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16 Jofef Zaffauk. Die Terrainzeichnung auf ein fo vorbereitetes Steuerblatt gefchieht, wie fchon erwähnt, nach dein Lehmann’fchen Syftem, in dem die Stärke des Bofchungs ftriches ftets den entfprechenden Neigungswinkel auch wirklich auszudrucken hat und auf Grund der gemeffenen Höhen- und Zwifchenftufen mit der m diefem Mafsftab (i ' Sooo) möglichen, niefs- und controlirbaren Genauigkeit unter Anwendung gewöhnlicher Schreib- (Stahl-) Federn, welche auch ausfchliefslich bei der Detailzeichnung dienen. Wenn nun die eine Seflion oder das fogenannte Pofitionsblatt bildenden 16 Steuerblätter auf diefe Weife vollendet find, fo können dieselben zufammen- geftellt photographifch reducirt und in Licht- oder Glasdruck, Heliographie etc. auf Papier bleibend vervielfältigt und dadurch allgemein nutzbar gemacht weraen. Dasfelbe Verfahren ermöglicht ebenfo die direfte Herftellung des topogra- phifchen Atlaffes in i : 50.000 nur mit dem Unterfchiede, dafs die auf dem Terrain gewonnenen Aufnahmen dann nicht mehr in 1 : 5000, fondern m 1 . 10^000 bezeichnet würden, um fodann durch 5 malige Verkleinerung auf den Atlas-Mafs- ftab 1:50.000 gebracht und durch die Heliographie m Kupfer vervielfältigt zu werden. r , r , , Die Vortheile die durch diefe Reform hervortreten, find folgende : Die unmittelbare Vervielfältigung und Veröffentlichung der neueften Aufnahmen und zwar in verfchiedenen Mafsftäben, insbefondere m dem von 1 • 2S.000 ift ermöglicht. ^ n . Durch die Nachzeichnung des Details und Darftellung des Terrains im grofsen Steuerblatt-Mafsftabe 1: 5000 erhält das in den 2 5 .oootheiligen Mafsftab reducirte Bild eine auf anderem Wege unerreichbare Scharfe. Nochmals in das für den Atlas beftimmte Mafsverhältnifs von 1 : 50.000 photographifch reducirt, gibt eine folche Aufnahmsfeflion dem Kupferftecher das richtigfte und f.cherfte Bild, welches er getreu im Stich zu reproduciren hat (mfo- lange der Stich beibehalten bleibt). Dem Lefer der Karte wird durch das Einträgen der Ifohypfen und vielen Coten (das Steuerblatt erhält durchfchnittlich 10 bis 12 oder der Quadrat-Kilometer 2 Höhencoten) das Mittel geboten, neben der plaftifchen Geftaltung des Terrains auch das gegenfeitige Höhenverhältnifs rafch zu würdigen und fich anftatt der bis- herigen Schätzung fichere Kenntnifs und Gewifsheit zu verfchaffen, indem det wiffenfchaftliche Werth einer folchen Karte wefentlich erhöht ift. Erfordert das jetzige Verfahren weniger Zeit und minder foigfaltige Aus wahl geeigneter Kräfte, weniger Anftrengung und keinen weiteren Apparat als Bleiftift und Schreib- (Stahl-) Feder. Die bisherigen Zeichnungen m 1 : z5-°°° wurden mit feinen Fifchotter-Haarpinfeln gefertigt, deren vollendete Führung oft ja hr ela^J J t e ^ U o i 1 g g ra e phirchenBureau des königlich baierifchen Generalftabes wurde für die Leiftungen im Kupferftiche und Benützung der Katafterplane in Verbindung mit photographifcher Reprodi.aion zu topographifchen Zwecken die Fort- fchrittsmedaille zuerkannt. Belgien. Belgien ebenfo die N i e d e rl an d e befafsen fchon anfangs des vorigen Tahrhunderts gute Kartenwerke. Hervorzuheben find von älteren Kartenwerken die vonNik. VisVcher, Friedrich de Witt, Peter S c h e n k, J ai 11 o t, C o n v e n o, Mortier Ottens und die 1748 durch die Homann fchen Erben nach Maier’s Zeichnungen geftochenen. Nebft Meier’s Zeichnungen waren auch die von de l’I s 1 e rühmenswerth. . Zu den effeä- und gefchmackvollften, hiebei billigen Karten, welche in der Ausftellung zu erfelien waren, können wir ohne Zweifel jene zählen, welche das