flieaersturm der SA. unter Führung des Obersten Berliner SA.-FnhrrrS Ernst an. Ernst legte einen Kranz nieder und richtete dann an seine Kameraden und an den große» Kreis der Teilnehmer die Mahnung, mit dem gleichen kühnen Mut wie Hüneield für Deutschland und Deutschlands Weltgeltung zu kämpfen. Daun sprach Hauptmann a. D. Köbl, der vor wenigen Tagen dem SA.-Fliegersturm beigetreten ist. Köhl widmete seinem toten Kameraden Worte Irenen Gedenkens und gelobte ihm, in den Reihen der braunen Armee Adolf Hitlers den Weg sortzusetzen, zu dem Hüneield den Meilen- stein geletzt habe. Die zerschlagene deutsche Luftflotte werde einst wieder so aufersteheu, wie das deutsche Volk seine Ehre »nd seinen Stolz endlich nach so lange» düstere» Jahren wieder gemnden habe. Dir Feier, der auch sie Mutter des OzeanfliegerS Hüneseld beiwohnte, klang mit dem Deutschlandlied aus. Lie MlMilWng »er MIM. Auf Grund der bei der Reichstagswahl am S. März 19SL im 28., 29. und SO. Wahlkreis abgegebenen gültigen Stim men erhalten: Deut Ehr. Deut Deut Nationalsozialistische Deutsche Arbeitern. Sozialdemokratisch« Partei Deutschlands Deut cke Zentrumspartei Kampffront Schwarz-Weiß-Rot che Dolkspartei tlich-Sozialer Volksdienst che Staatspartei che Bauernpartei Stimmen Sitz« 1 517 852 38 888 283 22 öl 472 1 L2O281 6 59 886 1 öS 57S 1 41 326 1 1210 —— Infolge der zugelassenen Verbindung der Wahloor- schläge der Deutschen Volkspartei und der Partei Christlich- Sozialer Volksdienst erhält die Deutsche Volkspartei einen werteren Abgeordnetensitz. Die Abgeordnetensitze verteilen sich wie folgt: NSDAP: Dr. Fritzsche-Plauen, Dönicke-Leipzig, Cuno Meyer-Weinböhla, Kunz-Zwickau, Schreiber-Chemnitz, Stu- dentkowski-Leipzig, Lasch-Chemnitz, Dr. Bennecke-Dresden, Schleael-Chemnitz, Naumann - Lolditz, Schneider > Leipzig, Drechsel-Planitz, Hitzler-Plauen, Haase-Meißen, Mutz-Chem- nitz, Schaaf-Leipzia, Horn-Eibenstock, Göpfert-Glauchau, Neul-Großenhain, Böhme-Freiberg, Unterstab-Niederstrah- walde, Dr. Fritzsche-Leipzig, Reichelt-Marienberg, Gruber- Plauen, Major a. D. Kob-Dresden, Scholtis-Dresden, Heinke- Plauen, Sterzing-Tannenberg i. Erzgeb., Weißflog-Schwar- zenberg, Roghe-Klotzsche, Schroeder-Dresden, Rosig-Dresden. Martin-Annaberg, Erdmann-Streumen, Rabe-Zwickau, Kluge-Hirschfelde, Kämpfe-Leubnitz und Munde-Pürsten am Bahnhof Kieritzsch. SPD: Böchel-Cbemnitz, Liebmann-Leipzig, Sander- Dresden, Ebert-Dresoen, Bertha Thiel-Leipzig, Kautzsch- Zwickau, Schleinitz-Freital-Burgk, Nebrig-Lützsckena, Bielig- Meißen, Gerlach-Chemnitz, Dittrich-Döbeln, Wehle-Obergurig, Martha Schlag-Chemnitz, Müller-Leipzig, Martha Seifert- Pirna, Güttler-Neugersoorf (Sa.), Herrmann-Eainsdorf, Heide-Heidenau, Kuhn-Groitzsch, Siegnoth-Chemnitz, Frenzel- Leipzig und Tempel-Freiberg. Zentrumspartei: Müller-Dresden. Kampffront: Sieaert-Chemnitz, Tögel-Coßmannsdorf, Schladebach-Wurzen, Grellmann-Tröbigau, Dr. Eckardt-Lich- tentanne und Dr. Pache-Leipzig. Deutsche Volkspartei: Dr. Hickmann-Leipzig und Dieck mann-Dresden. Christlich-Sozialer Dolksdienst: Dr. Böhme-Radebeul. Deutsche Staatspartei: Bretschneider-Chemnitz. KeimreichmmgiWang siir Margarine Berti«, 