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Sächsische Volkszeitung : 25.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192812256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-25
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.12.1928
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Sächsische Dvikszettung LS. Dezember 1928 Zahlungen auch wenn lka n d a t ge- über den Zu, einem Kom. gewisse Nach, r geschloffenen die Sachver» en, so ist seine n uns darum leiche, was für ieue schwerere cht in höheren : Verschuldung chutzes oestehen ückgehen, bis isstellt und die runft eine scher Lei. . Wir hoffen, mehr bald in Resultaten ge. rsräri-igep gebunden sind. Land betragen. >ie Sachverstän« zusammentrcten ze Entscheidung llusschutz vorbe« rgierungen ent« g vom iS. Lep« für «ine »oll« nrtionsprobiems gelung d-kjeni, wische» Deulßij- Berträgcn und Bericht den an gen sowie der ir angeht, so soll sachverständigen länbigermächten timmt uns mich ihnen selbst mer Sachverstand en ng ernannt. Di« >eter Wesse ssss- ! r i k anischrn ^gestellt wird. yorkr . Dezember. Iten Bau der iihe der Lolum- wird, brach in auobrritcte bcndc Holzgcriist t sichtbare» l ist. von denen rde, hatte viel« Hudson-User ge« i der ossenc« > des Gebäude« :wrhrziige selbst cn wurden, er« d zn löschen, al» und das Gerüst Stil gehaltenen rken seiner Mut« ihrleuten nicht h loderte» di» Turm empor, die iu der Näht and von vle« sellrr Gedächtnis« ! r Welt unter« irläusig aus ein« d er aber seht i des Gebäude», glich, durch en find. Durch die Lust flogen, rnehmcn Wohn- iruesacht, die iu« aumkerzen. Ai» ei Zimincrbrand« ters. Hier waren lerzen beschästigt. an- geriet. Ein nden, daß es im lustschisfes. In , daß das erste s« e feriiggestellt ish ol'ald die Wetter« tes Lustschisj von .. >, ..'--off. n»' Nummer 294 Das Kochfest des Kindes Ist es nicht etwas Wunderbares um das Geheimnis tzes Kindes! Wie ln einem Samenkorn geborgen schlum mern da erstaunliche Möglichkeiten der Entwicklung und des Nordens. All die großen Männer und Frauen der Menschheils geschichte begannen ihren Lebensweg als unmündige Kindlein. Niemand konnte ahnen, ivas an hervorragenden Erfindungen pud Entdeckungen, an tiefen Gedanken und Erkenntnissen, an Einwirkungen auf Tausende, ja an gestaltenden Einflüssen ans ganze Zeiträume i» der zarten und noch so unscheinbaren Men- schenknospe still verborgen war. Dieses Geheimnis des Kindes wächst ins Majestätische und Weltumspannende, wenn mir uns in den tiefsten Inhalt des W c > h na ch t s g e h e i m n i s s e s versenke». Der allmächtige Beherrscher aller Welten, nach dessen Willen und Plan unge zählte Millionen riesenhafter Gestirne ihre Bahnen ziehen, lind dessen allweise Güte alles lenkt und erhält vom Größten bis zum Kleinste», liegt als scheinbar hilfloses Kindlein frierend auf dem Stroh einer Krippe. Das Heil der ganzen Menschheit von den ersten bis zn Sen letzten Jahrtausenden liegt in diesem Kind beschlossen. Slrömt nicht ein himmlischer Adel ans von dem armen Gotteskinö in der Krippe aus jedes Menschenkind al'er Rassen und Zeilen, das ganz ans fremde Hilfe angewiesen das Licht der Welt erblickte? Möge das Hochfest des Kindes zur hellglühenden Flamme werden, an »der sich bei allen christlichen Völkern die oft schon dem Erlösche» nahe Liebe zum Kinde wieder neu ent zünde!! Das Schicksal des christlichen Europa wird von dieser Entscheidung a'oyängen. Auch das hilflose Kind möge in diesen Weihnachts tagen viele Helfer finden, vor allem da»», wenn ihm treue Elternsorge versagt ist oder die Elternliebe in bangem Kum mer und herber Not sich nicht answirken kan»! Möge der kindliche Geist, ohne den niemand zu Gott gelangen kann, in seiner Einfachheit, Schlichtheit und ver trauensvollen Ofsenheit wieder stillen Einzug halten in der Welt der Aufgeblähten. Geistesstol,mi. innerlich Univahren