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Vie öugps in XVont un6 SiI6 Soocler-Ljeiiags 8urbir«t ?ri«<tri^t» l'tirislio». vis plsissendurg. puckgewerdo" Mit in die glücklicko Zeit des /Xuk- «ckwunges des Kuustgewcrbes in Deutsckland. Rin kroder Ltern begrübt« «laker den au« pcrlin bo- rukcnen neuen Direktor .Xlax Leliger bei r-einem Kommen, Oktober IWl. Die erste Arbeit des neuen Deiters galt der D'm- Oelokrten wie Oellert. Weibe und Okrist an sied ge- zogen batten. 1'rotz ibrer räumlicd engsten 8e- grenztkeic (1>is 1765 im kursäcbsiscbeo -Xmtskok an der Dcke des pkomaskirckbokos und der Kloster- gasse. einem sckleckt belickteten Oobäudo des 16. .lalu Kundert«, von da an bis 1890 in einem plügol a«i»m ?ri««irick Oes-r. aubor denen, die im XVeimarcr Li-Idob die llludra- tjonen zu Ooetbe und Lckiller bctra« ktotcn? Rnd dock galt dieser Künstler, prcuinl Dudwigs I. von pavero, seiner Zeit viel, denn von Deipzig wurde er 1816 als Direktor der .Xka«lemie nack Ltuttg.irt berufen und war Dkrcnmitglied der XViener nnd Xlünckner .Xkademie. Lo wandeln sicli unsere püklung und Oesinnungcn Kunstwerken gegonül>«r. Din -I.ikr nacli Kokers Portgang wurde Oust.iv d.i 0j,'er (gel«. 1808 in Deipzig. 's 1^71 cbeiula) an die Lpitze der.Xn^talt berufen. .laeger «lankte sein» künstleriseke pildung >Ier Deipziger, Dresdner und .Xiünckner .Xkademie, wo besonders dulius Lcknorr v. Oarolskeld bestimmenden Dinklub ank üin übte. Di» damals für Künstler not wendig» Romreise folgte «len Ltudienjakren. Von Peter Oornolius nack Xlüncken zur ^Xu.smalung des Königsdaus der prsidenz kerang«zogen, malte er dort den Kibo- lungonsaal. Kein bedeutendstes Werk bildet aber das Rerdcr-Ziinuier im Weimarer Lcklosse. Reber- kaupt war die preskotecknik sein peld, und iu und um Deipzig legen «liv Kireken zu Lckönokcld, zu Klein-Pötzsckau sowie die zXula in 'Doickmanns Lidiulo davon Zeugnis ab. Das Deipzigor und Wei marer .Xluseuin dowakren pilder und Kartons von ikm. Wäkrend «1er Direktion Kellers, daegers und seines Kackfolgers l.udwjg Kieper wirkte als l.ekrer an der Anstalt 0. ^X. Reonig, der den Direktor Keker auck vertrat, wäkrend er dis Dickterzimmcr in Weimar ausmalte, Reonigs Rv- deutung Kat die porträtausstcllung 1612 ans Dickt gekrackt. ^XIs Kazarener sckul er im Ltilo seiner Zeit, läbt jedock eine persünlielie, men-cliliek s^m- t'»tkiseke Kote nickt niissen. Drst eine Zusammen- Stellung seiner Werke und eine liebevolle Riograpkio dürfte die gereckte XVürdigung des Künstlers und )lensel>en Rennig uns sekenken. (.'ober (!»stav Kieper (ged. 18^6 in praunsckweig, gestorben 1006 in Dosckwitz) wollen wir bei dieser Oelegenkeit kein D'rteil lallen. Kr teilt das Lckick- sal der meisten, künstlerisek nickt starken Ooister, dab die Zeit über ikr Lckakkon dakinrollt, als wäre es nie gewesen, ^Xuck er Kat bestes Wollen und Können in sein Werk und sein» ^Xufgabo gesteckt, und er zaklt. de» sckwereu 'Dribut an Zeit und Ver kältnisse, wenn keute seiner, dos vorletzten Direk tors. nur wenig gedackt wird. ^Xu gutem Willen lieb er es nickt feklen, «las beweist die Umgestaltung der Anstalt in eine „Königkeko Akademie und Kunst- ge werdes« Imle" (1876), «las beweist sein rastloses Le- müken um eine neue Ktätte für sein Institut. Allein amk liier war Zeit und Hand unglücklicb. Wenn wir keute dnrck die ornamentllberladvuen Korridore, durck den Dicklkok, oder die ^Xula sckreiton und an den Wänden die sckliekteu, aber ru unserem plikleu redenden, erlesenen Vorbilder