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Sächsische Volkszeitung : 06.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192901065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-06
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.01.1929
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»enn Deulsch- chabt hatte. hädtgung mit ien Arbeiter» ländlich nicht itionales dieser Sach« h ein« inter- verkündung, «n Meinung » nicht gesagt en deutsche» m Dresdner t: sr als Herr cht die beste r Lage opti- en Kämpfen ssen, sondern nzen, die «rung ihrer die Perkes- nneres Ver- r Entwiche» «inzugehen. « Presse in rischen einig n Charakter Verständnis st das Recht rnommen zu lcher Jüng st und gern en, wollten rr Diaspora en heiligen Opfer und ime loer. .Bonifatius- i unendlich ,r dennn je ung der im spora. Am m Konzert. Herr Hof» e Förderer rt einleiten >enkommen. ngen dieses rbas, der den, begeht ästiger und r herzlicher ntstag, de, einen Vo, „Kunde Im -) hülerinnen. ten, finden anuar 1SL9 Sonntag, »enchor Cn- roitus und »rium von 9- Januar, ant, Große or Klengel. rn in ver- ungen ge- asphaltiert führt. Für sollen Se ng mehre- robilen ist Beranstal- rsche Luft- Landungs et werden getreu der arstellung, den Eren- Ignis von .inriner. »en. Per- 7. Janiioi Gültigkeit. :kt solistisch ilharnioni« ehaus. Die ardor und itcn Teil« . Kapell. > ein auS- in ihrem r im Ver- >nter: Der tarus. An Musik und i«rt. Gcne- lg, den 8. idem Pro- kinkonzert, opransola: iarobes Ereignis, und seier. d Oncgin stisch über im S- Ka- F. NteS. rv Jahre Ao«munal-kSiroverkehr tn Sachsen Dresden, 5. Januar. Am 1. Januar d I. waren es 20 Jahre, seitdem der von dem am 5 Oktober 1906 gegründeten Girovrrband Säch sischer Gemeinden eröffnet« kommunale Ucbenveisungsver- «hr in Sachsen besteht. Während sich anfangs nur 151 Gemeinden «n diese,» 1lebcrwcisu»gsverkehr beteiligten, umfaßt heut« der Giro- verband sämtliche Gemeinden mit Ausnahme vo» Leipzig und Plaue» i. V-, wo der Girovcrband eigen« Zwciganstalten seiner Bankanstalt unterhält. Aus -er tSe-amirakssitzung Dresden, 5. Januar. In der Ratssitzung dom Touucrs.ag wurde beschlossen, zur Dnrchiütirung der llintauichvcrpflichtung der Sladtgemeiude Dres den nach dem AnlcihcabtösungSgcsctz «in« eigene AblösungS- anleihe iin Nominalbetmg von 2)^ v- H. des Goldwertes des endgültig zum Umtausch verbleibenden Altbesitzes auszugeben. Zum Zwecke verschiedener baulicher Veränderungen wurde be schlossen, den Stadtverordneten Bewilligungen im Gesamt, betrage von rund 115 000 Mark vorzuschlage». Oberbürgermeister Dr. Blührr berichtet« am Schluß der Sitzung über die Tätigkeit des Rats im vergangenen Jahre und über die im Jahr 1929 zu erwartenden größeren Ausgaben. Wie aus dem Bericht über d!« Tätigkeit des Gesamtrates hervorgeht, Hai der Rat in 48 ordentlichen und einer auhcrordenllichen Sitzung insgesamt 1:137 Beratuugsgegcnstände erledigt. : Dir Weihnachtsfeier des Kath. Arbeitervereins DreSdeu-Oft am heutige» Sonntag wird den Mitgliedern und ihren Angehörigen einige a»g«nehme Stunden bringe». Musikalische und deklamato rische Vorträge werden abwechselnd geboten und eine Verlosung wird sicher de» Beifall aller Besucher sinken. Ter Beginn der Feie: ist aus 7 1ll,r festgesetzt. (Siehe Inserat.) : Gauklerfest 1929. Ein« Karnevalskostümschau soll den Besuchern des Gauklerfestes einen Ueberblick über die Fest- Kostüme geben. Unter Beteiliaung der Fa. Johannes Kupk«, Prager Straße, werden im -alto-Tanzpalais Freitag, den 11. Fanuar, nachmittags und abends, gegen 100 Karnevals- kostiime vorgesuhrt. Der Gauklerkönig wird sich mit seinem Gesolgc unter dem Geleite des Prinzen Karneval 1929 seinen Getreuen zeigen. : Ein« deutsche Uraufführung zum Dresdner Presseball 1929. Die Vesuäwr des am Sonnabend. 