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: Katholisch« Hos- und Propsteikirche Dresden. Sonntag, 19. Juni, vormittags 11 Uhr, Missa Brems von Pembaur. Gra- duale Lauda Sion von Reißiger, Offertorium Ave verum von Mozart. : Fronleichnamsprozession Kipsdorf. Die Dresdner Teil nehmer sollen, wie uns jetzt mitgeteilt wird, direkte Sonntags rückfahrkarten von Dresden nach Kipsdorf lösen. Diese Karten berechtigen ab Hainsberg zue Benutzung des Son de rzuges. : Eisenbahnverkehrsstörung. Der um 19.40 Uhr fällige Chemnitzer D-Zug traf gestern abend mit mehrstündiger Ver spätung auf dem Hauptbahnhos ein. An der Lokomotive war «in Schaden aufgetreten, fo daß die Maschine in Dresden- Plauen festsatz. Der Zug mutzte auf ein anderes Gleis um- geleitet werden. : Schwerer Berkehrsunsall. Am 17. Juni 1927 gegen 6 Uhr .vormittags hat in Vorstadt Plauen, Ecke Kaitzer- und Nöthnitzer Straße ein Zusammenstotz zwischen einem Personenkraftwagen vnd einem Radfahrer stattgefunden. Hierbei ist der Radfahrer schwer verletzt worden. Zur vollständigen Klärung der Schuld srage werden die Personen, die Augenzeugen des Unfalles ge wesen sind, gebeten, sich umgehend schriftlich oder mündlich Lei der Kriminaldienststelle Löbtau, Tharandter Stratze LI, oder der nächsten Polizeiwache zu melden. : Schulkundgebung. Die katholische Schulorgani sation Gruppe Dresden-West oeranstaltet am Mitt woch. den 29. Juni sPeter und Paul) abends 8 Uhr im Saale -es Drei-Kaiser-Hoses Dresden-Löbtau, Tharandter Stratze eine grotze öffentliche Kundgebung. Als Redner ist Mons. Prälat Llchtenberg, Berlin-Charlottenburg, gewonnen worden, der über ernste Tagessragen: Reichsschulgesetz — Kon kordat sprechen wird. Alle Katholiken Dresdens sind zu dieser Kundgebung eingeladen. , : Der Verein deutscher ZcitungSvrrlcgrr hält vom 18. bis 20. Juni hier in Dresden seine Hauptversammlung ab. Neben wirt schaftlichen Frage» wird diese Tagung sich auch mit den neue» gei stigen Probleme,r zu befassen haben, die der Verein deutscher Zci- tungSvcrleger in den letzten Jahren immer mehr in seinen Ansgabcu- kreis cinbczogen hat. Die grotze Papieransstellnng der Jahrcsschau, die ja in erster Linie auch das Zcitnugswcscn zum Gegenstand hak, wird dieser Tagung zweifellos manche Anregung geben. : Falscher diebischer Kriminalbeamter. Gewarnt wird vor einem Unbekannten, der sich Lurch einen gefälschten Patzaus weis als Kriminalbeamter Otto Böker legitimiert und unter ir gend einem Vorwand Wohnungsdurchsuchungen vornimmt. Bei dieser Gelegenheit hat er Geldbeträge in Einzelsällen bis zu 150 Mark gestohlen. Der Unbekannte wird beschrieben: 170 Zenti meter grotz, schmächtig. Haare dunkelblond, bartlos, trügt hell grauen Anzug und schwarze Halbschuhe. : Alter T'erschutzverein in Dresden. In seiner ordent lichen Sitzung am vergangenen Dienstag nahm der Vorstand die Erbschaft einer grossen Tierfreundin und Gönnerin des Vereins an, der Frau verw. Finger in Dresden. Zu weiterer Beratung gelangten Fragen des Tierasyls, Einbau einer zcit- gemätzen Dampfheizung daselbst und Personalangelegenheiten. Der Vorsitzende Gaul gab einen kurzen Ueberblick über die 18. Verbandsversammlung in Darmstadt. Dabei hob er beson ders di« Verdienste seines Mitdelegierten Gehckmrats