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kitischo Welt»! >ziü: „Chemi«j : „Verjünge«, ie Verdauung, llagenoerdau- >s. Zu Ko»« Heldengedicht. Rundfunk- heilige» drei lingrad naey tschaflsraie». leraturkritiL' «lisch. sKus- r, Berlin.) »n: Englisch zig: Lessiugs lufgabeu im Bischer, he» Bauer». ens zersing, de» n abgegeben, t, was seht ltmarkt noch des Vereins iagercnnenS, nit von der Tage» dnrch llerdiugS in er Linari ahn ist. Ob lieg so übcr- cre» Blatte, ulen Dnrch- Nanie» wie - R! chli, e auch bei,» is in einem Ausserdem KnavP«, orn ist mit er Paarung idische Ver- legriui. Di« Durah und len Verlauf alls werden legen. ;e Orchidee. 19.30) Der die Zauber- Minna von lwoch, 9. 1. - Donners- , Die Drei- rk,,Ische. — ffe Zauber» znnlag.6 1. !<» Ricnzi.. I. (3) Di« Der eiserne remilcn. — »Häuser. — ieu Raben, übel. 17.30) icht scheinet «erihier. — 1. >7.10) Weber. — richtig ver« Unter Gr it Lincoln. Frau. die chacl Hu»- 11. 1 (8) 12. 1 (3) '3) Asche» wo. ? Märchen eoerikc. — Stag. 3. 1. i Rnbezihl l, — Don- Trio. — »g. N I. lückspff-en. Ckemnitr. Tvicksu. ?Isuen Schneesatt im Vogtland Plauen. 5. Januar. Gestern sind im ganzen Vogtland wieder gröbere Schneemengcn niedergegongen. Es sind stellen- weise süns Zentimeter Neuschnee sestzustellen. Die Straßen bahn mutzte mehrere Schneepflug« einsetzen, um die Ber. wchungen zu beseitigen und die Schiene» wieder sreizumachen. Auf der vereisten Strahe am Tannenhos geriet ein Lastauto beim Ausweichen in den Slratzengraben und überschlug sich: Personen wurden nicht verletzt. Heute früh wurde im Klingen berg Aschberggebiet eine Temperatur von acht, aus dem Auers- brrg und Fichtelberg zehn Grad unter Null gemessen. Oer Wassermangel in Ehemn^y Chemnitz, 5 Jrnnar. A's Folg« des Wassermangels weichen die städtischen Brause bäder bis ans weiteres nur Freitag und Sonnabend von 8 bis 19 Ubr geöffnet und an den übrigen Tagen geschloffen bleiben. Nur die Badezeiten !m städtischen Hrdwigsbad« erleiden durch den Wassermangel keine Beeinträchtigung, da die benötigten Wasser, nienaen aus eigenen Brunnen gewonnen nwrden. Vielfache» An regungen aus de» Kreisen der Bürgerschaft entsprechend, beschloß der Rat statt Sonntag den Freitag als einzigen Tag znr Be nutzung von Wannenbädern in de» Haushaltungen scstznictzen. Auch in sämtlichen Hotels darf nur an den Frcilagc-n ein Wannenbad benutzt werden. h. Vom Zuge erfass«. Der 77 Iakrr alte Bahnwärter i R. Nickiaid Flach wollte am Doiincrstagabciid von NuupertSgrü» aus noch seiner Wohnung, einem BahnwärtcrliauS a» der Eisenbahn- strccke gehen, hat aber icdensaNz de» Fußweg wegen der Schnee verwehungen verfehlt und die Gleise betreten. Er wurde von einem Zuge ersatzl und getötet. tz. Fabriküraiid i» Chemnitz. Am Frcitagvormitiag wurde die Chemnitzer Benisskcucnvchr »ach einem Fabrtkgrundslück !m bcNachworten Harbha» berulc». Be! Ankunst wurde der Feuerwehr mitgeteilt. dast sich !m 3. Stockwerk Menschen in Gesalir bcsäudcn, die die stark vergualmtc Treppe nicht inebr benutzen könnten, uni ins Freie zu gelange». Unverzüglich wurde mit der