15. April. üm angesichts der durch die Neuordnung der Fettwirt schaft bedingten Verknappung der Margarine dieses Pro dukt vor allem den Bevölkerungsschichten zur Verfügung zu stellen, die gegenwärtig nicht in der Lage sind, die für den Bezug deutscher Fette erforderlichen Mehraufwendungen zu machen, haben Reichsminister Dr. Hugenberg und Reichs minister Dr. Frick im Verordnungswege folgende Bestim mungen getroffen. Zn Gastwirtschaften, Schankwlrkschafken oder Speise wirtschaften jeder Art, muh durch besonderen Aushang dar auf hingewiesen werde«, ob Margarine, Kunstspeisesetle, ge härtete Speiseöle, Pflanzenfette oder gehärteter Tran bei der Herstellung der Speisen verwendet werden, werden ferner im Kleinhandel von Bäckern, Konditoren oder Verkäufern von frischen Back- und kondltorenwaren Lebensmittel feil gehalten, oder verkauft, die unter Verwendung der genann ten vele und Fette hergestellt oder znbereitet wurden, so ist dies ebenfalls durch Aushang kenntlich zu machen. Gleiche Hinweise sind aus den Speisekarten, Preisschildern oder Preisverzeichnissen zu machen. Des weiteren bestimmt die Verordnung: Auf den Ge fäßen und äußeren Umhüllungen, in denen Margarine, Kunstspeisefette, gehärtete Speiseöle, Pflanzenfette oder ge härteter Tran in den Verkehr gebracht werden, ist der Ge- halt an den einzelnen als Rohstoff verwendeten Oelen und Festen in Hundertteilen anzugeben. Gastwirtschaften, die sich auf Grustd dieser Verordnung veranlaßt sehen, von dem Verbrauch von Margarine zur Verwendung von Butter überzugehen, wird empfohlen, di« zur Zeit vorhandenen niedrigen Butterpreise zur Dek- kung ihres Bedarfes für die nächsten Monate auszunutzcn Im Hinblick auf die durch die Neuordnung der Fettwirt- schaft in Zukunft bedingte Preisentwicklung für deutsche Fette dürfte es sogar für Gastwirtschaften zweckmäßig sein, in größerem Umfange Butterschmalz herzustellen, das aus lange Zeit hinaus haltbar ist. Zwei bezeichnende ZMchevMr Freiballon über tschechoslowakischem Gebiet zur Landung gezwungen Ueber tschechoslowakischem Gebiet erschien Freitagvor mittag ein aus nordwestlicher Richtung kommender Ballon, der Jungbunzlau und Milowitz überflog. Ein Militärflug zeug, das aufgestiegen war, stellte fest, daß der Ballon die Aufschrift „Sachsen" trug und mit zwei Mann besetzt war. Der Ballon wurde zur Landung gezwungen, die bei dem Dorf Schönbrunn in der Nähe-von Politschna erfolgte. Belästigung relchsdeulscher Reisender in Metz Aus Metz wird gemeldet: Eine Gruppe deutscher Tou- risten sei in Metz aus Solingen-Remscheid in einem Auto cingetroffen. Reisende und Spaziergänger hätten festgestellt, daß das Auto einen kleinen Wimpel mit dem Hakenkreuz führte. Darüber sei die Menge in große Aufregung geraten. Polizei hätte die deutschen Automobilisten aufgefordert, mit >em Waaen nach dem Polizeihauptkommissariat zu folgen. Oie Deutsch«, hätten auf dem Kommissariat erklärt, daß der Wimpel ihr Nationalabzeichen sei; die Papiere seien in Ordnung gewesen. Die Automobilisten hätten beabsichtigt, während der Osterferien die Schlachtfelder zu besuchen und über Belgien nach Deutschland zurückzukehren; infolge des