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irnciinic Prrion«ity«ril, oie lyncn vvuneo t. Zusammensassend kann gesagt werden, deutschen Hauptauartier dir bulgarischen llauf befriedigt hat und bah sie die an- aufrichttge und vornehme Persönlichkeit, die ihnen vollste- «ortral-e» einslüßt daß der Besuch im Staatsmänner vollauf , - . . , ... - ^ genehmsten Erinnerungen daran bewahren. s„N. A. Z") Di, Delegierte» der reichsdentsche« »affe»briiderliche« vereinianng. Oberverwaltungsrat Dr. Schiffer, Mitglied de- deutschen Reichstages und de- preußischen Landtag-, und SanttätSches Dr. Brav sind in Budapest einaetrvssrn. um als AuS- schnßmttglieder der genannten Gesellschaft vorbereitende Schritte znr Schassung eine» wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenwirken» zu unternehmen. Dr. Schiffer wurde vom Ministerpräsidenten Grafen Tisza empfangen, mit dem er eine längere Unterredung hatte. Darnach hatte er Besprechungen mit Dr. Wekerle, Graf Andrassy, Apponyi und anderen Politikern aller Parteistellungen. Ferner sprach Dr. Schisser beim Finanz- minister TelcSzk», vor. In der Angelegenheit de» Zusammen wirkens auf dem Fnsttzgevictc hatten die Delegierten Be sprechungen mit dem Staatssekretär im Justizministerium und mit dem UniversitätSprofessor Bambcry. Darauf be gaben sie sich nach W ien, um ihre Beratungen mit den maß gebenden Hsterrctchtschen Faktoren fvrtzusetzen, worauf sie nach Berlin zurückkehrcn werden, um das Ergebnis ihrer Vorbesprechungen der Zcntralleitnng mitzuteile». skk.) Fahnenflüchtig. KI. Nach der Straßburger „Amtlichen Korrespondenz" Haben 288 Elsaß-Lothringer die elsaß-lothringische Staatsangehörigkeit verloren, weil sie, obwohl wehrpflichtig, sich im Auslande aufhalten und der Aufforde rung zur Rückkehr keine Folge geleistet haben. Der Papst und die belgische« Bischöfe. b- Die „Neue Züricher Zig." erfährt aus guter Quelle, Ler Papst habe das Schreiben der belgischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe über die angeblichen deutschen Greuel n i ch t g c n e h m i g t und den belgischen Bischöfen weitere Schritte in dieser Angelegenheit verboten. Männer machen Politik. Kl. Um die Politik der Bereinigte» Staa - kenzu begreife», die uns in de» letzten anderthalb Fahren so unendlich viel Schwierigkeiten bereitet hat, mögen einige Zahlen dienen, die wir einem Aufsatze von Fritz Bley im Januarheft der „Norddeutschen Monatshefte" entnehmen. Sämtliche amerikanische» Staatsmänner, der Präsident, -er Vizepräsident und alle Mitglieder des Ministeriums, sind von britischer Abstammung! unter den neun Mitgliedern des Bundesgerichtshofes führen sieben eng lische Namen: von den 0« Mitgliedern des Senats sind 83, von den Mitgliedern -es Repräsentantenhauses mehr als -rei Viertel englischer Abkunft. Von den 383 höheren Re- gierungSbcamtcn der einzelne» Bundesstaaten sind 328 britischer Abkunft, von den 277 Oberrichtcrn 242, von den 32 aktiven Generalen des Heeres 29, von 27 aktiven Admi ralen 23. Damit vergleiche man ferner die Tatsache, datz die amerikanischen Iren, die weit geringer an Zahl sind als die Deutsch-Amerikaner, im Weißen Hause durch 18» Abgeordnete, die Deutschen dagegen nur durch sechs ver treten sind. Wenn man diese Zahlen liest, begreift man alles, was sich in den letzten anderthalb Jahren drüben ereignet hat. Die Nachkommen