Motordrehleitcr ein M»n, der sich i» grober Bedrängnis beland. heradgebnlt. linier starker Rain'ciitwicklnng, brannte in der Wollrcißcrci in, Eudgeschoß befindliche Wolle. Der dahin ansgerückte Lö'chzng vermochte das Feuer, das sich sehr schnell über den ganzen Saal ausbrcilcl«, nach einstürbioer Arbeit zu lö'chcn. tz Gitter in der Syrauer Hökle. Da in den vergangenen Festtagen von den Besuchern der Höhle zahlreiche Stalaktiten abgebrochen und mitgenommen worden sind, hat man die Sehenswürdigkeiten jetzt mit eisernen Gittern geschützt. (!) Was sagt man dazu? h. Ans dem Plaucner Stodtparlaincnt. In der erste» Stadt- vcrorductcnsihuug im neuen Fahre wurde das bisherige Präsidium des Kollegiums wicdergcwälsit. Erster Vorsitzender ist wiederum Amisgerichtridircktor Dr. Otto. tz. Todesfall. Am Mittwoch, starb in R e i ch e n b a ch I. V der frühere Oberbürgermeister Dr. Wilhelm Polster. Ehrenbürger der Stadt Re'chenbach. nach siur'er Krankheit. Der Verstorbene hat fast 20 Jahre lang an der Spitze der Stadt .Reichenbach gestanden. 5?U5 6er I_3U5ilL Ans dem Jillauer Sfadlparlomenk Zittau, 5. Dezember. Tie Stadtverordneten wählte» gestern in der ersten Sitzung !m neue» Jahre das bisherige Prä sidium und die Ausschüsse wieder. Erster Sladtverordnetenvor- steher ist wieder Sanitätsrat Dr. Müller. Das Kollegium bcschlost die Einrichtung einer staatlichen Eilkraftomni'buslinie nach Lübau und später nach Bischofswerda und Dresden. Für die Kraflposllinie nach Neugersdorf wurde ein Garanticbeitrag bewilligt. — Das Andenken des gestern verstorbenen früheren Hauplschristleiters der Zittauer Nachrichten Bruno Ju de ich ehrten die Stadtverordneten durch Erheben van den Plätzen, während der Borsteher dem verdienstvollen Journa listen einen herzlichen Nachruf widmete. 7. Theaterabend in Seltendorf. Der kolh. Jugend- und Gc- sellenvcrcii, „Concordia" bietet alljährlich der kath. Gemeinde als WeihnacktSgabe eine Thcatcraussührung. Dieses Jahr hatte er eine sehr glückliche Hand gehabt bei der Wahl des Hauptstsickes „Der Teufelsschmicd von Wien". Es ist ein« glückliche Verarbei tung eines geschichtlichen Ereignisses mit einer Wiener Sage, und wurde recht wirkungsvoll zur Darstellung gebracht. Mitglieder hal ten auch neu« Bühnenausstattung geschaffen. Das zch»ei1« Stück war eins der zahllosen Weihnachtsspiel«. Der L1t«l .ISiedergefunden" deutet den Inhalt schon an. Da die Darsteller auch hier ihr Bestes boten, ernteten sie dabei ebenfalls reichen Beifall. Wöhrend am 2. WeihnachtSseierlag der Saal überfüllt war, war bei der Wieder- hol»»« am Neusahr der Besuch sehr mäßig. l. Bruno Iudelch gestorben. Freitag früh starb In Zittau, 6« Jahre alt. der ehemalige Hauptschriftleiter der Zitlauer Nach richten. Gründer und langsähriger Vorsitzender und jetziger Ehrenvorsitzender des Dezirksvereins Lausitz im Landesverband der Sächsischen Preffe Bruno Iudeich. Der Verstorbene war »ach fast zwanzigsährioem Wirken im Dienste des genann ten Blattes am 31. März 1927 krankheitshalber in den Ruhe stand getreten. * I. Um den Bürgermcisterpoftkn in EberSbach. In der