Zwischenfalles seien sie direkt nach Deutschland zurüggefah- PerjMsikucknne »er Arbeitsämter Berlin, 15. April. Am iKe personulverhäklalsse bei alle« Arbeitsämter« »nd LandesarbeitsSmtern «ms Grund de» neuen Beamten gesetz« z« bereinigen, Hal der Reichsarbeitsminister al» Vertrauensmann der RSVAP., den Hauptabteilungsleiter Vl (RSVO.) der Reichvorganisationsleitung, Schumann, und al» Vertrauensmann d« Stahlhelm den Reichssozialrefe- renlen de» Stahlhelm nnd Abteilungsches der wirtschasts- und sozialpolitischen Abteilung im Stahlhelmbundesamt, Hildebrandt, beim Reichsardeitsminister und beim Präsi denten der Reichranstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung berufe«. Unter Mitwirkung der beiden Vertrauensleute solle« die Stellen bei den Landesarbeitsämtern und Arbeitsäm tern auf Grund der Bestimmungen des neuen Beamtenge- setze» geprüft, und. soweit erforderlich, neu besetzt werden. All« anüeren eigenmächtigen Eingriffe in die Stellenbe setzung bei der Reichsanstalt und ihren Organen müssen da her völlig unterbleiben. Sie würden überdies die Fort führung des Geschäftsbetriebes, namentlich die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung, gefährden. Mrertagnng der Sitlersugend Vie Hitlerjugend übernimmt die Führung des Jugend- Herbergs-Verbandes. Bad käsen, 15. April. Die Hitlerjugend trat in Bad Kösen zu einer Reichs- führertagung zusammen. Wie mitgeteilt wurde, hat die Hit lerjugend nunmehr endgültig die Führung des Jugend-Her- bergs-Verbandes des Reichsausschusses übernommen. Der bisherige Erste Vorsitzende des Reichsoerbandes tritt zurück und übernimmt den Ehrenvorsitz. Den ersten Vorsitz über nimmt der Reichsjugendführer Baldur von Schirach, M. d. R. Die Marxisten scheiden aus Vorstand und Ver- waltungsausschuß sowie aus den Gauleitungen usw. aus. Die Hauptgeschäftsstelle wird nach Berlin verlegt. Bochumer Oberbürgermeister verkästet Der Oberbürgermeister von Bochum Dr. Ruer ist im Hotel Bristol in Berlin verhaftet worden. Dr. Ruer hat dem Vernehmen nach phantastische Aufwendungen für per sönliche Repräsentation zu Lasten der Stadtkässe gemacht und u. a. seine Wohnung mit städtischen Mitteln luxu riös und überaus prunkvoll aussiatten lassen. Die Stadt Bochum hat bisher für die Wohnung Ruers allein 72 000 Rist Meie gezahlt. Der Kraftwagen des Oberbürgermei ster» kostete der Stadt monatlich 3000 Mark. In manchen Jahren seiner Tätigkeit verbrauchte Ruer die enorme Kumme von rund 80 000 RRl für Repräsentatlonsaufwand. MllMWiig geseii Zl. Eere!e. vdz. Berlin. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Anklage gegen den früheren Ncichskonnnissar Dr. Gcreke und den Bcrbandsvertretcr Freigang erhoben. Gcreke wird öeS Betruges in drei Fällen und der Untreue in einem Falle, Frcigang der Beihilfe beschuldigt. Gcreke soll den Vorstand des Preußischen Landgcmeindcverbandes durch falsche Vorspiegelungen veranlaßt haben, ihm 1929 eine Aufwandsentschädigung von 75 MM Mark auszuzahlcn. Er soll ferner durch fortgesetzte unwahre Angaben über die ge ringe Ertragsfähigkcit der VerbandSzcitschrift „Die Laud- aemcinde" die Zahlung eines Zuschusses von etwa 29 MM Mk. sowie die