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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050106015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-06
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.01.1905
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Lemberg. sPriv.-Tei I Die von den polnischen Studen ten angeregte F>Ium i natlon als Ausdruck der Freude über r>-u Fall von P o > k A rihu r ist mißlungen: nur sechs Wohn häu'er waren llluiniuiert. Werharwei Die Japaner haben es adaelehnl. dem britischen Kreuzer ,,'A u b > o m e d a" zu gesialten, in Port Arthur oder in der Nabe der Stadt Aar rate zu landen, indem sie er klärten. die luistschen Minen seien noch nicht ansgesunde». Los Schiss is! daher hierher zunittgekebn. s!O ^ «> f- ^ s' i.l j. M Ls, I : i kr' 7 'l 1 k:«> - 5. ! r Berlin Der Bundes rat übertvies in seiner Heu tigeu Sitzung die 'Vorlgge wegen Vornahtne einer Volkszäh« l u n a am l. Dezember !9L> den zuständigen Ausschüssen. 'Berlin. tPriv.-Del.j Die H o n d e I s v e r l r a g s v e r- banSluliaen wurden gestern inil den österreichischen Unter bändletn li>. mehrtllinsigeii Sitzungen sortge'ept. Die Verhand« lnaen diirnen noch inehrere Wochen in Anivruch nehmen. Ucbei o:e Fra«w des Olersien und Malzzoiies ist eine 'Verständigung er mgu DesierreiM llngarn Hai den Zoü von z Mark aus Bran- ,-erue und von 0 Nlart aus 'Naiz akzeptiert mit dem Vorbehalt, sag die aus Rußland nach Deulichlaiid importierte Gerste als «urtergerne kenntlich genkacht werden müsse. Der „Deutschen agesttg." wird inugeteili. das, das Fiikrasttrelen der neuen ,.'audäenernage nicht, wie bisher allgemein angenommen und -a!b>iZloS zugegeben wurde, für den 1. Januar 1906 in Ans- «iä,l aenommeii und oeretiibarr worden sein soll, sondern sür in Jahr nach der endgültigen Ratifikation der betreffenden Beiträge. Berlin. fPrio.-Del.) Der Baiser genehmigte die Ein Zchrung der chm vom Baron Brairdenstein vorgesiihrten vom ilni' or m des freiwillige:i A „ t o m o b i l k o r'p s und .'Buhl. daß Re'erveoffizlere, tvenn sie die Wasfenndung inner- -alb dieieS Korps geleistet, die llntiorm zu tragen haben. Berlin sPrio.-ael.l Gegenüber anderweiten Mel dungen wird von unterrichteter Seile berichtigend imtgeteilt: ü s' e n e r ist gegenwärtig nach einem kurzen Urlaub wieder als Feiiungsgesangener a>n Oder-Ehrenbreitstei». Es ist rich tig. b,ts; der Fälmriä, /einen allionntäglicheii Kirchenurlaub benutzt bat. den ihm von der Festungshaft her bekannten Wirt deS .Koblenzer Parkhotels zu beiuchen. Es ist seitens der -Koblenzer Kommandantur eine strenge llnteriuchnng eiugeleitet ordeu. Fetzt haben die 'Nachrichten über den ehemaligen Fähnrich Hüi'ener dem .9riegsminister Veraniassuna gegeben, .'.'.alicken Bericht einzuiordern. Der Bericht geht in den nach- ,!i nagen an den Minister ab. B e r l i u. sPriv.-Tel.j ^ In deui R echtSstreit der D ! >, a 8 enba!, n gegen die Stahl Berlin beschloß das gammer- gerichr nach mehrstündiger Veriiandiung. den Urteiisverkündi- uilta-.'lerintn alls den 12. Januar, 9 Uhr vormittags, anzube- Et' i.i.unen. B erii n. iPrw.-Te kW i ch a i il ch e Geieils: Ftschaffc'i'euen veranstalte. « «in u.'iS nch an die 19. 