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Dresdner Nachrichten : 22.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050822
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-22
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.08.1905
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klilWvbll-älirüge«. -Miilel io» d«t«» 8toüei, VWNÄcdt iwxrrxiiert. 8Ii»amrum Herwrum kr»ser 8tr«s»v t, I. ^part« ^,i«kül»rui»ßrvi». kegeWänIel. iiiii'!' fsbi'ilcsle GM' Lür llerren. edaiikkeurs uiu! Xlll8cder. vertliches und Sächsisches. — Der Nationalliberal« Verein im 10. ReichStagSioahlkreise hielt am Sonntag abend in Döbeln eine Versammlung ab und beschloß, an Stelle de» aus dem politischen Leben zurück getretenen Geh. Kommerzienrats Niethammer den Rektor des Kgl. Realgymnasiums zu Döbeln, Prof. Dr. Rühmann . als Kandidaten für den 9. städtischen Landtags Wahl kreis (Döbeln, Waldheim, LeiSnion Mügelns aufzustellen. — Wie Herr Zuchtinspektor Dr. Kleyl-Auervach in dem Amtsblatt« des Landwirtschaftlichen Äreisvereins im Vogt- lande mittetlt, hat eine Zurückhaltung von Vieh zur Erhöhung der Fleischnot aus Wochen hinaus durch Großhändler auch im Vogtlande stattgesunde». Er (ordert auf, daß alle solche Aalte, in denen Schlachtvieh aus Wochen hinaus durch Aufkäufer sestgelegt worden ist, von den Viehbesitzern der Geschäftsstelle beS Landwirtschaftlichen KreisvereinS zu Auerbach umgehend angezeigt werden. — Das Verzeichnis der Vorlesungen unb Hebungen samt den Stunden- und S t » d i e n p l ä n e n der Königl. Technischen Hochschule für das Winter semester 1905/06 ist erschienen. Das Wintersemester beginnt am 17. Oktober und endet am 13. März 1906. Die Diplvm- Borprüfnnaen beginnen am 9. Oktober. Immatrikulationen finden statt am 16., 19. und 23. Oktober. Die Anmeldungen hierzu haben unter Einreichung der vorgeschriebenen Zeugnisse vom 10. Oktober ab im Rektorat zu erfolgen. Die Annahme der Vorlesungen oder Hebungen für das Wintersemester und die Bezahlung des Kollegienhonorars hat bis zum 6. November 1905 zu geschehen. — Se. Majestät der König hat folgende Verände rungen in der Armee genehmigt: Im Beurlaubten stan de. ->1- Martienssen des 18. Ukan - Reg-, -U- Endermann der 2. Säcbs. Komp, des 1. Telear„-Bat., — «u Oberltnts befördert. Die Ltnt». der Landw. Ins. l tlnßzeb. : -W S«böser des Landw.-Bez. Plauen, »um Oberltnt. befördert, 4t Schimbach des Landiv.. Be». Leipzig, zu den Otsiz der Res. des 106. Ins.-Reg. verseht. Die Btze- feldwrbel bezw. Pizewachtmeister: -ZS Lang des La»dw.-Bez. Leipzig, -U- Laudert de« Landw.-Bez. Döbel». — zu Ltnls. der Res. des 107. Inf.- Reg., 4t Edler v. Littrnw des Landw.-Be». Leipzig, »um Ltnt. der Res. des Vchühen-Reg, 4t Fröhlich deS Landw -Bez. Leipzig, zum Ltnt. der Res. de« IS«. Ins.-Neg., 4t Nosentkal des Landw.-Be,. Leipzig, »um Ltnt. der Res. des «8. Feldart.-Reg., 4t Lehman» de« Landw.-Be,. Leipzig, zum Ltnt. der Res. des N«. Aeldart.-Reg., — befördert. -Hs- Wimmer, Hauptm. der Res. des Leib Gren.-Reg., mit der Erlaubnis zum Tragen der biSH. Uniform, U- Reinette, Oberltnt. der Res. de« 106. Ins.-Reg.. bebuss Ueber- sührung zum Landst. 2. Ausgeb., 4t Peleriuann, Hauptm. der Landw.-Ins. 1. Ausgeb. de« Landw.