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vmr 8 Ur. iso. Morgen-Uusgsbe. Leipziger Tageblatt. Sonnavena, 7. März 1914. Alir Leiprig und Umgebung Leipzig, 6. März. Leipzig im Januar 1914. Das 2ahr UNI scheint sich recht hoffnuugssreudig aujutassen. Die Zahl der Lebendgeborenen, die nn Januar 1913 nur 1085 betrug, bezifferte stch nn Januar 1014 auf 1198, also 113 oder volle 1» Prozent mehr. Dabei ist zu bemerken, das; die Zahl der ehelich Geborenen von 822 auf 930 stieg z-f- 108), während die Zahl der unehelich Geborenen nur ganz gering zu nahm tvon 203 aus 208). Eheschließungen fanden 344 statt, das sind 00 mehr als im Borjahre. Die Zahl der Gestorbenen betrug 744 sch- 51), davon waren über 15 Jahre alt, also Erwachsene, .'>14 l-t- 53). Geschlachtet wurden 3248 Rlnder t-s- 07), 53,« Kälber t— 58), 5031 Schafe l- IM, und 19 014 Schweine l—361). Einen ganz außer ordentlich erhöhten Umiatz hatte die Spartake zu verzeichnen. Die Einzahlungen betrugen rund 0124 00) gegen nur 4 847 500 ./z im Vor jahre. Das ergibt ein Mehr von 1270 500 Man erkennt deutlich die W i r k u n g e n des er höh t e n Zinsfußes! Zurückgezogen wurden 3 083 902 ^c, das sind 229 790 ./L weniger als 1913. Beim Leihhaus war der Zugang von Pfandern von 25 050 im Jahre 1913 auf 22992 im Jahre 1914 zurückgegangen. Die G a s w e r k e hatten in diesem Januar eine Gasadgabe von 0 814 300 Kubikmeter zu verzeichnen, gegen 0 084 700 Kubikmeter im vorigen Januar. Ebenso hatte sich die Stromabgabe der beiden Elektrizitäts werke stark gehoben. Sie betrug zu sammen 2 707 200 Kilowattstunden gegen 2 038 400 on Vorjahre. Der Gesamtverbrauch an Wasser betrug rn Leipzig 1299730 Kubik meter (ff- 37119 Kubikmeter). Die Zahl der neu en t st a n d e n e n W o h n u n g e n war leider weiter hin zurückgegangen. Sie betrug 40, gegen 85 nn Vorjahre. Hoffentlich bringt das Jahr 1914 in seinem ferneren Verlaufe hierin eine Besserung * Jubiläum. Am 11. März d. 2. blickt Herr E. Emil Sch e u n p f l u g, Leipzig-Lößnig, auf eine 25jährige Tätigkeit als Trichinendejchauer und lrüherer Probenehmer am hiesigen städtischen Schlacht hof zurück. * Knchennachrichtcn. In der Kirche zu m H e i l. Kreuz zu L.-N e u st a d t findet zum Besten der kirchlichen Gemeindepslcg« am Sonntag, den 8. Mürz, abends 0 Uhr, eine Aufführung geistlicher Musik unter Mitwirkung von Irl. Elisad. Baumgarten, des Kirchenchoves unter Leitung des Herrn Kantor Blechschmtdt und des Organisten der Kreuzkirche, Herrn Petz old, statt. Der Beginn dieses Kirchen konzertes ist nicht, wie infolge eines bedauerlichen Druckfehlers auf einer Anzahl Eintrittsordnungen angegeben ist, auf 8 Uhr, sondern bereits auf 6 Uhr abends angesetzt, worauf man besonders achten wolle. * Luxuseinrichtungcn in Leipziger Wohnungen. Bei der Wohnungszählung am 1. Dezember 1910 wurde festgestcllt, inwieweit Vie Wohnungen Luxus ausstattungen aufweisen. Hierbei ergab sich, daß von insgesamt 123 591 besetzten Wohnungen 970 (— 0,8 Prozent) Zentralheizung aufwiescn, ferner 18 043 (— 15,1 Proz.) Bad oder Badeeinrich- tung, sodann 47 830 (— 38,7 Proz.) Gasbeleuch tung und endlich 2317 (— 1,9 Proz.) elektrisches Licht. Hinsichtlich der Wohnungen mit Zentral heizung ist zu bemerken, daß sich 681 in Ml- Leipzig und 295 in Neu-Leipzig befanden. In Alt- Leipzig waren cs besonders die äußere Nord-, West- und Südvorstadt, in Neu Leipzig die Vororte L.