und A»cg"höhlten, auf das; ivahre Freude und himmlischer Friede die Herzen erfüllen kann! Das ist die dreifache feierlich ernste Weih»achtsbotscl>aft, die vas Hochfest des Kindes der heutigen Menschheit entbietet. K. Ioerger. Weihnachlspredigk eines Bauerrrdichlers vom Rcimmichl. „Weihnachten ist ci» Fest zum Singe ». — Mit Singen ist schon in per erste» heiligen Nach! die Geburt des WellheilandeS ge feiert worden: die Hirten sangen ans ihren Feldern, die Engel san gen in den Lüsten, die Engel und Hirlen sangen an der Krippe und die Muiier Gottes selbst wird wohl immer wieder ihren Lobgesang: „Magnrsikai — Hoch preiset meine Seele den Herrn!" wiederholt haben. — Mit Singen und Jubeln wird alle Jahre um Weih nachten das liebe Christkind begrübt. — Wenn einmal im Jahr, so ist es in der heiligen Nacht, ivo jedes christliche Gemüt znm Singen und Jubilieren angclriebcn, ja fast gezwungen wird. — Und wenn ich euch heule predigen soll, so predige ich euch »ichIS anderes als: „Singet! Singet allem e n W eth na ch t 8 j n b e l her aus ans der B r n st ! Singet so hell und fröhlich, als ihr sin gen könnt!" Da sehe ich aber schon viele krumme Gesichter, »nd ich merke, baß ihr allerlei Einwendungen ans der Zunge habt. — Einer wird sagen: „Wär schon recht, singe», aber ich Hab grad jetzt ei» scharfes Katarrh, und mir ist die Stimme in sen Hals hincingcfrore» wie Die Weihnachlsmefse Au, De. Parsch, Klosterneuburger Lsturglekulender 142», Verlag VoMllurglsche« Apostolal Klosterneuburg bei Wien. Die heilige „Weihe-Nacht" ist ausgezeichnet durch ein dreimaliges eucharistisches Opfer. Die altrömische Kirche hat da einen ehrwürdigen Brauch der Kirche von Jerusalem nachgeahmt. In der Nacht versam melten sich die Christen in der Geburtsgrotte zu Bethle hem und heiligten die Stunde der Geburt des Herrn durch die Feier der Messe. Nach Beendigung zogen sie zurück nach Jerusalem, wo sie um die Frühmorgenzeit ankamen. Was lag näher, als die Auserstehungsstunde in der Auf erstehungskirche zu verbringen und dabei mit den Hirten Weihnachten zu feiern: bas war die zweite Messe. Am Tage selbst versammelten sie sich in der Hauptkirche, wo dann der Festgottesdienst stattfand. Dies fand in Nom und anderen Orten Nachahmung: In der Nacht war die erste Messe in der Krippenkiräze Mariens, die zweite in der griechischen Palastkirche mit Namen: Anastasis (das heißt Auferstehung) und die dritte in der Weltkirche St. Peter. Schon zur Zeit des Papstes Gregor des Großen (gestorben 604) wurden zn Weihnachten drei Messen gefeiert: die erste um Mitternacht, wegen des Evangeliums genannt das Engelamt: die zweite in der Morgendämmerung, genannt Hirtenamt: und die dritte, das Hochamt, die feierliche Festmesse. „Wie Advents stimmung liegt es nach über der ersten Messe. Gottes lichtnmflossene Majestät offenbart sich da, leuchtende Engel schweben über der Erde, die Mutter allein, die reinste Magd, ist als einziges Erdenwesen dem Gottes kinde nahe. Tie Menschheit steht noch harrend in nächt licher Dunkelheit. Eine Steigerung des Weihnachts« gedankens bringt die zweite Messe, die „in aurora", beim Sonnenaufgang gefeiert wird. Das unter dem Schleier der Stacht geheimnisvoll aus Erden erschienene Gottes licht steigt für uns auf als eine Sonne, voll gewaltiger Schöpferkraft, es tritt zu uns in tätige Beziehung als unser Erlöser. In der dritten Messe erreicht der Weih nachtsgedanke seine höchste Entfaltung und offenbart sich in seiner Auswirkung „allen Menschen". Weihnachten ist ein Lichifest. Christus ist die „wahre Sonne", das Licht der Welt, das in die Finsternis der sündigen Erde ein getreten ist. Dieser herrliche Weihnachtsgedanke, dem auch das christliche Volk im Lichterbaum einen rührenden Ausdruck verliehen, zieht durch die Messen hindurch. Wirkungsvoll ist die Symbolik des Lichtes in der Nacht bei der ersten Messe: in der zweiten