2 , em 29. ^uni i « ) l. Filii MM ichlchß'-'ii. Ais Rei eaediek v,s Schwor «w. ridgebiel in aenoinn'.en. D ie pveue R - I pe:i gc.:en. Ais « Zeitpunkt i L ch'o oer 'Ncon.ii Anguii. in * B erlr ii. lPrio.. Del.! 8 M'. M» ! Seoidr. I9> >7 wabrende 2 rat s sind 40 Micgüeöer . ie eulsche Landwirt beschlossen, kein unbegründetes Entlassungsgesuch christlicher Gen» asnert. Aus der mit Beschlag belegten Korresvllirdenz scheint ervorzuaehe». daß das bulgarische Komitee die Wiederaufnahme des Ausstandes für den Frühling vorbereitet. strabenbabnverkehr völlig lahniaeleat. In der letzten hat der Schnee an einigen Stellen die Hobe von 6 Fuß ,t. Ganz Newyork ist ohne Milch, Biele Mensche» sind Neun,ork. lPrw.-Lel.j Der Schneesturm hat hier den Straßenbabnverkehr >-«.—^ Nacht s -' erreicht . . erfroren und verletzt. Die Bororte waren bis Mittag ganz ab geschlossen. Newüork. Die dem Kongressznaegaugeue Subven- tionsbill gibt amerikanischen «missen eine Prämie von 5 Dollars sür die Tonne, sowie Subventionen sür die Post- bampser: sie belegt sremde Schisse von Nord^ und Zentral- amerika mit einer Steuer von 8 Cents pro Tonne, alle an deren Schisse, also auch deutsche, mit 16 Cents bei jedem An laufen eines amerikanischen Hafens. Die Steuer soll jährlich den zettnsachen Betrag dieses Latzes nicht übersteigen. Peki n g. lPrio.-Tel.j Der hiesige amerikanische Gesandte Conger schreibt in einem Briese an seine Berwandten in Sionx- Eity, dieB a i s er i n - W i twe v on Ch i n a werde unter seinem und seiner Gemahlin Einsluh bald ihren U ebertritt zur christlichen Lehre verkünden lassen, womit eine Zeit großer Reformen sür das ganze Reich anbrechen würde. INachts einaehend« Devefck,«« dekittde» sich Weit« slt. Ar»«»f>ri ». «. tSchiu«., «red«, Li» 20. Lidkom, >i>«.«0. Dresdner «,nk —. Sniarsboh» —e'omdardeu >7 so. eauiadütl» —. Ungar. Sold —. porNinielcn —. Mrkenlai« —. Fest. PnrtlI. «2 »de na»m«»ag. Slenie Sl.SV glallen«, iüd üä erti. S»ant«r 9».g» erkt. «eue Portugtekn 81.l» ezkt. rüele.i «umlic. 7I»i«ld«) 88 «i. rurlenlot« l2S.L0, I7»om»ndanl iss.—. Diaalddad» 8SL —. eooidardan —. Seffer. Virl«. Produkte»«»»«!. Wetten per Januar 28 8a per MSrj.Zunt rs.so, ruhig Srirliu» per Januar «» d« per Piai-Äugust «8.—, »«Haupte», itiudot »er Januar »».du. per Mat-Slugufl to.'O. ruhig. Amsterdam. Produkte» Berich«. Wegen per Deiemder —, per Januar —. Stoggen per Dezember . per Januar —.— üiejchanalo». ie eine wird eine Fiilandsreiie 'sellickait, hie ! >si dcis gvnigreicti Württemberg iiiis i Grositierzoglum Baden in Au-Ssich .'i>e wird nach Dänemalk und Sci we Für die vom 1. -Dklober 1904 bis . Sitzungsperivde des Kolonial- nannt bezw. wicderernannt worden. d »runter Herzoe h . ' ^ ^rwensteiu-Weriheun-FreuSenberg. Staatssekretär Kraelke. Abg Ir. Dorsch. Bro:,:sor Dr. Schweiniurl. Adolf Wocrinann. Di^ rekior Slark-Ehemuitz i'/w. — Sdersr Lcutwein ist zur Bericht« er'tgltünq hier enigelrvnen. — '.Hach einer Meldung der „Lchlej. Zrg.' 'ind Ber andtlingen zwi'chrn der Koloniaicrbteilung und Firma Lenz u. Eo. m Stettin euigeielrer wegen llebernahnic des Ben' äs der i» der Berwaliung des Reiches bezw. der Schutzaeb.eie bc'uidltchen 9 o l o n l a I k o h n e n durch dies Firma. B- rliii. iBrlo.