der grapliiscken Kunst aller Völker und weiten betrackteu, dann be dauern wir, dab dieser von modernstem Oeist er füllten Akademie kein scköpkeriscker Daumeisler unserer 'läge das Heim gab. gestaltung des Dekrplans, der Ostern 19M als „Ver fassung und Lckulgesotz" in Wirkung trat. ^XIs neue Dekrkräktv wurden ^Xlois Kolk aus Magdeburg, Hugo Steiner-? rag aus p a rm e n. W a l t v r l' i o m a n n, KIvukons a. berufe», /.war blieb man dem Ltudium des Zeick- nens und Malens unter Rentscd, possvrt und späteL L o l t m a n n als Orundlagv treu, allein allo teckmseken Mittel der Reproduktion muüten die Lcküler kekerrscken lernen. Der Rolzseknitt, v< n Dort Kold geleitet, bekam lebendig» porm, in <li«r Kunst der Dkotograpkio kükrte Kau mann, in die teckniscken Reproduktionsverlakren Dr. 0 oidberg ein. Krwäknt man ferner die Klassen für Ditkograpkie (L e k o I t e r), für Ktempelscknitt <Ke Killer), kür Druck und Lat/ (öelwe), kür Kunstsckrikt (8 ermann Dolitsek) und kür Kuckbinderei (Dann Korn), so Kat man nngekäbr der pleikenbur?, deren Käume sie immer woitgvkvn- «ler beanspru« kte), wurde di» .Vkademio unter Oeser ru eine«' >kackr. die sick allo Oedivto der Kunst betätigung unterwarf. >lit ungewöknlicker tkeo- rotisckor D« gabung rog Oeser allo unter ikm arbeiten den Dekrer in den Dann der Winkelmannscken Kunst- anscnauung kinein, di» von der D'ebersekraubtkeit des spateren liokokos durck das Vorbild der wakr- kaftigon Vröö» der Antike Erlösung erstrebte, ilnd wiibtv Dialer. Ktocker, Luckkiinstler, Plastiker und Baumeister gleiekcrweiso anruregen, wie or selbst sick aulZeroidentlick vielseitig betätigte. Da6 er durck Kurse kür Handwerker bereits die riedtige Er kenntnis bewies, dak Handwerk und Kunst sick gegenseitig crgäuren und bedingen, ist sein beson deres Verdienst. In seine Deistuogen, sowie den groken Kreis seiner Kckülcr gibt die klein» kisto- risck» .Ausstellung, die augenblicklick in der -^ula Osdsimer Ilokrst krnfsssor Selicor virsktor <ter ^k»kleinls tilr xr»i>KI»od« kürists uni öuekgswsrb«. kursorisek ein Liid des Dekrumkanges umrissen. Den Legen aber dieser neuen Wirksamkeit kaben wir im Duckgewerbo und in der Orapkik allent- kalben. vornekmlick in Dcip^ig. gespürt. Von kier i.nter Deitung der Akademie ist der „Verein der Deutscken Luckgewerbekünstler" ausgegaagen; mustergültige Publikationen, von denen ick nur er innere an f'Octkes „Winckelmann", Ibsens ..Kron prätendenten", preisaussckreiben rur Hebung des Haussegens, der Desuckskarte, der Ltaatsurkunden kaben nack auLen Anregung verbreitet und die neu gewonnene künstleriseke Kraft, dank der llekerr- sckung des notwendigen Materials, erwiesen. ^m keutigen lag» können wir der Akademie nickt« Desseres sage» und wünscke» als: in gleicker klicktung gleicken Legen. Dr.-Kobert Oorwegk. 6e8ekieki!jekki' Uebepbüeli übei' die kniwioklung öei' l.eiprigei' ^^aclemje illn knapkik unö kuekgewei-be. .XI« nack der /.eit des Liebcn,iäkrigen Krieges deutscken I.anden das Kun.