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12 Jofef Zaffauk. den aus dem jetzt neu bearbeiteten topographifchen Atlas von Baiern (i : 50-000) herausgenommen und zeigen uns ^eineTerrainp artie aus dem baierifchen Walde und dem oberen Donauthal e.“ Das Blatt „Nürnberg* 4 des oberwähnten Atlaffes erfcheint uns überdiefs noch in verfchieden erzeugten Exemplaren als: O r i g i n al - Ku p f e r d r u c k, Albertotypie (Hauptmann E. Albert, Leiter des photographifchen Ateliers des topographifchen Bureaus ift der Bruder des Erfinders diefer Methode) Ueber- druck einer Albertotypie, Abdruck einer galvanifchen und einer verftahlten Platte und als abgezogenes Negativ. Diefe fchönen Karten, deren Ausführung nebenbei bemerkt, fcharf, nett und vorzüglich ift, bieten namentlich dem Militär alles Nothwendige und Zweckentfprechende; fie enthalten das Terrain in Lehmann’fchen Schraffen, vielfach erläutert durch beigefetzte Höhenkoten, das Gerippe ift nach einem leicht fafslichen Zeichenfchliiffel durch geführt. Als Mufter einer äufserft gut gelungenen Chromolithographie traten uns die Blätter I und IV der hy p fome t rif c he n Karte, von Baiern (1 : 250.000) vors Auge, die, in fchwarze 5ometrige Schichtenlinien gelegt, bis zur Höhe von 700 Meter die Schichtengürtel von 100 Meter und über erwähnte Hohe hinaus die Schichtengürtel von 200 Meter verfchiedenfärbig (weifs, blafs- roth, blafsgelb, lichtbraun, lichtgriin, lichtlila, lichtrothbraun und lichtgelb 1 erfcheinen läfst. Die Karte bringt überdiefs die gefammte Hydrographie, die Topographie und die Communicationen in fchwarzer Farbe zur Anfchauung. Von früheren Originalaufnahmen fanden wir eine vom Jahre 1863/64 „Ries“; p h o t o g r ap hif ch e Copien der Originalaufnahmen „Kreut und Valepp“ aus dem Jahre 1862/63, fowie eine Originalaufnahme „Sonntagshorn“ vom Jahre 1819, in welch’ letztere erft im Jahre 1863 die Höhencoten nach-, refpedlive eingetragen wurden. Von den Aufnahmen der Gegenwart lag das Steuerblatt „Lauterbach“ fowohl imMafsftabe 1:5000 fammt eingezeichnetem Terrain, als auch im reducirten Verhältniffe 1:25.000 auf; ferner die Sedlion „Freifing“ reproducirt von 1:5000 in 1:25.000 mit der Terrainaufnahme undZeichnung nach Lehmann’fchen Grundfätzen und in braunrothen iometrigen Schichten, nach der Reform und Anleitung des Hauptmann Ludwig Dürr, Secftionschef des topographi fchen Bureaus. Einen wie grofsen und entfchiedenen Fortfehritt die baierifche Karto graphiein den letztenDecennien namentlich durch oberwähnte Reform erfahren hat, kann aus nachfolgender gefchichtlicher Skizze erfehen werden. Die topographifchen Aufnahmen in Baiern nahmen ihren Anfang noch im vorigen Jahrhundert und zwar in den Jahren 1786 bis 1789, jedoch in verhältnifs- mäfsig geringer Ausdehnung. Mafsftab derfelben war 1 : 28.000. ImJahrei8oi hat die erfte Triangulirung mit der Bafismeffung M ün c h e n-A u f- kirchen begonnen und mit derfelben griff auch die topographifche Aufnahme wieder ein, fo dafs nach wenig Jahren (1812) zwei Blätter des topographifchen Atlaffes von Bayern im Mafsftabe 1 : 50.000, München und Wolfratshaufen, erfcheinen konnten, während in den nächftfolgenden acht Jahren, inclufive 1820 fchon weitere 23 folche Atlasblätter erfchienen find, deren je eines, auch gegen wärtig noch, der Natur nach 40.000 Meter Länge und 25.000 Meter Höhe ein nehmen. In neuefter Zeit jedoch werden diefelben grofstentheils in Halbblättern geftochen. Eine wiffenfchaftlich begründete Terrainaufnahme nach dem Lehmann’fchen Syftem findet fich in den bis dahin erfchienenen Atlasblättern und auch in den nächften folgenden Jahren bis gegen Ende der zwanziger Jahre noch nicht vertreten; die topographifchen Aufnahmen aber haben fchon feit dem Jahre 1818, namentlich bald darauf im baierifchen Hochgebirge, das Lehmann’fche Syftem, theilweife fehr entwickelt, zur Anwendung gebracht. Vorher wurden Erhebungen von