-Del.! >ttlr.lich ging die M,-Ip„ng durch vorai:snchi!:ch ichon am 1. Avril 1905 An die höhere Post laus bahn wieder an in Berliner Blatt vorhandenen de B.nt:er. de toarler tür ! genvn'.sicn, würden. Demgegenüber erfährt e aus zuverlä>'iaer S.t-elle, da>: die zjab! der reäü .ie.i 'stnirärier >nr die höheren Stellen gegenivärtig noch S groß >u. ein r.r dem Faire 1'A>7 ,'Ser >ogar 1908 nicht daran gedacht r-eree,, kann, die höhere Post!au>baim für neu eimrcrcnde Anwäner .nieder zu öl'nen. L ü v e ck. ^ iPrin. Del st Der regelmänige Fahrten zwischen «b, ' lt'd Schweden untern mmende 'eluvedi'che Dampser i . Simen ' !-, ank der letzten Reist' nach F'tad vcrich ollen s M'.: - tst i't. daß das Schi'i mit d^r aemmteii Mannschaft « «!.'! ' ' Hi.NII ist -IN ara. ^.ei ki a der an' ii'en war. ist und : r rei'S heute nachmittag nst'.irg t'.ir^aoeii va'neri. ilstc!:» s h aoe n. Plorgen i st e n a r l i' ' .n verleg!. st „ i ^ ' ->!, lamr-'er „Brisgavia" her Hamburg deni Großen Bogel'and bei Cuxha'.-en chädigi wieder tlott geworden !lhr 50 Min. aus der Fahrt Ivird die ^ n s p e k t i o n Serie und des Müienwestns von hier nach -1, aeistorben, 'S o i l m u » d -i HA « Be'meids d !-c!> ei: Silual urch ion «>cheu Elementen, i / Atz / i ' ,>rn2!iave gegeb ;n. iiioeichwöre». Tle . w Vermittlung i>> bereits eine Zui n Len bei dein Einstürze des E > s q r a d i e r- Bereinsbraiierei verletzten Perionen sind noch edaß die Zahl der Dolen 5 betragt. lPrio. Del.j Fn'olge des heutigen ablchnen- die Direktion der Zeche ..Bruchstraße" hat weiter verschärft/ namentlich ist den vol lste die Erregung stetig schüren, eine neue einen allgemeinen Streit herauf- B-.'lea'chait beabsichtigt zur Stunde, noch Sberbcrgamts anzuru'en. Für den Älbend ^ , sammenkttnsr der Berirauensleutc ungesagt, iiin übereilte^ Schritten vorzubeugcn, solange nicht die tür Scmn- aeend und Sonntag angekündigten Beriammlungen das letzte Work ge'vrochen haben. .stk u n ch e n. Geistern siarb hier der Hosrat Advokat Andrea?, Frenta g. Er war seinerzeit '.lllitglied des Zoll Parlaments, des L,irischen Landtages, sowie 1871—74 und 1878—84 des Reichs« igs, wo er deni Zentrum angehörre. Men. lPriv. Del.j Dber'stabsarzt Dr. Ludwig Mehltrcttcr > mu 8. Dapri'cheu Fnianterie-Regiment in Metz erschoß sich >..is iinbekanitten Gründen. Bndavcst. Der König ist heute nachmittag nach Wien rSg-'reist. R o in. Bei der Erkrankung des Ministers Ti 1 toni ban- ><-lt es NM um eine Gehirnkongestion, infolge deren er das Be- st! verloren lxitte. Sein Befinden scheint sich zu bessern. R o n'. „Eapitale" meldet, die Gräfin M o :i t i g n o s c> I>abe 'ich nnrer dem Ramen einer Prinzessin Bin rat vier Tage Ro.ic a>i'geoali.".i uns ix, aesrern abend nach Sarzana ab- nach :>i'on! gekommen, uni den Pacht um seine cg !nn, l'-« Hast- zu bitten. Dic'er babe ihr !lcids §v''6i.N. crocr !eme ^crrunl- W-cde: i'kming IN '1 dcm ttoina vc'n ^acivcn nicht ver ?7 l? oes 'l>« .iv ii cs ballen die Gränn >cbr cnt- 'clrr d.w'? s völlig eiitimitigt ins Hotel 'e ldung den "aiOrchen em'prickt, I*. Vt .2) «' ic!'l über' ''s cn. D. Red.