Dr. Wach um die Aendcrnng der Tierschutzbestimmungen im neuen Strasgesetzentwurf hervor. l.eiprig und Umgebung ) Unfall beim Wassenrcinigcn. Am Touucrstagunchmiltag wäre» in, Polizcigcbäudc Lcipzig-Nköckern (ehemalige 106er-Kasernc) Schupobeamte mit dem Reinige» ilircr Schutzwassen beschäftigt. Plötzlich entlud sich aus bisher noch nicht ermittelter Ursache ein Re volver, und durch den Schutz wurden zwei Schupobeamte verletzt. Polizciuntcrwachtmeistcr Garbe wurde schwer verletzt; er erlitt einen linksseitigen Luugenschutz, während der Polizciuntcrwachtmei- slcr Gau sei am rechte» Oberarm durch einen Stcckschutz verletzt wurde. ) Ratsbeschliisse. In der gestrigen Gesamtrotssitzung wurde bewilligt zu Lasten des Stadlvermögens für das Iohannishospi- tal 399100 Olm. und für endgültige Herstellung der Stöttwitzer Stratze von der Riebcck- bis zur Hoferstratze, sowie von Strecken verschiedener im Gebiete des Bebauungsplanes Leipzig-Reudnitz- Süd liegender Strotzen «inschliehlich der vorgesehenen grünen Anlagen, 70 000 Rm. für Ausführung der SIreckenvcrbreiterung vom Augustusplatz bis zum Rotzplätz. sowie ferner 4370 Olm. für Anpflanzung von Bäumen auf der bezeichncten Strecke. 18 500 Olm. sür endgültige Herstellung der Lötznigcr Stratze zwischen Arndt- und Moltkestrohe. ) Beim Rangieren tödlich verunglückt. Beim Rangieren aus dem Rangierbahnhos Wahren wurde der aus dem Trittbrett des letzten Wagens einer Rangicrabteilung stehende Nangier- aufseher Schröter von einer anderen Rangierabteilung an der Brust gequetscht. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er heute mittag gestorben ist. „Vom Leben gelötet" Der Kolomab-Prozeh ««men, 17. Juni. Nach Abschluß der Bewcisausnahme im Kolomak-Pro- zeß hielt der Staatsanwalt ein zweistündiges Plädoyer und beantragte gegen Frau Kolomak unter Versagung mil dernder Umstände ein Jahr und drei Monate Zucht haus, sowie drei Jahre Ehrverlust. * Ein Sensationsprozetz, an dem eigentlich nichts anderes sen sationell war, als daß er cingcleitet und geführt wurde, ging zu Ende. Nich seinem eigenlichen Gegenstand hatte er das aus- horcheNde Interesse der Öffentlichkeit zu danken. Der liefere Grund solchen Interesses lag ganz wo anders. Die Öffentlich keit dachte, im Rahmen der Verhandlung die Fragenkomplexe sozialer, hygienischer und familien-rcchtlichcr Natur vor dem Forum des Bremer Gerichts erörtert zu hören, die — anschlie ßend an die Veröffentlichung des Buches der Frau Elisabeth Kolomak „Vom Leben getötet" — schon einmal Wochen, ja Monate lang Gegenstand leidenschaftlicher öffentlicher Dis kussion gewesen sind. Diese Erwartungen wurden enttäuscht. Mutzten enttäuscht werden, weil das Verfahren in dem engen Rahmen einer Anklage gegen die Mutter wegen schwerer Kuppelei (schwerer, weil an der eigenen Tochter begangen) gespannt war. Und weil die Verhandlungsführung entschlossen schien, keinesfalls über den durch die Anklage begrenzten Pro- zetzstosf hinauszngehen. Man wird ja zugeben müssen, daß in dem Buch der Frau Kohomak, das sie in Form eines Tagesuchs ihrer Tochter Lis- Leth unter dem fingierten Namen Else Machau heraus gegeben hat, mit Polizei- und Sanitätsbehörden Bremens nicht allzu säuberlich umgegangen ist. Ausgedehnte Debatte» über