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- 20 - Allerlei für die Franenwelt. M«rks»ruch: Nicht obn, vlumen willst, du beginnen, Neue» Jahr, den eiligen! Laut, wühlst vt« Scheiden, malst dir drinnen vlüUer und «litten und Ranken darauf I <i>. H. Am variöta. Bon M. Dobcrenz- Eberlein. tFortsetzung.) Als sie sich trenn ten, gab er chr ein von der Großmutter er erbte» Ringlein mit einem Rubin, der »wi schen Perlen wie ein Blutstropfen funkelte, und sie batte ihm ein goldenes Herz ge schenkt. das er noch an der Uhrketle trug und da» immer noch die schimmernde Blond locke barg, die sie ihm aus sein Bitten hinein- aeleat hatte. — Sle fahr» sich nicht wieder. Nach einem Jahre war ihr Vater gestorben, zur Beerdigung konnte er nicht kommen, und als er nach Wochen endlich reisen durste — fand er sie nicht mehr. Sie war mit der Mutter und dem blinden Bruder ihres Vaters fortgezogen — wohin, konnte ihm niemand sagen. Kein Lebenszeichen erhielt er mehr, sie blieb für ihn verschollen. Sieben Jahre lst's her, längst ist er -in vielgesuchter Arzt, der einer Trau ein behagliches Leben bieten konnte — er war unvermählt ge blieben., Er vergaß seine Jugendliebe nicht. Ms er jetzt seine Wohnung betrat, kam ihm seine Wirtschafterin mit der Botschaft ent- gegen, daß er doch eiligst nach der Mühlen straße 17 zu Fräulein Petrotti kommen möge, ein Pole wäre vorhin hier gewesen. Merk würdig, daß er gerade noch zu derjenigen gerufen wurde, die ihn gerade heute bei der Jahreswende so lebhaft au die Vergangenheit erinnert hatte. Was mochte geschehen sein? Vor wenigen Minute» hatte sie sich noch so vornehm beim Tanze gewiegt. Er kehrte »m. ihrem Rufe zu folgen. Mit verdoppelter Eile durchschritt er die lebhast bewegten Straßen, unter seinen Füßen knisterte der Schnee. Er war in den letzten Tagen so reichlich gefallen, daß man nicht einmal die Trottoirs hatte ganz davon frcimachen kön nen. Feine Sternchen tanzten auch jetzt zur Erde nieder und schienen sie zum Neujähr in ein ganz frisches Gewand cinhüllei' zu wollen. Da war schon die Mühlcnslraße, Bor Num mer 17 stand der Doktor einen Moment still und stieß sich den Schnee von den Füßen. Dann stieg er schnell die teppichbelegte Treppe hinaus. Die Künstlerin wohnte in einem vornehmen Hause. Im ersten Stockwerk läutete der junge Mann. Eine Jungfer öffnete ihm: „Das gnädige Fräulein er- wartet den Herrn Doktor! Während Otto Hut und Ueberrock ablegte, flogen die Flügeltüren zum Salon auf, auf der Schwelle stand wie hingewcht: Anita! Sic war noch in dem Schleiergetvand, über das sie einen purpurnen Abendmantcl geworfen Iratte, der jetzt halb herabgesunken hinter ihr dreinschleppte. Das lange Goldhaar nmslutetc sie bis zu den Kniecn. Die elek trischen Kugeln glühte« am Kronleuchter und überstrahlten das märchenjchöne Weib. Sie standen sich Aua« in Auge gegenüber. Anitas Pupillen wctteten sich, als sie in Ottos Antlitz blickte, und ein Zittern durch lief ihren Körper. „Anita!" wie ein Auf schrei kam der Slam« von seinen Lippen. Beide Hände streckte er ihr entgegen. Sie überließ ihm die ihren, die er lange mit festem Druck umschlossen hielt. „Sie! — Otto — ist es möglich?" lvie eine Träumende schaute sie in das tiefbewegte Gesicht