« ! «ina i o r r-. .n -Städten Dauanehus und er chien n:ei ^.cnd .Zttr W a b l der Mitglieder des r u n q -- ko rn i! e e s I' i Kuovio wurden die Wahlen r 'Verb an."'. >iN6 4«!' ierdien'ttrcige im Parlament In a! "sch? bc «'chl o'icn r.e Gcmmrococrtretung r.rtoa'. ,on Paraas und der Magistrat von Wn-a. ^ on sta n r i n o v el. Fm Wilaie! Mouastir wurdc eine gebende bulgarische Bande vernichtet. »7 Kilometer nord-sstlich von Mouastir, kvur- Oandr angehör'ge Lenke oon Gendarmen ge- ,:us v Monn <'ru'ch"wiii cl. e e unter err 'aiiuna N'Ui o n o« i .etzter l Androhung nehw« 'ipl, t zwingt das bulga- des Todes chr.ii.npc 15 bnlgariichc >i)en- Ettt und vor das Krieas- >>w-.e General d> Gior^'s iKittweisiliigsre-e des Herr» Lberbürttenneisters Beutler. Bei der gestern erfolgten Eiuweisung der neuen Stadtverord neten hielt g)err Oberbürgermeister Beutler folgende Rede: „Meine hochgeehrten Herren! Es ist heute meine Ausgabe, die neuen und wieüergewählten Stadtverordneten in ihr Amt ein zuweilen und die Konstituierung des Kollegiums durch die Wahl des BorsteherS vorzudereitcn. Zuvor gestatten Sie mir, einen stehen. Wenn auch natnraemäß für das Etat S> a h r I9Ö4 noch keine abgeschlossene Rechnung voriiegen kann, jo ist doch schon so, viel zu erkennen, daß eS lvahrscheinÜch nicht iingünstigcr abjchtleßen wird, als das vorausgegangene Jahr. Die erheb lichen Mindererträgnisse der Grundwerlstcuer von rund 50 000 Bkark gegen den im Mangel jeder Erfahrung nur aus Schätzung beruhenden Voranschlag und das Zurückbleiben der Schulein. konimeittteuer und der Besitzveränderungsabgaben nm 10000 Mk. beziehentlich 50 000 Mk. wird, wenn man das ganze Budget als einheitliches Ganzes in betracht zieht, durch Mehrerträgnisse der Gciscinikalten und des elektrischen Lichtwerkes von zusammen rund 280 000 Mk. und durch Mehreingünge bei der Bürger- und Einwobnersteuer und der Verzehrungssteuer von je 50 000 Mk. mehr als ausgeglichen.. Läßt namentlich die letztere Ziffer daraus schließen, daß die Kaufkraft der Bevölkerung wieder im Steigen begriffen ist, so kann auch aus dem Minderbedarf bei dem Arincn- we'en von rund 80 000 Mk. gefolgert werden, daß der Arbcits- verdienst in unserer Stadt sich wieder gebessert hat. Der Vor anschlag für das neue Jahr, der nunmehr vollständig vorliegt, erreicht zwar im Gesamtbeträge der Einnahmen und Ausgaben, ohne das Bndqet des Wasserwerkes, der Sparkasse, des Leihanites und der Stiftungen, die ansehnliche .Höhe von 80 882 187 Mk., das sind rund 880 000 Mk. mehr als im Vor jahre, und doch dürften Sie bei Prüfung desselben die lieber« ^ e namentlich mit Rücklicht auf den Mehrbedarf dc.r Schulgemeinde, für welche anstatt 48 Prozent im Vorjahre nunmehr, und wob! tür längere Zeit, 50 Proz. der StacttS-Ein« kommensteuer erforderlich werden, aus eine Ermäßigung deS ge samten Sreuer-atzes von IM Proz. der Staats-Einkomlnenstenei noch nicht zngekomnlen werden, immerhin ist es doch erfreulich, daß namentlich die steigenden Ertragnisse der städtischen Betriebe cs ermöglichten, den Mehrbetrag der Schulantagen bei der Ge- meinde-Einkoiniiiensteuer nachzulassen, ohne daß die Erlüllung wichtiger Ausgaben vernachlässigt oder