-Bez. Schneeberg, bebuss Uebersührung zum Landst. 2. Ausgeb. mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw.-Armec-Unisorm, den Hauptleuten der Landw.-Jns. 2. Ausgeb. : 4t Ruhl de« Landw.-Bez. Plauen, 4t Sliseola des Landw. Bcz. Leipzig, — diesen beiden mit der Erlaubnis zum Tragen der Landw.-Arinec-Umsorn,. 4t Meister de« Landw.-Bez. Cbcmnth, bebuss Ucbersltbrung zum Landst. 2. Ausgeb. mit der Erlaubnis zum Tragen der La»dw.-Armec-Unisorm, 4t Läutzler, Ober ltnt. der Landw.-Jns. 2. Ausgeb. des Landw.-Be, Glauchau, bebuss Ueber- sübr. zum Landst. 2. Ausgeb., 4t Zechet, Hauptm. der Landw.-Jäg. 2. Ausgeb. des Landw.-Bez. Leipzig, mit der Erlaubnis zum Tragen der bisk. Untsorm, 4t Fischer, Oberltnt. der Landw.-Kav. 2. Aufgeb. des Landw.-Be». Leipzig, 4t RSHrS, Ltnt. der Landw.-Kav. 2. Ausgeb. deS Landw.-Bez. Leipzig, — lehleren beiden behufs Uebersührung zum Landlt. 2. Ausgeb., — der Ab- schied bewilligt. — JmSanitütskorps. 4t Hövner, Oberarzt beim S2. Feldart.-Neg.. zum >06. Ins.-Neg. verseht, 4t Dr. Wagner, Stabsarzt der Res. im Landw.-Be,. Ebcmmh, bebuss Uebersührung zum Landst. 2. Ausgeb, 4t Dr. Walther, Oberarzt der Res. im Landw.-Bez. Cbemnih. wegen überkommener Feld- und Garnisondienst»,Fähigkeit, — der Abschied bewilligt. 4t Dr. Schlobach. Stabsarzt der Landw. 1. Ausgeb. im Landw.-Bez. H Dresden, 4t Dr. Kürzel. Oberarzt der Landw. 1. Aufgeb. im Landw.-Bez. Zwickau, diesem mit der Erlaubnis zum Tragen der bish. Uniform, 4t Dr. Werner, Oberarzt der Landw. 2. Ausgeb. im Landw.-Bez. Leipzig, — behufs Uebersührung zuin Landst. 2. Auf». der Abschied be willigt. — Bei der Militärverwaltung. 4t Seum«. Oberapo- theker der Landw. 1. Ausgeb. im Landw.-Be». Schneebcrg, behuss Ueber. sührung zum Landst. 2. Ausgeb. der Abschied bewilligt. 4t Dr. Hollmann. Unterapotheker der Res. im Landw.-Bez. Zwickau, zum Obcrapotheker des Beurlaubtenstaudes besördert. — Ter 5. Verbandstag der Freiwilligen Sanitäts- Kolonne» vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen wurde vom 19. bis 2l. August unter zahlreicher Beteiligung der Kameraden vom Noten Kreuz in Bautzen abgehaltcn. Bereits am Sonn abend trafen viele Abordnungen von Verbänden in der mit Fahnen geschmückten Stadt ein. Mittags fand im „Schützen- kostet, Hause" in Anwesenheit des Herrn Kreishauptmanns v. Schlicken I besucher, selbst "wenn er zu den auserlesenen die Eröffnung der Ausstellung von allerlei Gegenständen >sollte, nur empfohlen werden, sein Glück tn Seite statt, die zur Tätigkeit der „Roten Kreuzer" gehören. Rach mittags wurde unter Leitung des 1. Vorsitzenden, Kolonnen führer O. Trodler-Leipzig, im Saale des „Schützenhauses" eine Ausschußsitzung abgehaltcn zur Vorberatung für die Delegierten sitzung. Abends 6 Uhr schloß sich in demselben Saale dann eine Besprechung an, die Herr Landesdclegierter General major z. D. Freiherr v. Friescn-Miltitz mit den Aerztc» und Kolonnensührern über dienstliche Angelegenheiten abhiell. Abends von 9 Uhr an fand in den festlich geschmückten Sälen des Hotels „Zur Krone" ein vom Zweigvercin Banken ver anstalteter B c g r ü ß u n g s a b e n d statl, der stark besucht war. Die Kapelle des 103. Regiments spielte ein vorzügliches Jnstrumentaltoiizcrt, außerdem bot der Sängerchor des Königlich Sächsischen Vereins ehrenvoll verabschiedeter Militärs zu Bautzen eine Reihe von Männcrchören: der Vorsitzende des Zwcigvereuis Bautzen, .Herr Justizrat Scyfert, hielt eine Begrüßungs ansprache: im Namen der Stadt Bautzen sprach Herr Bürger meister D r. Z a h n, und Herr Kreishauptmann v. Schlicken mann Trodler-Leipzig, brachte den Vertretern der Behörden «in dreifaches kräftiges Hoch. — Am Sonntag s20.