der Briten gelten drüben alles, die Deut schen nichts. Obgleich die Deutschen mit ihren Nach kommen ein Fünftel der Bevölkerung der Vereinigten Staaten ausmachen, werden sic doch politisch an die Wand gedrückt, mit Verachtung behandelt, bei jeder Aeußcrung ihrer Teilnahme am Schicksal des deutschen Volkes als StaatSfeinüc verschrie», immer und überall aber als eine politische Null behandelt. Dabei sind sie von jeher slaats- treuc, ruhige und zuverlässige Bürger gewesen, haben durch ihren Fleiß und ihre Begabung in Industrie und Handel verhältnismäßig mindestens cbcnsvvtclc Werte geschaffen, wie die Amerikaner britischer Abkunft, und wenn die Ver einigten Staaten trotz der 25 Millionen von Negern, Ita lienern, Osteuropäer» und andcrcu kulturell tief stehenden Elementen dennoch als ein Land der Gesittung bezeichnet werben dürfen, so habe» dazu die Deutschen sicherlich ebensoviel bcigetragen, wie dir gerade in überseeischen Ländern vielfach verroht« angelsächsische Masse. Sie hätten also in den öffentlichen Angelegenheiten der einzelnen Bundesstaaten wie auch in der Gesamtpolitik der Union von Utechts wegen ein gewichtiges Wort mitzuredcu. Aber sic sind mundtot. Warum? Weil sic sich habe» mundtot machen lassen. Sie haben uur die eine Pflicht des Staats bürgers» den Gehorsam gegen die Gesetze, befolgt: aber die andere, ebenso heilige Pflicht de- Staatsbürgers: mitzn- arbciten und mitzuschassen au den Gesetzen und an der Politik des Landes, diese Pflicht haben sic nicht erfüllt oder doch nur ganz unzureichend. Wenn das Deutschtum in der Welt und damit einer der gesündesten und stärksten Träger der MenschhcitSidcalc sich auch außerhalb Europas durch- fctzen soll, dann müssen vor allen Dingen die Deutsch- Amerikaner Ihre Aufgabe erkennen und mit Herz und Hand angreifen. Männer machen Politik. Wo seid ihr, deutsche Männer in Amerika? Die neuesten Meldungen lauten: Aus dem Bnndcsrate Berlin. In der heutigen Sitzung des BundeS- rateS gelangten zur Annahme der Entwurf einer Ber- ordnung über das Verbot der Einfuhr entbehrlicher Gegen stände, eine Arndcrnng der Verordnung über die Regelung der Preise für Gemüse «nd Obst vom 11. November 1915, der Entwurf einer Bekanntmachung über den Verkehr mit Leimleder. eine Ergänzung der Verordnung über die Höchstpreise für Erzeugnisse der Kartoffeltrocknrrci vom 1«. September 1915, eine Aendernng der Verordnung über die Regelung des Absatzes von Erzeugnissen der Kartoffel trocknerei von« 1«. November l»t5, sowie der Entwurf einer Bekanntmachung über das Verbot einer besonderen Beschleunigung des Bcrkauscs von Strick-, Web- und Wirkwaren. 1W.T.B.) Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft. ß. Berlin. lEig. Drahtmeld.j Da die diesjährige Ver sammlung des Bundes ber Landwirte wiederum aussällt. war die heutige öffentliche Hauptversammlung der Deut schen Landwirtschaftsgesellschaft um so zahl reicher besucht. Graf v. Schwerin- Lvwitz erössncte die Versammlung mit einer Ansprache, in der er ausftthrte: Je länger der Krieg dauere, um so mehr werde er ein Mirtsämstskrirg; denn ic mehr unsere Feinde ihre Zuver sicht auf ihren militärischen Steg slinvindcn sehen, um so mehr klammerten sic sich an die Hoffnung, uns wirtschaft lich zugrunde zu richten. Auch diese Hoffnung werde eine eitle sein. ILebhafte Zustimmung.) Hierdurch werde