eingeschränkt zu werden brauchte. Insbesondere glaubte der Rat, nunmehr auch die an nähernde Gleichstellung der Lehrer an den höheren ll i! fe r r i ch k s a n st a lten der Stadl mit den Lehrern an den Staatsansiallen, die seil Beginn des Jahres 19E1 bekanntlich Wohnungsgeldznlagen beziehen, durch eine mäßige Erhöhung der Gehalte, durchnihren zu sollen, um zu vermeiden, daß tüchtige Lehrkräfte unseren Dienst verlassen oder minder gern auffuchen, als den Staatsdienst. Wir hoffen, datz auch das Stadtverord« ncten-Kollegium diesen aus das notwendigste beschränkten Er höhungen, die einen Gesanilmehrauswand von etwa 28 000 Mk. jährlich verursachen, zustimrnen und damit dazu beitragen werde, unsere städtischen höheren Nnterrichtsanstalten, aus die wir allezett stolz sein konnte», in alter Blüte zu erhallen. Daß die noch immer zu beobachtende unoerhältnismäßige Steigerung der Ausgaben für das V o l k s j ch u l w e s e n in der Haupt sache in der seit ungefähr 15 Jahren eingetretenen Veränderung in der Zusammensetzung unserer Bevölkerung ihren wesentlichsten Grund hat, ist von mir bereits im vorigen Jahre einmal in ailsffihrlicher Weite vor dem Stadtverordneten-Kollegium dar- gelegt worden. Wie ich damals in Aussicht gestellt hatte, sind wir in eine genaue Prüfung der Frage eingetrelen, ob und in welcher Weise sich m diesem großen Zweig« unserer Verwaltung ErsparniDe erzielen lassen. Dabei möchte ich ausdrücklich sest- sielleu, daß die auswärts verbreitete Behauptung, es sei eine Herabsetzung des Lehrzieles der Bezirksschüler be- ab'ichligt, in keiner Weise der Wahrheit entspricht. Viel mehr werden wir an der nahezu völligen Gleichstellung der Be zirks- und Bürgerschüler, wie sie in Dresden seit Jahrzehnten und gewiß zum Segen namentlich unserer minderbemittelten Einwohner besteht, sesthalten und die Ersparnisse auf anderen Wegen, insbesonsere durch eine bessere Ausnutzung der S ch u l r ä u rn e und damit eine 'Verminderung der Schulneubauten erstrebe». Eine cmssührliche, von dem Herrn Stadtschulrat in sachverständiger Weise bearbeitete Vor lage hierüber wird Ihnen in nächster Zeit zugehcn. In ähnlicher Weise werden auch andere Gebiete der slödtiichen Verwaltung gegenwärtig aus das genaueste mack der Richtung georüst. ob nicht Einrichtungen, die durch Gewohnheit nno Sitte ein gewisses 'Ansehen erlangt baden, noch die Probe aus die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit bestehen, oder ob sie mit modernen Einrichlungen, Sie namentlich einen geringere» Pcrionalauswand erfordern, vertauscht werden können, Abgeschlossen ist diele Prüfung für die Kanzleien und Registra turen und im wesentlichen bei dem Steueramle F, dessen Per- onal--Etat in den letzten Jahrzehnten eine ungewöhnliche Steige rung eriahren hatte. Die neuen Dienstvorschriften für die Kanzleien und die nengcschaffene Anwciiurz für das Steuer- amt .V, bei deren Durchführung mit der Zeit nicht »nwcscittliche Erivaruiffe erzielt werden dürften, werden Ihnen schon in den nächsten Tagen ;»r Kenntnisnahme vorgelegt werden. Haben wir bei Durchführung der Einverleibungen die gesamten Be amten der Vororte mit übernehmen müssen, so konnten wir doch die