Stadt- verordnetensikung vom 20. Navcmhcr v I. war Bürgermeister Diche aus Kembcrg kBcz. fallet zum Bürgermeister von Ebers- uach gewählt worden, der sich auch daiuals zur Annahme der Wahl bereit erklärt hatte. Bürgern elfter Dictz«, der in Kemberg aus Lebenszeit gewühlt ivar, wird nunmehr se'n Amt in Ebersbach nicht antreten, da. falls er »ach Ablauf von 6 I-chreu in Ellersbach nicht wieder«eii'älllt werden sollte, eine erhebliche Verschlechterung seiner Pensionsnerbältnisie eintreten würbe Das Kollegium beschloß Becher die neuerliche Ausschreibung der Bürgcrmcisterstclle bis zum 15. Ion-'w 1^29 l. Der Betrüger Im Auto. Ein raffinierter Betrüger, der in den letzten Wochen insbesondere die Pfarrämter heimsiichle und initlmtcr ganz erschni'che Beträge herauslockte, ist in Ein. siedel in der Person des 38 Jahr« alten Fleischergehilsen Johann Rudolf aus Georosmalde dingfest gemacht worden. Rudolf gab sich als einen nahen Verwandten des Reichenberger Er-deckonten aus »ud wollte beauftragt sein, für kirchliche und earitative Zwecke Sammlungen dnrchznführen. Vielfach fuhr er im Auto vor. kurz er verstand Eindruck zu macken, bis ihn die Gendarmerie in Einsiedel als einen mehrfach vorbestraften Betrüger entlarvte. FroAchäden km Iserged'rge Zffta», 5 Januar. Durch Nauhreif und starken Schneelast sind i» den Forstrevieren Sieinrucke und Queis etwa 4 000 Fe st meter Holz in den Waldungen des Jsergebirges nie der g e b r o ch e n. Große, starke Fichten wurden durch das geivaltige Gemuht der Schneemaffen in der Müte wie Streich hölzer umgeknicki und liegen im Walde kreuz und quer durch einander. Aus den übrigen Forstrevieren liegen noch keine Schätzungen des enlstandenen Schadens vor. Die rmzünsiige ArbeUsmarkllage Dresden, 5. Januar. Die Arl-citsmarkffage im Bezirk des Arbcilsamtcz Dresden niusi nach dessen Mitteilung zur Zeit als s e k r ungünstig an- gcicllcn werde». Im Lause der vergangenen Woche ist die Zahl der Arbeitsuchende» wiederum sehr erheblich, und zwar um 2952 Per- stnc» gestiegen. Dementsprechend erhöhten sich auch die Zahlen der 11 n l e r st ü tz n ii g s e m p s ä n g c r: Aus Mitteln der Arbeits losenversicherung wurden 22 320 1l7 8I1) und aus denen der Krise,>- snvsorge 2091 (2177) Vollarbcttslo'c unlcrslsitzl. Knrzarbeilcr- „ittcrstntzung crhicllcn 321 (34) Personen. Dresdner Lichksp'ele Im Capitol läuft augenblicklich ein historischer Film „Die Tragödie eines Kaiserreiches, Das Schicksal derer von Habsburg". Was der Titel ausdrückt, ersüllt der Film nicht ganz, kann er wohl auch nicht erfülle». Er gibt wenig mehr als einen Ausschnitt aus den Ikuolückslagcn des Kaisers Franz Josef I. von Oesterreich und schildert in ziemlicher Breite und kaum mit dem Anspruch streng historischer Ergklbeit die Ccile»- sprüiigc des Thronfolgers Rudolf, der mit Stephanie von Bel gien uusrciwillig vermäl'tt war »ud »ach einem Abenteuer mit der Baronesse Pctsera auf Schloß Maherlin'g Selbstmord verübt haben soll. Daiie-len kommen die weiteren Schicksals schlage des grei sen Kaisers, die Ermordung seiner Gemahlin i» Gens und endlich