icdvch der Kampf immer mehr von der Front hinter die Front verlegt, und unser Volk werbe immer mehr genötigt, an diesem Kampfe, scder an seiner Stelle, tetlzunehmen. In dieser wirtschaftlichen Heeresgruppe stehe die deutsche La « dw i r t sch af t tu erster Linie. Was wäre aus uns geworden, wenn es uns nicht gelungen wäre, durch die gewaltigen technischen Errungenschaften heute unser Volk selbständig aus eigener Quelle ernähren zu können'? Dazu habe dir Deutsche Landmirtschaftsgesellschast in aller erster Linie bcigetragen. Je länger ber Krieg dauere, um so mehr werde cS für jeden Landwirt eine vatcr. ländische Pflicht, auch ohne lohnenden Gewinn aus unserem Boden soviel herauszuholen, um unser Volk zu ernähren und de» Kampf siegreich zu bestehen. Der Geschäftsführer teilte mit, daß die Wanderausstellung 1917 in Nürnberg abgehalte» werden soll, wenn bis Oktober 1918 Friede ist. — Oekonomterat Blbrans hielt darauf einen mit leb haftem Beifall ausgenommenen Vortrag über die Grenzen der Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft nach dem Kriege. Sr kam zn dem Ergebnis, daß wir nicht nur einen siebeniährigen Krieg durchhalten, sondern auch daß. wenn so gewlrtschastet wird, wie gewirtschastet werden könne und wir auf den im «riese beschrtttenen «ahnen fortschrttten, unsere Landwtrtschast imstande wäre, 15» Millionen Menschen zu ernähren. Die Vorbedingungen hierfür seien eine die Landwirtschaft stützende Zollpolitik und ber intensivere Getreideanbau mittel- stärkerer allgemeinerer Verwendung künstlicher Düngemittel. «»»teradnriral Zi««««««» s. Wilhel«»tz«^n. Konteradmiral Ztmmermann ist gestern hier gestorben. iW. T. B.» Versenkung de- englische« Dampfers „Westbur«". London. Lloyds meldet aus Teneriffa: Der britische Dampfer »Westburn" wurde von der deut schen Prisenbesahung aus dem Hasen geführt und ver senkt. iW.T.B.) Norwegisch« «nssnhroerbote nnd Stenrrvorlage«. Christians«. Die Regierung hat ein Ausfuhrver bot von »afsee und Muscheln erlassen. Das Lagthing hat die Vorlagen über eine Tonnagesteuer und eine Steuer aus stark vermehrte Einkommen angenommen, die schon im Oldcsthing angenommen worden waren. Beide Vorlagen sind darauf vom Staatsrate bestätigt wor den. tW. T. B.» Englische Nachrichten ans Amerika. London. „Morning Post" meldet aus Washington vom 24., daß die deutschfreundlichen Gruppen im Senat nnd im Repräsentantenhause beabsichtigen, Einträge cinzu- dringcn, die, wenn sie angenommen und vom Präsidenten unterzeichnet werden, die Amerikaner gesetzlich verhindern würde». Püffe für Reisen auf bewaffnete» Passa- gierdanipsern zu erhalten, wodurch die Ausklarierung solcher Schiffe verboten wird. Es ist zweifelhast, ob ein derartiger Antrag im Kongreß durchgehen würde. Wilson hat die Absicht geäußert, in einem solchen Falle sein Veto einzulegrn. Dadurch wollen sich die deutschfreundlichen Gruppe» jedoch nicht abhalten lassen, die Angelegenheit zur Sprache zu bringen, und in der Hoffnung, einer solchen Debatte zuvorzukoinmen. erklärte der Präsident am Mon tag, entschlossen zu sein, sich für die Freiheit der Meere ein- zuschen, indem er das Recht der Amerikaner geltend macht, auf den von ihnen gewählten Schissen zu reisen, nnd die Forderung ausstcllt, datz ein Schisf, das Kanonen zur Ver teidigung führt, nicht ohne Warnung torpediert werden darf. iW. T. «.» Preußisches