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der sich nach altägyptischer Gewohnheit schon bei seinen Leb zeiten den Grabbau hatte ausführen lassen. Der Sarkophag, dessen Deckel zurückgeschoben war, zeigte in schöner Ausfüh rung der Hieroglyphenschrift die Titel und Namen des Königs, die auch in den Wandinschriften in unzähliger Wiederholung an einzelnen Stellen mir entgegentraten. Sie bezeichnen den König nach seinen beiden Hauptnamen Merenre und Mehtis- anf. Aus dem letzteren schuf das griechisch abgefaßte Königs buch Manethos den König Methesuphis der 6. Dynastie. Die Hauptsache ward damit bewiesen: die beschriebene Pyra mide gehörte einem Könige an. Auch dieses Grab war bereits von Arabern in den frühe ren Jahrhunderten geöffnet und seines beweglichen Inhaltes niit Ausnahme der nackten königlichen Leiche beraubt wor den. Selbst einzelne Stellen der Wände hatte nian durch schlagen, zum großen Schaden der darauf befindlichen In schriften, in der Meinung, daß die vergeblich gesuchten Schätze dahinter verborgen sein müßten. Mariette starb und überließ seinem Nachfolger Maspero die Aufgabe, die in der Nähe befindlichen Pyramiden der selben Gruppe von Sakkarah zu durchbohren, um die Zahl der mit Inschriften bedeckten Pyramiden zu vergrößern und die Kenntnis der Namen von den darin meist bestatteten Königen zu vermehren. Das Ergebnis der Arbeiten war die Auffindung von neuen Texten im Innen: mehrerer Pyra miden, von denen drei dem Königshanse der 5. und 6. Dynastie angehörten. Keine einzige war indes unberührt geblieben, denn man fand in jeder die Spuren arger Verwüstung unter den Händen der früheren Eröffner. Herr Maspero, welcher später seine ägyptische Stellung aufgab, um nach Paris überzusiedeln, hat es sich seitdem angelegen sein lassen, die Abschrift sämtlicher in den be schriebenen Pyramiden aufgefundenen Texte zu veröffentlichen und mit einer fortlaufenden Übersetzung zu versehen. Wenn es auch noch nicht an der Zeit sein dürfte, eine Übertragung