die Ermordung des neuen Thronfolgers Franz Ferdinand und sei ner Gemahlin i» Sarajewo, die zum Ausbruch des Weltkrieges führte, nur sehr kurz weg. Die Darstellung der historischen Ge statten im Film verrät eine gut« Regie, und wenn hier die Anhäu fung historischer Sensationen auch keine Lana'weile auskommcn läßt, so fehlt doch einem solchen Film die geschlossene dramatische Handlung. Als Beigabe wird man mit der Aethcrmcllcnmusik (mit Hilfe von zwei Thcremin-Apparaten) bckanntgcmacht. lieber die Klangsarbc, die dem Cello am nächsten komm!, dessen Ncinlrcit und Nnsdruckssäl'iglcit aber keineswegs erreicht, ist man immerhin er staunt, ebenso über die Technik der Künstler, die die geheimnisvollen Arparate mit erstaunlicher Piriuosität handhab len und mit ver schiedenen Liedern und der Romanze von Nubiiistein reichen Bei- sall fangen. Kirchenmusik r K«ih»lische H»f. und Pr»psteikirche Dresden. Sonnig«, b«, 6. Januar, 11 llhr vormittags: Krönungsmesse von Mozart; duale: Laudat« Tominum von Mozart; Offertorium: Jubilate D«» von Aiblinger. Lemeinde- und Vr^inL^eren 8 Dresden- Dienstag. 22. Januar, nachm. 3 30 Ubr gemein« same Recollectio der llnio apostolica in Küniscrslraße 2. Alle hochw. Herren Geistlichen sind dazu herzlcchst eiugclaücn. 8 Pirna. Der Katholische Boiksverein erhielt im verflossenen Jahre seine Neu-Or^anisation. Der erste Vor« sitzend« Herr E. Lau bespricht jeden ersten Freitagabend de» Monates mit den Vertretern der verschiedenen Vereine da» Programm des nächsten Monates. Dank kräftiger Mitarbeit ist cs Herrn Lau gelungen, den Volbsverein zum Gcmelndevercin. zu gestalten. Seit fast einem Jahre ist dieser das monatliche Stelldickiein jür viele Gemeindemilplieder gewesen, die Beleh rung und Unterhaltung suchten und sanden. In besonders guter Erinnerung ist der starkbesuchte Konnersreuth-Abend mit dem sehr interessanten Vortrag des Herrn Schriftstellers Maierhofer und das wohsgelungene Kinder-Sommersest zu Jessen. — Glück-i auf Im neuen Jahre! Sammle immer mehr, was den Anschluß an die Gemeinde noch nicht so recht gefunden hat, und hatte fest, was du erobert hast! H Dresden. Militär Gemeinde. Dienstag, 8. Januar, abends 1930 Ubr Familienabend im Soldatcnllcim, Künigsbrückcr Straße, mir Weihnachtsfeier, Tombosa liebes 2 Los gewinn!) und an schließendem Tänzchen, Um zahlreichen Besuch wird gebeten: auch Katholiken der Zivis-Gemeinde,, sind hcrilichst eingcladcn Der Reinertrag ist zum Beste» einer WcibnackISkrippe, eines hl. Grabes in der Garnisoiikirchc und für den Kirchcnchor. 8 Philippsdork. Am Sonntag. 13 Januar, wird wir all jährlich. in der Gnadenbasilika das E r s ch e i n u » g s s e st feierlichst begangen. Am Vorabend ist um 6 Uhr Predigt und heiliger Segen, daraus Lichterprozession. Am Festtage selbst be ginnen die heiligen Messen in der Gnadenkapelle schon um 4 Uhr früh. Die Basilika ist die gaii'e Nacht geöffnet. Das feierliche Pontifikat Hochamt um 10 Uhr vormittags zelebriert der Hochwürdiaste Herr Prälai Dr. Franz aus Prag. All« Verehrer der Gnadanmntter von Philippsdors sind zum Erschei- nungsseste ireundlichst eingeladen. — Wir machen bei dieser Gelegenheit auch ausmerksam auf die neue Weihnachts krippe der Basilika, die, ein wirkliches Kunstwerk der hei- mffchen Bildhauerei. Heuer zum ersten Male vollständig aus gestellt ist. Rodcbcrg. 