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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160225017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-25
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.02.1916
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VrmWtrs. Lawine«. von «»ritz Loeb. Der «eite Lob — so hat man wohl di« Lawine» ge nannt — hat tm Hvchkönig-Gebtet der saliburgifttze» Alpen grausia, Ernte gehalten. Line gewaltig« Lawine ist von der Mandlwand abaestttr-t und hat an die anderthalb Hundert Ektsabrer »«grasen. »3 von ihnen einen jähe» Tod finden lassen. Der furchtbare Luftdruck hat wohl dt« meisten von ihnen dahtngerafft. Ein so verhängnisvolles Unglück bat sich im Alpengebiet seit viele» Jahren nicht mehr ereignet,- aber trotz aller Vorsicht werbe» sich der artige Katastrophen niemals verhitten lassen. Denn in den Lawinen betätigt da» Hochgebirge am unmittelbarsten die gewaltigen Krüste, die in seinen Firnen und steilen Abhängen, in feinen tveröllhaldcn nnd unabsehbaren Schneeseldern schlummern. Es ist neben der mächtigen Austürmung der Gipfel bas Hvchgebirgsklima, das diese Kräfte erzeugt, und Menschenwerk vermag gegen sie in ihrem elementaren Wüten nichts auSzurichten. Jeder Besucher des Berner Oberlandes hat wohl schon einmal eine Lawine gesehen. Wer im Hochsommer den prächtigen Weg von der Wengernalv zur Kleinen Scheidegg hinaus der Fuhrt i» einem Wagen der Wengcrnalpbahn vorzieht, der sieht sich bald dicht der Schnee- und Etswelt der Jungfrau gegenüber. Mit unnahbarer Majestät thront die Königin der Berner Alpen dem Beschauer gegenüber, nur durch das Lauterbrunner Tal von ihm getrennt, und an schönen, klaren Sommertagen ist die Lust in diesen Höhen sv rein und durchsichtig, das, man die Iungsrau nur wenige Meter von seinem Standpunkt entfernt glaubt. Aber in Wirklichkeit trennen den Beschaue, »och reichlich vier Kilometer in der Lustlinie von der Alpenriesin, an deren Wänden und steilen Hängen man mehrfach in der Stunde Lawine» zu Tale gehe» siebt. Z» weihen Wölkchen zerstieben dabei die abstürzendcn Schnccmassen, und die llnschcinbarkeit dieses Bildes steht in seltsamem Gegensatz zu dem drohenden Donnern und Tosen, das bis zu den grünen Matten der Wengernalv hinübertont. Dieser Donner der Lawinen läßt das Gewaltige der Naturerschei- »nng sinnfällig erkennen: aber diese Hochsommcrlawinen, deren an warme» Sommertage» manchmal Dutzende zu Tale gehen, sind nicht viel mehr als eine Spielerei tm Vcr- gleich zu den furchtbaren Grund und Staublawinen, die Ausgangs des Winters und im Frühling die Alpen- beivvhner in Schrecken versetze». Die Lawinen lassen sich überhaupt in verschiedene Arte» zergliedern, wenngleich die einzelnen Formen oft ineinander übergehe». Am gesähr- lichstcn und furchtbarsten sind die Grund- oder Schlag- laivinen, die nicht nur aus Schnee bestehen, sondern auch Geröll und Schutt mit sich reihen. Sehr verhängnisvoll werde» häufig auch die Staublawinen, die aus ungeheuren Massen trocknen Pulverschnees bestehen und infolgedessen nur bei strenger Kälte auszutreten pflegen. Weniger schlimm pflegen Abstürze von feuchten Schncelawine» zu verlausen: eS sind dies meist die kleineren Sommer- laivinen, die sich ablösen, wenn die hochstehende Sonne die Firnselder an steilen Hängen erwärmt. In den Berichten über da» Unglück a» der Mandl,vaud heiht es, es seien in kurzem Abstande voneinander zwei verschiedene Lawinen