12. Januar in sämtlichen Räumen des Städtischen Ausstellungcg'alastes stattsindenden Dresdner Prcsscballs werde» Gelegenheit haben, an ungewöhn licher Stelle einer Uraufführung beizuwohnen, für die in liebenswürdiger Weise Mitglieder des Staatlichen Schauspiel haus««,, des AlbcrbTheaters und der Komödie ihre Mitwirkung zusichericn. Es handelt sich um die deutsckw Uraufführung des lustigen Märck-enspiels „Pimpus und Caxa" von Max Mohr, des Verfassers der Komödie „Improvisationen im Juni''. Dieses Stück ist bekanntlich mit großem Erfolge im Dreedu.er Schauspielhaus aufgeführt worden. Man darf in der neuen Arbeit Max Mobrs einer sehr interessanten literarischen Gab« entgegen wie». An der Tarsteilung sind beteiligt: Pro fessor Adolf Müller, Stella David, Erich Ponto, Fritz Fischer, Wolf Kersten, Alfred Haase, Hanns Ste : ncrt und E. Wen ck. Für das Künstler-Kabarett haben weiterhin ihre Mitwirkung zugesagt: Elisa Stünzner von der Staatsoper und Adolf Wohibriick vom Staatlichen Sckiouspielhaus Kaum zu einer anderen Ballveranstaltung wird es eine solche Fülle erlesener Darbietungen — Gesang, Theater. Ta.z —- geben wie zum diesjährigen Presseball. Es wird sich empfehlen, baldigst die Teilnehmerkarten zu lösen. Der Vorverkauf befindet sich bei der Konzertdircktion Ries (E. Plölner). : Ohio in Amerika! Das diesjährige große Kostümfest der Ortsgruppe Dresden des Deutschen Reklame-Verbandes findet am Sonnabend, den 2. Februar 1929. in allen Räumen des Aus- stcllungspalastes statt. Die Besucher kommen billig zu einer genußreichen Fahrt nach Amerika aus dem neuen Dierschrau- ben Turbinen Schnelldampfer „Europa", erleben ein herrliches Bordfest. Sie können Hollywood und die Goldgräber besuchen. Fünf kostümierte Kapellen werden an verschiedenen Stellen ihr« Tanziveisen erklingen lassen. Den Hauptschlager des Festes bildet eine große humoristische Revue der sensationellen Ereig nisse des leisten Jahres. Nobiles Flug nach dem Nordpol, der eiserne Gustav auf der Reise nach Paris, KA>l und Hüncfeld über dem Atlantik, Prinz Domcla, Aman Uliah u. s. f. Pro- Die Polsterklasse renlierl sich Ein neuer Einheitsroagenkyp — Angleichung an die D-Zugswagen Umbau der 4.-8lasse-Vagen Die Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft hat seit Inkrafttreten des neuen Reichsbahntariss vom 7. Oktober 1928, der bekanntlich die Einführung des Zweiklassen» systems, der Holz- und Polsterklasse, gebracht hat, inter- rssante Erfahrungen über die Auswirkung dieser Maßnahme sammeln können. Er hat sich nämlich gezeigt, daß «ine beträcht liche Auswanderung von der Holzklasse in die Polsterklasse erfolgt ist, die etwa 30 Proz. beträgt. Infolge dieser Tatsache ist rin ziemlicher Mangel an Wagen der früheren 2. Klaffe fühlbar geworden, und die Reichsbahngesell schaft hat deshalb 7 5 0 neue Wagen für di« Personenzüge in Auftrag gegeben, die als E i n h e i t s w a g e n einen ganz neuen Typ darstelirn und nach Ansicht der Reichsbahnsach verständigen geeignet sind, der Zukunftswagen des Eisenbahn- verkehre zu werden. Diese neuen Waggons, von denen einige bereits im Ruhr gebiet aus der Strecke Dortmund —Köln in Betrieb genommen worden sind und sich sehr gut bewährt haben, haben vier Achsen und ähneln in ihrer ganzen Konstruktion den bisherigen D-Zugwagen. Wie diese haben sie einen großen Mittelgang, und der Wagen ist in drei große Abteile gegliedert, di« wiederum In die einzelnen kleineren Abteile aufgeieilt sind. An beiden Seilen de» Wagens, an den Türen, befinden sich außerdem große