des Jugendaeliebte». „Endlich, endlich finde ich Sie!" stammelte er und küßte immer wieder die bebenden Hände, die so vertrauend in den seinen lagen. Und dann traten beide Hand in Hand an das Bett der vorhin Nützlich bewußtlos gewordenen Mutter, um deretwillcn Anna in Herzensangst noch einem Arzte schickte. Otto beruhigte sie: es sei nur eine tiefe Ohnmacht, kein Schlag- ansall, wie sie gefürchtet. (Fortsetzung folgt.) Hum neuen Jahr. Nun rechnet, was einst Zukunft war. Schon wieder zum vergang nen Jahr, All' unser Wünschen, Denken, Hessen Steht wiederum dem nächsten offen, — Dem „neuen", das nach kurzer Frist Doch wiederum das alte ist. Ein neuer Jahresring der Welt! Ein Tropfen mehr dem Meer gesellt! Bum Gestern geht durchs Heut' das Morgen, Nnd alles heiße Mühn und Sorgen Versinkt in ihm, denn schon entbrennt Der neue Tag am Firmament, So wächst das siummberedte Blatt, Das uns die Zeit geboren hat, Der allumfassende Aalender, Sick mählich aus zum Schicksalsspender, Noch heute leer! Schon morgen rot Von Freud' und Aeugsten, Gluck und Not! Doch wie die Zeit von hinnen flieht, Ein einzig roter Faden zieht Sich in geheimnisvoller Weise Durch unsre kurzen Erdenkreise: Das ist der Liebe sanfte Hand, Der Freundschaft und der Hofsnung Band! In diesem dreifach festen Bund Tut sich der Himmel selber kund! Nichts mag von allen seinen Gaben TaS Menschenherz so hoch erlaben, Selbst wenn nur eines dieser drei Im Leben ihm beschiedcn sei. Wir aber, die wir überreich Des holden Dreibunds teilhast gleich, Air wollen gern den Schöpfer droben Auch um der Leidenstage loben! Gepriesen sei er immerdar! Heil auch m ihm dem neuen Jahr! Otnlte Bcrchl, Gagrür^et 185V W«. A Freitag, den tt. Immar. Frau Trost. Roman von C. vonDornau. <2l, Fortlevung j (Nachdruck verboten » Dann ries er leise ihren Namen, und als sic in ihrer stumpfen Versunkenheit nicht horte, etwas lauter. To fuhr sie halb empor, umndic chm m ui gläubiaem Sri«, setzen das tod-straurige Gesichtchen zu und s.arrfe chn aus d.n. großen b?en end n Augen an. als ,cl er cm Gespenst, „Ich bin cs. Ines!" sagle Fritz weich und tat ei» .Stritte aus sie zu. Man Halle uuch hier hercingewiejeu. !.-s war nicht meine Schuld. Ines, ich habe alles gehört I» chr sablgctontcs Antlitz stieg eine glühende Note. Sie blieb m ihrer demütigen Stellung, wandte das .vaupl langlam seitwärts und verbarg ihr Gesicht an der teilen Losalchne. che ihre zitternden Hände umklammert hteltcn. „Ich schäme mich tot! sagte sie ganz teste, kaum hörbar. „ Fritz fühlte, wie ihm die Augen naß wurden. Ei» warmes Empsinden über- strömte chn. aus seinen Augen brach der frohe Widerschein eines klaren, beglückenden Eittichlusscs, Er trat neben Ines, löste samt ihre Hände und versuchte sie auizurichlen uiid emporzuzichen, Als ihm das nicht gelang, sie sich aufschluchzend nur noch fester an ihren Halt klammerte, kniete er entschlossen an ihrer Seite nieder, legte den Arm um sie und drückte die bebende Gestalt innig a» sich. „Ines! Liebe, süße Ines!" flüsterte er ihr inS Ohr. „Sehen Sie aus — weinen Sie nicht — fassen Sie Vertrauen zu mir! Ich kann es nicht sehen, wenn See weinen, wenn Sie traurig sind. Ich habe Sic ja so lieb, Kind! So lieb, wie ich cs vor ein