solche im Buche enthaltenen Vorwürfe sind in der Bremer Bür gerschaft Bereits ausgefochien worden. Schließlich stellte dann Aus der Geschichte -es Papiers Wanderungen durch die Dresdner Iahresfchau — Die hisiorisch-wifsenschafttiche Abteilung Zu den viel besuchte» Gruppen der historisch-wissenschaft liche» Abteilung, die die vier Hallen südlich des Poelzigbrun- nens beherbergt, gehören die Sonder schau der Sächsi schen Landesbibliothek, die chinesische Papier mach e r e i und die deutsche Papiermühl e. Besondere Beachtung verdient die grotzzügig angelegte Sonderschau der Sächsischen Landesbibliothek, die als viert- grötztes Institut ihrer Art in Europa aus ihren Millionenschätzen das Schönste hcransgesucht und es in organisch durchgearbeitelen Gruppen dem Besucher zeigt. „Das europäische Buch seit der Einsührung des Papiers" heitzt der Titel dieser Abteilung. I» zahlreichen Vitrinen warten ihre Schätze, die nach acht Gesichts punkten ausgebaut sind: l. Das schöne Buch im Mittelalter Lind der Reformationszeit, 2. Das schöne Buch der Neuzeit, 3. Hand schriften. 4. Frühdrucke, 5. berühmte Bücher, darunter auch einige psychologisch interessante Gruppen: meist begehrte Bücher und Noten der Landesbibliothek. 6. Die Buchform, 7. Das Buch material und schließlich 8. Der Bucheinband. Es würde zu weit führen, im einzelnen auf diese Sammlung einzugehen. Eine gute Beschriftung und ein sorgsam ausgearbeiietcr Katalog geben auf die meisten Fragen Antwort. Regelmäßige kostenlose Füh rungen Mittwochs und Sonnabends nachmittags 5 Uhr tu» das Ihrige, um den Besuch gerade in dieser Halle von Tag zu Tag zu steigern. Die chinesische P a p i e r ma ch e r e i liegt gleich hin ter der überaus interessanten und reichhaltig ausgebautcn „Pa pierlosen Zeit". Die deutsche Papiermühle schließt sich an die übrigen ostasiatischen, persischen und islamischen Gruppen an. Mitten aus der dem Besucher gegenüberliegenden Wand hängt das große Porträt des Papiererfinders, des chinesischen Herzogs Tsai-Lun. Rechts und links davon einige andere bild liche Darstellungen aus der chinesischen Papicrfabrikation. Dar unter der braune viereckige Trog, aus dem Czin eifrig mit seinem Schöpfrahmen das kostbare Erzeugnis hebt, um es dann auf dem schrägen Brett «uszupressen oder abzuquetschen und es daun zum Trockne» aus die Erde oder auch, um cs schön zu glätten, unier die mit einem Stein beschwerte Presse legt. Neben ihm stanzt sein Landsmann aus bunten Papieren das sorm- veränderliche.Kinderspielzcug. Zwischen dem Sieintrog und den Rohmaterialien, die teilweise in der linken Ecke aufgereiht sind, steht auch noch das Etz- und Trinkgeschirr. Den» sie Söhne des Reiches der Mitte, die den ganzen Tag in ihren nltramarin- blauen Anzügen hier arbeiten, nehmen auch ihre Mahlzeiten zu (krmnilr, Ivicksu, ?lsuen Vierfache Gasvergiftung Limbach, 18. Juni. Am Donnerstagnachmittag erlitten drei Arbeiter, die mit dem Inucnaustrich eines bei der Firma Gerhard Wunsch Känd- ler neu errichtete» Grotzwasscrbehölters beschäftigt waren, durch ausströmeudc Gase schwere Vergiftungen und verloren oas Be wußtsein. Ein 4. Arbeiter, der zur Hilfe eilte, wurde eben falls bewußtlos. Tie Anwendung von Sauer stosf-Apparaien war bei allen von gutem Ersolg. Nur