3. Januar: Vigil von Evipbanie: 7 Ubr W^t von Wasser. Kreide, Weihrauch. Mnrrhe Hieraus Vigilmcsse. iE weillung der Wolmunacn.) — 6 Januar: Epipbanie lFcst aer Gollesosseubariina): 7 Ukr lll. Messe, Predigt. 9 Uhr Asverges, liturg. Hoclvinit, Predigt, 2.30 Uhr Epiphanie-Andacht. Leipzig Reudniti lPfarrkircbe St. Laurentius, Leipzig-Reud nitz, Fricdrick-Wilhclm-Slraße 20. Fernsprecher 61290) An affen Sonn- und Feiertage» 7 Ubr Frühgoltesdienst. 930 Ubr Predigt, e>ockamt und Segen. 15 Ukr SeoenSandacbt. Wochentags heilige Messe 7 Ubr. Dienstag imd Freitag 7.15 Ubr Sckulmcsie Beickt- gelegenllcit an Vortagen von Sann- und Feiert'gen 18 bi? 20 Ubr, an diesen selbst von früh 6 Ubr an bis 9.30 Uhr, an Wochentagen vor und nach jeder heilige» Messe. BrieskaNen B- A. C- Die über 65 Jahre alte Witwe e!nez Invaffdcn- rcntncrs erhält aus Antrag die Witwenrente, d. s sechs Zehntel der In validen re ule des Mannes, dazu sechs Zehntel der Sleigeriiiigsb.ctr«gc und den vollen Reicbs- zn schuß. — Die Invalidenrente des Manne? wird nach tzlb- lebe» desselben eingestellt: der entsprechende Vermerk aus der Quittung besagt nur, daß diese Rente anfllört, an deren Stelle dann die Witwenrente tritt. — Brieffaslen-Ausksinfte sind kostenlos; geben Sie uns also bitte Ihre Adresse a». damit wir Ihnen den übersandten Betrag znrückstcllen könne» Garantie für Wäsch«. Wenn Sie nichr klagen wollen, wird Ihne» nichts übrig bleiben, a's ans den O'araiilic'cheiii zu verzieh, len. Sie kommen mit einer Klage sicher durck, wenn die Zu sicherung der Garantie auf dem A u s t ra g s z e I t e I eiitbotten ist, den sie bei der Bestellung unterschriebe» haben und von dem Sie ein Duplikat besitzen werden. Ist das nicht der Fall, dann ist dl« Rechtslage unsicher; wir würden Ihnen dam. nicht zu einer Klage raten. 2>erl»»worNlch >Ul !>eu ponwilie,, Leu >'>el»al!> Lesczni. Dre- >ür den mchsvchen TeN imd das .venillecon »r. Mar Dam che TrcS >ür elnjnNge» Ar > ur ven , D reSde». BergkrislaU Eine Erzählung von Adalbert Stister. (4. öwmegutig., Weil die Bewohner von Gseha'd so selten aus ihrem Tale komme» und nicht einmal oft nach Millsdorf hinnbcrgehcn, von dem sie durch Bergrücken und durch Sitten geschieden sind, weil ferner ihnen gar kein Fall vorkommt, daß ein Mann sein Tal verläßt und sich in dem beuachbarleu ansiedclt (Ansiedlungen in großen Ent fernungen kommen öfter vor), weil endlich auch kein Weib oder Mädchen gerne von einem Tal in ein anderes auswandcrt, außer in dem ziemlich seltenen Falle, wenn sie der Liebe folgt und als Ehe weib und zu dem Ehemann in ein anderes Tal kommt; so geschah cs, daß die schöne Färbcrstochlcr von Millsdorf, da sie Schuften» in Gschaid gewovdcn >»ar, doch immer von allen Gschaidern als Fremvc angesehen wnrde, und wen» man ihr auch nichts Uebles aittat, ja wenn man sie ihres schönen