-tl' ben einen neuen .Xus- «tkwung nakm. gekörte I.eiprig mit ru den ersten Ltädten. welcken durck die Oründung einer .Xka- diinie ein festes Kunstrentrum gesckakf« » wurde. Dieser /Xkt ist rurückrukübren auf die l'atkraft der kunstsinnigen Kurfürst in Xlarla -Xn- tonia XV » Ipurgis. welcde die Bestrebungen ikre« frükverstorbenen Oatten. des Kurfürsten priedried Okristian nack dessen lode nock rur Dnrekkükrung krackte. Der rum Ooneral- direktor der Künste und Kunstakade mien berufene Okristian I.udwig Hage dorn setrto als Deiter der Deipriger .Xnstalt. die rugleick mit der Dresdner und einer ebensolcken in der Akademie ru Kkrsn dos 150,jäkrigen dudilaums vorgekükrt wird, am besten einen känbliek. Durck die .Xlackt seiner porsönlickkeit tn,g er seine künst- leriscken Ideen weit über Deiprigs Oronren kinaus, vor allem gewann er durck sein» Deriekungen rum Weimarer Hof und seinem einstmaligen privat- scküler Ooetke die Dedeutung eines Kulturkaktors, der die kttnstleriscken Ltrömungen des 19. .lakrkun- derts einruleitvu gokolken Kat. Der Xackkolger Oesers, .lokann privdriek August 'Disckboin (1750—1812), gekört als künstleriseke porsönlickkeit ru den ersten seiner Zeit, indem er den Ileir des Rokoko in der parben- gebung mit der klassiristiscken pormenspraeko ver band. International in seinem Wirken, besonders als Kildnismaler der vornekmen Welt, ist unter ikm die Akademie nur im Linnc Oesers von dem trouon Dvk- rer Veit Ilans Lcknorr von Oarolskold kortgekükrt werden wenn auck die körderndo Wir kung seiner Kunst iu dem Scklllerkreis nock Keule nt'kruweiseu ist. Lckuorrs Direktorat von 1818 bis 1811 weist vo. alieni den stärkeren Detrieb der Kildni-Kunsr auf, die pflege der Ditdograpkio. als neuen grapkiscken /we'.g. auck wieder käukig aul dem Oebiet der üildnisdar?tcllung. Kack dem kur zen Direktorat Kvrnkard Kekvrs (1811 bis 1816), der die Deipriger mit der Ltuttgarter Aka demie vertausckte. setzte die periodo unter 6 ustav .lager <1816—1871) ein. 1'rotzdem dieser Künstler als lipigon» des lulius Lcknorr v. Oarolskold mit seinen Dresken in Xlünckcn und den l^vrdcrzimmern in XVeimar. die auck Koker aussckmückte, zu den besten seiner /.eit gekörte, war er dock als Verwal- tungsbeamter wenig bedeutsam. Die 2akl der Lcküler sank unter ikm so tiok. dsü or, der Aalsr Oustav.Xdolpk Hennig und der /eickenlekrer vrauor sie allein befriedigen konnten. Da6 es unter der Direktion Dudwig Kispers <1871 —Ittöl) gelang, die «Xkademie, besonders durck Kedoutung im Zuc.kdandol in eine „Akademie kür Orapkik und Duvkgewerbv" umgowandelt worden war. Kat in ziolbewukter Reorganisation di» .Anstalt, zu ikrer kövksten Rntkaltungsstufo gekükrt. dio sie bis jetzt erlebt Kat lind zwar bvrükren sick kier .Xnsang und Knde miteinander. XVie Osser das Rand werk zur Kunst keranzog, so kükrte Leliger die Kunst wieder dem Handwerk zu. um dadurck eine solido Zasis kür beide zu sokakkon. Indem alle nickt zum Duckgewerbo gedörigeu Däckor ausgesckaltol wurden, konzentriert« er allo Kraft auk das eine Ziel, das durck geeignete Dekrkräkte in allen Zweigen vertreten wird Dio durck Leliger eingekiikrtv prak- tiscko Werkstattübung gibt sickeren Orund kür die Künstler, bietet dem Randworkvr in der Akademie Künstleriseke Anregung, ermöglickt die pekuniär«- Rebung dos Künstlerberufs, indem sio den jungen Künstler direkt in die Drwerbstätigkeit kineinkükn .Xuck wurde kierdurck erst die »rnstlicko Lckeidung der Auffassung von Originalgrapkik und Reproduk tionstocknik ermöglickt. Dor Künstler wurde wio- der gezwungen, sick als frei Lckakkender zu betätigen, die Reproduktion der Werke anderer allein auk die pkotegrapkisckon 1'eokniken besckränkt. di«- Imitation verpönt, indem jode 1'vcknik in ikror Lpkärs oigeno Kunstwerke kervorbriogt und ikre 6roko nickt mokr darin siebt, dio Wirkungen einer anderen vorzutLuscken. Dio porsönlicko Bedeutung Leliger« als Künstler der Raumdekoration zu wür digen, dio in Vorträgen ausgesprockenen Oedanken über die Zusammenkängv zwiscken der 1>cknik und der Komposition oder der Oostaltung des geistigen Programms bei Paumdekorationen, wie dor Sixtina von Aicdelangolo, näder «Isrzulegen, kodit kier der Raum. Dio immer stcigcndo Lckülerzikser. dl» eine Erweiterung der käumlickkeiten durck Rinzu- nakme dos krcigewordcnen Rlügels dor La«tg«werken- »ekulo bedingte, spriekt am doutlicksten dakür, dak .Xkax Leliger den Weg gefunden Kat, der dio .