niedergegangen: dir erste sei eine Schlaglawiiie. die zweite dagegen eine Staublawine ge wesen. DaS ist nicht nur sehr leicht möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Tic erste wird die Ursache des Absturzes der zweiten Lawine gewesen sein, die wohl sicher auS grüherer Höhe vcrabgekommen ist. Denn die eigentliche Lawine öeS Hochgebirges mit seiner eisigen Kälte ist die Staublawine. Die Schlaglawiiie dagegen gehört, nament lich während des Winters, Len niedrigeren Lagen an, und ic weiter das Frühjahr fortschreitet, je wärmer cS also in den niedrigeren Lagen des Gebirges wird, um sv höher ist der Ursprung der Grund- oder Schlaglawinen zu suchen. Diese entstehe», wenn der gewaltige Schneernantcl der Berg- bange seinen Zusammenhang mit dem festen Untergründe zu verlieren beginnt. In den meisten Fällen ist der Föhn, der mit seinem hrihcn Atem gierig an den Schnccfcldern' leckt, die auslösendc Ursache. Aber»«ru«h anberc Gründe können zum Niedergang einer Schlaglawiiie stthren. Tan- ivetter, dem neuer Frost folgt, kann gleichfalls den Zu sammenhang zwischen dem Berge und seinem Schncemanlei' lösen, da der an irgendeiner Stelle vielleicht schon abge- iautc Schnee nicht rasch genug wieder ansricrt. Die untcr- lsälb de« Schnees rieselnden Schmclzwasser machen den Hang schlüpfrig, und cö bedarf dann nur der geringsten Erschütterung des Gleichgewichts. u»!«de>i ganzen Schnee- inontel eines Hanges in Bewegung zu versetzen Trotzdem sind die ursprünglich ins Gleiten ge ratenden Lchneemasscil immer verhältnismühig gering. Aber auf ihrem Wege tal abwärts reihen sic Schnee und Geröll des ganzen be strichenen Gebietes mit sich, so daß die Gewalt des Absturzes »nd dir Masse des z» Tal gehenden Schnees ichließlich ricscngroh wird. Und man kann sich von der Furchtbarkeit eine» solche» Lawinensturzes vielleicht ein Bild machen, wenn man sich vergegenwärtigt, bah die Unglückslawine an der Mandkwand 1000 Meter lang, 466 Meter breit und 4 Meter hoch war. Beimengt mit der ungeheuren Schnee- masse waren Steine. Geröll. Schutt vielleicht von Iahr- h,ruderten vdcr Jahrtausenden, der unterhalb des Schnce- mantelS begraben lagen. Diele Riesenlast muh bei ihrem Abstürze ein ungeheures Getöse verursacht haben: aber der Absturz einer derartigen Schnee- und Schutt,nasse erzeugt auch einen enormen Luftdruck, der so gewaltig ist. dah er die Kraft der wütendsten Wtrbelstürmc übersteigt. Nur so ist e» zu erklären, dah von dem Luftdruck ganze Wälder wie Streichhölzer ^geknickt, dah feste Baulichkeiten wie Kartenhäuser hinweggefcgt und Menschen vom Luftdruck ohne jede äuhere Verletzung augenblicklich getötet werden können. Wohl zeige» die Leichen der Verschütteten fast stet» auch schwere Verletzungen nnd Verstümmelungen: aber -lese trete», von dem Stejnschlag der Grundlaivine» vrrnrsacht. erst dann Hinz», wenn der Tod insolqc des »n gehcuren Luftdrucks bereits cingetreteu ist. Eine Staublawine bietet dem, der das überaus seltene Glück hat. sic aus sicherer Ferne im Augenblick des Ab sturzes beobachten zu könne», ein Schauspiel von elemen tarer Grohartigkeit. Von krachenden Donnern und dröh nende« Tosen begleitet, stürzt die Staublawine in den Ab- grunb, und der ganze Berg ist im Nu ciugebüllt in eine ungeheure weihe Wolke. Nur wenigc Minute» dauert das Schauspiel,- dann hat die mit Biihescilc abstürzendc Masse wieder festen Grund erreicht, und allmählich senken sich die nufgewirbelten Wolken