Ausenthaltsslächen, die das Ein» und Ausstcigen der Reisenden erheblich erleichtern. Ferner sind dte Wagen mit doppelten Türen ausgerüstet, was eben falls zur Erleichterung des Reiseverkehrs beiträgt. Bei der Umstellung, sür die infolge des späten Urteils des Reichsbnhngerichis über dir umstritten« Tariferhöhung, Anfang Oktober nur sehr wenig Zeit vorhanden war. waren bekanntlich vo» den Reisende» heftig« Klagen über die üußerst unbequem« Ausrüstung der umgebauten Vierter-Klasse-Wagen laut ge» worden. Di« Reichsbahnverwaltung, die sofort eine Abstellung dieser Mängel zugesagt hatte, hat nunmehr veranlaßt, daß 9000 Wagen der vierten Klasse vollständig nach Art der srühe- ren Dritter-Klaffe-Wagen um ge baut werden sollen. Diese Wagen werden richtige Bänke mit Rückenlehnen erhalte», außerdem werden Abtcilwände gezogen und auch die sonstige Ausrüstung, Fenstervorhänge ujw. den Dritter-Klasje-Wagen angepaßt werden. Dieser Umbau, mit dem die Werkstätten sehr stark beschäftigt find, wird spätestens Ende dieses Jahre» ausgeführt sein. Allerdings wird die Reichsbahn für die im Nahverkehr eingesetzten Personenzüge »och einen erheblichen Teil Vierter-Klaffc-Wagen in ihrer bisherigen Form und Ausrüstung verkehren lassen. Dies« Maßnahme wird durch den sogenannten Marktverkehr bedingt, denn den zu de» Märkten und mit großen Traglasten vom Lande in die Städte fahrenden Reisenden wäre nicht mit einer Aendcrung de» eigentlichen Vierter-Klasse-Wagentyps gedient, der bekanntlich sehr viel Raum für die Unterbringung von Körben. Kiepen usw. aufweist. Aus diesem Grunde wird von den 30 000 Vierter» Klasse-Wagen, über die die Reichsbahn verfügt, nur ein Drittel für die lediglich für den Reiseverkehr eingerichtete Holzklaffe umgebaut werden. Die Einführung des neuen Personentarifs Hai auch noch ein« andere Auswirkung gehabt. Bisher war nämlich die Dritte Klaffe nur sehr schwach besetzt, so daß die vorhandenen Plätze nicht vollständig ausgenutzt wurden. Durch die Umstellung ist das jetzt anders geworden, und nunmehr ist eine vollstän dige Ausnutzung der vorhandenen Betriebs mittel erreicht, so daß die Einsührung des neuen Zwciklassen- tarifs sich im inneren Betriebe der Reichsbahn als eine Art Rationalisierung auswirkt. gram me werden Interessenten kostenlos zugesandt. Karten im Vorverkauf zu 8 Mark durch Ko.izertdirektion F. Ries, Theater- Kasse Reka. Dresdner Verkehrsverein, Gebrüder Roettig und Geschäftsstelle des D. R V. Seestraße 4. (Fernruf: 12341). Die Dresdner Innungen und der Karneval Dresden, 4 Januar. Vom Karncvals-AuSschuß 1929 wirk uns geschrieben: Das Gelingen des Kovuevalsnnizugcs steht nicht mehr in Frage. Nicht nur, daß die Dresdner Geschäftswelt, der naturgemäß das größte Interesse an einer Belebung des StraßcnbildeS zusälli, schon jetzt au di« Gestaltung ihrer Ideen geht, ist dem karnevalistischen Ge. danken in den Dresdner Innungen ei» gar nicht hoch gr illig cinzuschähender Bundesgenosse entstanden. Auf Anregung des Ausschusses bin hatte» sich nämlich gestern die Innungen mit dem Thema beschäftigt und bereits am selben Abend konnten durch deren Sprecher, Herrn Obermeister Tanko von der Friseur-Innung, der sich anschließenden Versammlung die besten Wünsche zum Ge lingen eines zweiten Dresdner Korncvalszuges überbrächt werden. Aus den Darlegungen der arwesenden Obermeister bzw. Obermei- stcrinnen der Friseur-, Dekorateur», Tapezierer-, Damen- u»d Her renschneider-, Puhmacher- wie Schriftmaler-Innungen ging hervor, daß das Handwerk in seiner Gesamtheit geschloffen hinter den Be strebungen des Ausschusses steht und mit voller Kraft an der Ent wicklung des Zuges zu einer künstlerischen Höhe