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Militär Kartographie. Q mit Hilfe der Galvanoplaftik auf eine höchft einfache und praktifche Weife, welche fchon feit dem Jahre 1854 im Inftitute gebräuchlich ift und fich von dem neuerer Zeit in Frankreich üblichen Verfahren vortheilhaft unterfcheidet, ausgeführt. Sowohl die Photographie wie die Heliogravüre, obwohl fchon feit mehreren Jahren bekannt, find erft im militär-geographifchen Inftitute zur gegenwärtigen volkommenen Brauchbarkeit gelangt. In Belgien fteht die Photo-Lithographie, in Baiern nur der Glasdruck (Alberto- typie) und in neuefter Zeit in Rufsland auch die Heliogravüre nach dem Syfteme des militär-geographifchen Inftitutes, in Deutfchland und Frankreich nach jenen Avets für Kartenwerke in Ausübung. Die Vergleiche, welche wir jetzt zu machen in der Lage find, zeigen die Vor- und Nachtheile der verfchiedenen Verfahren. Während der Glasdruck nur eine mäfsige Anzahl Abdrücke geftattet, die Photographie in Belgien noch einiger Vervollkommnung bedarf, tritt fie in Oefter- reich vollkommen leiftungsfähig auf und wird in ihrer Art nur noch von der Helio gravüre übertroffen. Welch immenfen Nutzen werden die nächften Jahre aus der Erfindung der Heliogravüre ziehen! Wie viele landfchaftliche und gefchichtliche Darftellungen (Kupfer- und Stahlftiche) bedeutender Künftler werden uns, wie wir aus expo- nirten Beifpielen des militär-geographifchen Inftitutes fehen können, zugänglich gemacht werden! Der Kupferftecher, welcher früher fich erft in den Geift des Meifters finden mufste, kann nunmehr entbehrlich werden, fobald der Künftler feine Ideen fcharf und rein in fchwarzer Tufche zu Papier bringt. Wenden wir uns nun den Karten der Neuzeit zu, vor Allem den karto graphischen Leiftungen des k. k. militär-geographifchen Inftitutes in Wien, die unftreitig als wahre Kunftwerke gelten können. Diefes Inftitut trat mit feinem ietzigen Namen r chon im Jahre 1839 durch Vereinigung des „Depofito dellaguerra“ mit der ,,topographifch-litho- graphifchen Anftalt“ des General-Quartiermeifter-Stabes ins Leben. Nach den gegenwärtigen Organifationsftatuten ift dasfelbe unter einem Direktor als Leiter, dem Generalftabe untergeordnet. Zur Beforgung der vielfältigen Gefchäfte befteht: Das Triangulirungs- und Calculbureau zur aftronomifch- geodätifclien Vermeffung des Landes und theilweife der angrenzenden Provinzen. Diefem Bureau fteht ein Obfervatorium im Inftitutsgebäude zur Verfügung. Die Mappirungs-Direction, welcher eine Schule zur Heran bildung tüchtiger Mappeure und eine Pantographen-Abtheilung zuge- wiefen ift. Unter Leitung diefer Direktion werden die Aufnahmen der Monarchie im Maafsftabe 1:25.000 durch eine jeweilig feftgeftellte Anzahl von Mappirungs- Abtheilungen (gegenwärtig 16) bewirkt. Gruppe I. Diefer unterfteht die top ographifche Abtheilung, in welcher die Generalkarte Europas, ferner die Specialkarte der Monarchie fowie andere Kartenwerke entworfen und für die Vervielfältigung zum Theil durch Lithographie, zum Theil durch Heliogravüre vorbereitet werden, ferner die lithographifche Abtheilung und jene der Kupferftecher. Gruppe II. Diefer fällt die Vervielfältigung der Karten durch die Photographie, Photolithographie und durch die Heliogravüre zu. Hieher gehört auch die Preffenab theilung und die Abtheilung für die Galvano* p laftik. Aufserdem verfügt das Inftitut noch über eine Karten-Evidenz-Ab theilung, ein Kartenarchiv, einen Kart enverfchle ifs , eine topo- graphifche Schule (die zur I. Gruppe gehört), eine Re chnungskanzle i, und über eine Buchbinderei, Tifchlerei, S t e i n fc hl e if e r e i etc. Was nun die Landesaufnahme (Mappirung) felbft betrifft, fo wird fie wie fchon erwähnt, durch eigene Mappirungs-Abtheilungen ausgeführt. Diefe beftehen aus acht bis neun Mappeurs, unter dem Befehle eines Stabsofficiers oder