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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-06
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1905
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verugsgebllhr: «alelitldri'ck, f»e »r^»e» bei tlalt» U»etmaN«er Autragun, durch unsere Boten «»deud» und ««r»,n». an Komi- uud Montau«, nur einmal» >Mk. »ovt. durch auvwäriiaeSom- Millionäre » Ml be» S M »0 Pl «ei »inmaliaer tzultelluna durch di« Poit»Mk, lodneBtsiellaeld». im Aus- land mit eniilirrchendem AulLIa-e. Nachdruck aller Lrtikel u. Orioinal- Mitteilunacn nur mit deutlicher Luellenanaabel.DresdNachr.') «iILilla. Nachtriiaiiche boiiorar- anlvrllche bleiben unberückiichtiat: «iverlanule Manulkrwle werden nicht auidewahN. kelearamin-Adresse: Nachrichten Leeade«. Gesriilldel 1856. Julius Leuller, llfssüsn. lS ompllalilt llt Jusvnül: II V l l nü II« r«I«», Haue.-, ILÜ« kvu-Ullä I.iliiitr, tit"«Ii»ti^ - t.c-ilii«-. tauptzeschästsiielle: vkaririistr. 38,4V. ^NLeigen-Lant. Aimakmie von Aukundiaunaen bis »ackunilloaS o Mir Loiui- und KeierlaaS »ur Marienilrabe S» von II bi« '/»l Ulir Die l ivaltiaeArund- »ile <ca. « Silben» A> Bl».. An kllndiaunacn aus der Pnvalieite Aktie L Ps,.: die 2ivalti,e A-ile aus jeri leite so Pta , als Lingesandt Seile tt> Psg In Aummeru na», So,,», und ,Zeiering«» I -valiige (tNunbjeiie 20 Ps, . aut Prwallclle « P-z, . Llvalnue Zeile aus Terlieile uild als 6-ngeimidlt-oPig. AudwarllueAtn. tiäge nur gegen Boraur-bejablunu Bkiegblatirr werden nilt tu P,g. berechnet. Nernlvrechaiiichlab: Nu» l Rr. U und Sir. 2VVV. 8 ^ A,,»rt« V8«KUHMUHFHLß äpnrto 8 Xoudsiton! M ^ 9 Äeulwiteu! ! « mit. ksrrUt ksi» LlririjilüUo u. lolLlci» wt;kni.A.Uon I>rm»86U-iE!ullLou omi'lit Iilt. äiv 2 ) risnolorts-rsdrlk 8. Mlriod. nur. kr. Lteindelt r IWT 20 «Iat»>»iin«»»«t^u«»« 20. "MH 8 Osgeünctvt 1876. IHUch«; 1'i-kfua. Islvplion X». 4005. I 8uckft-lr 00 f l1»IIVII8lNI88v ß «5 Mt kiZene U ^uU»8 Geksälikk E /IV ^IU 8«;e 10, pari. o. I. LI. M LelmIitiilWkegmISiiüe« » ü klir 6iw, elelktr. luebt, Letrvteum, llerrsu. lmMllge Iiimslil Incli rMse IlsiiIiMii in lIMecliea e. eW. K U llaooo üllii'ieiiAl". 20 t Uvll«kLI7VIL. yEälen, Km, reliile «m. dillige keske. " «- ""da Nt.HI.. E., .st /S btlioasl' Vetorecht bei der Papslwahl Einweisung der Stadtverordneten. Abendmahlskelch, > Mntmaßl. Witte OPilljtt. Krmikenkusseii, Gerichtsverhandlungen. Rnsstich-iupouischei Ktteg. I Kälter, Rieders Sc. ! Freitag, V. Famuir 1W5. Das Vetorecht Sei -er Papstwahl. In den letzten Taften ist i» der Presse von dein Vetorechte bei der Pavstwabl die Rede gewesen. Zur Zeit sicht Mar eine Papslwahl nicht in Aussicht und man könnte daher meinen, die Frage des Vetorechts, wenn dieses nbeihnupt als fraglich an gesehen werden darf, habe zunächst kein aktuelles Interesse: aber angesichts des Alters, in dem die höchste Würde der katholische» Kircke verliehen zu werden pflegt, muß man jeden Auge»l>llck mit der Möglichkeit rechnen, das: eine Papslwahl erforderlich wiid. Durchschnittlich haben die einielncn Päpste nur sieben Jahre regiert: es bat indes Zeiten, die allerdings ziemlich weit zurück liegen, gegeben, in denen die Päpste alljährlich und noch vster- wechselten. Kluge Realpolitiker, und das sind die