ein Arbeiter mutzte ins Krankenhaus gebracht werde», wo er sich inzwischen aber gleichfalls erhall hat. tz. Fronlcichnamsprozcssion in Plauen i. B. Vom schönste» Wetter begünstigt fand die Fronlcicknamsprozcision ver Hcrz-Icsu- Piarrgcmeinde slaii. Alle vier Slalionsallärc waren diesmal« >»> Freien ansgcbanl: zwei ans dem Kirchptatze, je einer am Hanse der Grauen Schwestern und a»> Psarrhausausgauge. lieber die Straße spannten sich Girlanden, Ebrenpsorteu mit Tannengrün standen am Ein- und Ausgange des ftirchplatzcs, Fabnen webten überall. Mit ten durch die Zielt,cnsttaßc und die Gusiav-Adolf-Slratze ging die Prozession in schönster Prachlcnlfallung. Hunderte von Znschancrn säumten die Straßen ein. Kein unschönes Wort war zu verncbmen. Die Polizei sorgte sür Ordnung. An der Prozcision „alunen überaus viele Gcineindcmilgliedcr teil, die dann unter seicrlichcm Glocken geläut und dem Lobgcsange „Großer Gott. . den cucharislischcn Heiland in die Kirche znrnckbcgleiteicn. Am Nachmittag trafen sich zu sachlichem Beisammensein Kinder und Erwachsene in drr „Tchwci- zcrhöbe". Ein Ebrcntag der katholischen Gemeinde! tz. Ein begehrter Posten. lWiederholt.j Für die Wieder- besetznng der ausgeschriebenen besoldeten Stadiratsstclle in Zwicka n haben sich nicht weniger als 113 Anwärter gemeldet, darunter Bürgermeister. Sladtrnte, Volkswirte. Rechtsanwälte und Offiziere. 0 Bewerber stammen aus Zwickau. die Bremer Polizei — die behauptet, das Manuskript schon seit 1924 in-Händen gehabt zu haben — Strafantrag gegen Frau Kolomak wegen schwerer Kuppelei. „Die Polizei ist böse", sagt ein Berliner Schlager. Und wen die Polizei böse sein und grol len will, so hat sie eine sehr starke, weitreichende Macht. (Wenn die Polizei will. Beinahe täglich hört man vor Gericht aus Verteidiger-, häufig sogar aus Richtermund schwere Vorwürfe Uber das Zustandekommen polizeilicher Protokolle.) * Nicht also das Buch „Vom Leben getötet", nicht die in diesem Buch von der einfachen Fra» so drastisch, so verblüffend treffsicher aufgerollten Probleme, die alle an der heranreifenden Jugend intcrcssiercnten Elemente zur Stellungnahinc heraus- sordcrten, wurden in Bremen behandelt. (Nur einmal hörte man aus dem Munde der Angeklagten: „Ich habe das Buch in großer Zerrissenheit geschrieben. Ich habe Lisbeth so geschildert, wie ich sic gekannt. Den Glauben kann mir auch kein Mensch auf Erden nehmen!") Zur Verhandlung standen eigentlich nur die beiden Punkte: 1. War die tote Lisbeth Kolomak die schuldlose Else Mchau des Buches? 2. Hat die Mutier um den leichtsinni gen Lebenswandel der Tochter gewußt, ihn nicht nur geduldet, sondern ihn sogar gefördert und Nutzen aus ihm gezogen? Dreierlei Art waren die Zeugen. Die chemaligen Freunde der Lisbeth K. traten warm sür sie und sür die Mutter «in. Soviel allerdings ging auch ans ihren Bekundungen her vor. daß dos „vom Leben getötete" junge Mädchen ein sehr, sehr leichtsinniges, sinnliches Ding gewesen sein muß. „Schlecht? bei leibe nicht nn landläufigen Sinne. Nur schlecht, wie ältere Menschen mit der strengen Moral früherer Zeit cs bezeichnen!" Die zweite Kategorie von Zeugen umfaßte dir aus irgendwelchen Gründen mit der Frau K. oder auch mit deren Tochter ver feindeten Frauen