meisten Stellen der bald danach ans dem Dienste ausscheidenven Gemcindeoorsländc endgültig einzichen. Auch in der Verwaltung der indirekten Abgaben konnte eine Vermin derung der Beamten erfolgen, und tvenn die von mir ancieordncle genaue statistische Erhebung über den Personal- anfwond in unserer gesamten Verwaltung abgeschlossen lein wird, wird sich noch besser als jetzt übersehen lasse», ob bei 'Verteilung der Beamten an« die einzelnen Ressorts sachgemäß verfahren und ob an der einen oder anderen Stelle weiter« erzielt werden können. Ich möchte jedoch diesen «egenfl nicht verlassen, ohne den sämtlichen städtischen V«a«tev, insbesondere aber densentgen der Buchhalterei und de- Rech- nungsamles, vollste Anerkennung und besten Dank da für zu sage», daß ste bei Uebersührung der Verwaltung der Vororte, die ia natnraemäß in sehr vielen Beziehungen nicht Ke« von un- zu stellenden Anforderungen entsprachen, alle ihr« Kräfte eingesetzt haben, so daß nach Ablauf von ungefähr iH Jahren nicht nur die sämtlichen Rechnungen der am 1. Januar 1VM ei»> verleibten Vororte abgelegt und durchgrprüst waren, sondern auch die gesamten Voronsverwaltungen in die verschiedenen nun mehr zuständigen Aentter ordnungsmäßig übergefübrt und damit erst in Wahrheit mit dem Organismus unserer städtischen Ver waltung vereinigt worden sind. Aus dem Bermögensverzeichnisse der Stadtgemeinde möchte ich hervorhebeu, daß das städtische Gesamtvermöaen tm Jahre 1903 trotz der bedeutenden Entnahme au» dem Betriebs vermögen zur Deckung laufender Ausgaben eine nach Abzug der schulden sich berechnende Steigerung von rund zbOOVOO Mark erfahren hat, auch ist sicher erwäbnensfvert, daß im Jahre 1904 mit Ausgaben aus Mitteln der Anleihe ichr zur ückaehaltcn worden ist, sodaß von den im Budget per Anleihe für Auftvendungen in Aussicht genommenen 6 000000 nur rulid 21«. Millionen auSacgeben worden sind — ein Er folg, der wesentlich schon der Verschiebung von Schulneubauten zu danken ist —, und wenn ich weiter Mitteilen kann, daß nach dem in der Ausarbeitung begriffenen Ainanzplane für den NaIhausbau eö sehr wohl möglich sein wird, nachdem bereits die Kosten der Grundstücks-Erweroung von der jetzigen Anleche übernommen worden sind, also von der gegenwärtigen Genera tion verzinst und getilgt werden muß, jedeMehrbelastung des Budgets durch diele» Bau auszuschließen, indem Ver zinsung und Tilgung aus besondere Fonds überwiesen wird, und wenn ich endlich hinzufügen dcnff. daß gegen Ende des Jahres die 'Voraussetzungen sür den immer notivendiger welchenden Neubau der Au g u st u s br ü cke erfüllt sein werden, daß nämlich die Kostendeckung ohne Inanspruch nahme deS städtischen Budgets gesichert erscheint, so bald mir noch die Vertretung des Königlichen Staatssiskus ein billiges Entgegenkommen der Stadt gegenüber bezeigen wird, o kann ich das, was Ihr Herr Vorsteher am Schluffe des vorigen Jahres bezüglich einer bemerkbaren Besserung i« den tädlischen Budgets geäußert hat, nicht nur bestätigen, sondern ich kann auch noch binzufüge», daß die Finanzlage der sstadt trotz der Ungunst der letzten Jahre eine gesunde und gefestigte geblieben ist. Sie werden sich daher, meine