Herren i»> ^ Vatikan, sorgen nicht blök für die iininittclbarc Gegenwart, so»- ^ dem sie fassen auch rechtzeitig den Eintritt von Fällen ins Auge,! bei denen bierarchischc Interessen und Bedüisnisse in Betrachts kommen können, und bereiten sich daraus vor. So ist es begreiflich, j daß sich die römische Kurie atsbald nach der letzten Pavstwabl' dem Studium der Angelegenheit des Vetorechts zugeivandt Kat.! zumal damals von diesem taiiächiich Gebrauch gemacht worden ist.! Oesterreich-Ungarn ist es gewesen, das im letzten Konllnve ^ gegen die Wahl des Kardinals Rampolla, der 16 Jahre hindurch ^ als Staatssekretär Leos Xlll. die vatikanische Politik geleitet, hatte. Einspruch erhoben hat. Anfangs hat in Wien die Adsicht,' das Vetorecht zu handhaben, nicht bestanden: inan hatte sich ursprünglich damit begnügt, an den Patriotismus der Kardinale' der habsburgischen Monarchie zu appellieren und sic im Reichs und FricdenSinteressc dringend zu ermahnen, ihre Tilnimen solchen Kandidaten nicht zu geben, von denen cnvartct werden konnte, daß sie einem guten Einvernehmen des päpstlichen Stuhles mit Oestcr- reich-Ungarn oder mit dem Dreibund im Wege stehen würde». Als aber die Wahrscheinlichkeit drr Wahl Rampvllas drohend zu Tage trat, hielt sich die Leitung des habSburgischen Reiches im Interesse seiner auswärtigen wie seiner inneren Politik für ver pflichtet. zu verhindern, daß diese Wahrscheinlichkeit Wirklichkeit wurde. Rampolla verkörperte die ausgesprochen dreibnndseind- liche Strömung innerhalb der römischen Hierarchie: seine ganze Wirksamkeit als Staatssekretär des Vatikans war gegen die Tripelallianz gerichtet gewesen und er halte jede Gelegenheit benutzt, um den Regierungen der habsbiirgischen Toppeimonarchie Mangel an Wohlwollen zu beweisen und sie den Unwille» darüber süblen zu lassen, daß Oesterreich-Ungarn mit dem kirchenränberi- schrn Italien ein Bündnis geschlossen hat. Die cisleithauische wie die translrithanische Regierung hatte wiederholt Ursache gehabt, sich über die schroffe, ja feindselige Haltung Rnmpollas zu be klagen. Als nun dessen Kandidatur im Konklave die meisten Chancen erlangte, beschloß Oesterieich-Ungarn zn protestieren. Hauptsächlich war eS der Kardinal Puzina von Krakau, der den Protest gegen die Wahl Rampollas in letzter Stunde im Konklave geltend mackte. Mehrere Kardinäle, unter ihnen besonders dcr- lenigc, gegen den sich der Einspruch richtete, dann aber auch der jenige. der infolgedessen gewählt wurde, also der ictzige Papst, haben sofort gegen die Ausübung des Vetorechts Verwahrung eingelegt, zum Teil in Erklärungen, von denen gesagt wird, daß sie an die Verbalinjurie gegen alle grenzten, die das Veto als ihr Recht anzusehen geneigt waren. Ucker den Krakauer Kardinal Puzina, durch den Oesterreich-Ungarn das Veto mit Erfolg gebandhabt hat. ist die Ungnade Pius' X., der ihm doch eigent lich seine Wahl zu verdanken hat. hcreingebrochcn; in der letzten Audienz hat der Papst sein Vorgehen im Konklave herb getadelt. Cs ist wohl als Antwort hierauf anzusehen, daß Kaiser Franz Josef dem Kardinal von Krakau das Großkreuz des Stcfans- ördens verliehen hat. Wie das Vetorecht bei der Papstwahl, das auch die Exklusive genannt wird, geschichtlich entstanden ist, läßt sich