-Xka- domio io öesckränkung auk das eine Ziel zu oiner selbständigen )Iaokt von übor die Dokalgrenzen kioausgokender Redeutung erbebt. Ist dock die Internationale puobgowerbeausstellung kür diesen Lommer geplant worden als Dkrung der .lubelkeier der Deipziger .Akademie. Rildegard Rezuo. ^Kaöemie unä öugi'a. Wobl nock kein .lubilaum Kat eino Anregung von solcber Kedoutung und Oroko gegeben, wie das dor Deipziger .Xkademic: di» .Xnregung zur Vorau staltung einer XVeltsussteilung. ^Xus dem dubiläum der Königlicken Akademie kür grapkiseko Künste und pucbgowcrbo ist das grobe Weltunternekmen kervorgcgangen, das jetzt seiner Vollendung er><- gcgengekt und ein Kroignis kür dio ganze gebildete Welt werden wird: die Weltausstellung kür kuckgeworbo und Orapkik. .XI« einzige Rockscbule. dio sick ausscklieblick der pflege der Puckkünste widmet, nimmt dio ^Xkadvmiv eino bevor zugte Ltellung ein. dio meisten Orapkiker, Duck- und Lckriktkttnstler sind ikre Lcküler gewesen, und wenn sie allo sick jetzt -um lubiläum in Deipzig einge funden baden, so werden sio im Xkai dieses dakre; die Lrökknung der XVeitausstellung für öuckgewerbe und Orapkik gewissermaben als ein zweites, koke-- Pest feiern, als einen 1°riumpk ikros Oowvrbes, an den: aber auck jede/, dor nickt zum pack gekört, .Xnteil nimmt. Die Akademie wird auk der ,Xu*stel- lung mit einer eigenen groben Londerausstcllung vertreten sein, die im Läcksiscbvn Ltaatspavillon urrterg'-brackt wird. Rier wird sie ibro pntwick- lungsgosekickto. ibro Keutigo Oröbo und kedeutung für das gesamte puckgswerbo sowis ibro Zwecke -Xteiben 1764 begründet wurde, den ikm aus dem um dok. doackim XVinkelmann in Dresden vereinten Kinbeziekung des Kunstgowerde» seit 1876. wieder so z» beben, «lab selbst die erweiterten Räume der Di» Lüniai. tür gr»pni»«ü>» Lünst« «»«1 Nactiirswsrl'« ra bsipalg, im SSediiick«» 8t»»t»z«d»uä«, »ar ä«r Luxr». «ii» <ti» ltgl. aä»-1»wis lür crsvtilsrti» Ivansi» 8uckg»werd« üriprig »o>»»dicd <i«> IM)iidr>rr«n luk«Is,iet tl« d»i. Im dakrs 1900 wurde, wie sckon mokrkack be tont. der Dokrumfang der Akademie eingesckr ink«. aber ikr Wirkungskreis vergröbert. Di« Umände rung in eino „Akademie kür grapkiseko Künste und Kreise woklb« kannten ^X d a m priedrick Oeser (1717—1791») vin. Oeser war als geborener l'reb burger aus der Wiener Lckule na« k Dresden, d'ircl' den Krieg vertrieben nack Dakien und scklieblieu 1759 »aek Deipzig übergesiedelt, wo >kn kunstsinnige Xkännrr. wie die Kun-tsammler Riekt-'r un«i Winkler, di» Kenner Krsuckautk und Ruber, die Dickter und PI« ibenburg allmäklick nickt mokr genügten und die Xkademie 1890 endlick eino eigene Ltätto in der XX'äekt-rstrake land, stellt Kiepers pegakunx als X erwRtungsbeamter ein glänzende» Zeugnis au». Da» Wirken des gegenwärtigen DirektorsKar- Leligor. der im Oktober 1901 die -Xkadomie übernakm. nackdem sie mit Rück»icdt auk Doipzig» und Ziels snsebauliek zur Darstellung dringen, und oiov Ausstellung von »usgewäklton Lckülerarbeiten wird zeigen, mit wolckom Rrkolg dio Sokulo gewirkt baD V«r»a1wortliod« t,ul wjx