Messe wird uns die ausgehende Sonne selbst zum Gleichnis und deshalb jubelt der Introitus: „Ein Licht leuchtet heute über uns!" Und in der dritten Messe steht der Lichtgedanke sogar im Evangelium. Welcher Rückschritt, wenn nun modern sein wol lende Menschen zur Sonnwendfeier der altheidnischen Völker zurückkehren! Wie ist doch im christlichen Weih nachtsgedanken diese Sonnen- und Lichtfeier so viel tie fer und voller enthalten! Da baut sich über der vom Schöpfer ins Dasein gerufenen Natur die im Blute des Erlösers wiedergebarene Uebernatur auf. Arm die Men schen, die Weihnachten feiern ohne Christus, denen der Lichterbaum brennt ohne die Krippe darunter! „Heute ist euch in der Stadt Davids der Erlöser geboren, welcher Christus, der Herr, ist." das Wasser in den Brnnnenstock", ein zweiter: „Ich Hab eine Stimme wie der Bär im Walde oder wie eine locherist« Kuhschelle, und wenn ich ansaiist sinken, must ich mir selber di« Ohren znhaltcn", ein drit ter: „Ich weiß nicht, was singen: lmb mein Lebtag nichts gesungen als das Einmaleins in der Schule und am Kirchtag: „Mci Vater ist a lustiger" usw., ein vierter: „Mir hilft niemand singen und allein ist's nicht kurzweilig", und andere werde» sagen: „Uns sind die Note» zn lateinisch" und „wir dürfen nicht singen, unsere HanSlcul habe» vor dem Singen einen Rcsvckt wie der Karo und der Barl vor her türkischen Musik." — Diese Einwendungen kann ich nicht alle be. antworte», aber ich sag grad so viel: Singen kann man nicht nur mit dem Mund, sondernauch mit dem Herzen! Schani, jetzt um Weihnachten ist eine warme, heilige Freude in aller Herz eingczogen. — Hütet diese Freude in eurer Seele, be wahrt euch immer eine dankbare, heilig-fröhliche Stimmung, dann singt euer Herz Tag und Nacht, die ganze Woche »nd das ganze Jahr — »nd der liebe Gott hat an diesem Hcrzenssang eine Freude wie am Gloria der Engel in der heiligen Nacht. Also merkt, fröhlich sein sollt ilst und euch freuen — das ist auch ein Singen und nicht das schlechteste. Alten unseren Lesern und Mitarbeitern ein Redaktion u Verlag der SächsischenDolközeitung Da kommt mir gerade der heilige Paulus zurecht. — Am dritten Adventssonntag ist der Apostel besonders gut aufgelegt, und er ruft in der Meßepistel mit lauter Stimme: „Freuet euch allzeit im Herrn: abermals sage ich: Fronet euch! — Eure Sitlsamkeit werde alle» Menschen kund, der Her ist nahe!" Da machen viele Zuhörer lustige Gesichter und meinen: „Das ist einmal eine richtige Predigt — fröhlich sein, lustig sein! — Der Ncimljörg sagis und gar der heilige Paulus scheint einverstanden damit. — Jetzt nur geschwind die Zupfgeigen her »nd die Klanb- zither!" — Ich steh mein Wort nicht um, sondern bekräftige es: „Ja, fröhlich und heiler sollt ihr sein jederzeit!" Aber paßt wohl aus. Eure Freude dars keine halbe und kein« verpatzte, sondern mutz eine ganze und rechte sein. Und da sag ich jetzt so viel: Die richtig« Freude ist ein Kirchengesang der Seele. Aber dieser Gesang mutz stimmen! Wenn er nicht stimmt, ist cs eine greuliche Katzenmusik und ein wüstes Oieplärr in den Ohren Gottes. — Der heilige Panlu- schreibt zn seinem Freudenrnf noch ein Wöril hinzu, das nicht über hör! werden darf; er sagt: „Freuet euch im Herrn!" und: „Eure Sittsamkcit werde kn»d allen Menschen!" In Sitisamkcit und Ehren sollt ihr euch freuen, nickt in Ausgelassenheit „nd sündiger Lust. Die sündigen Wellfreuden geben einen abscheulichen Miß klang in der Seele. — Eure Hanpisreube soll sich richten auf den Herrn. Der Herr ist zu euch gekommen und wohnt unter euch, er ist mit euck und bei euch. Drum »och einmal, singet! Singet jetzt um Weihnachi mlt dem Herzen all«, und wem cs gegeben ist, der auch mit dein Munde, so laut und so fröhlich, daß cs über die Berge hilleri! Muß euch aber sagen — all unser Jubeln und Singen hier auf dieser Erde, mags noch so schön sein, ist