nicht mehr mit Sicherheit seststellen. Es wird den drei ersten katho lischen Mächten Qestcrrcich-Ungarn, Frankreich und Spanien ffrüher auch Neapels zuepkaiml, und zwar besteht cs darin, daß ihnen gestattet ist, durch einen ihnen vertrauten Kardinal einen nicht erwünschten Kandidaten von der Wahl ausschließen zu lassen. Es muß dies vor vollzogener Wahl geschehen, und es darf jede Macht nur einmal während des Konklaves und nur gegen eine (nicht mehrere) nicht genehme Person Protest erheben. Die Nichtbeachtung des Vetos seitens des Kardinals-Kollegiums kann die Wahl nicht ungültig machen: aber es soll, behauptet man, eine Nichtbeachtung noch niemals vorgekommen sein. Angeblich hat bereits im Jahre 1621 der Papst Gregor XVI. in einer Bulle das Vetorecht ausdrücklich verneint, indem er den Kar dinalen bei Strafe der Exkommunikation verbot, irgend einen Auftrag von einem Staate für das Konklave zu übernehmen. Gewohnheitsrechtlich hat aber die Exklusive fortbcstanden und ist seitdem wiederholt geltend gemacht worden. So wurde im vorigen Jahrhundert das Vetorecht je einmal von Oesterreich. Ungarn, Frankreich und Spanien ausgeübt, wobei als nicht po sitiv nachweisbar außer acht gelassen werden soll, daß Oesterreich- Ungarn angeblich die Exklusive auch gegen den Papst Pius IX. bandbaben wollte. Es wird nämlich erzählt, daß die Wiener Regie- .ung im Jabre 1846 den Kardinal Gaisruck, Erzbischof von Mailand, nüt dem Veto gegen den Kardinal M.asiai bcausiragt habe: allein Gaisruck sei infolge eines Wagenunsalles zu spül gekommen und habe Mastai bereits als Papst Pius IX. vor- pesnuden. Jcdcnstills bezeugt aber das österreichisch-ungarische V«,o im letzten Konklave gegen den früheren KardiualSlaals- sekretär Rampolla den Fortbestand der Exklusive. Ter gegenwärtige Papst hat alsbald nach seiner Thron besteigung den in den Kardinaiskreisen herrschenden Unwillen über das Vetorecht insofern berücksichtig!, als er eine Kardinals- kommission zur Prüfung der Frage der Exklusive eingesetzt bat. Ncucrdinas hieß es nun, diese Kommisston habe einen Erlaß über die Zukunft des ExklnsivrcchtcS ansgcarbeilct, und Papst Pius X. habe den ihm vorgclegten Erlaß gebilligt und voll zogen. Bis zum nächsten Konklave, also bis zur nächsten Papst- Wahl, soll die neue päpstliche Verordnung geheim gehalten werden, lieber deren Inhalt sind gleichwohl von verschiedenen Seiten Mitteilungen gemacht worden. Darnach soll der päpst liche Erlaß die Aushebung des Vetorechts der drei katholischen Staaten Oesterreich-Ungarn, Frankreich und Spanien bezwecken, und zwar vornehmlich dadurch, daß diejenigen Kardinäle, die sich von einer Negierung einen Auftrag zur Geltendmachung des Rechtes der Exklusive erteilen lassen und iyn dem Konklave übermitteln, mit den schwersten kanonischen Strafen bedroht werden. Es wird ferner berichtet, der Konklavccid, d. h. der von den Papstwählern beim Eintritt in das Wählcrkollcgium zn leistende Eid, sei um ciucn Passus vermehrt worden, der jeden Wähler verpflichtet, sich nicht als Träger des Vetorechtes mißbrauchen zu lassen. Der Effekt, so meint mau, werde sein,-daß die Exklusive tat sächlich aushöre, weil dann jeder Kardinal einen ihm etwa von seiner Regierung für das Konklave mitgcgebcnen Auftrag, sich in