-Gohlis, L.-Connewitz und Plagwitz-Lindenau, die eine größere Zahl Wohnungen mit Zentralheizung aufwiesen. Wohnungen mit Badezimmer bzw. Badecinrichtung gab es in Alt-Leipzig 10 093, in Neu-Leipzig 8550. Verhältnismäßig am zahlreichsten waren die Wohnungen mit Bad in der äußeren und inneren Lvestvorstadt, in der äußeren Süd- und äuße ren Nordvorstadt sowie in L.-Schleußig. Was die Gasbeleuchtung anbclangt, so ist sic jetzt schon zum Teil in kleineren Wohnungen anzutreffen. Es kann daher nicht überraschen, daß sich neben 17 889 Wohnungen mit Gasbeleuchtung in Alt-Leipzig 29 947 solche in Neu-Leipzig vorfinden. Von allen Stadtteilen zählt L.-Schleußig den größten Prozent satz (67,8). Dann folgt die äußere Nordvorstadt mit 65,2 Proz., die äußere W<estvorstadt mit 61.7 Proz. usw. Das elektrische Licht hatte 1910 noch keine er hebliche Verbreitung gefunden. Gezählt wurden in Alt Leipzig 1651, in Neu-Leipzig 666 Wohnungen mit elektrischem Licht. Seitdem hat sich die Zahl zweifellos sehr vermehrt. Während nämlich Ende 1910 unsere Elektrizitätswerke 1800 Anschlüsse und 3278 Stromabnehmer zählten, waren es Ende No vember 1913 6184 Anschlüsse und 16 969 Strom abnehmer. Die Zahl der Glühlampen betrug Ende 1910 148 400, dagegen jetzt 409 000. Die Ausbreitung des elektrischen Lichts ist also in den letzten drei Jahren sehr bedeutend gewachsen. — „Ueber künstlerisch« Industrie- und Geschästs- hausbauten- sprach gestern unter Vorführung von Lichtbildern Herr Dozent Dr. Adolf Vehne-Char- lotienburg im Kaufmännischen Verein, in- d'm -r dieses zeitgemäße Thema ganz im Sinne architektonischer Logik klar, anschaulich und fachgemäß bebänderte Das Problem des modernen Industrie baues besieht streng genommen erst, seitdem wir die Forderung in uns ausgenommen haben, daß eine lebe Architektur der wahre und überzoiigende Aus druck ihrer Bestimmung, ihres Zwecks, ihres Lebens lein muß. Für einen wirklichen Industriebau ist die erste Vorbedingung das entschlossene Bekenntnis des Architekten zu dem Besonderen der Aufgabe, die Hin gabe an die Bedeutung und den Wert industrieller Bedürfnisse. Es fehlt nun heute in Deutschland nirgends an der nötigen Achtung vor der Größe und Gewichtigkeil der Industrie. Die besten Begabungen, Peter Behrens, Muthesius, Alfred Gre il a n d e r und Bruno Möhring, NieMen sch n e i d e r und viele andere haben sich mit Freuden zu ihr bekannt und in ihren Dienst gestellt. Das ge meinsame Ziel ist, ihrem inneren Leben einen Körper zu schaffen, der organisch, ausdrucksstark und über zeugend ist. So verschieden die Künstler auch sein mögen, jo treffen sie rn diesem Ziele doch alle zu sammen: ungeschminkt und unverfälscht zu sein. Drei Typen von Architekten lassen sich im modernen In dustriebau deutlich unterscheiden. Was sie bestimmt ist die verschiedene Auffassung von Wesen, Wert und von der Seele der Industrie, es sind also geistige D'nge. Was dem deutschen Jndustriearchitckten l.':cht gefährlich werden kann, ist die historische Tra- oiiioir; sie lähmt nur allzuleicht den Mut zum