> früh von 8 Uhr an wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt: hiernach sammelten sich die Kolonne» und die Delegierten, sowie ein zahlreiches Publikum vormittags gegen 11 Uhr aus dem I a r a d c- ,1nsc»iteric . Kaiserlichen kommissars, abnahm: es folgte dann ein Paradevorbeimarsch. Diesem schloß sich die Sanitätsübung der Kolonnen von Bautzen, Bischofswerda, Großrökrsdorf, Kamen», Königsbrück, Pulsnitz und Schirgiswalde szusammen 190 Monn) an, unter Oberleitung und Kommando der Herren Kolonnenarzt Dr. Kräht- und Kolonneiiführcr Beulner-Bautzen. Die Kritik nach Schluß dieser fast drei Stunden währenden Vorführung siel sehr günstig aus. Gemeinsame Mittagstafel im Schützenbciussaalc schloß sich der Hebung an. Von nachmittags halb 4 bis halb 7 Uhr fand die Hauptsitzung des Verbandes statt, in der eine umfangreiche Tagesordnung zur Erledigung kam. Zwei Vorträge: 1. „Wie verschaffen sich Freiwillige Sanitätskoloiincn, namentlich in kleineren Orten, die ihnen nötigen Geldmittel?" (Referent: Kolonnenführer H o f m a n n - Lommatzsch), und 2. „Welche Fricdenstätjgkeit ist für die Sanitäts-Kolonnen am zweckmäßigsten?" lReferent: Kolonncnarzt Stabsarzt d. Res. Dr. G re i f-Serkowitzs, fanden reichen Beifall. Die aus- scheidenden Vorstandsmitglieder wurden wiedergcwählt. Den Kassenbericht erstattete der 1. Kassierer, Herr Zugsührer Re u h i n g - Oetzsch. Im Jahre 1906 wird die Delcgicrtcn- Äersammlung in .Hainichen stattfinden: als Ort für ocn im Jahre 1907 abznhaltenden 6. Verbandstag wurde Döbeln gewählt. Hiildignngstelegramme sandte die Versammlung an König Friedrich August, die Königin-Witwe, den Kaiser und die Kaiserin. — Nach Schluß der Versammlung marschierten die Teilnebmer nach dem „Bürgergarten", wo die Sanitätskolonne Bautzen den Kameraden und ihren Angehörigen ein Vokal- und Jnstrumental-Konzert darbol: ein Ball beschloß den Abend. — Gestern vormittag wurde, zum Schluß des Verbandstages, ein Ausflug nach dem Mönchswaldcr Berge unternommen, von dem Man nachmittags Kalb 4 Uhr zurückkehrte. — Sächsische Volkswörter. Unter den ^Wilden" Tieren ist, abgesehen vom Hasen, der um Pegau Krummer genannt wird. daS Aegerle oder Echerle zu erwähnen, dos nicht eine Zusammenziehung von Eichhörnlein darstellt (neben Echhernchen kommt nur Echhörnel vors, sondern die Verkleinerung von Echer ---- Eicher, wie Lehmann das „Eichhörnichen" nennt. Der dem Geflügel Marder ist im Sächsischen einsilbig und sächlichen 's Mord hat die Daum gefressen. Auch der Iltis heißt im Erzgebirge das Elbdns (bei Lehmann Seite 604 die Jltiß. Sette 16 Eltißs, in Wachau wird er umschreibend als Stenker bezeichnet. Der Hamster ist in der Lommatzscher Pflege zu Hrmschpricht entstellt, wÄrend das früher gebräuchliche