deren Namen gegen einen bestimmten Kandidaten anszu- sprcchcn, mit Entschiedenheit aölehnen müßte. Welches auch der spezielle Inhalt der päpstlichen Verordnung über das Vetorecht sein mag, daran läßt sich Wohl nicht zweifeln, daß der Erlaß das Vetorecht in der Form, wie es noch im letzten Konklave aus geübt worden ist, beseitigen will. Nach einem Kommentar, der von anscheinend zuverlässiger Seite zu der päpstlichen Verord nung über die Exklusive gegeben wird, will der päpstliche Stuhl fortan die Ausübung des Veto während des Konklaves, wenn bereits die Abstimmung über die Papslwahl begonnen hat, aus schließen: dagegen soll keineswegs den Regierungen das Recht ab gesprochen werden, wegen des einen oder anderen Papstkandidaten Vorstellunaen zu erheben, aber dies müsse vor dem Beginn der Wahlhandlung gesihchen. Hiernach würde cs also künftighin nicht mehr zulässig sein, ein Veto im Konklave selbst zu verkündigen, Das Vetorecht selbst wird also aufgehoben. Einfluß ans die Papstwahl wird den katholischen Regierungen nur insoweit ein geräumt. als er sich vor der Wahl ans diplomatischem Wege ausüben läßt. Im Grunde genommen läßt sich gegen diese Aus- fassung wenig eimvenden. Wirksamer als die förmliche Er hebung eines Einspruchs während der Wahl werden sich unter allen Umständen die diplomatischen Beziehungen zn den Würdenträgern der Kirche erweisen, die bei der Wahl mitzuwirkcn haben, und insbesondere die vertranliäfcii Verhandlungen, die die interessierten Staaten mit ihren Kardinälen vor dem Konklave pflegen können. Frankreich scheidet überdies aller Voraussicht nach bald aus der Reihe der drei Staaten, die bisher die Exklusive beansprucht haben: denn sobald die Trennung von Staat und Kirche vollzogen isl, erlischt selbstverständlich für die Republik jeder Anspruch auf eine Intervention bei der Wahl des Oberhauptes der katholischen Kirche. Von Spanien ist ein nach haltiger Widerspruch gegen die päpstliche Verordnung von vorn herein nicht zn gewärtigen, und Oesterreich-Ungarn wird von einem Einspruch gegen den päpstlichen Erlaß über die Exklusive vermutlich in der Erwägung absehen, daß cs auch ohne das formelle Veto Mittel und Wege genug gibt, um bei der Pgpsi- Ivahl das durchzusetzen, was im letzten Konklave auf Grund dcü ausdrücklichen Protestes gegen Rampollas Wahl erreicht worden ist. Neueste Trahtmeldunacn vom 5. Januar. Aus Teutsch-Tüdweftafrika. Berlin. lAmtliche Meldung.) Ein Telegramm aus Wind huk berichtet: An Typhus ist gestorben: Reiter Joseph Dobler, geboren am 2. März 18Z3 zu Nicdcr-Lcgcrndors. früher im 1. bayrischen Infanterie-Regiment, am 2. Januar 1905 im Lazarett Okahandia. Berlin. Gegenüber den von deutscher Seite gegen dieK a p- Regierung erhobenen Beschuldigungen wegen Verweigerung der Auslieserung der in die Kapkolonie geflüchteten Herero erklärt, wie aus Kapstadt gemeldet wird, die Kap-Regierung, sie beobachte die strengste Neutralität. Alle Kainpstcilnehmcr, die über die Grenze kommen, würden entwaffnet und dürften nicht auf den Schauplatz der Feindseligkeiten zurückkehrcn. Die Stellung der Kap-Regierung sei sehr schwierig, weil die Herero es aus das sorgfältigste vermieden, englische Untertanen zu belästigen, und weil irgend welche Begünstigung der Deutschen Unruhen