Abgeordnetenhaus. Berlin. sEig. Drahtmcld. unseres Berliner Mit arbeiters.) In der fortgesetzten Beratung des Etats des Ministeriums des Innern erklärte Minister v. Loebell u. a., die Notlage vieler Gemeinden verkenne die Ltaats- regicrung keineswegs. Eine erhebliche Erhöhung der Steuern werde sich kaum vermeide» lassen, da Anleihen schwierig zu begeben seien. In erster Linie muffe nach allen Seiten größte Sparsamkeit geübt werden. Vor der Gefahr der Verrohung unserer Jugend in diesem großen Kriege dürfe man sich nicht verschließen. E» müsse alle» geschehen, um ihr cntgegenzuarveitcu. Die öffentlichen Vergnügungen unterlägen der Beschränkung, könnten aber nicht ganz verboten werden, weil hierdurch große ErwerbSständc schwer betroffen würden. Tanzen sei verboten, alle Borträge unterlägen der Präventivzensur: aber alle humoristischen Darbietungen zu verbieten, gehe zu wett. Die Theaterzcnsur habe wohl auch ihre Schuldig keit getan. Biele früher erlaubte Stücke seien nachgeprüft worden. In 15 Monaten seien 81 Stücke verboten worden. Die Polizei könne aber den Geschmack nicht veredeln, dafür müsse das Publikum selbst sorge». Dasselbe gelte für die Kinos, die streng überwacht würden. In der weiteren Beratung des Etats des Innern ver breitete sich Abg. Hossmann tSvz.) ». a. Uber die Wahl- rechtssrage und kündigte a», daß der »ins »ach dem neuen Wahlrecht nach dem Kriege im Volke mit Donner stimme ertönen werde. — Abg. Freiherr v. Zedlitz isrei- kons.) legte Verwahrung dagegen ein, daß Hoffmann fort während seine Parteigenossen als Volk bezeichne, während doch alle zum Volk gehörten. Es fei auch eine unerhörte Behauptung, -aß die Arbeiter bei uns rechtlose Proletarier seien. Der Abgeordnete Liebknecht unterbrach de» Redner mit dem Zwischenrufe: Bewußte Unwahrheit! und wurde deshalb vom Vizepräsidenten .Krause znr Ordnung ge rufen. 'Nach Erledigung des Etats de» Innern wurde der Etat für das Mcdizinalwesen beraten. — Abg. Dr. Mug- dan iBp.) führte aus, wir könnten mit Stolz sage», daß unsere Acrztc in diesem Kriege Hervorragendes geleistet haben, namentlich auch in der Anwendung aller neuen wissenschaftlichen Methoden. Dadurch sei es gelungen, die so gefürchteten KriegSseuchcn von uns fernznhaltcn und die ansteckenden Krankheiten nach Möglichkeit eiiizu- schränkcn. Auch die Krankenpflege habe sich in diesem Kriege sehr bewährt. Redner empfahl Bevorzugung der Zahnärzte gegenüber de» Zahntechnikern bei öffentlichen Einrichtungen und Kasse» und unterstützte die Anträge der Kvuiinission auf Verhinderung dcS Geburtenrück ganges sVcrbot von Drucksachen und Gegenständen zur Verhütung der Empfängnis) und forderte zum Schluß ein Wohnungsgeseh und den Ausbau der Arbciterschutzgesetz- gcbung. Weiterbcratung morgen sFreitag). Der St aa tsb a u s h a lt s a u S sch u ß des Abge ordnetenhauses erledigte den Etckt der Handels- und Gc- werbcvcrwaltung, wobei über dir Kr i c g Sh i l f s k a ss c n im Zusammenhänge mit den Beratungsstellen verhandelt wurde. Die Kriegshilfskaffen sollen in den einzelnen Provinzen errichtet werden, um aus dem Kriege heim- kehrcudcn Angehörigen des Mittelstandes, insbesondere des Handwerk«, Kleinkauflcuten, Kleinlandwirtcn und Angehö rigen der freien Berufe durch Darlehen die Wiedererrichtung einer wirtschaftlichen EMenz zu ermöglichen. Die Kaffen