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MM Iral nber >»r» >0WSsWi!>« / Tanz t: 17 Uhr Mitglieder der Angetiörigen lind »er Vorttan». Oerember IM 0 illbr, in cler e8te>Ie Ltisücnkalui Lisenbskn) V. 8sck8en k'rau Herbert 8PILI.« NIVI. bei >/err,/ rere-isne (LcLs sr /Vdenä^LWe »men emonn, Vnrs serenz nsla-r !S. 2V Uhr. lenflrahe 7r l ihr Icilzuneinne». «zu hcrzlichst rin- riet. mse« »r keckisnuvg ss-Le Ig5tgl!5lll nplatr^ Lcsiacsti^itr- l»oiri iLaUNL 25. Dezember „äaLtisisctie Voltrsreitun^' ^strr§sn§ 1928 Das sro6^e ^relßriis der suchte erreichen. . . ,. heit der Alten hatte den Hoffnungen nicht entsprochen, wenn auch die Lehrsysteme von Plato und Aristoteles einen gewissen Höhepunkt erreicht und auf das Christentum vor bereitet und hingcwiesen haben. Die alte Welt lag sichtlich im argen: schreckliches Elend war mit der größten Lasterhaftigkeit gepaart. Es lag deutlich vor Augen, Las; kein menschliches System, keine irdische Weisheit die doppelte Rettung durch höhere Wahr heit einerseits und durch Entsündigung anderseits zu bringen vermochte. Noch viel weniger als die Philosophie waren die Literatur und Kunst im stande gewesen, der Welt das ersehnte Glück zu verschaffen. Einerseits dienten diese nur dazu, die herrschende Uusitt- lichkeit und den Zer fall der Reli gion zu vermehren, anderseits ist in man chen schönen Marmor- statucn, Grabdenk mälern und Dichtungen von Hellas (Griechen land) oder Rom ein weh- und schwermütiger Zug nicht zu verkennen: das Seufzen, Klagen und Sehnen der uner- lösten Kreatur. Es hatten aber die Griechen und Römer auch noch andere Erfah rungen gemacht bzw. machen müssen. Lange hatte das heidnische Altertum seine Befrie digung im staatlichen Leben gesucht, dem Staate eine fast alles verschlingende Bedeu tung zugeschricben. Aber die Vorsehung hatte die einst blü henden Republiken Griechenlands untergehen lassen. Sie hatte das römische Weltreich in seiner furchtbaren Gewaltherrschaft sich bis zum äußersten entwickeln lassen, so daß die Bürger und Untertanen es allmählich als drückendes Joch empfanden. So konnte, nachdem Staat und irdisches Baterland sich als ungenügend erwiesen hatten, die Sehnsucht nach einem höheren Vaterlande erwachen. Das Heiden tum hatte so seine Unzulänglichkeit und Verkehrtheit nach allen Rich tungen hin geoffenbart und war dadurch gleichsam gezwungen wor den, sich selbst aufzugeben, an sich selber zu verzweifeln. — So war die Welt negativ auf den Messias vorbereitet worden. Aber auch an einer positi ven Vorbereitung hat es der heidnischen Menschheit nicht ge fehlt: der durch die Kunst der Griechen gebildete Schönheits sinn hatte für das Verständnis der geistigen Schönheit des Christen tums vorbereitet; der geschärfte Rechtssinn der Römer hatte für die Hoheit der christlichen Moral und des christlichen Lebens empfänglich gemacht. Die Philo sophie des herrlichen Plato, namentlich seine Lehre von Gott als dem Einen und Unsichtbaren, seine Schöp- sungstheorie und Sittenlehre (Ethik) wirkte erzieherisch und vorbereitend auf Christus hin, welcher Mittelpunkt der Menschheitsgeschichte ist. Die Geburt Christi ist das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte. Der geistreiche Kulturhistoriker Houston Stewart Chamberlain schreibt in seinem berühmten Buche „Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts": „Die Geburt Christi ist das wichtigste Datum der gesamten Ge schichte der Menschheit: leine Schlacht, kein Regierungs antritt, kein Naturphänomen