nur ein mißtönige- Naunzen „nd Klimpern, eine armselige Stimmprobe auf den ewigen Weihnachtssang im Himmel. — Unseren wahren Christlag seicrn wir erst droben über den Sternen. Droben werden wir einmal singen so recht aus Herzenslust, droben wirds einem jeden hcrausgcben. und droben werden wir erst wissen, was singen heißt. — „Kein Auge ,,^ran8eamu8 u8yue ketklekem!" Aus der Hirtcnmesse des hh. Weihnachtssestes. Bon P. Scholze. Heiliglandpilger. Ans nach Bethlehem, eilends nach Bethlehem! war die Losung der armen Hirten, sobald sic die Himmelsbotscl ast ver- Mimien. Wer möchte nicht miteilen mit dem frommen Hirten «och mitten in winterlicher Nacht zur Krippe nach Bethlehem! Ter zahlrei'.iie Besuch der Ehr ist »rette beweist immer wieder, daß selten ein Herz kalt bieibt. wenn die liebliche Ein ladung im Weihnachtsliede ertönte: Eilt Christen, geschwind, Mi göttlichen Kind! Doch nur wenigen wird jenes Glück zu teil. das mein Priesterherz erfüllte, da ich an der Geburtsstätte des göttlichen Christkindleins zn Bethlehem knien und beten und dort, wo das liebe Jesuskind in der armseligen Krippe geruht, zelebrieren und das jubelnde Gloria in excelsis viistimmcn durfte Brannte nicht unser Pilgerherz, da wir an dieser gottgeweihten Stätte Engelgesängen aus himmlischen Hohen zu lauschen vermeinten: wo unser geistiges Auge die armen, frommen Hirten mit Liebesgaben vor der Krippe knien und so herzinnig bete» schaute und da, wo die goldstrotzenden Könige Caspar, Melchior und Balthasar das arme Jesuskind io demütig anbeteien und ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen dcnbiachlcii. Am 4. Mai l. I. «Lands gegen 9 Uhr, an einem Freitag war es. da wir Pttgerpricster von Jerusalem kommend im gastlichen Saale der Franziskaner zn Bethlehem unser Nacht- und Tagesprogramm beratschlagten. Ucber 20 Pilgerpriester wünschten sehnsüchtig im Stall zu Bethlehem, der Gebnrtsgrotle unseres Heilandes, das HI. Meßopfer darzubringen: und dort, stand »ms wegen des Mitbenutzungsrechtes der Armenier und Griechen nur die Zeit von Mitternacht 12 bis früh 6 Uhr zur Beringung. Mithin konnten nur 10 Priester In der Gcbnrts- giottc selbst zelebrieren. Da ließ unser trefflicher Pilgcrführer P. Maurus. Benediktiner auf Sion, in klug-vorsichtiger Weise das Los entscheiden. Ich zog einen Zettel mit der Zahl 4: es war mein« glückliche Losnummer für die' Hirtenmcssc früh morgens )43 Uhr. Unsere minderglücklichen Mitbriider konnten sich eine der angrenzenden Grotten des hl. Hieronymus, der unschuldigen Kinder von Bethlehem, oder der Gräber der hl. Paula und des hl. Eusebius zum Zelebrieren wählen. Das altehrwürdige Franziskanerkioster aus dem 13. Jahr hundert steht i» Verbindung mit der Gebnrtsbasilika, nahe an einein Bergabhange. Lange Zeit noch stehe ich am offenen Fenster sinnend, schancud und betrachtend. Ein kühlender Wind hatte die Tagesglut gemildert. Ich scliaue hinaus in die nwndheile Nacht, hinab in das dunkle Tal. hinaus zum sternen klaren Himmel. In den Gäßchen Bethlehems ist es still geworden. Ich blicke nach der Richtung des sogenannten Hir- tenfeldcs, alles still und friedlich. Auf diesem Hirtenfelde wurde ja einstmals mitten in stiller Nacht erstmalig das „Gloria in excelsis" durch Engelmnnd angestimmt und den frommen Hirteil. und der ganzen Menschheit die Friedensbotschaft des göttlichen Friedensfürsten verkündet. Frieds den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Doch wurde diese Friedensbotschaft überhört von den mörderischen Sendlingcn eines ruchlosen Herodes zum bethle- hemittsckcn Kindermorde, überhört auch im häßlichen Zwist, mit dem eibiiterte Gegner des christttä'en Glaubens und nicht zu- letzt Häretiker den friedlichen Besitz der katholischen Kirche alihier störten und strittig machten. So hat der feindselige Samaritaner-Aufstand (521—528) die Geburts-Basilika schwer beschädigt. 