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- 776 - Allerlei für dl« Frauenwelt. >t«g «uf Bll«. - I noch im Herbst in Augenschein nehmen: er l«Hütt«l. ^ ^ — I mutzte dock einmal Zeuge ihres Eheglücks : »et« «obold spinnt sein und besonders ihren Buben. ..ihr her^i- müssen n Wilke: „i Sin «uf Bilnu von «» Mottos .. betmnitvolic gadchen, I« Blumenherzen lieg, sein Schelmenretch; '«ist Roitniei», leid aus der Hut. Ihr Mädchen! Der Rosenkodold macht, drum hütet Euch!- tzetzte» Sonntag, meine Damen, den wir zusammen verleben," bat Dr. . ..ich schlage vor. wir nehmen Pulbus in Augenschein, gehen von da auS nach Lau- terbach und fahren per Motorboot hinüber nach der Insel Vilm!" Die umertrciinlichen Freundinnen, an die er diese Worte richtete, hatte er gar so lieb aetvonnen während sei ne» Aufenthaltes im Seebade. Drei Wochen lang hatte «r stündlich die Gelegenheit her- beigesrhnt, sich den ihm gegenüber wohnenden Damen vorstellen zu dürfen, die so lusltg in den blauenden Morgen hineinlachlen, drüben auf der weinumsponnenen Veranda der Billa M. Endlich hatte er einen ihm günstig erscheinenden Augenblick benutzt und sich bekannt gemacht: mit jedem Tage wurde dos freundschaftliche Verhältnis inniger und mit der Zeit waren sich die drei unenibehr- sich geworben. Mit welch pessimistischen Vorsätzen war er zur Erholung nach dem einsamen Seebade gereist! Rienumdes Be- kanntschast wollte er suchen, allein sein »nt der Erinnerung an die stillstehende Ver- gangenheit. Und setzt konnte er sich kaum mehr auf seine Grundsätze besinnen! — Shakespeare hatte recht: „Verwandte Seelen knüpft der Augenblick des ersten Seh'ns mit diamant'nen Banden!" Als Fräulein Well- mann war sie ihm vorgestellt worden, die Mondine mit den großen, sprechenden Wun- deraugen, die stets einen so aufrichtigen, gütigen Ausdruck hatten. Und wie vergnügt und fröhlich sie sein konnte! Tara» war wohl viel der Humor ihrer Freundin schuld. Die junge schlanke Frau, deren rätselhafte braune Augen sbsrsl-o^os nennt man Augen von dieser Farbe in Englands bald schwärme risch, bald übermütig lachend blickten, war stets voller Humor. „Mit einem tolkrankcn Herzen kann ich es fertig bringen, zu lachen!" bemerkte sie einmal, als Dr. Wilke sie ob ihres immer sonnigen Gemütes beneidete. Das hatte ihm zu denken gegeben, aber wo zu sich in eines Menschen Vertrauen schleichen? Sie gesiel ihm auch zu gut mit ihrem kindlichen Lachen und Plaudern, so- daß er ängstlich vermied, durch eindringliches Fragen ihre Melancholie herauszubcschwvren. Und heute wollten sie alle zusammen ge nossenen Freuden wohltuender Sowmcr- serien noch einmal durchleben und die letzten Stunden in recht vergnügter Stimmung ver bringen. Die letzten Stunde», — — eine Trennung in des Wortes ernster Bedeutung sollte es ja überhaupt nicht werden! „Fräu lein Gretchen", wie Dr. Wilke sie mit Vor liebe nannte, würde er sehr bald in ihrem Elternhaus« aufsuchen und Frau Roses Heim oft —, „eine Freundschaft fürs Leben!" — Heiter wie der Sonntagsmorgen saßen die drei Glücklichen in einem Wagenabteil der Sekundärbahn, die Rügens liebliche Wälder und Dörfer durchschneioet. Vorüber ging es an malerisch liegenden Villen, kleinen, freundlich ousjehenden Fijcherhiitten, weiden de» Rinderherden, bis das erste Ziel er reicht war, die kleine Residenz Putbus. Wie schmuck scheu sie aus, die weißgetünchten Häuser, die gleichmäßig den großen, mit Anlagen und einem Denkmal gezierten Platz; Zirkus genannt, umstehen! Feierlich still umgibt der wohlaepsleate Bark das stolz« Fürsienschloß. dessen bewohnter Teil wie ein Heiligtum von der Außenwelt abge- grenzt liegt. Duftende