sollen aus öffentlichen Mitteln von den Provinzen dotiert werden, und der Staat verpflichtet sich seinerseits, dazu die gleichen Beträge zuzuschieben. Von den staatlichen Mitteln sind 15 Prozent nicht rückzahlbar, die übrigen Gelder solle» in zehn Jahren nach Friedensschluß in Raten zuritckgczahlt werden. Die Darlehen sollen zu mäßigen Zinsen gegeben werden, der Zinssatz werde 1 Prozent unter Reichsdiskont vorgesehen. Die Darlehen dürfen 3»»v Mark nicht über steigen. In Verbindung mit den Kricgshilfskaffcn sind B e r a t u n g S st e l l e n zu errichten, in denen alle Kriegs teilnehmer Rai und Hilfe in ihren wirtschaftlichen Ange legenheiten finden sollen. Die Beratungsstellen können auch mit Schuldnern und Gläubigern verhandeln und werden der Regel nach auch die Bvrprikfung etwaiger Dar- lcbnSgcsuche übernehmen könne». Es wurde «vch mit- getcilt, daß für besonders leistungsschwache Provinzen in Aussicht genommen sei, die Staatsbcteiligung aus zwei Drittel zu erhöhen. Im Ausschüsse wurde der Wunsch ge- äußert, die Hilfskaffen auch auszudchnen auf die Ange stellten und auf solche Existenzen, die nicht durch Einberu fung, sondern durch mittelbare Kricgsfolgen geschädigt feien. Seitens der Regierung wurde das an sich al» be rechtigt anerkannt, aber erklärt, datz für die Lösung dieser Frage andere Wege gesunden werden müßten. Außerdem wurde noch die Frage der hoben Löhne jugendlicher Ar beiter erörtert, wobei lebhaft darüber geklagt würde, daß die jugendlichen Arbeiter diese Löhne sttr sich verbrauchen und nicht ihren Eltern znkommen ließen. Der Minister gab zu, daß diese Frage ernste Erwägung verdiene. Es sei aber darin noch nicht bas letzte Wort gesprochen. Sertllches und SSchfisches. — Der österreichisch-ungarische Gesandte Freiherr »o» Bran« hat das Beileid der österreichisch-ungarischen Re gierung zum Ableben des königlich sächsischen Gesandten Grafen v. Rex zunächst telegraphisch und gestern auch persönlich im Ministerium ber auswärtigen Angelegen heiten znm Ausdruck gebracht. Der Herr Staatsminister > Gras Vitzthum v. Eckstädt Val dem Herr» Geiandten für diese Teilnahme seinen Dank ausgesprochen. — »riegsanszeichnungen. Da« Eiserne Kreuz 2. «lasse erhielten u. a.: Leutnant und «ompagniesübrer Alfred Dirtze. Jnf^Reg. 329. 3. Komp., Beamter der Allgemeinen Deutschen Errdit-Anstalt. Abt. Dresden; — Unteroffizier d. 3t. Theilemann. Feldart.-Reg. 12, 2. reitende Batt.. Student der Forstwissenschaften: — Kriegsfreiwilliger Ober- jäger Erich Rothe, Res.-Jäg.-Bat. 18. — Dem ersten Direktor des Chemnitzer Bankvereins und österreichisch ungarischen Kvnsul Kommerzienrat Otto Weißenberger in Chemnitz ist vom Kaiser Franz Joseph der Orden der Eisernen Krone verliehen worbe». — Dem Inhaber der hiesigen Firma Gerling u. Rockst, oh, Robert 3tiedel, ist das Ehrenzeichen 2. Klasse vom Oesterreichtschen Noten Kreuz verliehen worden. — Der Lehrer an der hiesigen Mochniann- Grudeschen Lehranstalt Hans Zimmer, Leutnant d. R. im l»tt. Jnf.