hochgeehrten Herren, neben der 'Verabschiedung des Haushaltplanes m aller Ruhe auch noch aikderen großen Aiifgcibcn widmen können, die im neuen Jahre an Sie nerairtreten werden. Zunächst gilt es, zwei Fragen ihrer Lösung zuzusühren oder ihr näher zu bringen, die aus der Mitte Ihres Kollegiums selbst angeregt worden waren, das ist einmal die Aenderung der Vorschriften über die 'Vergebung von Arbeiten und Liefern »gen in dem «Sinne, daß die so vielfach angefochteiie Vergebung an den Mindestfordernden eingeschränkt werde, und sodann die Frage der Umsatz- und W a r e n h a u s st e u c r. In betreff der elfteren Angelegenihcit ist es dem vorberatendc» gemischten Ausschüsse gelungen, sich über alle Punkte, die den Gegenstand der Aiirmiuig der Stadtve.r- ordnelen gebildet hatten, zu einigen, und ich hoffe, daß bereits in einer der ersten Sitzungen des Rates die Angelegenheit ver abschiedet wird und Ihnen alsdann zur Mitentjchließung zu- gchen kann. Schwieriger liegt die Frage der Umsatz- und Waren- raussteuer. Hier kommt nicht zuletzt in betracht, daß nach den Beschlüssen der letzten Ständeversammlung und den Zusicherungen der Königlichen Staalsregieruna bereits im nächsten Landtage ein anderweiter Gesetzentwurf über eine umfassende 'Neuregelung des gesamten Gemeindeslenenvesens vorgelegt werden soll, und daß oer in nächster Zeit hier in Dresden zusommegtretende Sächsische Gememdelag diesen Gegenstand in zahlreichen Refe raten behandeln wird. Könnte man nun mit Sicherheit an nehmen, daß namentlich eine besondere Besteuerung der Waren häuser auch in Sachsen nach dem Beispiele fast aller größeren Bundesstaaten des Reiches, neuerdings sogar Baden, landesgesetz lich vorgechchrieben würde, so würde ich diesem Wege im Inter esse der iLtadtgemcinde an Stelle einer nur ortsgesetzlichen Re- oelung den Vorzug geben. Jedenfalls aber wollen wir dos Jahr 1905 nicht vorübergehen taffen, ohne daß etwas Positives ans diesem wichtigen Gebiete geschieht. Eine andere wichtige 'Vorlage wird Ihnen in dem Entwürfe, einer alle Zweige des Bauwesens und das gesamte Stadtgebiet umfassenden neuen Bauordnung zugehen. Die Tkerabscbieduiig dieses Orts- gesetz-Enttvurfes ist eine besonders schwierige und verantwort liche. wenn w.an erwägt, daß das gegenwärtige, ans über 100 verschiedenen Banrcgulativen beruhende Baurechl unserer Stadt, das aus den verschiedensten Zeiten herrührt, in ein Ortsgesetz verschmolzen, also gewissermaßen als ein gänzlich neues ge schaffen werven soll. Inzwischen dürfte es angczcigt sein, daß das Kollegium die schon in den letzten Monate» des Vorjahres wieder ausgetretene Frage der Aenderung des Wahlrechts zur Stadt- v e r o r dn c t e n - B c r j a in m > u n g in ernste Ernwaung zieht Ein Wahlrecht, das für« eine Bürgerschaft oon 14- bis 15 000 Bürgern sich recht wohl eignete, paßt nicht mehr, wenn diese Bürgerschaft in wenigen Jahren auf weit über das 'Doppelte gewachsen ist. Es ist ausgeschlossen, sie als einen einzigen Wahlkörver sortbestehcn zu laffen. wenn man nicht die Herrschaft der Massen etablieren will. Das Kollegium wird sich zu ent scheiden haben, ob es der Ansicht des Rotes bestritt, der nach wie vor eine