besitzt eine solche Bedeutung, welche mit dem kurzen Erdenleben des Galiläers verglichen werden könnte. Eine fast zweitausendjährige Geschichte beweist das — es ist tief innerlich berechtigt .. wenn wir von chm aus unsere Zeit berechnen... Ja, in einem gewissen Sinne dürfen wir satzen, die eigentliche Geschichte beginne erst mit Christi Geburt." So schreibt ein moderner Freidenker, und er hat recht. — Wir lesen mit Staunen von den Groß taten eines Alexander, Augustus, von den Siegen Karls des Großen, Napoleons. Moltkes; wir vertiefen uns mit Bewunderung in die Philosophie eines Sokrates, Plato, Aristoteles, Cartesius, Spinoza und Kant. Aber Jesus von Nazareth hat mehr erobert als alle die gewaltigen Welteroberer: er hat tiefer und höher gedacht als alle Philo sophen Griechenlands, Italiens und Deutschlands. Jesus Christus erscheint vollständig hinausgehoben über alle anderen Größen aus dem Gebiete der Intelligenz wie des sitt lichen Lebens. Er ist der höchste und idealste Uebermensch: er ist ein Wunder in der geistigen und sittlichen Ordnung. Er ragt über alle anderen Weltweisen, Religionsstifter, über die größten Männer aller Zeiten himmelhoch empor. Er ist unendlich erhaben über jeden einzelnen und über all« zusammen. Unsere ganz« Zeit rechnung geht von der Geburt Christi aus. Eine bessere und sachge mäßere Einteilung gibt es nicht als die: „vor Christi Geburt", „nach Christi Geburt". Ueber- all wird das Weih nachtsfest gefeiert.Ueber- all kann man den strah lenden Christbaum sehen. Die Welt steht immer noch im Zeichen Christi. Di« Staaten, in welchen man nach den Lehren Christi lebt, gedeihen und blühen. Die Staaten, in welchen man Christus als Eck stein verworfen hat bzw. verwirft, bersten in ihren Eingeweiden, krachen und wanken in ihren Fundamenten. Die Jahrtausende vor ihm waren eine Vorbereitung auf ihn: die Jahrtausende nach ihm sind ein wunder samer Nachhall seiner einzigartigen Erschei nung. Auch das zwan zigste Jahrhundert steht unter dem Zauber, unter der Herrschaft des Wunderkindes von Bethlehem, wollend oder nicht wollend. Die christusfreundlichen und die christusfeindlichen Mächte ringen mit Auf bietung aller Kräfte um den Sieg. Der Geist Christi bewegt und er regt das Menschenmeer in seinen Tiefen noch nach Jahrtausenden wie kein Sturm den Ozean. In seinem Namen, in seinem Zeichen begegnen und kreuzen sich die Mächte des Lichtes und der Finsternis, des Himmels und der Hölle. Keiner hatte noch so viele und so warme Freunde, keiner noch so viele und so erbitterte Feinde als Christus. Jahrtausende vergehe»: Christus bleibt bestehen. Namenverklingen, Völker verrauschen, Staaten verschwind«»: aber „Christus bleibt gestern und heute und in alle Ewigkeit". (Dr. K. Albert Vögele „Höhenblicke" Verlag Herder, Freiburg.) Schauen wir dem göttlichen Kind ins Auge! Raffael, der große Malerfürst, hat ihm große, schöne, geist- und seelenvolle Augen gemalt. Aber die Tiefe und Schönheit dieser Augen hat noch kein sterblicher Künstler wiederzugeben vermocht. In diesen Augen lag etwas wi« Sonnenglanz, leuchtete und funkelt« di« Majestät eines Gottes. Aus ihnen leuchtete und strahlte eine unbegrenzte, unerschöpfliche Weisheit und Liebe. Mancher hat schon gemeint, wenn er einem edlen Menschen ins Auge gesehen, er schaue in ein«» tiefen, klaren Se«: aber die Augen des Eotteskindes mußten sein wie geheim nisvolle Meerabgründe, in denen sich die Sterne seiner überirdischen Heimat, des «wig- schönen Himmels, spiegelten.