Uebertragung der Zeitschrift auf ihn persönlich veranlaßt und dadurch seit 1925 jährliche Einkünfte von IlMNiM Mark erzielt haben. Schließlich wird ihm vorgc- worfen, er habe als Bevollmächtigter des Hiudeuburgaus- schusses bei der Reichspräsidenteuwahl 1932 durch Samm lungen aufgebrachte Mahlgelder von mehreren IlM lllM Mark durch Vorweisungen falscher Quittungen in seine Ver- fttgnngSmacht gebracht. Dr. Gcreke bestreitet, unwahre Angaben zur Erlangung der Aufwandsentschädigung und dcS Besitzes der Zeitung gemacht zn haben. Gegen beide Angeklagte ist Haftbefehl erlasse». HlIMWl Ist MM. Sicheren Nachrichten zufolge steht die Bevölkerung des Sowjet-Neichcs vor schwerer Hungersnot. Die Briefe, die in den letzten Wochen nach Deutschland gelangten, sind ein einziger Hilfeschrei von Menschen, denen das Notwendigste mangelt. ES braucht nichts weiter hinzngcsügt werden, wenn geschrieben wird: „Ich bin ein Arbeiter nnd Wit- mann mit 5 Kindern. Trotzdem ich alle Tage fleißig arbeite, kann ich nicht soviel verdienen, daß ich mich nnd die Kinder ernähren kann. Wir haben schon durch einen Monat kein Brot mehr bekommen. Denn es ist hier kein Brot, anch für Geld gibt es nichts zu kaufen. Wir bekommen nur etwas dünne Suppe. Wir sind schon alle geschwollen vor Hunger." Oder: „Ich befinde mich mit meinem Söhnchen von 1 Fahr und 3 Monaten in äußerster Not, Haus und Hof und mein gesamtes Eigentum mußten wir verlassen. Mein Mann ist schon 3 Monate verhaftet. . . . Ich habe augenblicklich nicht nur kein Brot, sondern anch alle anderen Nahrungsmittel fehlen." Ueber die Lage in den deutschen Siedlungen an der Wolga, die bekanntlich in der sogenannten „Autonomen So zialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen" zusammen geschlossen sind, blieb man dagegen bisher im unklaren, da die Nachrichten von dort, wahrscheinlich wegen Maßnahmen der Zensur völlig ausblieben. Erst jetzt sind einige Briese über die Grenze gedrungen, die ein womöglich noch entsetz licheres Bild der Hungersnot in den deutschen Wolgadörsern enthüllten. Andere Nachrichten besagen, daß in manchen Be zirken schon fast ein Viertel der Bevölkern»» gestorben iß Die Kinder werden ausgesetzt nnd gehen auf der Landstram zu Grunde. Das letzte Stück Vieh ist geschlachtet und niül einmal ein Zehntel des nötigen Saatgutes für das Frühjaln ist vorhanden. Ganze Familien werden durch Hungerlraiil hciten und Selbstmord ansgctilgt. Diese Katastrophe betrifft auch die dort wohnenden Deutschen. Die einzige Möglichkeit, ihnen zu helfen, ist die Uebermittclung vou Lebeusmittclpnketcn und Geld durch den Evangelischen Hilssausschuß „Brüder in Not", der bis her alle Sendungen hat anbriugen können. Zahllose herz zerreißende Bitten hnngerndcr deutscher Familien liegen ihm vor, denen bisher niemand half. Er bittet herzlich, unsere deutschen Volks- und Glaubensgenossen in der Svw jetunion vor dem Hungertode zu retten. Für jede, auch die kleinste Gabe, ist er von Herzen dankbar. Spenden werden erbeten an den Verband für Evangelische Answanderersiir- sorge, Berlin N. 24, Monbijou-Platz 1, Postscheckkonto: Berlin ISO SSO mit dem Vermerk: »betr. Nublandbilse"