1232 hausten an diesen verehrungsivürdigcn Stätten der Charesmier. welche zahlreiche Christen ermordeten oder vertrieben und die hl. Stätten zu zer stören suchten Mit dem Jahre 1564 beginnen häßliche Anfein, düngen „nd tückische Ansprüche aus die Geburts-Basilika seitens der schismatischen Griechen, eine traurige Zeit für die Geschichte des Heiligtums. 1757 stürmten die Grieck^n, ettva 1000 Mann stark, einfach die Basilika und Grotte, plünderten und nahmen sie in Besitz und nur unter sehr schweren Geldopfern erhiel ten die katholischen Christen etliche Rechte wieder zurück. 1810 bemächtigten sich die nicht unierten Armenier eines Teiles vom Basilika-Quersckiff. Im Mai 1868 schlichen sich die Griechen heimlich zur Nachtszeit In die Geburtsgrott« und setzten die Teppiche, womit di« nackten Mauern bedeckt waren, i» Brand, um das Besihreckt der Franziskaner auf die Grotte noch mehr zu schmälern. Von min an wachte der Bruder Sakristei» Allons von Cervix 15 Jahre lang. 1868—84, Nacht für Nacht hinter der Tür, welche von den unterirdischen Grotten In das Heiligtum der Geburtsstätte Jesu führt«. Dies« Vor sichtsmaßnahme geoen blutigen Fanatismus war nicht un. begründet, denn 1878 drang ein« Rotte von 300 bewaffneten Griechen wiederum in dt« Grotte «in, mißhandelt« «nd ver wundete dort betende Franziskaner und plünderte, was dort am heiligen Orte -en Katholiken gehörte. Und noch im Jahre 1S93 wurde hier der Bruder Cakristan durch einen Revolverschnß niedergestreckt und ein anderer sclpvcr ver wundet. Sogar noch Anfang vorigen Jahres suchten Fanatiker Händel und Streit zu entfachen und dann di« Schuld auf di« Franziskanermönche zn schieben. So haben die Franziskaner, die treuen und zuverlässigen Wächter der HI. Stätte» Palästi nas besonders in Bethlehem, der gottgewollten Quelle himm lischen Friedens um des hl. Friedens willen geradezu ein Mar tyrium auszustehen. Pax hominibus bonae voluntatis, ja dieser Friede des guten Willens mußte oft mit Blut errungen werden: daran erinnert auch die »nweit gelegene Grotte der „u »schuldigen Kinder". Hierhin hatten sich beim bethlehemitisäpm Kinder morde in der Todesangst die Mütter mit ihren Lieblingen geflüchtet, aber sie wurden aufgespürt, di« unschuldigen Kind lein mit der Märtyrerkrone gekrönt, ihre zarten Körper allhier beerdigt. Wenn dann die allabendliche Franziskanerprozession auf dem Ruiidgang durch die Grotten auch .zu den Gräl>ern der unschuldigen Kinder kommt, da greift es den Teilnehmer ans Herz und nicht selten befeuchten perlende Tränen die Wangen, sobald die bethlehemitischen Ministranten mit silberhellen Stim men anheben: Salvet« flores marlyrum! . . . Heil euch ihr Blüten unter den Märtyrern!" Hier an diesen gottgeweihte» Stätten des himmlischen Friedensfllrsten l>aben Freudcniränen geperlt, hier sind aber auch bittere Schmerienstränen geflossen. Doch, die in Tränen gesäet, mögen ln Freuden ernten. Nochmals schone Ich sinnend ins dunkle Tal und blicke wieder empor und es blinken die trauten Sternlein Heller und strahlender als fernab von hier in der lieben, weiten Heimat. Mir dünkt es, als schauten Engletn und die unschuldigen Kind- lc!n von Himmel herab immerdar mit Wohlaefallen auf dl« Wieg« des göttlichen Jesuskindes und unseres Heiles. Und wie im Praeludlum klang es vianissimo In meinem wogenden Her- zen: Stille Nacht, heilig« Nacht, alles schläft, einsam wacht nur dos traute, hochheilige Daar . . . Ein kurzes, kindliches G-^et und die sotten Augenlieder fielen zusammen. Di« müden Glie- der richten aus. aber in der nimmermüden Phantasie da wog- ten holdselige Weihnachtsgedanken auf und ab. ähnlich denen, die mir al» Kind ln der seligen Thristnacht das holde Christ kind schauen ließen. Di« wenigen Ruhestunden müssen w>« kurze Minuten verflogen sein. Wieder stehe ich lauschend am
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