Wort Grutschel oder Ärontschel, ebenso wie bas nordböhmische Trit- schele abhanden gekommen zu sein scheint: bei Lehmann, Seite 611, lesen wir: „In Böhmen ist eine Hamsterart, die sie Zeisele oder Tritschele nennen." Eine Verkleinerungsform ist auch das Kornserle, d. i. das Getreideserkelchen: die Aehnlichkeit mit dem Schwein ist durch das Wühlen des Hamsters gegeben. Der Name des anderen Erdwühlers zeigt in Sachsen eine Reihe von ' " "" " ^ rs, die aber umdeutende ... . t>. das Erde auswersende Tier. Wie sich das mittelhochdeutsche Wort molto Staub, Erde, Erdboden, gotisch inultta, eigentlich das Gemahlene, Zerriebene, noch im heutigen Sächsischen findet in den Wörtern moldern, niulder locker, mürbe, krümlich (vom Ackerland: Meißen — Döbeln, vom Brote: Oschatz — Döbelnd dazu müle, mülig (auch noch »widrig?), ferner Mölfer, Malfer — aus wirbelnder Staub lWaldheim), Mulm --- ferner, durch Zersetzung entstandener Staub in alten Bäumen, der von Feinschmeckern in der Pfeife geraucht wird (davon mulmig --- qualmig, ver gleiche auch niederdeutsch Müll), so ist auch"der Moltwers bei uns erhalten als Moltwurf (bei Königstein), Moltwors tbei Glas hütte) und Multwerf und Mulwrich (Erzgebirge): letztere Form ergab wieder Mullperch lWaldheim — Leisnig. Wenn daneben auch Mutworf, Motwurf im Gebrauche sind, o findet sich auch die Form Mut für molt im erzgebirgfichen Mutstich, d. i. Torf stich, Torf: das roch wie halber Mutstich (dafür sagt noch Leh mann, Seite 200, mit einem Worte motigt). Aus dem Mot der Motwiesen wurden schon in älterer Zeit Motziegel gemacht und diese in Motschuppen ausbewahrt (Lehmann, Sette 87 und 432). Beide Bestandteile des Moltwers wurden aber mißverstanden, aus Wurf wurde Wulf (vergleiche Barbier und Balbier), so Möd- wulf, Mehrzahl Mödwelfc um Lommatzsch und Nocblitz, Müd- wulf um Zwenkau, Mudwvls bei Zwickau, und der Mot wurde gar ein Mond, das Tier also ein Mondwuls (um Lommatzsch). (Zuschriften werden erbeten an den Ausschuß sür sächsische Volks wörter. Dresden-Altstadt. Breilestraße 7. 1. Etage.) — Zu dem Große» Gartenfeste, das der A l b c r t-V e r e i n aus Anordnung seiner hohen Präsi dentin, Ihrer Majestät der Königin-Witwe, nächsten Sonntag zum Besten der „Freibctten-Stistungen des Carola hauses" im König!. Großen Garten gibt, werden die von Herrn Direktor Thieme im Naturtheater veranstalteten Variete-Bor st ellungen sicher zu den eigenartigsten und interessantesten Darbietungen des Festes zählen. Unter geschickter Ausnutziinq der reizvollen Naturanlagen des idyllischen Plätzchens wird Direktor Thieme ohne Rücksicht aus Kosten seinerseits ein vollständiges Theater mit Bühne und Zuschauerraum errichten, in welchem er sämtliche Künstler und Spezialitäten auftreten läßt, die nächsten Sonnabend in der Eröffnungsvorstellung des Victoria-Salons debütieren. Auch sein gesamtes Orchester unter Direktion von Herrn Kapellmeister Rehr und das technische Personal stellt Direktor Thieme den Ausführungen zur Verfügung. In den Vorstellungen soll es, wie verlautet, auch an besonderen Ueberraschungen nicht fehlen. — Für die Tombola des Garten festes sind erfreulicherweise die Spenden von nah und fern derart zahlreich eingegangen, daß