Wesens und ihrer Sitten wegen sogar liebte, doch immer etwas Vorhände» war, das wie Scheu oder wenn man will, wie Rücksicht auSsab und nickt zu dem Innige» und Gleichartigen kommen ließ, wie Gschaiderinnen gegen Gschaideriime», Gschaider gegen Gsckaidcr hatten. Es war so. ließ sich nicht abstcl- lcn und wurde durch die bessere Tracht und durch dos erleichtertere häusliche Leben der Schusterin noch vermehrt. Sie hatte ihrem Manne noch dem ersten Jahr einen Sohn und in einigen Jahren daraus ein Töchtcrlein geboren. Sie glaubte aber, daß er die Kinder nicht so liebe, wie sie sich vorstclltc, daß es sein solle, und wie sic sich bewußt war, daß sie dieselbe» liebe; denn sein Angesicht war meistens ernsthaft und mit seinen Arbeiten be schäftigt. Er spielte und tändelte selten mit den Kindern und sprach stets ruhig mit ihnen, gleichsam so. wie man mit Erwachsenen spricht. Was Nahrung und Kleidung und andere äußere Dinge anbclaiigte, hielt er die Kinder untadelig. In der ersten Zeit der Ehe kam die Färberin öfter nach Gschaid, und die jungen Eheleute besuchten auch Millsdorf zuweilen bei Kirchweihen oder anderen festlichen Gelegenheiten. Als aber die Kinder aus der Welt ivarcn, war die Cache anders geworden. Wenn schon Müller ihre Kinder lieben, und sich »ach ihnen sehnen, so ist dieses von Großmüttern öfter i» noch höherem Grade der Fall; sic verlangen zuweilen mit wahrlich krankhafter Sehnsucht nach ihren Enkeln. Die Färberin kam sehr oft nach Gschaid herüber, um die Kinder zu sehen, ihnen Geschenke zu bringen, eine Weile da zu bleiben und dann mit guten Ermahiiungen zu scheide». Da aber drs Aller und die Gcsundbcitszustände der Färberin die öfteren Fahrten nicht mehr so möglich' machten und der Färber ans dieser Ursache Einsprach« tat, wurde aus etwas anderes gesonnen, die Sache wurde mngekcbrt, und die Kinder kamen jetzt znr Großmutter. Die Mutter brachte sic selber öfter in einem Wagen, öfter aber wur den sic. da sie „och im .zarten Alter waren, eingemummt einer Magd inilgcgcben, die sic in einem Fuhrwerk über den Hals bracht«. Als sie aber größer waren, gingen sie z» Fuß entweder mit der Mutter oder mit einer Magd nach Millsdorf, ja da der Knabe ge schickt, stark und klug gcwvrdeil war, ließ man ihn alle.» den be kannten Weg über den Hals gcle». und wen» cs scbr sckön war nur, er bat, erlaubte man auch, daß ihn die Keine Schwester bcg'eilc. Tie? ist bei den Gschaider» gebräuchlich, wett sic an starkes Fuß- gehe,, gewöhnt sind und die Eller» üvcrliaupt, namciittich aber ein Man» wie der Schuster, cs sehr gerne sehen und eine Freude daran haben, wenn ihre Kinder tüchtig werden. So geschah cS. daß die zwei Kinder den Weg über den Hals öfter zurücklcgteu als die übrige» Dörfler zusammeugcnommen, und da schon ihre Mutter in Gschaid immer gewissermaßen wie eine Fremde behandelt wurde, so wurden durch diesen Umstand auch die Kinder fremd, sie waren kaum Gschaider und gehörte» halb »och MillSdors hinüber. Der Knabe Konrod hatte schon das ernste Wesen seines VatcrS, und das Mädchen Susanna, »ach ihrer Mutter so genannt, oder, tz'ie