bliihende Rosen, von hohen Steinsäulen umstanden, an denen sich wilder, schon rötlicher Wein fortrankl, gestatten Neuaierigen nur hier und da einen Blick in oaS kleine Eden. Unten am Fuße der Terrasse schaukelt ein Nachen auf dem See, dessen dunklen Wasser spiegel träumerisch schwimmende Teichrosen bedecken. O, wie sehnsüchtig schaut man dahinein, wie in eines der holden Mär chenländer, von denen inan sich als Kind solch selige Vorstellungen machte! Wie im Traum durchschritten die Freundinnen an der Seite des Doktors die breiten Parkwege, die längs des Wildgartens führten, aus dem schlankfühige Rehe mit ihren herrlichen sanften Augen herausschauten. Im Fürst lichen Gasthose hielten die Ausflügler kurze Mittagsrast und wanderlen dann die lange, schattige Chaussee hinunter nach Lauterbach, an üppigen Rosengärten und goldig schim mernden Lupinenseldcrn vorüber. Uebcrall berauschender Blütenduft, heiliges Emp finden! Ob es doch leise Wehmut war. die sich in die Herzen des Dreibundes geschlichen hatte? (Schluß folgt.) Kein Erinnern! Sei willkommen, harte Pflicht, Frohndienst, der die Seele kettet! AuS des Hassens Paradies, Aus des Wahnes Prachtverlies Hab' ich endlich mich gerettet! — Feuersarbe», düfteschwer. Leuchtet mir des Mohnes Blüte, Daß vor der Vergangenheit Hohem Glücke, tiefem Leid, Meine Seele sic beyiitc! Daß, durch ihre Macht gefeit, Die Erinnerung nicht steige Heimlich aus der ofmen Gruft, Und, umweht von Moderdust, Mir geliebte Bilder zeige! Theodora Hering. tzeltlnWt btilisi Mo. LV4 Dienstag, den 22. August. täglich Die Thalmanns. / Roman aus einer kleinen Stadt. Von Willy Schar lau. (8. Foryetzung.» (Nachdruck verbot«».) 8 Kapitel. An einem Montag früh nach dem Morgenkaffee sagte Emma Thalmann zu ihrer Richte: „Heute nachmittag werden wir ansangen, unsere Visiten zu machen. Es isi wirklich die höchste Zeit, wollen wir nicht unhöflich sein." Marie erschrak. Tara» dachte sic bis jetzt noch nicht. „Aber Tante," erwiderte sie rasch. „Sieh einmal, ich in tieter Trauer kann doch noch nicht Besuche machen. Tie Menschen müssen mich ja jür herzlos nnd vergnügungssüchtig halten." „Erlaube gütigst, mein Kind," versetzte aber Tante Emma in spitzigM Tone und sah die Richte von oben bis unten an. „Das zu beurteilen magst Du ruhig mir überlassen Richte Dich nach mir und nach den Sitten, die hier üblich sind. Ein noch längeres Hinausschieben unserer Visiten hält man sicher sür einen Mangel an Lebensart, und das durchaus uut Recht. Ich habe aber keine Lust, mir der artiges nachsageu lassen." Marie verjuchle noch einmal, Tante Emma umzuslimmeu. Daun gab sie das völlig vergebliche Bemüheu aus. Hier im Haus Thalman» gab cs nur eine» Willen, den der allen Dame. Und diese regierte als unumschränkte Dejpotin Während der Vormittag langsam dahinschtich, hatte Marie Zeit, über das Für nnd Wider nachzudenken. Sie dachte an die Worte ihres alten Lehrers, man müsse das Gute uur juchen wollen, dann würde man es auch finden. Ein Gutes mußten diese Besuche ja haben. Sie würden Abwechslung für einige Nachmittage bringen, und — vielleicht gab cS in Amsee doch noch einen Menschesi, der anders dachte, als Thalmanns und Kon rektor Balke. Und wenn es wirklich nur ein einziger war, wie dankbar würde sie ihn begrüßen. Marie hasste bis zuletzt. An demselben Montag nachmittag nahm die Reihe der Besuche, die man übrigens in Amsee grundsätzlich Visiten nannte, ihren Anfang. Sie glichen sich wie Brüder, und es war stets dasselbe. Ob nun Tante Emma mit der Nichte zum Ratsherrn oder viel mehr der Ratssrau Klagemaiin ging oder zu der Frau Stadtsekretär Fitzau, ob der Besuch Frau Rektor Groterjah» galt