unter den Eingeborenen im Nordwesten erregen könnte, die mit den Herero sympathisieren. Der ruMsch-iapamsche Kries- Tokio. Zwischen den russischen und japanischen Bevoll mächtigten in Port Arthur ist heute ein ausschlaggebendes "Abkomme» obgcichlopen worden über das bei der sörw Ischen Ucbergabe der Festung cinzuschlagende Verfahren, sonn- über die ferncec Behandlung der Garni-oii und der Einwohner. Petersburg. General Kuropatkin meldet dein K aiser nnlerni gestrigen Tage: In der Nacht vom ! Januar führten Jäger eine Rekognoszierung nach dem Torfe Baitaiike. 2 Werst nördlich von Sandepao. aus. Sie näherte» sich in. japaui'chen Vorposten ohne zu schieße», arissen sie mit den Ba jonetten an und drangen trotz anhaltenden Feuers bis z»n> Torfe vor, verbrannten dort drei chinesische Bauernhäuser, die der Besatzung als Unterkunft dienten, und zogen sich üana sin feindlichen Feuer auf unsere Vorposten zurück. Petersburg. iPrio.-Tcl.) Zu der durch das russische Kriegsgericht vorgcichriebeiicn "Aburteilung General Srössels durch ein Kriegsgericht schreibt die „Nowose Wremia", in einem Leitartikel: Ganz Rußland 'wünsche bren nend dieses Gericht, aber nickt für Ttösscl. sondern ftii die jenigen, die Festungen bauen, sie nicht fertig bauen. Geschütze > inbringen, aber keine genügende Garnison lsinciinetze», und dieie nickt vcr-oraen. Ucber dieic gewissenlosen diebischen Be amten müsse ein strenges Gericht abgehalten werden. Petersburg. sPriv.-Tell.! Tie Zeitung ' „Ncchcha Ssten" erfährt ans zuverlässiger Duelle über die Flolten- v c r m c l> r n n g s p l ä n e, daß angesichts der erlittenen Ver luste die völlige Neuschöpiung der russischen Flotte bevorstehe. Im Ganzen seien dasiir l' a Milliarde» Rubel ver anschlagt, wovon in den nächsten drei Jahre» 400 Millionen angewiesen werden, Behufs jchleuiiigcr Wiederherstellung der Flotte sei die Mehrzahl der geplanten Schnfsbauten ins.Aus land vergeben worden. London. sPriv.-Tests General Nogi, den der Tod seiner Söhne unbewegt ließ, fühlt die furchtbaren Verluste, die die "Anssiihning seiner Pläne den Japanern kostete , schmerzlich. Er ist völlig verändert, gealtert und abgezehrt und vernachläsigt sein Aeußeres so, daß man ihn schwer als Oberbefehlshaber er kennen würde. In seiner ganzen Armee herrscht nur eine Stimme des Lobes für seine ununterbrochene Tätigkeit und seine Fürsorge für andere und Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst. Der General spricht vom General Stößel nur als von „dem Helden von Port "Artbnr", und erklärt, daß die Kapitulation seinen Ruhm ungeschmälert belasse. In der Stadt wird von japanische» Offizieren die Ordnung aufrecht erhalten. Tie japanischen Trup pen benehmen sich durchweg musterhaft. London. Den Londoner Moraenblättern wird aus Tokio gemeldet, daß in dortigen maßgebenden politischen Kreisen be zweifelt wird, daß der Fall von Port Arthur die Loge wesintlich zu annstcn des Friedens beeinflussen werde. Em lwchacstclltcr Beamter äußerte sich darüber: Wir erwarten, daß Rußland entschlossener als je seine Anstrengungen, den M.ar- schall Oyama zurückzutreiben und die Herrschast zur See wieder zn erlangen, erneuern werde. Wir treffen Vorbereitungen, beide Ziele zu vereiteln. Die Lage macht jedes Gespräch