feinsten Pulverschnees zu Bvdcn. Aber den Berghang hinunter zieht sich ein Strom furcht barster Verwüstung. Oftmals ist die Bahn der Lawine eingefaht von zwei Luftlawincnzonen, de» Strichen, auf denen der von der Lawine erzeugte Luftdruck seinerseits die schwersten Verheerungen angcrichtet hat, ohne dah diese» Gebiet auch nnr von einem Schneestäubcheii berührt ist. Jedes lebende Wesen, Mensch oder Tier, das sich in dieser Zone befindet, ist so gut dem Tode geweiht, als wenn cs von den abstürzenden Schneemassen mitgertsscn worden wäre. Neben Gebieten, in denen die Lawinen selten sind, gibt eS unzählige andere, in denen sie immer wieder mit größter Regelmäßigkeit auftreten. ES gibt geradezu be rühmte Lawinen, die ihren besonderen Namen haben, wie die „Rote Lawine" bei Goppenstein am Lvtschbcrg. Ihret wegen mußte die LStschbergbahn unterhalb von Goppenstein durch einen Tunnel geführt werden, der sonst gar nicht not wendig gewesen wäre. Aber auhen am Berge hätte sonst zu Beginn de» Frühjahr» kein Zug ungefährdet die Stelle passieren können. So aber tost nun alljährlich die «Rote Lawine" ttber die etngcmauerte Bah» hinweg, und wenn sich tm Augenblick ihres Niederganges vielleicht einmal gerade ei» Z»g an der Stelle befindet, sv merken die Fahr- gäsis nicht einmal etwas davon. Die bekannten „Lawincn- züge" werden, wo von ihnen Gefahr droht, hoch oben dicht unterhalb ihrer Ausgangspunkte mit schweren Stein- ButterverteUung. Auf Grund von ß IS der Bekanntmachung vom 14. Januar ISIS über dt, Vutterverteilung wird bestimmt: »» vom 2S. bi, mit 2S. Februar 191» kann auf di« ««gemeldeten Butterkarte» und vuttrrbezug,sch«in, die Hälfte des angemeldeten Betrag« -«geteilt und beansprucht werden. Di« Butleraeschäft» einschliesslich der Markthallen« vutterffände dürfen sonach in diesen Tagen nicht mehr oi» >/, Pfund Butter aus di, -karte nnd 66 L de» Lüochenquantum, auf die Vezngtzscheine liefern. Diese Beträge sind st« zu tiefem verpflichtet. , 8 Di« Butter- und Fetteverttilung^eselllHost ist angewiesen, auf jeden Wochenausweis di« Hälfte sofort zu tiefem. 8 b. Für di« Woche vom 29. Februar 1916 ab ist die Anmeldung nach der Bekanntmachung vom 14. Januar 1916 fortzmeyen. 8 4. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschriften werden nach § 27 der Bekanntmachung vom 14. Januar 1916 bestraft. Dresden, am 24. Februar 1916. Der Rat z« Dresden. Verdingung. Die Lieferung der Fenster für den Posthaus. Neubau in^käyichenvroda soll in 2 Losen vergeben werde». Frist für die Vertragserfüllung: 6 Wochen nach Erteilung des Zuschlags. Zeichnungen, Bedingungen für die Bewerbung usw.. Vertrag«, beoinaunaen und Preisverzeichnisse liegen tm Postbauamt in Kötzschcnbroda, Meißner Straße 62. zur Einsicht aus und können dcnelbst, soweit der Vorrat reicht, für 1M. 8V Pf. bezogen werden. Die Angebote sind unterschrieben und verschlossen mit ent- iprcchender Aufschrift an da» Postbauamt in Kötzschenbroda frankiert einzusendcn. Die Angebote werden in Gegenwart. der etwa er- schienenen Bieter den 16. März 1916 vormittags 11 Uhr daselbst geöffnet. Zuschlagsfrist: 4 Wochen vom Tage der Eröffnung der Angebote ab gerechnet. Falls kcins der Angebote für annehmbar befunden wird, bleibt die Ablehnung sämtlicher Angebote Vorbehalten. Dresden-A-, de» 19. Febr. 1916. Kaiserliche Ober-Postdirektion. ttervorraeeaclee ftvktlcurort. vss xaare lobe xeöttaetz^ I Mnbei'g im Erzgebirge IBez. Dresden). Luftkurort und Winterfportvlatz. ! WM IikllMNMNMMO. po»t, llslw, v«r«»ltung, tuetir, vsnlcen. ictnikm. Soruk« «to. , Prospekte durch Schuldirektion. I klmliMrlilitttrl»»« ».kUll.