und Männer, die teilweise sehr positive Be lastungen vorbrachten, teilweise allerdings auch nur Klatsch, Tratsch und übertrieben« Kleinigkeiten auszupacken wußten. In bestimmten Sluuden, die sie nach heimischer Art mil Stäbchen verzehren, hier ein. Während hier im hellsten Tageslicht die Herstellung eines unserer wichtigsten uns so selbstverständlich anmntenden Kultur- crzeugnisse gezeigt wird, liegt die d e u t s ch e P a p i e r m ü h I e. im Stile des anfangende» 18. Jahrhunderts erbaut, im Halb dunkel da. An dicken Balkenlagen und altem Mauerwerk vor bei fällt der erste Blick aus das große Stampsgeschirr, wo in den Trögen die Lumpen durch die aus- und niedersaltenöen Stämp- sel, die an der dicken Dauerwelle befestig! sind, zerkleinert wer den. Daneben, ettvas abseits, der imposante Königssttchl, seitlich davon erhöht de, Holländer, der einige Sinsen höher liegt —, hier werden die in den Slampströgen zerfaserten Lumpen noch weiter verarbeitet — dann die Vorratsbüilen. Schöpsbütten, aus denen der Schöpfer mil seiner Schöpsform, die ein Wasserzeichen trägt, das Büttenpapier schöpft. Neben ihm der Gautscher und Gehilfe, alle drei in der alten Papicrerlracht. Vom Rahmen kommt der noch nasse Papierbogen ans den Gautschsluhl, wird! trocken gedrückt, mit einem Filz zugedeckt, später dann gepreßt und schließlich oben ans dem Boden an langen Schnüren zum Trocknen aufgehängt. Wenn man in der Papiermühle steht, er/ blickt man die weißen Bogen wie frisch gewaschene Taschentücher an den Leinen hängen. z Lehrreich vor allem für den vorgeschichtlich und ethnogra-^ phisch gebildeten Beschauer sind die schon eingangs erwähnten^ Gruppen „Papierlose Zeit" und die „ostasiatischen Sammlun-, gen"; der Kunsthistoriker kommt im Ta p e te n z i m me r , ini^ Sonneberger Spi e 1 wa re nra u in. in der gegenübe;L liegenden Spielkarten- und Buntpapiersammlung' voll auf seine Rechnung. Daß die Silhouetten- und Spitzenbilderp die gegenüber der Koje „Kurz- und Geheimschriften" liegest^ nicht vergessen werden dürfen, ist selbstverständlich. Für deitt Volkswirt und Papiermacher komme» vor allen Dingen die bei^ den letzten Hallen in Frage: zuerst die Statistik, die den StanH der Papierindustrie in der Welt in schematischen Gruppen u.M Plastiken anschaulich bringt und die Technologie, die mzs einM Begriff davon gibt, woraus und wie Papier und Pappe h< gestellt werden und wie man seine zur Beurteilung der Tauglt keil wichtigen Eigenschaften prüft. Draußen vor der grünen und wachsen in feuchtem warmen Schlamm iinser^ ft die Weltwirtschaft bedeutendsten „Pa pi»rpflan zen'j Pi pyrusstanden lind Reis, Zuckerrohr, darum herumHanf, Fla ' Mais, Kiefer, Lärche. Weide, Maulbeerbaum, Eukalyptus, i parto und noch manches andere mehr. tz. Im Berufe verunglückt. In Wechsclburg wurh der Weichenwärter Matthes zwischen den Schienen tot oufgeftnjA den. Anscheinend ist er beim Rangieren verunglückt, da ME bei ihm verschiedene Rippenqnetschungen feststellte. Ter Tote? der im 51. Lebensjahr steht, hinterlätzt 9 Kinder. tz. Das Auto in der Küche. Am Mittwochmittag versagte ans der steilen Heeresstratze in Wald Kirchen bei Zschopaü„ die Bremse eines beladenen Lastautos. Das Auto raste den Berg hinab, ritz ein Schutz'gilter mit drei