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88oksi5oks Vollcsrsilung — ^Islii-gsng IS27 Wahl des Sommeraufenlhalles. Von Dr. W. Schwrisheimer. »Haben Cie sich auf der Reise gut erholt?" ' »Nein, ofsengestanden — gar nicht. Es war ja sehr schön, wir haben viel Neues gesehen, zuviel vielleicht: kunstreiche Städte, herrliche Landschaften, Berge und Seen, sind viel in der Bahn gesessen, alles in drei Wochen. Aufhalten konnten wir uns nirgends länger — und so sind wir eigentlich nervöser und weniger gesund als vorher zurückgekehrt. Vielleicht war doch das Gehetze zu groß. Aber was soll man schließlich sonst tun, als zur Erholung fortzugehen?" Die Antwort ist ganz einfach: richtig fortgehen! Nicht die Reise allein bringt die Erholung, nicht die Aenderung der gewohnten Umwelt, das Aussuchen heilkräftiger Luft oder ge- sundheitfpendcnder Quellen. Was nottut, ist das Aufsuchen des richtigen Erholungsplatzrs und dort ein zweckmäßiges Verhal ten. Alle Naturen sind verschieden, und so schickt sich auch da keineswegs eines für alle. Einer Mode nachzulaufen wird so wenig helfen, wie sich durch befreundete Empfehlung leiten zu lassen, wenn die wichtigste Voraussetzung fehlt: sich vor der Reise zu überlegen, was man zur Erholung braucht, sich zu er innern. was in früheren Jahren der Gesundheit zuträglich war. Jeder muß den Ort aufsuchen, der ihm Erholung ver spricht. Das Zeitalter des Individualismus leidet auch auf ge sundheitlichem Gebiet kein« Massenabfertigung. Ein Mensch, »er das ganze Jahr auf dem Lande lebt, geht zur Erholung in die Großstadt. Es würde ihm lächerlich Vorkommen, wollte man ihm Ruhe und ländliche Stille als Erholungsmittel anraten. An diesem schärfsten Gegensatz sieht man schon, daß der Stadt bewohner als Hauptgrundlage der Erholung Rückkehr zur Na tur braucht. Aber auch das ist individuell verschieden. Körper lich ist allen gute Luft, Möglichkeit zu ausgiebiger Leibesbe- wegung, Ausspannen aus den Berufsgeschäften notwendig. Die Nerven des einen brauchen aber dazu wirkliche Ruhe und Ein samkeit, die des anderen dagegen Anregung, Geselligkeit, Spiel und Tanz. Auch wer zu seiner Erholung Tanz und Vergnügen braucht, ist noch lange nicht seelisch „weniger wert" als der Einsamkeit- suchende. Der Erfolg entscheidet. Wer sich am besten und aus giebigsten erholt hat, der hat richtig gehandelt. Gleichgültig, wie er im einzelnen die Notwendigkeit der Entspannung seinen inner» Bedürfnissen angepaßt hat. Freilich gilt es auch, sich unbedingt von dem gleichmäßig wciterlaufenden Zwang der Gewohnheit freizumachen. Mancher nervöse, überarbeitete Mensch glaubt, es in ruhiger Umgebung aus dem Lande nicht aushalten zu können. So stürzt er sich in den Strudel geselligen Hotellebens und kommt am Schluß abgespannt und erst recht überreizt nach Hause. Hätte er sich statt dessen das Motiv „ruhiges Landleben" gesetzt, so wären ihm möglicherweise die beiden ersten Tage langweilig vorge- lommen, aber der dritte und vierte hätten feine Nerven in be reits abgeregtem Zustand angetrofsen, und Gewöhnung an den ncrvcnwohüuenden Einfluß der Stille wäre alsbald einge- ireten. Für zahlreiche Nervöse, namentlich jugendlichen Alters, sind die schärferen Reize des Hochgebirgs- oder Meeresklimas oorzuziehcn. Die Beschäftigung mit Bergwanderungen und Wassersport zieht die Gedanken in heilsamer Weis« von den son stigen Beschwerden ab. Es bedarf keiner Betonung, daß über mäßiges Sporttreiben, allzu rasche Steigerung der Anforderun gen an den Körper in jeder Hinsicht ungünstig wirkt und ins besondere nervöse Beschwerden nur noch steigert. Das gilt ebenso für übermäßiges Bergsteigen, wie ganz besonders für allzu langes Baden. Und dazu