-kkelv.-rimiiil» mliWi'.Iiiii'm. Sein»» IZjäln-igv Knaben lesrlten ausgenommen. MOV Schaler fanden bereit« Anstellung. Prosp. durch Schuldirekt ton. I moderner Bauweise in echt und gemalt bezieht man an, vorteilhafteste« äifvkrauZMIsLrutt do« »iMniiü. Eigene Tapeziererwerkstätten. Lieferung frei Haus. Telephon 125. für SV-31> evtl, auch bis MO Ltr. Inhalt zu kaufen evtl, zur zeitweilige« Benutzung auf längere Zeit zu mieten AM" gesucht West. Offerten zu richten unter r». N. 40» an N««t»ir FIl»reid«ieii. 4^-b kc»t>I«n, llolr mul !8»I«ll-8rik«tt8 ru billig8l6n Iag68pi'si86n empfehlen 8KLIKM, «. m. d. «. kiauptlconior: k>etll»erM«n Strass« 32, Koklenbaknbok. Fernsprecher dir. 14524. Ver »7e»»»»-, / p-n-xetitr dl«l> f Xrawote f n c m«n«m dNNel, I^rvlnl nicht rcuan. I zr. tM i rr rurttcli. zpotticker vr. >. «tccher. <s. m. d. N. io / p»N»,ctitZ dl«h» »It« rmuaaN " " w»ch« ctcea letrtcn Vcrcuad mit irr Nt. Sei MelKerlola v-tr-a 272 vo,t 6ai»»o. «illnitzer Str. 14. Tel.1Sl6S., Alannftrafte 4. - 22257.! «ismarckplatz 13. - 14162. Eingang Lindenaustr. Löllnerstrahe 1». - 22866. Bieuert strafte 11. - 14871. Warthaer Str. 14. « 14650. Wettinerstr. 17. - 216,5. Rosenftraste 43. Tel.217Sb. -Scchtstraste 27. . 145S6. Torgauer Str. 10, - 218SS. Tromveterstr. S, - 22967. Keffelsdorf. Str. 1«,« 14114. Pforenbauerstr.24. . 1,976. Kontore und Lagereien: Wölsntbftrafte 1. Tel. 21684. 3n allererster LMM heute ejntreffend «nd u. a. sehr preiswert: lolrlsmer S»ekkirede v d 48ö Xabvljüll 75. Direkt von de« Fangvlätzcn wieder eingetroffen: Mk' 2 NfLjjoalsäaatea allerfetnste, grofte, silberblanke erüllv Svrlasv äll zum Sauerinachen, Kochen, Backen re. . . Pfund ö Zentner 37 vriginalkiste mit netto etwa 180 Pfund KV -4l »M" AusfüdrNche gedruckte Kochrezepte gratis. 'W» Versand prompt gegen Nachnahme. » mauern verdaut: aber uatttrltch können nur verschmindenr wenige Lawiuengebiete auf diese Weise unschädlich gemacht werde«, und tu keinem Teil der schneebedeckten Bergwelr ist man vor de» Lawinen.dauernd sicher. ** Der Rvmau eines Morphinisten. Von der Schöne- berger Kriminalpolizei ist ein Man» verhaftet worden, der ein überaus romantisches Leben hinter sich hat. Vs handelt sich um den 69jährigen Dr. phii. Oskar Block, der zuletzt in Beritn-Schöneberg, Neue Winterfeldtstraßc 17. unter dem Namen Dr. mcd. Erich Edgar Reinicke gewohur hat. Bei der Schönebcrger Kriminalpoltzei ginge» in der letzten Zeit mehrfach Anzeige» von Vermieterinnen ei», die von einem Dr. Reinicke um mehr oder minder hohe Beträge geschädigt fein wollten. Der Dvkior, der erst nach Kriegsausbruch in Berlin aufgeianchi ist, hat es verstanden, unter der falschen Angabe, er sei ein deuischer Flüchiiing aus Brüssel, das Mitleid seiner Wirtinnen zu erregen, so daß sic ihm nicht nnr die Zahlung der Miete stundete», sonder» ihm auch Darlehen gewährten. Er verstand es, den einfachen Leute», mit denen er cs zu Inn hatte, zn er zählen. wie bei Ausbruch des Krieges seine Frau, seine vier Kinder und seine Schwiegermutter vo» dem Pöbel in Brüssel vor seinen Augen niedergemetzelt morden seien. Er selbst sei mit knapper Not mit seinem jüngsten Kinde dem Tode entgangen. Mit Hilfe der Berliner Kriminal polizei gelang es der Schönebcrger Behörde, den wahren Namen des Schivindlers sesiznslellen. Bei