oder Frau Metzenthicn, es waren Amseer Visiten und jede von ihnen nahm einen Nachmittag in Anspruch. Weniger Zeit durste man un- möglich für die lieben Freunde übrig haben, mehr Visiten an einem Nachmittage zu machen, war" ein Verstoß gegen die guten Amseer Sitten gewesen. Zeit war in Amscc noch nicht Geld. Nicht ohne Absicht war Toris in den Visitenplan eingeweiht worden Von ihr ausgehend, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Alle in Frage kommenden Damen waren vorbereitet, alle in der Lage, die Visite annehmen zu können. Welch: Amseerin hätte es auch über das Herz gebracht, die Neue nicht sehen zu wollen Gleich nach dem Kaffee setzte sich am Nachmittage Tante Emma den guten Hur aus und nahm dos Spitzenmäntelchen um. Dann betrat sie mit der Nichte den Besuchs- psad. Sie wurden von der rotarmigen Magd in die gute Stube genötigt. Von Sosa und Sesseln waren die grauen Staubbezüge verschwunden, Kronleuchter oder Hänge lampe aber fest in Gaze eingewickell, und fristeten unter diesen ein geheimnisvolles Dasein. Die beiden batten Zeit, sich »mzusehen, denn es war unfein von der Hausfrau, sofort zu erscheinen. Aber alles Warten hat sein Ende. Die Dame des Hauses erschien strahlend von Glückseligkeit über die Freude, welche ihr zuteil wurde, angetan mit einer schwarzen Tastschürze über der Vorderseite. Ein schnelles Hin und Wider von höflichen Redensarten, schmerzliches Bedauern des schweren Verlustes, den Marie erlitten, Aus drücke der Freude, sie nun zu den Amseern zählen zu dürfen. Dann nahmen Tante Emma und die Hausfrau aus dem Sofa Platz, Marie auf einem Sessel. Das Gespräch begann. Kuidererzie'hung, Dienstboten. Kochrezepte und neuester Stadtklatsch. Es war immer dasselbe. Und ausgiebig wurde jedes Thema erschöpft. Unter einer guten Stund: einen Besuch zu erledigen, war ausgeschlossen. Für Marie gab es uur dort eine Abwechslung, wo außer der Hausfrau noch eine mehr ober minder erwachsene Tochter vorhanden war. So war der Stadtsekretär Fitzau der glückliche Besitzer einer Tochter Ida. eines fröhlichen, neckischen Backfischs gänzlich unbekannten Alters. Metzenthien war oirklich ein grober Mensch, wenn er behauptete, Ldcheu sei längst aus dem Schneider. Aber er tagte, er wisse das ganz genau, denn in Ais Llitsmarks äsutsolisr Lsotinäustris. Vierzig dabrs ihrer Qeschieble. (^us: Liv Osäsukblatll 40Mkii§6v Lostsksn äsr Lsotmai-Ks „kkeivZolä" äss Hauses Lotmlsiu L 6o., Loläorsteir», Rksiuxau.) 1673. Prämiierung 6er IVlarke „Rheingold" auf 6er Weltau88te11ung in Wien. Der Drlolg der I^arke „Rheingold" fand im ^lalire 1875 namentlich dadurch glänzenden ^.U8druck, da88 auf Retehl Weiland 8r. lVla^e8tät Xai8er Wilhelm I. 6ie Rai8erliche Admiralität, unter 8r. Rxcellenz 6em Herrn Admiral von 8to8ch, die Vollziehung de8 1faulacte8 der von bäuerlichen Wertteil ablautenden Rrie§88chi6e mit dem deuUchen Lchaumwein „Rhein^old" vertilgte, an Ltelle de8 bUtier gebräuchlich gewe8enen fran2Ö8i8chen Ohampagner8. „„Die lVlarke „Rheingold" vereinigt mit den Ri§en8chaften der Champagnerweine Rrankreicli8 die . undeünierbare Würze der rtieinUctien Rie8lingtrauben im vollendetsten Rinklange!"" IVlit die8em Urteil er8ter Lectkenner damaliger 2eit machte die IVlarke ihren weiteren Liege8lauf. ll «»tsvtLuiift kolst.) ZMekrirtoDIn, zu Verl. v. 6M. an, zu verkaufe» m. 5 Jahren Gar. Struvcstr. 4. 3. D«telvi»gv«, fast »eu, mit Kasten, SOZtr.Trgkr, spotlb.z.vk. Kötzschenbroda, Haupt straße 46. UotorrräM Beschreib, »nt. 14. mit Preis ». I7Postamtlsi. (Hstttomvbil, gebe , nicht »Ille, 12 lcksi.. billigst zu kaufen gesucht. Aiiss. 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