Neuen, Originalen! Ec ist nun einmal der moderne In dustriebau eine absolut neue, vom Historischen noch nicht beschwerte Aufgabe. Sie läßt sich nicht lösen, indem man rückwärts blickt. Deshalb ist der ameri kanische Architekt in einer viel glücklicheren Lag«. Er hat keine Tradition. Amerika in seiner gesunden und unmittelbaren Schaffenslust ist daher vorbildlich in diesem Gebiete geworden. Auf die E n t w i ü e l u n g des m oder» en Geschäftshauses übergehend erläuterte dann Redner die verschiedenen Typen des Warenhauses, des B u r e a u h a u s e s, der Kiuobauten und eine Anzahl repräsenta tiver A usstellu ngsba Uten in ausführlicher Schilderung. Der lehrreiche Vorrrag wurde mit all- seitige,n Beifall ausgenommen. * Gesangsausführung vom Philharmonischen Lhor im Innern de» Bölkerschlachtdenkmal». Di« morgen nachmittag '/-6 Uhr beginnende Aufführung vom Philharmonischen Chor, Leitung Herr Dr. Hermann Stephani, wird folgende Vortragsordnung auf weisen: „In der Marienkirche" von C. Löwe, „Däm merung" von Gustav Schreck, „1813" von Hermann Stephani, „Denn er hat feinen Engeln befohlen über dir" (achtstimmig) oon F. Mendelssohn-Bartholdy. Diese Chöre werden zum ersten Male im Denkmale vorgctragcn. Einlaßkarten zu 2 sind in der Hof musikalienhandlung C. A. klemm, Neumarkt 28, im Teppichhaus Frank L Co., Rathausring 10, in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotcnbundes, Blücherstraße 11, und an der Tageskasse am Völker- schlachtdenkmalc zu haben. 50V Mark Belohnung. Für die Ermittelung des oder der Täter, die, wie von uns in der gestrigen Abendausgabe unseres Blattes ausführlich be richtet, in der Nacht zum Freitag in das Juwelen geschäft von Moritz Kanner eindrangen und dort Juwelen im Werte von 60—70000 stählest, ist, wie aus einer Bekanntmachung im amtlichen Teile hervorgeht, eine Belohnung von 500 .stl ausgesetzt worden. * Kaufmännische Fortbildungsschule. Das König!. Ministerium des Innern hat dem Inhaber der Unterrichtsanstalt für Schreiben, Handelsfächer und Sprachen von Rackow L Schmidt, Thomas- ring 18/18», die Genehmigung zur Angliederung einer kaufmännischen Fortbildungsschule an die seit 22 Jahren in Leipzig bestehende Anstalt erteilt. Die Schüler dieser Abteilung sind nach erfolgreichem Besuche von weiterer Fortbildungsschulpflicht befreit. * Archäologischer Abend. Die morgen Sonntag, abends 8 Uhr, im Verein für Volkswohl, Löhrstraßc 7. stattfindcnde Sonntagabendfeier wird im Zeichen der Altertumsforschung stehen. Gym nasialoberlehrer Dr. Johannes Lämer wird auf Grund eigener Anschauung über die Ausgrabun gen in Troja sprechen und seine Darlegungen durch Lichtbilder unterstützen. Die Feier, zu der jeder mann freien Zutritt hat, wird besonders reich mit ge sanglichen Vorführungen ausgestattet, an denen sich Frau Elsa Hilpert, Frl. Knittel und Herr Hans Gerstner beteiligen werden. Dr. Unger hat die Begleitung am Feurichflügel übernommen. * Deutscher Roter-Kreuz-Tag. Der Vorsitzende des Ortsausschusses in Leipzig, Konsul Mos lö, teilt uns mit, daß mit Genehmigung des Königs der Kron prinz von Sachsen das Protektorat über die Roten-Kreuz-Sammlungen der Stabt Leipzig, die am 9. und 10. Mai in Aussicht genommen sind, über nommen hat. Der