Mitarbeiten wolle. Aber auch in Len Vereinen Hai der Ausruf des Ausschusses lebhaftes Echo gesunden, wie aus einer Rede des Vorsitzenden der Priv. Bogenschützcngilde, Direktor Held, und des Vorsitzenden des Deutschen Radsakrerbundes, Lieber, hcrvorging, der schon gestern die korporative Beteiligung von ca. 80 Mitgliedern in Aussicht stellen konnte. Für die wenigen Tag« Arbeit gewiß ein ersprießlicher Er folg, an den der Ausschuß an dieser Stelle nur di« Bitte knüpft, daß alle, denen Humor und Witz gegeben ist, sich vollzählig, und zwar schnellstens schriftlich beim Ausschuß, Fcrdinandstr. 10, 1-, Ruf 20611, zur Teilnahme anmelden wollen. Aus dem Wintersporlgebiele Attenberg, 5. Januar. Wie der „Bote vom Gcisiug" schreibt, lacken Silvester und Neujahrstag dem Ostcrzgcbiige einem riesigen Zuzug von Sport lern gebracht. Die Fremdenheime und Peusionshäuscr sec ganzen Umgebung waren überfüllt, in allen Oiaslstättc» herrschte Groß betrieb. Da das winterliche Wetter beständig ist und die Schnee lage jede Sportbctätigung zulüßt, ist der Fremdenverkehr ein stetiger. Mehrere Gkilchrschuleii halte» hier ihre llebungskurse ab. Frost- ncbel hat der Gegend aufs neue Nauhreisschmuck angelegt. Bei einer Ilebungssahrl stürzte am Montag die Fra» eines Dresdner Fabrikanten und zog sich einen Beinbruch zu. Seit Sil vester wird die 25jährige Stenotypistin Helene Wolf aus Dresden, die zum Erholungsurlaub im Berghof Raupeuuest weilte, vermißt. Sie hat an dem genannicii Tage eine Ausfahrt aus Skiern unter nommen und ist nicht zurückgekehrt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Sportlerin an einer entlegenen Stelle verunglückt ist. Der S-li- und Rodclklu-b hat mehrere Streife» durchgesübrt, konnte aber nir gends eine Spur von der Verschollenen entdecke». d. Ein Schadenfeuer brach am 3. Januar gegen 7 Ubr nach mittags in der Gmnmiwarcnsabrik von Weiß u. Baeßelcr Vulcan A-G. in Großenhain aus. Das Fabrikgebäude wurde völlig zer stört. 5 Arbeiter sind erheblich verletzt, der Cäch- sckaden beträgt etiva 100 000 Mark. Die Brandloinmiffion des Kriminakamtcs war an der Brandstelle. Vermutlich ist der Brand durch Heißlauf«» eines Lagers und Explosion eines Bcuziubottichs entstanden. Di« Erörterungen sind noch im Gauge. Eine Gedüchlnisseier sür Ludwig von Pastor Es war wiederum eine Tat des Katholischen Aka« drmikervcrbandes und seiner Ortsgruppe Aachen daß er sür Ludwiy von Pastor in dessen Geburtsstadt Aachen eine Gedächtnisfeier veranstaltete, die in ihrer Würde und ihrem Ernst allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Wir gehen nicht zu weit mit der Behauptung, daß diese Feier am Nachmittag des 30. Dezember 192« (über die bereits kurz berichtet wurde), die bedeutungsvollste und glücklichste aller Kundgebungen für den großen Gelehrten und treuen Sohn der Kirche darstellt, die bis heute stattsanden. Die Stadt Aachen hatte sich mit ihrem neuen Ober bürgermeister Dr. Wilhelm Rombach voll Verständnis in den Dienst dieser Würdigung ihres großen Sohnes gestellt. Zu der Kundgebung waren zahlreiche Intellektuelle, namentlich aus dem Rheinland und Westfalen, erschienen. Man sah u. a. den hochwiirdigsten Weihbischof Dr. Hermann Josef Ströter von Aachen Mit mehreren Kanonikern des Aachener Stifts den Präsidenten des Katholischen Akademikerverbandes, Minister Ferdinand K i r n b e r g e r, sowie die beiden Generalsekretäre Prälat Dr. Münch und Dr. Landmesser, den Vertreter des Rektors der Kaiser Karl-Universität Nijmegen, Professor Dr. Franses. Ministerialrat Dr. Krauthausrn vom Preu ßischen Ministerium des Innern, Oberbürgermeister Dr. Wil helm Rohrbach mit einer großen Zahl Aachener Stadtver