paar Minuten selber noch nicht wußte. Und Sie kommen mit mir, nicht wahr? Niemand dars Ihnen mehr eilt unfreundliches Wort sogen, wenn Sie mein geliebtes Weib sind." Jetzt richtete sich Ines wirklich aus. Langsam lösten sich ihre Hände und glitten von der Sosalehne hernieder, sie wandte ihr Gesteht, in dem noch die Scham brannte, dem Manne zu, der so dicht neben ihr kniete, und sah ihm fassungslos in die Augen. „Was reden Sie da? Sie spotten über mich!" ries sie gequält. „Sie lieben Helene von Moosdorf. Sie wollen sich mit ihr verloben! Und ich — ich — ich will zu meiner Tante Melanie," „Nein, Ines, ich spotte nicht," sagte Fritz sehr ernsthaft, „Wie könnte ich das wohl! Und was Sie da von Frau von Moosdors sagen, wer hat Ihnen denn solch unvernünftiges Zeug in den Kopf gesetzt? Ich gebe Ihnen inein Wort, daß ich nie daran gedacht habe, Frau von Moosdors zu lieben oder zu begehren, Frau von Moos- dorf!" — er mußte auflachen, so ernst ihm auch sonst zu Mute war — „unsere liebe Iran Trost würde sich für solch windigen, oberflächlichen Gesellen wohl bedanken, der Zeit seines Lebens nur an sich selber gedacht, sich selber gelebt hat. Aber meine kleine Mignon hier, mein Kind mit den todestraurigen Augen hat einen minder guten Gc° schmack, nicht tvahr? Es hat den gedankenlosen Weltenbummler lieb mit allen seinen Fehlern, und er wird sich auch ihr zuliebe bemühen, sie alle, einen nach dem andern abzu legen," „Sie haben keine Fehler!" sagte Ines sehr leise, Fritz lachte hell auf, in be seligendem Uebermute, „Sie? Sie?" rief er neckend und zog das zitternde funge Ge schöpf von neuem an seine Brust. „Solch törichtes Zeug sagt man nur zu einem, den man Du nennt und den man sehr, sehr lieb hat." So kam es, daß Tr. Fritz Brandt, der Franenteind, der geschworene Verächter der Ehe, der nüchterne und spöttische Egoist, wie er sich selbst gern nannte, vor dem alten Ledersosa des Herrn von Greßncr neben einem solchen unreifen, langhaarigen und kurz- sinnigen Backsischchen aus den Kniecn lag und sich in dieser unbequemen Stellung mit ihr verlobte, Tatsachen, die er noch wenige Wochen vorher ins Reich der Unmöglichkeit verwiesen haben würde. Und so geschah es, als Herr und Frau von Gretzner m lebhafter Wechsclrcde ins Zimmer traten, das heißt, Frau von Äreßner redete und ihr Gatte warf einige trockene, beruhigende Worte dazwischen, daß die beiden würdigen Herr schaften eine zerknirschte, ongstzitternde Sünderin anzutressen gedachten, und anstatt dessen eine glückstrahlende Braut fanden. „Nanu!" sagte Herr von Greßner sehr ausdrucksvoll, blieb in der Tür stehen und starrte kopfschüttelnd aus das noch immer vor dem Sofa knieende Paar, uns 6rau 3M Mr owxsolilv: Wollmussslm — — IVIuü bfoeiis. 6rö8«to Llu8tor-.4u8ualll. — MKlloli kiiiKLMK von ^oullvlton. Voile — Oepon — Hrmurs — lVIoliai»' ln nvuvu sprittou Vo88tu8 inlt 8o!üov-Lll'oIit6v. v/siss-seidene Klüsen — iveisse Kostüm-köcltv — (Vkisse Voile-KIuson. LMIIxstv Lvstv Lodert Lödmv Lr 16 «eoi-A-lftB-r 16, Luisen k-uisstr. 40. Lose X. 8.1-aMz-lMerie Liedim? 2. Klane am II. 1111612. Haimar empfiehlt Mpl> »esse!. F)i v*«Ivn, Aernkvrechcr 6220, ZFR-ß-M-ß- An dcr Krenzkirche I. 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