Kronprinz wird an diesen Tagen die Veranstaltungen des Roten Kreuzes in unserer Stadt mit seinem Besuche beehren. * Diebstahl an Postwertzeichen. Am 28. v. M. ist bei einem Berliner Postamt der Markenkiosk zu zu einer Zeit, da die Verkäuferin ihren Bestand am Schalter ergänzte, mit einem Nachschlüssel geöffnet und seines Markenbestandes beraubt worden. Es sind für insgesamt 1339 25 Postwertzeichen zu 3, 5, 10, 20, 25, 30, 40 und 50 und Invaliden, marken zu 15, 29, 32, 40 sowie etwa 20 ./L Wechsel geld gestohlen worden. Auf die Ergreifung des Täters und Wiedererlangung der Wertzeichen sind 400 Belohnung ausgejetz:. Sollten irgendwo größere Markenbestünoe verdächtiger Herkunft aus tauchen, so wolle man sofort die hiesige Kriminal abteilung in Kenntnis setzen. k. Gelegentlich. In den frühen Morgenstunden des vergangenen Montags stahl eine Näherin einem hiesigen Angestellten bei einem gelegentlichen Beisamensein die Uhr mit Kette sowie 22 ./L Bargeld. Der Bestohlene vermochte bei der Vorlegung des Verbrecheralbums eine Näherin als die Diebin zu bezeichnen, die sich seit einem Jahre ohne feste Wohnung in der hiesigen Stadt umhertreibt. Gestern abend traf nun der mit der Bearbeitung der An gelegenheit betraute Kriminalbeamte am Königs platze eine Frauensperson, die mir der aus dem Bilde dargestellten Näherin große Aehnlichkeit hatte. Er hielt sie insolgedessen an und unterzog sie einer ein gehenden Befragung, wobei sich herausstellte, daß er in der Angehaltenen tatsächlich die Diebin ermittelt hatte, die schort in Hast genommen wurde * Bon der Feuerwehr. Durch Ueberheizen eines Ofens gerieten in einer Wohnung der Menckestraße in L -Gohlis verschiedene Kleidungsstücke in Brand. Die herbeigerufene Feuerwehr sorgte dafür, daß kein weiterer Schaden entstand. — Freitag morgen wurde die Wehr nach einem Cafö in der Braustraße 31 gerufen. Dort waren durch Herausfallen von Funken aus dem Aschenkasten die Dielen in Brand geraten. Auch hier mußte die Wehr hilfreich eingreifen. — Ferner wurde die Wehr '/-II Uhr nach der Elisen- straße gerufen. Es stellte sich aber heraus, daß nur starker Rauchniederschlag die Ursache zur Alarmierung der Wehr gewesen war. * Lcutzsch, 6. März. Die wachsende Steuer kraft de: Gemeinde Leutzsch oeranscl)aulick)en am besten die amtlich statistischen Zahlen über die Zu nahme des Staats-Steuersolls innerhalb der letzten Jahre. Dieses betrug 1901: 69 071 .st, 1905: 129 379 Mark, 1910 . 215 922 .st, 1912 : 253 563 .st, 1913: 279 640 .st. Von der Staatssteuer des Jahres 1913 hat die Gemeinde zur Deckung ihrer Bedürfnisse laut Haushaltplan zu erheben nur nötig 220 500 ^st. Bis Ende 1913 waren bereits 220 000 ^st an Gemeinde anlagen und 44300 an Erundwertsteuern einge gangen. Die Außenstände bezifferten sich Anfang 1914 noch auf rund 10 000 ^st, so daß der im Haushalt plan für 1913 eingestellte Fehlbetrag in Höhe von 264 500 .st reichlich gedeckt wird. Die günstige Finanzlage der Gemeinde gestattete ein« Herabsetzung der Gemerndeeintommensteuer für die unteren Steuerklassen. Die Leutzscher Steuerhebestelle hatte einschließlich der Staatssteuer, der Handelskammer beiträge usw. einen Gesamtumsatz von 1 288 726 .st gegen 1189 600 .st im