der Verhaftung stellte es sich im Verhör heraus, das? man es mit einem hochbegabten, durch de» Morphinismus auf Abwege geratenen Manne zu tun Hai. Block ist der Sohn eincs russischen Musikprosessvrs i„ Petersburg und hat in jungen Jahren die Bühnenlaufbahn beschriften. Vor einer Reihe von Jahren trat er am Königlichen Schauspielhaus in Bei Un ans und gastierte dann au einer großen Zahl erster deutscher und österreichischer Bühnen, sv in Wien, Leipzig. Mannheim. Seine schauspielerische Karriere mutzte Block abbrecheu, da er ans offener Bühne, vom Morphium über wältigt, znsammenörach. -Reben seiner Tätigkeit als Schau spicler hatte der geistig lranke Mann sein Staatsexamen aio Philologe gemachl und außerdem mehrere Semester Medizin studiert. Dann hielt sich Block unter den verschie densten Namen - er hat sich insgesamt gegen 66 beigelcgl in allen Erdteilen aus, wo er zumeist als Dolmetscher. Frauenarzt und Lchffssarzt tätig war. Auch in mehreren Kliniken war er lurzc Zeit als Assistent tätig. Bei Kriegs- beginn hielt sich -Block i» den westliche» Vororten Berlins aus, ivo er Frauen in ärztliche Behandlung nahm. Ter Verhaftete ist übrigens schon mehrfach wegen Kredit- schmindeleien vorbestraft nnd hat bereits mehrere Jahre in Gefängnissen zugebracht. Von seiner hohen Begabung zeugt der Umstand, daß er 16 lebende Sprachen spricht und mehrere sprachwissenschaftliche Abhandlungen versaßt Hai. * Geographie vor 156 Fahren. „Gvtllicb Endeslcdcr, der Evangelischen Schule zu Friedtand in Schlesien erster Rektor", ließ 1766 „den Fvhann Falob Korn, Breslau" eine „Kurzgesatztc Kinder-Gevgraphic", deren langer Titel aus Raummangel nicht angegeben werden kann, „in Truck aus- gchen", die eine» sonderbaren Begriff vom Stande der da maligen Pädagogik gibt. Hier einige Proben daraus: Welchcs ist eine vvn den galantesten Wissenschaften in der Welt? Tie ^ Geographie, lateinisch: ckft-vgiciphia. „Was muß man bei Er lernung der Geographie zur Hand haben?" „Eine Land- - Ehartc." „Wer führte die Land-Eharte» i» Egppien ein?" ^ „Ter König Sesostris." Tiefe wertvolle Erkenntnis wiid K, nun erweitert: „Auf was für einem Wagen fuhr er?" „Ans einem güldenen Wagen." „Wer mußte diesen Wage» ziehen?" „Bier gefangene Könige, die er angespannt hatte." So geht cs noch eine Weile fort, bis wir endlich im eigen! liche» Stoffgebiete sind. „Was giebet es vor Insul»?"'?'» „1. Große Insul», 2. mittelmäßige Insul». 3. kleine Insiiln." 2. Positiver lautet die Antwort auf die nächste Frage: „Welchcs » ? sind die höchsten Berge in der Welt?" „I. Athvs sMvnte? A Santos in Mazedonien, der Pien aus der Afrikanischen Insel Teneriffa." -Nachdem die fernen Berge io behandelt v, ? worden sind, kommt das Buch auch aus die heimatlichen >>» ' ^ sprechen. „Was für hohe Berge sind in Tcutschland zu ^ ^7 merken?" Die einigermaßen überraschende Antwort lautet: «-A, „1. Der Bloxbcra auf dem Harz-Waid, 2. der Hörsclbcrg ans s I. dem Thüringer-Wald unweit Eisenach. 