-Reg., Inhaber des Eisernen Kreuzes, wurde mit dem Ritterkreuz vom Atbrechtsvrdcn mit Schwertern ausgezeichnet. -- Aus dem Landtage. In der E r st en Ka n> »i c r gab es gestern eine interessante Aussprache. Domherr Dr. v. Hübel machte den Vorschlag, einen Teil der Do mäneri nicht mehr zu verpachten, sondern in eigene Bewirt schastnng zu nehmen. Er begründete seine Anregung da mit, daß dadurch manches Mißverständnis über die Ver dienste in der Landwirtschaft verschwinden würde, und so wohl den Landwirten als auch Beamten und Dozenten der landwirtschaftlichen Schulen Gelegenheit geboten sei. in Musterwirtschaften praktische Erfahrungen zu sammeln. Im Hause sanden diese Anregungen lebhaften Widerhall, nnd F i n a n z m i n i st e r v. Seydewitz erklärte eben falls, daß die Regierung de» Borschlägen ernste Beachtung schenken werde, die geeignet seien, manche Kreise über das Wesen der Landwirtschaft auszukläre». Auch diese Aus lassung wurde mit lebhaftem Beifall begrüßt. Sonst kamen noch eine Anzahl von Etatkapiteln zur Erledigung. — In der Finanzdcpntation -1 der Zweiten Kammer wurde gestern die Besprechung über den Eisenbahnetai zu Ende geführt Ter Antrag, zur Vermeidung von S t e u e r z u s ch l a g e n während des Krieges beim Titel „Beschaffung von Fahrzeugen" vorläufig » Millionen Marl gcmeinjnhrig abzusetzen und die Bewilligung mit der Ent scheidung über die notwendigen Steuerzuschläge bis zum Herbst zu vertagen, wurde von der überwältigenden Mehr heit der Deputation a b g e l c h n t. Sogar die national- liberalen Parteifreunde des Antragstellers stimmte» da gegen. Für den Antrag stimmten nur der Antragsteller selbst und zwei fortschrittliche Dcpntativnsmitglicdcr. Die Ablehnung erfolgte mit der Begründung, daß sich der Ai, trag nach dem sächsischen Bersassungs- und Etatrcctne nicht rechtfertigen lasse. — Tie 3! e ch c n s ch a s t s- dcputativn beriet in mehreren Sitzungen dieser Woche eine» sozialdemokratischen Antrag aus A»s - Hebung der Umsatzsteuer für .Konsumvereine und Großbetriebe im Kleinhandel, und ihre Mehrheit stellte den Antrag: Die Kammer wolle beschließe», die Regierung zu ersuchen, den Gemeinden, die von .Konsumvereinen noch eine Umsatzsteuer, sei cs auch nur in abgeschwächter Form, erheben, im Wege besonderer Verordnung diejenigen Gründe, die namentlich innerhalb der jetzigen Kriegszeit gegen diese Steuer geltend gemacht worden sind, nochmals vorzusühren und ihnen die alsbaldige freiwillige Beseitigung der Steuer zu empfehlen. Des wei teren verabschiedete die Rcchenschaftsdeputation den sozial demokratischen Antrag über die Erwerbslos enfür- sorge und gelangte einstimmig zu folgendem Beschlüsse: Die Regierung zu ersuchen, die Gemeinden und Bezirks- verbände zu veranlassen, in ausreichendem Maße für die wirtschaftliche Durchhaltung aller Erwerbslosen zu sorgen, für die wirksame Durchführung dieser Maßnahme die Ein richtung und den Ausbau gemeinnütziger Arbeitsnachweise auch weiterhin z» fördern, einen besonderen Ausschuß zu berufen, dem Mitglieder der beiden Ttändekammcrn an gehören, den bisher aus Staatsmitteln zur Verfügung ge stellten Betrag so zu erhöhen, daß besonders bedürftige Ge meinde» einen erhöhten Staatszuschuß erhalten können, im Bnndcsrate dafür einzutrctrn, daß die finanzielle Mit wirkung des Reiches auch für die Zeit nach dem Kriege forlöauere und nach Sem Kriege dem Landtag eine Denk schrift vorzulege», in der die Erfahrungen, die während des Krieges mit der Eriverbslvsensiirsorge gemacht worden sind, niedcrgclcgt werden. — Bergakademie zu Frcibcrg. Dem Bericht der F-iilanzücputatioii ^ der Zweiten Kammer über die Berg akademie zu Freiberg entnehmen mir: Der Besuch der Bergakademie