Vorjahre. * Böhlitz-Ehrenberg, 6. März. Bei der hiesigen Gemeindesparkasse find im Monat Februar in 488 Posten 46!)08,60 eingezahlt und in 219 Posten 57 207,08 zurückgezahlt worden. Zur Aus gabe gelangten 56 neue Bücher und kassiert wurden 34. Die Kasse steht unter Garantie der Gemeinde, ver zinst bei täglicher Verzinsung die Einlagen zu 3'/- Prozent und ist jeden Werktag geöffnet. — Der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Böhlitz- Ehrenberg, Fabrikbesitzer Walter Schlodach hier, hat für Freitag, den 20. März, nachmittags 3 Uhr, im Waldmeister zu einer Genoßenjchaftsversammlung eingeladen. Der Zweck der Versammlung ist die Wahl eines Jagdvorstande» und dessen Stellvertreters. * Lindenthal» 6. März. Bei der hiesigen Kassen stelle der Leipziger Konfirmandenaussteuer wurden im Februar d. I. von 270 Kindern 416.95 gespart. Die Zahl der sparenden Kinder beträgt zurzeit 320. Neu hinzu traten 3. * Knauthain, 6. März. Der hiesige Schuloor - stand wählte Herrn Pfarrer Niedner zum 1. Vor sitzenden, Gemeindevorstand Harnisch zum 2. Vor sitzenden, Kreisschullehrer Fleischer zum Schrift führer und Herrn Harnisch zum Kassierer. SScvsiscbe Nachrichten Dresden, 6. März * Wettinschützendund. Am 15. d. M. hält das Präsidium des Wettinschützenbundes im Königreich Sachsen seine Sitzung in Dresden. Gleichzeitig tagt der Ausschuß der Wettinjubiläums-Sttstung der Schützen vereine Sachsens, die in diesem Jahre ihr 25jähriges Bestehen feiert. Den Hauptgegenstand der Beratungen wird bilden das vom 9. bis 16. August d. I. in Annaberg abzuhallende elfte Wettinbundesschießen, zu dem u. a. bereits der König einen wertvollen Ehrenpreis gestiftet hat. * I>s. Rochlitz, 5. März. Zum Stadtrat wurde an Stelle des verstorbenen Kaufmanns Kunze Herr Stadtverordneter Klempnermeister Gustav Hart mann gewählt. m. Mittweida, 6. März. Schwer verunglückt ist in einem hiesigen Steinbruch ein verheirateter Ar beiter. Er wurde von einem 1^ Zentner schweren Stein, der sich wohl infolge der Witterung vom Felsen losgelöst hatte, getroffen und erheblich verletzt. * Plauen i. B., 6. März. Die Ausschachtungs arbeiten auf dem ausgedehnten Baugelände unseres neuen Rathauses, von dem ein Teil bereits bis zum zweiten Stockwerk gediehen ist, sind beendet, und es wird jetzt an der Herstellung der gewaltigen Beton mauern gearbeitet, zu welchem Zwecke auch eine Feld- oahn in Petrieb genommen ist. * Oelsnitz i. B-, 6. März. An Stelle des in den Ruhestand versetzten Oberbahnhofsoorstehers Wolf hier tritt der Bahnhofsinspektor Fcrnau, bisher in Borsdorf bei Leipzig. Hix. Buchholz, 6. März. Der von einigen Haus besitzern und dem Bunde der Festbcsoldcten aufgewor fenen Frage der V e r s ch m e l z u n g der beiden Nach darstädte Annaber g und Buchholz ist jetzt die von der übergroßen Mehrheit der Bürgerfäsilft er hoffte Antwort geworden: Buchholz bewahrt seine Selbständigkeit! Der oon den beiden städtischen Kollegien gewählte Ausschuß zur Prüfung der Vcrschmelzungssrage hat unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Dr. Merkel sich nach eingehender Prü fung aller zusammengestellten Berechnungen und Un terlagen dahin ausgesprochen, daß von einer Ver schmelzung der beiden Städte keine Rede sein