Gliederung, des Wahlkörpers nach Berussständen und die Zuteilung der Sitze im Kollegium nach Maßgabe der ZaA und oer Steuerleistung sür das Naturgemäße und Richtige hält. Meine hochgeehrten Herren! Das vergangene Jahr ist für Handel und Gewerbe, insonderheit in unserer Stadt, noch em recht ungünstiges gewesen. Allgemeine wirtschaftliche Bewegun gen, wie besondere in den Verhältnissen unserer Stadt liegende Umstände haben dazu beigetragcn, daß die Ärisis in unserer Stadt besonders hervorgetreten und im letzten Jahre sich zeit weilig noch verschärft hat. Namentlich die u n g e su n d en Ver hältnisse, die durch übermäßiges Bauen von Wohnhäusern sür den bebauten Grundbesitz unserer Stadt eingetrelen sind, werden sich nur allmählich durch tunlichste Ein schränkung von Neubauten mildern und heben laffen. Wenn in den Jahren 1903 und 1904 je über 400 Wohnhäuser, davon 190 nick» beziehentlich 140 in geschlossener Bauweise errichtet worden siich, so müßte, selbst wenn die erst neuerdings wieder gestiegen« Zuwanderung nach Dresden nicht zcitwellia erheblich -urück- gegangen wäre, iiatiirgemciß ein gewaltiger Ueberfluß an Woh- nungen und damit eine Krisis für den bebauten Grundbesitz em- trelen. Ich kann daher nur dringend davor warnen, daß ia dieser Weise fortgebaut wird und selbst das volle J»> krastlreten der Aohnunasordnung, deren baldige Verabschiedung von Ihne» erbeten wird, well sie zweifellos niemals zu eine» günstigeren Zeitpunkte evolgen könnte, als eben jetzt, «würde jede»- salls noch lange keinen Mangel an Wohnungen zeitigen, zumal auch kleine Wohnungen, d. h. bis zu 250 Mk., nach dem Ergebnisse der letzten Wohnungszählung in sehr reichlicher Menge leer stechen. Es wurden am 15. Oktober 1903 deren nickt weniger ol- ISA, und wenn man noch Wohnungen bis zu 300 Mk. JahreSmiete dazu rechnet, iin ganzen 3306 leerstehende Wohnungen gezählt. — Ein weiterer, speziell den Dresdner Handel und daS Dresdner Gewerbe mit treffender llebclstand war das wohl in diesem Maß« iioäi niemals dagewesene Versagen des ElbstromeSaw schiffbarer Fluß. Die «Schaden, die einzelne dadurch erlitten l-abe», 'ind jedenfalls sebr erhebliche. Sie treten aber weit zurück gegen diejenigen Schädigungen, die für .Handel und Industrie nniercr Stadt und damit für diese selbst zu fürchten wären, wen» es den Vertretern einer Jntercsscntcngruppe in unserem großen Nackt arstacite gelingt, den Bundesrat und Reichstag für die Beseitigung der Freiheit der FI n ß s ch i f s a h r t von Ad- gaben zu gewinnen. Dürfe» wir auch hassen, daß die sächsische Staatsregierung berücksichtige» wird, wie die Laae unseres Lan- des mit seiner geringen Stromstrecke am Ende deS Oberlaufes und die 'Notwendigkeit für die weitaus meisten für Sachsen m betracht kommenden Frachten entweder di« österreichische ober halb liegende Strecke oder die langansgedchnte preuißlsche Unter, clbe zu benutzen, gebieterisch darauf hi,noeist, die vertrags mäßigen Neckte ans Nicbterhebiing von Schisfahrtsabanben unter allen Umständen ffir »nler Land zu erhallen, jo wollen wir uns doch nrchl »n eine gefälstliche Sicherheit «mwiegeit, sondern
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