über den Frieden nutzlos. London. Mehrere Blätter veröffentlichen Telegramme aus verschiedenen O.nelleu, in denen die Wahrscheinlichkeit eines W afscnstil l standes besprochen wird, Dieser soll Ende der Woche abgeicklossen werde», um Verhandlninzen durch Ver mittlung einer befreundeten Macht zu ermöglichen. Der „Daily Expreß" meldet ans Rewvork: In der Umgebung des Präsi denten Rooscvelt wird die Möglichkeit baldiger Frie de n s v e r h a n d l u n g e n ernstlich erörtert. lieber die grvud legenden Bedingungen, die Japan bei irgend tvelchcn Friedens Verhandlungen stellen würde, teilt der „Standard" aus angcblick maßgebender Quelle mit, daß die Kernpunkte sein würden: Riic! gäbe der Mand'churei unter ckinesii'che Verwaltung. Militärisck- Räumnng der Mandschurei durch Rußland. Die Mandschurci- Eiseubabn wird Ebina übertragen. Die russisch-chinesische Bank stellt ibren Geschäftsbetrieb in der Mandschurei ein, soweit e> nicht Privateigentum ist. Die russische Pachtung Porr Arthurs und der Kwantungkolbinsel geht auf Ja von über. Talnn bleibt ein offener Hafen Port Artbur wird neu befestig: und, falls ratsam, von japanischen Truppen besetzt. Die tu Tschisii. Kiantickou, Sckanglwi und Saigon festgebaltenen ruft scken K rsi'gsscki'sc werden Eigentum Japans. Korea wird unter den Schutz JävnnS gestellt und Rußland entsagt allen Ansprüchen und Konzessionen in Korea. Tie Insel Ssachali» gebt an Japan über. Rußland zab!« an Japan eine zuiegsentschädigung, deren Mmdeslbetrog 2 Milliarden Mark sein dürfte. L o n d o ». Der hiesige chinesische Gesandte hatte gestern sin Ministerium des Acußcrii eine längere Besprechung in Ange legenheit der Erneuerung des Pachtvertrags von Wei haiwei. Paris. Wie die „Agence Havas" meldet, ist die Mittei lung des „Matin", Japan lxibe bei Frankreich Vorstellungen über die Anwesenheit der russischen Flo t t e in Madagaskar erhoben, unbegründet, Nebrigens sei die russiscke Flotte bei Ma dagaskar wie bei Dschibuti außerhalb der französischen Küsten- gcwäflcr geblieben, Paris. Wie dem „Matin" ans Tlchisu gemeldet wird, soll der Mikado den Wunsch geäußert haben, den General Siössc! zn sehen, der sich hierzu bereit erklärt habe. Fcrnei berichtet das Blatt über die Ereignisse unmittelbar vor der Kapitulation von Port Arthur: Stößel hatte Telegramme an den Zaren und Kuropatkin gerichtet, ob innerhalb eines Monats Port Arthur ans Hilfe rechnen könne. Infolge verneinender Antwort verfügte Stößel die Sprengung der Forts, Kriegs schiffe und Staotsgcbände und die Verbrennung der Tokunicnie. Paris. „Agence Havas" meldet: Die Vorstellungen, die Japan bei der französischen Regierung wegen der Fahrt der russischen Flotte erhoben hat, sind vor etwa zwei Mo naten ersolqt, als mehrere russische Torpcdojäger Cherbourg anliesen. Ter japanische Gesandte Mosono hatte damals eine Besprechung mit Minister Delcassö, und die von diesem gegebenen Aufklärungen befriedigten Japan vollkommen. Delcafls erklärte damals namentlich, daß den Behörden in den französischen Häfen und in den Kolonien Anweisungen gesandt worden seien, die di-" Wiederholung der zur Zeit des spanisch-amerikanischer! Krieges erlassenen waren. - ^ - - — -Ml,- -„/-ix aEsMX um» —
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