könne. Anzustreben sei höchstens der Abschluß eines Jnter- essengcmeinschaftsvertrages zwischen beiden Städten. * Waldenburg, 6. März. Der Fürst von Schönburg-Waldenburg hat zur Erinne rung an die verflossenen feierlichen Tage des Be suches des albanischen Für st en paares und der albanischen Abordnung im hiesigen Schlosse sowie aus Dankbarkeit für die Anteilnahme der Bevölke rung an den Geschicken des fürstlichen Hauses eine Stiftung in Höhe von 10000 als „Prinzessin- Sophie-Stiftung" errichtet, deren Zinsen zur Unter bringung kranker und hilfsbedürftiger Kinder der Stadt Waldenburg sowie der Gemeinden Altstadt Waldenburg und Altwaldenburg mit Eichlaide in Heilanstalten dienen sollen. -o- Pirna, 5. März. An der Mündung der Becht- bach in die Elbe unterhalb Schandau wird seitens des Staates ein Winterhafen angelegt, womit nun mehr langjährige Wünsche der Schiffahrtsinteressenten in Erfüllung gehen. Nach dem Eintreffen oon Ver messungsbeamten und Hilfspersonal nehmen die Ar beiten für diesen Hafenbau heute ihren Anfang. * Radeberg, 5. März. Aus Schwermut erhängte sich di« 29jährige Ehefrau des Besitzers der Kon ditorei „Wels". Margarete Hoffmann. Die Tat ist um so tragischer, als die Eheleute Hoffmann erst seit acht Tagen verheiratet waren und vor einigen Tagen die Konditorei übernommen hatten. * Großröhrsdorf, 6. März. Einem hiesigen Ein- wohner war unlängst ein Erpresserbrief zu gegangen, in dem er mit dem Tode bedroht wurde, wenn er zu einer bestimmten Zeit nicht eine gewisse größere Geldsumme erlege. Der Briesschreiber wurde von der Polizei ermittelt und dem Amtsgericht Pulsnitz eingeliesert. Thüringen und Provinz Sachsen. Merseburg, 6. März. Der Provinziallandtag von Sachsen hat mit großer Mehrheit die Errichtung einer Provinzialanstalt für öffentliche Lebensversicherung beschlossen. * Kraftsdorf (S.-A ), 6. März. Im benachbarten Rüdersdorf brach Eroßfeuer aus, wodurch derRöhlingscheEasthof vollständig eingeäschert wurde. Zeitz. 6. März. Uebcr einen Hund als Zertungsträger schreiben die „Zeitzer Neuesten Nachrichten". Seit vielen Jahren kommt er. Mit der Pünktlichkeit einer Uhr stellt sich der tleine schwarze Pintscher mittags 12 Uhr am Schalter unserer Geschäftsstelle ein, um die neueste Nummer für seinen Herrn in Empfang zu nehmen. Wird er nicht gleich bemerkt und dauert ihm die Abfertigung ,u lange, so macht er sich jetzt durch lautes Bellen bemerkbar, während er früher nieste, bis er bemerkt wurde Bei Verlegung unserer Zeitungsausgabe vom Klosterkirchhof nach der Brüderstraße konnte er sich einige Tage lang von dem verschloßenen alten Eingänge nicht trennen. Nachdem er jedoch mehrere Male zu der neuen Ausgabestelle geführt worden war, fand er sich sofort in diesen Wechsel. Kein anderer Hand kann ihn auf dem Heimwege stören. Sobald er die Zeitung im Maule hat, läuft er schnurstracks nach Hause, die anderen Stammesgenossen im weiten Bogen meidend. * Ohrdruf, 6. März. Am Donnerstag brach hier in der K o r k s ch r o t m ü h l e der Thüringer Kork schrotwerke, die im vorigen Jahre an die Firma G. H. Schmidt in Pößneck übergegangen sind, Groß feuer aus, das die Korkschrotmühle völlig ein äscherte. Die vom Feuer ebenfalls ergriffenen an liegenden