in den letzten Jahren war folgender: Im Studienjahr 1911/12 241 Deutsche, darunter 114 Sachsen, 203 Nichtdeutsche, zusammen 444; 1912/13: 238 Deutsche, darunter 114 Sachsen, 184 Nichtdentscye, zusammen 422; 1913/14: 228 Deutsche, darunter 11» Sachsen, 2»4 Nicht- deutsche, zusammen 432; Durchschnitt: 21« Deutsche, 244 Nichtdeiitschc, zusammen 4»». — In dem Studienjahr 1914/15 waren zum Besuch eingeschrieben: 185 Deutsche, darunter 102 Sachsen, »2 Ausländer, zusammen 247; im Sommersemester 1915: 183 Deutsche, darunter 85 Sachsen, 3 Ausländer, zusammen 18». I» den Kricgsjahren aber war der größte Teil der Studierenden zur Fahne gernsen worden. Zurzeit sind eingeschrieben 17l Studierende »nd Hörer, von denen 125 znm Heere beurlaubt sind. — Nadiumforschung in Sachsen. 'Wie im letzte» Land tage wurde auch diesmal wieder von der Königlichen StaatSrcgierung Auskunft erbeten über den Stand der Radiumforschung in unserem Sachsen. Die Königliche Staatsregieriuig gab schriftliche Anskunst, ans der wir folgendes entnehmen: k. L a » d e s d n r ch s o r sch » n g . insbesondere Wafferuntcrsuchung. In der Finanzpei iode 1914/15 sind zwei Stollnwässer in Gottleuba und Tirpersüorf auf ihre Radioaktivität untersucht worden. Beide Wasser enthielten jedoch nur eine geringe, »nbracht lichc Aktivität. Ferner sind von dem Radiuminstitui an der Königlichen Bergakademie in Frcibcrg in sieben Fällen gebührenpflichtige Untersuchungen von Wässern »nd Ge steinen und Eichungen non Nadiumpräparatcn ausgesührt worden. Die zur Kontrolle der Aktivitälsoerhältnissc bei den Brambacher Quellen vorgeiiommenc» 'Messungen der Wassermcnge und der Emanation haben das Ergebnis gehabt, daß die Quellen ihren Bestand nicht geändert haben. — II. Bergbauliche Untersuchungen zur Ge winnung von Uranerzen oder zur Erschrotung radioaktiver Wässer. 1. Bei der Grube Bereinigt Feld im Fastenberge sind die aus Uranerze im Betriebe befindlichen bergmännischen Arbeite» weiter sortgeführt worden. Mit ihnen sind bereits einige Uranerze aufgeschlossen worden. Die Arbeiten haben jedoch wegen des Krieges im wesentliche» nnterbrochen werden müssen. 2. Schnccbcrg-Qbcrschlema. Bei der Aufsuchung von radioaktivem Wasser und Emanation im Grubcnfeldc Marx Semmlcr Stölln wurde beabsichtigt, die in einem Flurstück der Oberschlcmacr Flur festgcstellte Aus- hauchunasstelle hochaktivcr Bvdcnlust, in der im Liter 81,8 Mache-Einheiten Aktivität scstgcstellt worden waren, durch ein Stollnvrt zu unterfahren. Diese Arbeit ist noch nicht beendet. — Professor Hans Pölzig wird vom Ausschuß zur Vor bercttung der Neuwahl eines Dresdner Stadtbauratcs für den Hochbau zum Nachfolger des Stadtbaurates Erlwcin in Vorschlag gebracht werden. Die Mitglieder -es Aus schusses befinden sich gegenwärtig in Glogau bzm. Breslau, um sich über Pölzigs Bauten an Ort und Stelle zu unter richten. Pölzig verhält sich, wie es heißt, gegen die Wahl grundsätzlich nicht ablehnend. Er ist bekanntlich der Er bauer der Jahrhunderthallc in Breslau »nd Direktor der dortigen Kunstschule. — Landwirte, liefert den Hafer ab! Bis zum 29. Februar bekommt Ihr 380 Mark für die Tonne. Vom 1. März ab nur noch 330 Mark, vom 1«. März ab 8tt0 Mark und vom 1. April ab nur noch 240 Mark. Jeder, der diese Preisfestsetzung nicht beachtet, fügt sich selbst den größten « 2 ^ »Ss LN . -r Zk 5 s, r: