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78 LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTIL-IND U STR IE. 1929, Fachheft II felzylinder, der nur einen Durchmesser von 5 / 8 " (15,9 mm) besitzt, ist der ganzen Länge nach geriffelt. Der dazu gehörende zweite Druckzylinder hat ebenfalls 5 / s " (15,9 mm) im Durchmesser und ist für Garnnummern über 40 hohl und daher leicht, während für grobe Nummern ein hochpolierter, gußeiserner Zylinder mit etwas konisch zulaufenden Endzapfen Anwendung findet. Der Abstand zwischen der ersten und zweiten Zylinderreihe und auch zwischen der zweiten und dritten Reihe ist einstellbar, aber der Abstand zwischen der dritten und vierten Reihe ist unveränderlich. Der Verzug zwischen der 3: und 4. Zylinderreihe ist normal, d. h. 1,06 bis 1,07, während er zwischen der 2. und 3. Reihe 1,25 beträgt, was dazu beiträgt, den Verzug zwischen der 1. und 2. Zylinderreihe zu vermindern; zwischen diesen kann er bis zu 25,0 oder selbst 30,0 betragen je nach der zu verarbeitenden Baumwollsorte (vergl. die vorstehende Tabelle). Ein neuer Differentialantrieb für Krempelschleifvorrichtungen. (Ausschaltung aller gleitenden Teile, Exzenter und Antriebswellen.) D iese Erfindung bezieht sich auf Krempelschleifvorrichtun- gen mit hin- und hergehenden Schleifscheiben und be steht nach der Ausführung der Firma D r o n s f i e 1 d Brothers Ltd., Atlas Works, Oldham, Engi., aus drei Grund bestandteilen: der Hülse, der Schleifscheibe und der doppel gängigen Schraube. Die Scheibe ist auf der Hülse befestigt und mit der Schraube durch eine Führungsgabel in Verbindung, welche in die in sich zurückkehrenden Schraubengänge eingreift. Die ursprüngliche Konstruktion (Horsfall) besitzt zwei An triebsscheiben: eine zum Antrieb der Schleifscheibe, die andere für die Schraube, welche die hin- und hergehende Bewegung der Schleifscheibe bewirkt. Durch Gleiten der Treibseile oder -riemen N? 165 Abb. 1. Schleifvorrichtung mit wandernder Schleifscheibe. Abb. 2. Der Differentialantriebsmechanismus. ergaben sich Unregelmäßigkeiten in der Bewegung der Schleif scheibe, auch war es notwendig, an beiden Enden Antriebe anzu bringen. Nach der vorliegenden Erfindung genügt ein Antrieb für die Schraube und die Schleifscheibe, indem bloß die die Schleifscheibe tragende Hülse mittels Seilscheibe angetrieben wird und durch einen Differentialmechanismus die Schraube mit geringerer Ge schwindigkeit antreibt, wodurch die hin- und hergehende Bewe gung der auf der Hülse sitzenden Schleifscheibe hervorgerufen wird. Diese i. J. 1928 erschienene Neuerung war eine Folge der ge steigerten Nachfrage nach der Schleifvorrichtung mit wandernder Schleifscheibe anstelle der Walzenschleifvorrichtung für die Dek- kelbeschläge, da die Spinner die Erfahrung gemacht haben, daß die Krempelbeschläge bessere Spitzen, gleichmäßigere Oberflächen der Deckelbeschläge und weniger Ausfall an Häkchen aufweisen. Die Erfahrung hat ferner gelehrt, daß die frühere Antriebsvor richtung ungefähr 150" (= 3,8 m) oder etwa drei Hin- und Her gänge der Schleifscheibe in der Minute längs der 45" (= 1,15 m) breiten Krempel macht und daß dies bei 750 U/min zu langsam ist, um den Beschlag zweckmäßig zu schleifen, da von einer relati ven Bewegung hierbei kaum gesprochen werden kann. Zahlreiche Versuche haben ergeben, daß eine Geschwindigkeit von 300" (= 7,6 m), also die doppelte Anzahl der Hin- und Hergänge die besten Schleifwirkungen hervorbringt. Da hierbei die Beanspru chung der arbeitenden Teile erheblich größer ist, war auch eine Änderung der Konstruktion notwendig geworden. So ist die erwähnte Firma dazu gelangt, den neuen Diffe rentialmechanismus, welcher sich in der Praxis durchaus bewährt hat, bei allen hin- und hergehenden Schleifscheiben, die jeweilig bestellt werden, anstelle der alten Konstruktion anzubringen. Die Verbesserung liegt in der Ausschaltung aller gleitenden Teile, Exzenter und Triebwellen. Der Antrieb erfolgt unmittelbar durch geschnittene Übersetzungsräder, ergibt einen ruhigen Lauf, ist frei von Abnützung und vermeidet ein Ecken oder Klemmen. Da er nur aus fünf Teilen besteht, ist er sehr einfach. Diese fünf Teile sind: 1. Eine exzentrisch gelagerte Scheibe mit Mitnehmerstift, welche auf dem Schleifbock sitzt, und 2. das Hülsentriebrad trägt; 3. das Innentriebrad, welches auf dem Schleifbock sitzt und mit dem Hülsentriebrad zusammenarbeitet; 4. einen Stellring (in Abb. 2 rechts unten besonders ge zeigt) mit 5. einer Büchse mit Innen Verzahnung, welche mit dem Hül sentriebrad zusammenarbeitet. Man ersieht daraus, daß der Mechanismus vollkommen zwang läufig arbeitet; der Teil 3 treibt das innen- und außenverzahnte Rad 2 und dieses durch seine Außenverzahnung das Hülsenrad 5. Die Büchse ist auf der Achse der Schleifspindel festgeschraubt, die eine Drehung erhält, welche etwas geringer als die der Hülse ist, wodurch die seitliche Bewegung der Schleifscheibe veranlaßt wird. Die Geschwindigkeit dieser seitlichen Bewegung kann durch Auswechslung der Teile 1 und 2 geändert werden. Die erwähnten Geschwindigkeiten von 150 bzw. 300" bei 750 U/min sind für die neue Schleifvorrichtung als zweckmäßig befunden und für das Schleifen der Krempelbeschläge allgemein beibehalten worden.