Belastungssteineu um und! fuhr gegen ein Wohnhaus. Der Vordcrgiebel des Hauses wurde vollständig eingedrückt, der Lastwagen fiel noch der Seite. An der eingedrückten .Hausseite befand sich die Küche. Eine darin' beschäftigte Frau kam mit dem Schrecken davon. Der ChaufO seur und sein Beifahrer waren im letzten Augenblick vom Wagen' abgesprnngen. ^ Kur dar (.»uLiti Raubüberfall bei Ojtro Bautzen, 18. Juni. Donnerstagvormittag in der 10. Stunde wurde auf dem D?ge zwischen Prietitz und Ostro bei Elstra der 03scchrige Handelsmann Naumann aus Dresden von dem etwa 30 Jahre alten Reisevertreter und Agenten Albert Weise ans Elstra überfallen in der Absicht, ihn zu berauben. Weise und Naumann waren bekannt und Weise wußte, daß Naumann, der die Gegend mit einem Handivagcn durchsuhr, sür Aufkäufe grotze Summen Geldes bei sich sührtc. Weise war Naumann mit einem Rad gefolgt und versetzte ihm plötzlich mit einem Knüppel einen Schlag auf den Kopf, der den Nanmann weniger schwer verletzte. Der Uebersallene setzte sich zur Wehr und ries um Hilfe, worauf der Täter die Flucht ergriff. Weise stellte sich gestern freiwillig der Bantzener Polizei und gesiond die Tot in vollom'llmfange ein und gibt ols Grund an. aus Re' gehandelt zu hoben. I eine dritte Gruppe kann man diejenigen Zeugen zufammcnfasscu, die als Bekannte der Familie und als Kunden des fleißigen Flick schusters Kolomak, dessen Fleiß, Lebenssührung und Kinder-Er ziehung das beste Zeugnis ausstcllten. Jedenfalls wurde schon am zweiten Tage der Verhandlung klar, daß das Gewicht der belastenden Aussagen keineswegs leicht wog. Sympathie-Kundgebungen für Frau Kolomak, so sagte der Verteidiger, seien aus ganz Bremen an ihn gelangt. Es ist klar, daß in einer Angelegenheit, die so ungeheueres Aufsehen erregt hat. in der die verschiedenen Anschauungen und Ein stellungen sich lange, so oder so, festgelegt haben, das Gefühl der Teilnahme lebhaft sich regt. Wieviele Mütter von heute, die — ausgewachsen in ganz anderen, strengeren Begriffen als seit Kriegs- und Nachkriegszeiten üblich — unsicher Zusehen, wie ihre selbstvcrdienenden Töchter Sonntags aus dem Sozius-Titz eines Motorrades davonslitzen, mit dem Autobus nach Rheinsberg fahren, in Dielen tanzen geizen — werden noch diesem Bremer Prozeß sich sorgenvoll fragen: „Tust du auch alles, um dein Kind zu bewahren?" Das ist ja vielleicht das einzig wertvolle Ergeb- gcbnis, das aus diesem Prozeß bleiben wird: daß manche Eltern sich besinnen werden, ob di« allzu große Selbständigkeit der Jugend, der Entwöhnung der Jugend vom Familienleben des Elternhauses, nicht doch ihre Schattenseiten, ihre großen Gefahren Leibes und der Seele birgt. Auch die Eltern der Lis beth Kolomak habe» zuviel geduldet. Zunächst der Tochter Ver kehr mit schlechten Elemente». 1923 machte Lisbeth mit einer gleich wilden Freundin eine Spritztour nach Berlin. Die Mutter holte sie zurück. Sollte sie ihr Kind auf die Straße setzen, da mit cs ganz schlecht würde? Mit einem flüchtigen Bekannten reist Lisbeth nach Oldenburg. Dort wohnt, tröstet sich die Mutter, ein« von allen ihren Kindern abgöttisch geliebte Tante, und sie ist beruhigt, als eine Postkarte aus Oldenburg ihr auch einen Gruß der Tanten übermitelt- Das voirr-auL» Auto eines