3. der Kvppelbcrg vci Z A- der Stadt Hameln im Hannoverschen." »->- Die Duplizität der Ereignisse. Einem Stabsarzt bringt ftin Bursche, ein Kanonier, ein braver Sachse, eines ^ Tages eine geschlachtete -H e n n e. Hocherfreut über den selie ^ neu und guten Bissen, befragt der Arzt den Bursche» noch Herkunft und Kauspreis des Tieres, und Ireuberzig avl tzj ivortet der Sachse: „T ie Henne ivar unter die V a r d e. r e» rüder gelilinin'» »R ei> ich ie n», iveeß der Deibel, ganz «D zu Treck fahren ließ, habe ich se üben schnell norgezogen!" ^ Das leuchtete natürlich dem Doktor ein. Er belobte den Bursche», nahm die Henne dankbar a» und lieb sie für sich und die Offiziere der Batterie Herrichten. Als man aemiii- lich mit dem Bcrspeften des Bratens beschäftigt war, meinte einer der Offiziere, man müsse auch des braven Burschen ge denken und diesem etwas Htihnerinppe »nd ein Stück Fleisch abgebc». -Alle stimmten natürlich gern bei, der Bursche wurde hercingerufen, mußte seinen Feldkesseldeckel bringen und nahm darin Suppe und Hühnerflngel dankbar in Emp fang. Dan» aber sagte er: „Herr Stabsarzt, das wäre Sie un aber iveeß Kncbbchcn, am Ende gar »ich nötig gewissen! Unters Hinterrad war Sc nämlich ooch 'ne Henne ge- kumm'n!" Svmtnachrichte«. Der erste Renntag zu Hannover am >6 April bat eine» recht befriedigende» Meldeschluß nufznwciscii. wenn auch sur das Hnnptrcnnen eine -Ncnining a» der „erlangten Mindcstzahl vvn !»> Nnterschristcn scbll. Für de» ««roßen Hannoverschen Aus gleich, ein mit 18am M aiisgestalictcs McUcnrcuncn, liefe» nnr A> Unterschriften ein, doch dürfte die Kontnrrcuz aufrecht erhalte» blelben. Berein für Vewegungofpielr. .üommciidcn Sonntag treffen sich ans dem Sportplatz an der Hamburger Straße die I. Mannichaslen »oi» Verein für Bewegungsipicle und Sachsen. Beide Mannschaften, die sich stets sehr scharfe «ämpsc lieferten, werden auch dlesmal mit stirer besten Elf antrcten. Spielbeginn um 8 Mir. Varmitiags o Mir kreisen sich ans dem gleichen Platze, die I. .»ogeiidinannschasten vom Verein für BcwegnogSspiclc nno Dresdens:-!. Berlin gegen Mitteldeutschland. Für den Fnßballkampi Berlin gegen Mitteldeutschland, der am 6. Marz i» Berlin aus dein Hcriba-Play zur Austragung gelangt, wird Mittel deutschland nvraubsschtlich mit folgender Mannschaft nach Berlin tominen: Schulze tLpielvcrciiiigung Leipzigs, Schneider, Volke, Kuiitzsche sEintracht Leipzigs, Ed». Fischer (V. s. B. Leio- zigs, N e n m a n n (Dresdner Sport-Klubs, Schaas (Halle VV», Gacbelcin (Viktoria Magdeburg!, Oschätz iSpiclvereinigiing Dresdens und Lcip Gftltö-Muis Dresdens. Stand dee Berliner Anßball-Liga-Berdaudbspiele. In der Lsgaklassc -cs V. f. B. behauptet immer noch Hertha mit L! Punkte» die Spitze, gckolgt von Viktoria viit 10 Punkten bei allerdings zwei Spielen weniger. De» dritten Platz besetze Preußen mit 17 Punkten bei lk Spielen. Bedeutend günstiger aber steht der Ballspiel-Klub, der bet erst 11 Spielen l» Punkte erreicht hat. Minerva konnte in 18 Treffen nur 12 Punkte erziele». Je 10 Punkte haben Tcnnts-Borasfia und Union- Berlin zu verzeichnen, letztere hat aber bereits zwei Spiele mcdr hinter sich. llnion-Obcrschöncwcidc entfernt sich langsam vom letzten Platz. Die Mannschaft hat es aus 7 Punkte gebracht, ge folgt von von Berolina mit 5 und Vorwärts mit 4 Punkten. — Auch um Len Frühlingv-Preis liegt Hertha in der Führung mit 7 Punkten, gefolgt von Viktoria, Preußen und dem Ballspiel-Klub. BSchtt-Keiliekte«. X Soeben erschien im Berlage von A. Bagcl, Düsseldorf: Rothcrt, »karten und Skizzen zum Weltkrieg 1014/15, 2. Teil. ' X „Deutschland und Griechenland" Unter diesem Titel erschien als dritte Veröffentlichung Le» Kricgspolittschrn tlultur-AuSschnssc» sHalle, Hendel, 2 M.s ein Buch, da« die bellentsch-germanische Knlturgemet,«schaff, die Stasscnfrag« und »i« BaUanpoiffik zum Gegenstände bat.
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