auf jedes sechste Los ein Gewinn ent fallen dürste. Unter den letzteren selbst befindet sich eine Anzahl schöner und wertvoller Gegenstände, so z. B. Fahrräder für Damen und Herren, Nähmaschinen, ein Kleiderschrank (echt Nuß- bäum fourniert), ei» großer Vogelkäfig in Gestell, ein Oelaemälde „Weltvergessen" von R. L'ndcrum, ein herrlicher, ans Marmor- sockel ruhender Bronzcgiiß, einige große Bilder des Königs in Rahmen. Aber auch unter den sonstige» Gewinnen ist fast alles vorhanden, was das Herz nur begehrt, köstliche Weine, süße Näschereien, Spezereiartikel, Nippsachen, Meißner Porzellan, Bilder, gute Photographien, Kleiderstoffe, Kameelhaar- und wollene Decken, praktische Haushaltungsgegenstände, Tee, Kakao, Schokoladen, Kaffee und sonstige Gciiiißmittel, Gutscheine für Bier. Brot, Holz und dergleichen. Da ei» Los nur 50 Pfg. kostet, so kann gegenüber den lockenden Gegenständen jedem Fcst- "^chvögeln gehören der Tombola zu versuchen. — Die 1870/71er Kriegsveteranen der 8. Kompag nie des Leib-Grenadier-Regiments fanden nch vorgestern in de» „Drei Raben" zu einem zahlreich besuchten Appell ein. Als Ehrengäste waren anwesend oie Herren Oberst leutnant a. D. Müller. Hauptmanii a. D. Herion, Hofrat Dr. Fischer, als Vertreter der Grenadiervercinc Hauptmail» a. D. v. Gablenz, Hauptina»» v. Schönbera der aktiven Kompagnie mit einer Abordnung von Chargierten, Vertreter der Kampfgenosse» und sächsischen Grenndiervereine. Die Ausführung der Gelänge hatte der Mänuerchor des Evangelische» Arbeitervereins, Gruppe Friedrichstadt, unter Leitung seines LicdermeislCls Herr» Börner übernommen. Der Vorsitzende der freien Vereinigung der 8. Kompagnie, Hcrr Aßmann, danktc de» Kameraden, Vete ranen und Ehrengästen und brachte dem ehemaligen Kompagnicches vor 35 Jahren, Herrn Oberstleutnant Müller, einen ehrenden Hurraruf aus. Auch den ehemaligen Offizieren der Kompagnie, den anwesenden Herren Hciuptmann a. D. Herion und Hofrat Dr. med. Fischer, wurde eine gleiche Ehrung auSgebracht. Die Fcstcmsvrache hielt .Herr Pastor v. S e hd l i tz - G erst e n b c rg. An König Friedrich August wurde cm Huldia»iigstelcgrc»nm gesandt. Herr Hanptmailii v. Schönbcrg dankte namens der Aktiven der 8. Kompagnie für die Einladung und feierte die all umfassende treue Kameradschaft zwischen Alte» und Jungen der Kompagnie. An de» Appell schloß sich ein Kommers an. Gestern nnternahmcn die Kameraden mit den Ihrigen einen Ausflug in die Sächsische Schweiz. — Dem Verein zur Begründung von Volksheilstätten sür Lungenkranke im Königreich Sachsen ist zur Errichtung einer Stiftung für weibliche, in der Heilanstalt Carolagrün zu verpflegende Lungenkranke von einer nicht genannt sein wollenden Wohltäterin ein Vermächtnis von 30000 Mk. ausgcsetzt worden. . — Am Sonntage war der A u s s l u g s v c r ke h r aus unseren Vorortlinien, sowie insbesondere nach der Sächsischen Schweiz ein guter. Eine nach Tausenden zählende Menge hatte sich aus dem Hauptbahnhofe cingcsunden. Trotz der bei den meisten Zügen oorgenoinmenen Wagenvcrstärkung machten sich auf der Bodenbacher und auf der Rcichenbacher Linie je zehn Sonderzüge nötig, während von Klotzsche nach Dresden Haupt- bahnhos ein Sonverzug in den