Gebäulichkeiten konnten von der Feuer wehr gerettet werden. Der Betrieb in Korkrsolier- platten und -Schalen erleidet keine Unterbrechung. Der bedeutende Schaden ist in der Hauptsache durch Versicherung gedeckt. * Zeulenroda, 6. März. Wo war Stock? Die unerwartete Rückkehr des vormaligen Bank direktors Stock bildet rn allen hiesigen Kreisen das Tagesgespräch Als der Flüchtling hier eintras, um sich selbst zu stellen, befand er sich in Begleitung seiner Frau, die mit ihrem Kinde in Erfurt wohnt. Stock befand sich bei seiner Einlieferung ins Ge ¬ fängnis in bester Verfassung und man sah ihm keinerlei Strapazen an. Angeblich hat er sich acht Monate lang in der Fremdenlegion aufge halten. In hiesigen eingeweihten Kreisen steht man dieser Behauptung zweifelnd gegenüber. Man nimmt an, daß Stock überhaupt nicht in die Fremdenlegion eingetreten ist, daß er vielmehr von Interessenten versteckt gehalten und dauernd von dem Stand der Bankvereinsangelegenheit unterrichtet worden isi. Inwieweit diese Vermutungen den Tatsachen ent sprechen, wird die Untersuchung ergeben. Jedenfalls lagen der Greizer Staatsanwaltichaft bisher un zweifelhafte Beweise von dem Eintritte Stocks in die Fremdenlegion nicht vor. * Koburg, 6. März. Der andauernde Regen hat in den waldreichen Gegenden des Gebirges Schneeschmelze verursacht. Infolge des Hoch wassers trat die Jtz über die Ufer und über flutet von Meschenbach an das Gelände. Kreuzburg, 6. März. Die Werra führt seit heute infolge des wolkenbruchartigen Regens und des Sturmwetters im Thüringer Walde Hoch wasser. Weite Strecken des untecen Werratales stehen unter Wasser, das Hochwasser ist noch i m Steigen begriffen Nackrickien vom Tage. * Durch Ausströmen giftiger Gase getötet. Ein Telegramm meldet aus Duisburg, 6. März: Auf der Friedrich-Atfred-Hükte im benachbarten Rhein hausen wurden heute vormittag bec der Jnbetried. nähme einer neuen Gebläse maschine acht Mann durch Aus st römen giftiger Gase betäubt. Sechs Arbeiter konnten ins Leben zu rückgerufen .werden, der Obermonteur Adam und der Maschinist Berger waren be reits tot. * Raubmord. Aus Saarbrücken, 6. März, wird gemeldet: Anscheinend einem Raubmord zum Opfer gefallen ist der pensionierte Erubenschmied Peter Marr aus Ottenhausen, der ermordet in der Waschküche seines Wohnhauses ausgefunden wurde. Als Täter kommt em junger Mann in Frage, der am Sonntag und Dienstag nn Hause des Marx gesehen wurde. Bisher fehlt jede Spur von seinem Verbleib. * Zur Pariser Ordensschwindelassäre wird aus Paris, 6. März, gemeldet: Wie der Korrespon dent der „Telegraphen-Union" aus guter Quelle er fährt, beginnt man in der Ordensjchwindel- affäre des Pseudobarons Moser in Erwägung zu ziehen, daß der mitverhaftete Branco an dem schwindel nicht beteiligt ist, vielmehr nimmt man an, daß Branco selbst ein Opfer Mosers wurde. Branco erklärt, daß er die in seinem Besitz befind lichen drei Orden von Moser erhalten habe. Er hab« Moser für eine einflußreiche Persönlichkeit gehalten. Brancos Bruder ist in Paris eingetroffen und hat eine Kaution von 50 000 Franken für die Freilassung Brancos angeboten. Es wird angenommen, daß dem Ersuchen entsprochen werden wird. ' Bergin onnslos. Telegraphisch wird aus Ham born, 