ordneter, den Vorsitzenden der mitoeranstaltenden Akademiker vereinigung von Aachen, Dr. Wilhelm Bahn, als Vertreter des Verlages Herder Dr. Dorn «ich, Professor Dr. Buchkrrmer, weiterhin die Vorsitzenden und Vertreter der Akademikergruppen von Aachen Berlin, Oppeln in Obeffchlesien. Bergheim, Duisburg, Düsseldorf, Elchweiler, Esten, Euskirchen. Freidurg 1. Br.. Köln, Neuß. Trier, Osnabrück. Der Aachener und nieder, rheinische Klerus hatte zahlreiche Vertreter entsandt. Unter den Verwandten Ludwig von Pastors bemerkten wir seine " ' " ifra Tochter, Frau von als Vertreterin seiner Gattin, Freifrau Tonstanz« von Pastor, di« beiden Söhne Ludwig aus ^ und Franz au» Innsbruck, sowie den Landrat aus Euskirchen, Geheimrat Dr. Kaufmann. Den Mittelpunkt der Feier bildete die Rede des Unioersi« tätsprofeffor» Dr. Emil Göller aus Freidurg. Di« Leitung des Verbandes hatte gut daran getan. Emil Goller die Würdi- > und Wertung Pastors anzuoertrauen. Bereits am lanuar 1984 hatte Emil Göller ,m großen Saal der Anima iom Pastor in dessen Anwesenheit gefeiert (Vergl. Ludwig Pastor, Denkschrift an den 70. Geburtstag Zum 40. Jahres tag de» erstmaligen Erscheinen» der „Geschichte der Päpste", herausgegeb«» von seinen Freunden, Freiburg t. Br.. Verlag »on Herder, 1926, S. LS ff ). Es ist kein Geheimnis, wie tief Vastor damals von den Worten Göllers ergriffen war und vor seinen Freunden immer wieder auf diese Rede zurückkam. Wir gestehen, daß die Aachener Rede Gollers die römische no«h übertraf an innerer Wärme wie an liebevollem und dabei objektiv werten den Eindringen in das Wollen Pastors. Es war tief tröstend, daß hier ein Gelehrter sprach, der sich, ohne blind zu sein gegen die Unvollkommenheiten und Ergänzungsmöglichkeiten in dem Werke Pastors, den Blick nicht verbaut hatte vor der Größe und Singularität des Lebenswerkes Ludwig von Pastors. Und weiter war es erfrischen zu beobachten, wie Göller den Mut zu dem Be kenntnis fand, daß die leidenschaftliche Liebe Pastors zur katholischen Kirche und zum Heiligen Stuhl dem Werk« nicht nur keinen Abbruch tut, sondern nach jeder Richtung, gerade auch nach der wissenschaftlichen, ein volles Prestige bedeutet. Es war doch wohl ein« der „Entdeckungen" Max Scheins unserer einer patho.ogischcn Kritik- und Zeriehungssucht verfallenen und jeder neidlosen Verehrung baren Gegenwart di« Vorteil der Liebe auch für die Forschung und das Eindringen in den Sinn der Ge schichte nahegebracht zu haben. Während der auch in der Form vollendeten Rede Göllers mußten wir uns unwillkürlich an den seltsamen Denker und seine tiefen Einsichten erinnern, die er uns in einer Periode schenkte, in der das Licht Christi stärker war als die Nacht der dämonischen Welt. Der Dortrag Göllers begann mit verfönlichen Erinnerungen an Pastor, den gütigen, seiner Kirche kindlich demütig ergebenen Sohn. Mit besonderer Wärme erinnerte er an das Wort Pastors, wonach die größt« Gab« der Vorsehung an ihn, gerade auch die Gabe, aus der recht eigentlich di« Papst geschichte ge boren wäre, die Liebe zur Kirche gewesen sei, die ihm von seiner seligen Mutter und von vortrefflichen Lehrern und Freunden in die Seele gepflanzt worden sei. „Echte Liebe", so hätte Pastor erklärt, „bedingt nicht das Uebersehen von Schwächen und Fehlern, echte Liebe strebt nach der vollen und ganzen SLahcheit. Gott ist die Liebe, und seiner herrlichsten Schöpfung, der römisch-katholischen Kirche, dienen wir am besten durch di« unverhüllt« Wahrheit. Göller macht« sodann in geistvollen Ge dankengängen den unseres Erachtens glänzend gelungenen Ver such, Pastor wissenschaftlich in di« Reihe der großen Gelehrten, die sich mit dem