Abendstunden eingelegt werden mußte. Der Sonderzug Leipzig—Dresden—Schandau zu er mäßigten Preisen beförderte insgesamt 616 Personen, von denen 395 Reisende Dresden als Endziel gewählt hatten, während der übrige Teil nach Schandau weiterfuhr. — Der diesjährige Verbandstag des Verbandes der Sächsi schen Gewerbe- und Handwerker vereine findet am 10. und 11. September in Waldheim statt. Leider hat der Verband durch das kürzlich erfolgte Hinscbciden des Herrn Gas- dircktors A. Thomas-Zittau seine» langjährigen, umsichtigen Vorsitzende» verloren. Für deir Verbandstag sind zwei Tage in! Anssicht genommen. Am ersten Tage findet die Sitzung des Verbandsausschusscs und Begrüßunaskommers statt. Der am! zweiten Tage vorgesehenen Hauptversammlung liegt eine reich haltige und weite Kreise interessierende Tageßordiiung zu Grunde. Neben inneren Verbandscmgeleaenkeitcn soll die Wanderlager- angelcgenheit erörtert und Beschluß darüber gefaßt werden. Herr Stadtrnt Jäger-Chemnitz und Gcwerbevereiiis-Vorsitzender Herr Ed. Müller-Werdau werden über das Lffcnhaltcn der Schaufenster an Sonn- und Festtagen referieren. Weiter liegt u. a ein An trag des Niedcreriaebiroilche» GauverbandeS tMittweida) vor, dahingehend, die Alters- und Jnvaliditätsversichening zwangsweise aus Handwerker und Gewerbtreibende auSzudehnen. Der Bcr- bandsausschuß besteht zur Zeit aus de» Vereinen Aue, Bautzen. idwerrerverrin), Dresden tGewerbeverein und Chemnitz (Haildwerkerverei»), Dresden (Äewerbeverein u»> Allgemeiner Handwerkervrrein). Freiberg (.Handwerkerverein) Großenhain, Leipzig (Polytechnische GrietlsAaft und Gewerbe Großenhain, Leipzig (Poly! . vereutt, Meißen, Mittwelda, Plauen i Waldheim und Werdau. Sebnitz, Stollderg, — P o l j z e i b e r i ch t, 21. August. Aus der Neucgasse ist am Sonnabend abend ein Gewerbetreibender infolge eigener Unvorsichtigkeit von einer Droschke überfahren und schwer verletzt worden. Der Verunglückte wurde mittelst Ilnsallwagenc' durch oie Wohlfahrtspolizei m das Johannstädter Krankenhaus übergesührt. — Gestern mittag wurde aus der Falkenstraße von einem Lastwagen ein mittels NadeS von seiner Arbeitsstelle kommender junger Mann überfahren. Er war im Begriff, zwei vor ihm plötzlich über die Straße laufenden Knaben ouSzuweichen, blieb aber dabei mit seinem Rade im Straßenbahngleiie hängen, kam zu Falle und geriet unter die Näder des Wagens, die ihm über ein Bein ginge». Die Verletzungen waren anichcineud schwerer Art, so daß sich seine Uebersührung millelsl Kranken wagens in das Stadtkrankcnhaus nötig machte. — Ueber den bereits geineldcten A n t o »i v b i l n n s a ll des Grafe» Luckner wird uns noch folgendes »litgelcilt. Ter Unfall hat ans der Wilsdruffer Straße in Niedcrgorvitz (Staats straße) stntlgefinide», die erste Hilfe ist von der völligen Saiiiariterkowiinc. de» .Herren Büttner und Stürmer, geleistet lind der Arzt telephonisch durch Herrn Gastwirt Müller herbei gcrnscn worden. Der Bcrnnglückte ist auch nicht Familienvater, sonder» ledig und Gelcaci>heitSk»tschcr, Gras Luckner fuhr nach dem Vorfall nach Dresden, Eine Schuld trifft den Chauffeur des Grafen jedenfalls insoweit, als er die abschüssige Straße in großer Geschwindigkeit, ohne ein