6. März, berichtet: Ein Grubenunglück ereignete sich am Freitag auf der Zeche „l bis Vl" der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser". Durch die Ex plosion eines zu früh losgegangenen Spreng- schusses wurden einBergarbeiter getötet, einer schwer und mehrere leichter verletzt. * Bon einem Tiger zerrissen. Aus Tonkin wird von einem furchtbaren Geschick eines jungen Mäd chens berichtet, das von einem Trgcr ver schleppt und zerrissen worden ist. Von ihrem Bruder, einem Knaben oon 11 Jahren be gleitet, ging das junge Mädchen über die Straße, als plötzlich ein gewaltiger Tiger aus dem Dickicht her- norsprang. sich aus das Matchen stürzte und cs in seinem Maule davontrng. Der Bruder der Unglück lichen eilte sofort zu einem Posten zurück, berichtete was geschehen und mehrere Jäger machten sich sogleich auf die Verfolgung der Bestie. Blutspurcn und Fleischfctzcn bezeichneten di« Spur. Es konnte jedoch nur der stark zerfleischte Leichnam des Mädchens geborgen werden. * Ist die Insel Hiddensee gefährdet? Zu der Debatte in der Neichstagskon.mission über die an gebliche Gefährdung der Insel Hiddense« werden folgende authentische Mitteilungen gemacht: Es liegt nicht der geringste Anlaß vor, von einer Gefährdung oder gar von einem bevorstehenden Untergang k«r Insel Hiddensee zu reden. Auch selbst häufigere Erd rutsche habe» der Insel nicht einen so bedeutenden Schaden zugefügt, wie in Zeitungsberichten hin und wieder zu lesen war. Jahraus, jahrein schwemmt die Strömung immer wieder Sand und Gelände an, so daß die Abstürze und Einrisse im „Vorland" voll kommen wieder ausgeglichen werden. Dieser Aus gleich ist ein so bedeutender, daß nur ein ganz ge nauer Kenner der örtlichen Verhältnisse überhaupt irgendwelche geologisch« Veränderungen erkennen könnte. Es ist richtig, daß oer Uferschutz bedeutend verbessert werden kann und auch muß, aber es ist nicht angängig, aus dieser Tatsache allein auf eine Gefährdung oder gar auf einen Unter gang der Insel schließen zu wollen. Diese häufige Abbröcklung einiger Erdmassen hat nicht solche Folgen, daß man dem lieblichen Hiddensee nicht ruhig 5—10 000 Jahre weiteren Bestehens zu sichern kann. * Kindergebet. Ein hübsches Geschichtchcn wird aus Straßburg berichtet: In einer höheren Mädchenschule Straßburgs, die von Schülerinnen der drei Kon fessionen besucht wird, spricht abwechselnd ein Mädchen vor dem Unterricht ein kurze.' Gebetchen. Als nun die Reihenfolge einmal an das 7jährige Töchterchen des jetzt verstorbenen Intendanten des Stadttheaters WUHelmi kam, stellte sich die Kleine mit der ernstesten Miene vor die Klasse und betete folgendes: Der liebe Gott hat nicht gewollt. Daß edler Wein verderben sollt: Drum hat er uns nicht nur die Reben, Nein, auch den schönen Durst gegeben. Amen. Sprachs und begab sich so ernst, wie es gekommen war, an seinen Platz. vlütdiror, Uulserl. onck Xvnlxl. 1lok-?l»ns'ortot»drkll»ut, riÜKSl iiiul »il nr ml» l>kß»«ü«IIiik»»nit»i, nl«lü i« Krüssel 1910 mit <l«mk*rix'' - so»;» l-elprig 1918 llateinst. Itnukaebsusstellung) liSiiixl. iilMisiirm Nr. Lllk Im ckr cdronllc, Xuost", xevcksm l io Oeipri lasser rw ch stslt bür ckisselbs ist. 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