man zur Abkürzung nannte. Sauna, hatte viel Glauben zu seinen Keunliiissen, seiner Einsicht und seiner Macht, und gab sich unbe dingt unter seine Leitung, geradeso wie die Mutter sich inibedingt uiilcr die Leitung des VaterS gab, dem sie affe Einsicht und Geschick lichkeit zulraute. An schönen Tagen konnte man morgens die Kinder durch dos Tal gegen MItag wandern sehen, über die Wiese gehen, und dorr «»langen, wo der Wald des Halses gegen sic hcrschaut. Sic näher ten sich dem Wald«, gingen auf seinem Wege allgemach über die Er höhung Kino», n»d kamen, ehe der Mittag einaetrcic» war. ans den offenen Wiese» ans der andere» Seite gegen Millsdorf hinunter. Konrad zeigtc'Sanna die Wiesen, die dem Großvater geböricn. dinn gingen sie durch die Felder, ans denen er ihr Geireidearieii erklärte, dann sahen sic aus Stange» unier dem Vorsprunge des Daches dir langen Tücher zum Trocknen herabhängcn. die sich im Winde schlän gelten oder närrische Gesichter luachlen. Tann höricn sic seine Walkmühle und seinen Lohstamps. die er an seinem Boche für Tuch macher und Gerber angelegt batte, dann bogen sie neck um eine Ecke der Felder und ginge» in kurzem durch die Hintcriür in den Gir- Ic» der Färberei, wo sic von der Großmutter empiangen wurde». Diese ahnte immer, wenn die Kinder kamen, sab zu den Fenstern aus und erkannte sie von weitem, wenn Saunas roiez Tuch recht in ber Sonne leuchtete. Sie führte die Kinder dann durch die 26aschstubc und Preffe in das Zimmer, ließ sie niedersetzen, ließ nickt zu. daß sie Hals tücher oder Jäckchen lüstete», damit sie sich nick! vcrkübttc» in d be hielt sie beim Essen da. Nach dem Esse» dnrftcii sic sich lütten, stie le», durften in den Räumen des großväterlichen Hauses ber»:,n- he», oder sonst tu», was sic wollte», wen» cs nur nickt nnsckickl cü oder »erboten war. Der Färber, welcher immer bei dem Este» wir, fragte sie »m ihre Tchulgcgcnstände ans und sckärtte ihnen best», ders ein, ivas sie lerne» sollte». Nachmittags wurden sic von der Großmutter, schon che die Zeit kam, zum Ausbruche getrieben daß sie ja nicht zu spät kämen. Obgleich der Färber keine Mitgitt ge geben halte und vor seinem Tode van seinem Vermögen nichts weg- zngcbcn gelobt hatte, glaubte sich die Färberin an diese Dinge doch nicht so strenge gebunden, und sie gab den Kindern nicht allein während ihrer Anwesenheit allerlei, worunter nicht selten ein Münz- stück und zuweilen gar von ansehnlichem Werte war. sondc.,, sie band ihnen auch immer zwei Bündelchc» zusammen, in denen sich Dinge befanden, von denen sic glaubte-, daß sic notwendig wären, oder daß sie de» Kinder» Freude machen tonnten. Und wenn oft die nämlichen Dinge ini Schiisterhausc i» Gschaid ohnedem i» aller Trefflichkeit vorhanden waren, so gab sic die Großmulic, i» der Freude des Gebens doch, und die Kinder trugen sic als etwas Be sonderes nach Hanse. Co geschah es nun. daß die Kinder am heili gen Abend schon »nwisieiid die Geschenke in Schachteln gnl ver. siegelt und verwahrt „ach Haus« trugen, die ibncn in der Nacht einbeschert werde» sollten. (Forisctzuiig folgt)