Signal z» geben, und nach der Fahr spur links gefahren ist. Das Gefährt war trotz des BremsciiS 12 Meter weit gerutscht, bevor cs zum Stehen gebracht werden konnte. — Von der 11. Lchrer-Orientsabrt, Neiseleitung I. Bolthausen-Solingen, erhielten wir eine Postkarte mit der Ansicht der Kirche des heiligen Grabes in Jerusalem. Tic Karte trägt den Stempel' 11. August. — Am Sonnabend nachmittag versammelten sich im Gasihosc zu Kemnitz 15 Herren, Vertreter verschiedener Vereinigungen und Berufskreise, zu einer Besprechung wegen des Baues der elektrischen Bahn DrcSden-Cvtta —Cossebaude. Herr Redakteur Gröschel hatte, zugleich im Namen des Herrn L, Brnmsch, Dresden n»d Kemnitz, dazu eingeladc». Nachdem Hen Gröschel eine» kurzen (Überblick über die Entwicklung und den hentige» Stand der Angelegenheit gegeben hatte, wnrde über die Schritte, die nunmehr zu tun find, beraten. Herr Landtaas- abgeordneter Zimmermaiin teilte mit, daß die .HanShesitzervereiiie der in Frage kommenden Gemeinden mit ihm bei den betreffenden Nessortchefs im Finanzministerium über die Verzögerung des schon 1904 vom Landtage genehmigten Baues Beschwerde geführt haben. Da sei ihnen erklärt worden, die Bah» würde sicher gebaut (?), cs seien nur noch niit der Stadt, die vam I. Januar 1906 a» Eigentümerin der Dresdner (gelben) Straßenbahn wird, Differenzen zu beseitigen. Das einzige, was »ach Lage der Sache ratsam erscheine, sei. Rücksprache mit dem Rate zu »ehmcii. Dann beabsichtigte die Versammlung, die betreffenden Behörden und den Herrn Minister selbst zu interpellieren, den Landtag von der Verzögerung des Bahnbaues zu unterrichten und an aller höchster L-telle die Wünsche vorzutragen Allerseits berichtete man von der Erregung und Erbitterung, die im ganzen Dresdner Westeud über die Verzögerung dieses Baues die Gemüter ergriffen habe. Man betonte mit Reckt weiter: hat man den Gemeinden solche Lasten zngeiniitct (Straßenbautcn, Korrektionen, Schleusen- bnuten usw.), io solle man min auch unverzüglich für die endliche Ausführung des Landtagsbcschlusses Sorge tragen. Zugleich wurde nicht verschwiegen, daß auch die Regierung der Vorwurf treffe, de» rechte» Zeitpunkt bezüglich des Abschlusses eines Ver trages mit der Direktion der Dresdner Straßenbahn versäumt zu haben. Zum Schlüsse verlas Herr Bramsch eine Eingabe an die Gemeindcräte der interessierten Vororte, welche zu energischer Forderung dieser Lcbcnssrage unserer Vororte ausfordert. Sie fand ciusiiniuiige Annahme und wird in den nächsten Tage» an die Gcmeindeiätc abgchcn. Mit dem Wunsche, daß nunmehr der so lange besprochene Bau bald zur Tat werde, wurde die Ver sammlung geschloffen. — Wcinb ö h l a. Am Sonntag abend in der 10. Stunde wurde der 40 bis 50 Jahre alte Tapezierergebilfe Moritz Gustav Röbel aus Dresden am Heringschen Gasthofe bewußtlos und am Kopfe und an den Händen schwer verletzt aufgefnndcn. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Verletzte von einem Wagen ü der sah r e n worden. Er wurde »och in derselben Nacht nach dem Ländlichen Krairkeiihnus zu Meißen überführt. Der Anblick, welcher sich bei seiner Auffindung bot, war ein grausiger. Zunge und Unterlippe waren ihm gespalten und die Zähne tief ins Zahnfleisch eingedrückt. Arme und Hände, über welche die Räder des Wagens gegangen waren, sind ebenfalls sehr schwer beschädigt. — Leipzig, 21. Aug. In vergangener dLacht ist in dem Modewarcnhaus von August Pölich an der Petersstraße ein- gebrochen worden. Es wnrdcu hierbei 900 Meter Hcwdci'- tuch, 14 Dutzend weiße Herrenoberhemden und eiin- größere Anzahl Nachthemden im Gcsamttvcrtc von etwa 1000 Mark ent wendet. — Dem in der Maschinenfabrik der Firma F. W. Strobel in Chemnitz beschäftigten Monteur Schaufuß ist das Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit verliehen worden. — I» Rinaenhain ist in der Nacht zum Sonntag das mit Stroh gedeckte Wohnhaus von Hermann Thomas nieder gebrannt. — Der von Nilinblira fahrplanmäßig am Sonntag nachmittag 2 Uhr 44 Minuten abgelassene Pcrsonenzng fuhr in S ch l n ck c n a n ans eine» aus dortigem Bahnhof stehenden Güterzug auf, wodurch drei Personenwagen beschädigt wurden. Mehrere Passagiere er litte» Hantabschiirsniigcn. größere Verletzungen find glücklichci weise nicht zu verzeichnen. Der schuldige Weichensteller begab sab sofort in seine Wohnung und schoß sich eine Kugel in den Kopf, die aber nicht den sofortigen Tod herbcisührtc. Er würbe ins Spital überführt, wo er in der Nacht zum Montag seinen Verletzungen erlegen ist. — Ans der Linie Greiz-Neu mark werden vom Beginn des Winterfabrplans ab zwei neue Züge verkehre», die einesteils be stehende Pausen anssüllen, anderenteils günstige Anschlüsse, unter anderir auch nach nnd von Dresden, vermitteln werden. Der eine Zug, in Greiz nachmittags l Uhr abfahrend, trifft i» Neumark l.stl ein »nd vermittelt Anschluß an den abends 7,45 in Dresden an- kvmmeiiden Schnellzug: i» der Gegenrichtung verläßt der neue Zog Nenniark nachmittags 5,12 und trifft i» Greiz nachmittags 5,40 ein von Dresden aus erreicht man diese» Zug mit den« hier »achmittags 12,25 abfahrenden Pcrsonenzua. Aus der Linie Hof-Leipzig wird vonr 1. Oktober ab der in Leipzig nachmittags 5.57 eintrcffcndc Schnellzug in Neumark einen kurzen Auscnthalt erhalten, um die mit dem »enen Zuge von Greiz eingetrofscnen Reisenden nach Leipzig auszunehmen. — Der Stadtrat zu Reichen bach i. V. beschloß ans eine vom M'nisten»», des Innern erlassene Rundfrage, betreffend die Aufsicht über die Handhabung der znm Schutze der Handels angestelltc» erlassenen gesetzlichen Vorschriften, folgende Antwort Ta die seither existierenden polizeilichen Äussichtsorgane genügen, liegt namentlich in Reichcnbach ein Bedürfnis sür Errichtung von H andelsin spcktione» nach Art der bestehende» Gewerbeinspektioiien nicht vor. — Am Sonnabend beging der Militärverci» „Grenadiere" für Reichcnbach i. V. und Umgebung seine Fahnenweihe, ver bunden mit Vorstellung der nengegrundete» Gewehr-Abteilung. Unter den zahlreich einycgnngene» Fabnenaeschenken befanden sich auch zwei Schleifen, gestiftet von König Friedrich August bezw dem Deutschen Kaiser. — Aue, 20. August. Mittelst mehrerer Geschirre begaben sich am Freitag die städtischen Kollegien in dos in Lenkcrsdorser Flur gelegene Oucllenocbiet der neuen Wasser- Drer-irev Nachrichten. 282. Seite S. M» DienStag, 22. August tvOS
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