Papsttum beschäftigt haben einzuordnen. Er charakterisierte, aus der Füll« schöpfend, die Versuch« Niebuhr», Rankes. Burkards usw. und umschrieb dann di« spez «zirkle deutung der Arbeiten Pastors. Was uns gerade bei Pastor mit gesteigerter Bewunderung erfülle, sei neben der Fülle der neu» erschlossenen Quellest, der Beherrschung und Formung des maffeiihaften Stoffes, der Einfachheit und Klarheit historischen Stils sein ausgesprock>en«r Wahrheitssinn, verbunden mit dem Streben objektiver Darstellung. Dirs sei um so höher anzu- schlagen, als es sich doch um di« Geschichte eine» Institution handle, der gegenüber der Forscher, der wie Pastor aufs innigste mit seiner Ueberzeugnng verwachsen sei, au» Gründen der Ehrfurcht und Lieb« in einer -an- andere» Lag« fei als der Außenstehende. Und diese Oo.elno.i»., >o de»ou.e diolter sehr scharf, hätte Pastor nie verlassen. Göller schloß seine Rede. „Papst Pius XI, hat in seinem Pastor zum 70. Geburtslage gewidmeten Breve den Wunsch ausgesprochen, Galt möge ihn noch lange frisch erhalten und sein Lllerk vollenden lassen. Ludwig von Pastor ist inzwischen in die Ewigkeit hinüber gegangen. Sein Werk ist im wesentlichen fertiggestellt. Wir gedenken seiner in Wehmut. Unauslöschlicher Dank erfüllt unser Herz, wenn wir bedenken, was sein Wirken und Schaffen für unsere Kirche, für die Wissenschaft und für den Rudm des Deutschtums bedeutet. Dos war wieder einmal einer von denen, die über ein gewaltiges Können verfügen, nlier auch die sitt lich« Kraft aufgebracht haben, dieses Können in den Dienst der höheren Ideen, sa der höchsten Idee z» stelle», einer von den Großen, auf die die Kirche stolz sein darf. Ludwig von Pastor, der Geschichtsschreiber der Päpste, ist beimgegangen. Aber sein Name wird fortleben und auf alle Zeiten mit der Geschichte des Papsttums verbunden bleibe». Solange cs ein Papsttum gibt, wird der Name Pastor genannt werden " Wir freuten uns, zu hören, daß die bis heute bedeutungs vollst« Würdigung Pastors im Aprilheft der vom Katholischen Akademikerverband hcrausgegedeiien Viertcljahrsjchrift „Der katholische Gedanke" (Verlag Kösel und Pustet in München) erscheinen wird. Dir musikalischen Darbietungen hätten kaum sinniger und entsprechender ausgewählt werden können. Das Iux1>- kultivirrt« Aachener Orchester spielte unier Peter Naab« den ersten, von verhaltener Melancholie durchivehlen und doch die Sterne der Ewigkeit suchenden Satz von Franz Schuberts Un vollendeter und — vielleicht der schönste von lichter christlülier Hoffnung durchglllht« Abschicdsgruß an den wahrhaft „im Herrn Heimgeangenen" — Anton Bruckners Adagio aus der Sechsten Symphonie. Der Aachener Domchor, dessen Leistun gen wir nach der unvergeßlichen Maricnandacht >m Aaä^ner Münster während der Aachener Tagung des Katholischen Akademikerverbandes im Herbst 1925 hier wiederum bewundern durften, umrahmte die Red« Göllers durch Motetten von Palestrina (^scencio ncl patrem) und Bruckner (Christ»« knctiis «st), die Bernhard Theodor Rehmanns ungemein starkes Talent zu «rgreifendster Wirkung brachte. Den Teil nehmern der Trauerfeier wurde ein Programm überreicht, das endlich einmal den Versuch machte, di« metaphysucken bzw, religiösen Ur- und Hintergründe der betreffenden Musikwerk« joffenzulegen und als geradezu vorbildlich bezeichnet werde» darf. Nach der Feier überreichte der ältest« Sohn Pastors dem Aachener Oberbürgermeister di« goldene Medaille Palton , oi« Papst Pius Xl. für den Geschichtsschreiber der Päpste im Jahre 1924 lasten, und di« dieser »« feinem Ifftament eigen» hatte prägen der Stadt Aachen vermacht«. k. L
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