neigen erfahrungsgemäß ge rade nervöse Menschen: über dem gedankcnbannenden Reiz der Wellen vergessen sie ganz, wie anstrengend ein solches Seebad bei zu langer Dauer ist. Sie erholen sich nicht, aber die Schuld daran trägt die eigene Unvernunft und Unmäßigkeit, nicht das »anstrengende" Seebad oder das „ungeeignete" Höhenklima. Bei nervösen Erregungszuständen sind mittlere Höhenorte, waldreiche Gegenden angebracht. Bei Neigung zu Eemiitsver- stimmungen, zu Melancholie und Angstzuständen wird man von vornherein eine Gegend wählen, die durch Licht- und Sonnen reichtum wohltuend aus die Seele einwirkt, kein enges, dunkles Tal, keine schroffen, rauhen Felsen- oder eintönigen Meeres- zegenden. Schöne Fernblicke, abwechslungsreiche Spaziergänge, freundlich-ruhige Geselligkeit werden hier rasch Gutes schaffen. Die Erkältungen und Staubschädigungen des städtischen Le bens lassen Katarrhe der oberen Luftwege oft lange nicht »um Ausheilen kommen. Vronchialkatarrhe, Hals- und Rachen- mtzündungen, Störungen in der Nase ziehen sich monatelang sin, ohne richtig besser zu werden. Ein gut gewählter Land- »ufenthalt in staubfreier, waldreicher, nicht feuchter Gegend bringt die Beschwerden in der Regel rasch zum Abheilen. Na« «entlieh die lästigen und langwierigen Katarrhe, die sich an >ine durchgemachte Grippe anschließen, und die aller Behänd- jung trotzten, erfahren durch geeignete klimatische Beeinflussung jchnell eine entschiedene Wendung zum Besseren. Für manch« formen von Asthma (Bronchialasthma) ist rin Aufenthalt im Hochgebirge äußerst günstig. Das gilt namentlich auch für Kin- »er, die an nervösem Asthma leiden. Zu dauernder Behebung ist hier allerdings meistens ein längerer Aufenthalt in der Höhe »onnöten. Herzbeschwerden verlangen gleichfalls richtig« Aus wahl des Sommerausenthaltsortes. Menschen mit Herzleiden tun gut daran, auf der Reise allzu heiß« Tag«, überfüllte Züge (zu Beginn der Ferienzeit) zu vermeiden. Die Unannehmlich keiten der Reise sollten durch längeren Aufenthalt wieder aus geglichen werden. Ist das nicht möglich, so ist es sehr zu über legen. ob di« geordnete häusliche Lebensweise weaen kurzer Abwesenheit aufzugeben ist. Der Ort des Lrholungsaufenthal- tes sollte von Herzleidenden nicht ohne ärztlich« Beratung ge wählt werden. Hochgcbirgrorte (über 1000 Meter) kommen für Kranke mit Herzleiden oder stärkerer Arterieoklerose im allge meinen nicht in Betracht. Es gibt ja nicht wenige Leute mit ausgeglichenen Herzfehlern, die vorzüglich« Bergsteiger sind. Aber ein großer Teil «rholungsuchender Herzleidendcr fühlt sich in der dünnen, sauerstoffarmen Luft des Hochgebirges nicht wohl. Auch di« wichtige Möglichkeit zu ebenen oder langsam ansteigenden Spaziergängen ist hier vielfach nicht gegeben. Der Aufenthalt am Meer, namentlich in windreichen Ge genden, tut vielen Herzleidenden auch nicht gut. Und wiederum wird von zahlreichen Herzkranken, die den Aufenthalt am Meer selbst angenehm empfinden, das Baden im Meer nicht vertra gen. Von ausgezeichneter gesundheitlicher Zuträglichkeit sind für die erholungsuchenden Herzkranken di« Waldgegenden, die Mittelgebirgsorte und die Binnenseebäder. Für manche leich teren Herzbeschwerden wird ein ruhiger Aufenthalt in waldi ger Gegend, mit schönen, nicht anstrengenden Spaziergängen, die sich methodisch steigern lasten, zum radikalen Genesungs mittel. Für Menschen mit Blutarmut irgend einer Form oder Ur- i sache kommen vor allem Seebäder und ganz besonders Höhen kurorte in Betracht. Bei Verdauungsstörungen und Stoff wechselkrankheiten wird immer geeignete Kost die Grundlage der Lebensführung bilden. Die Wahl des Sommeraufenthaltes wird daher nach dem Gesichtspunkt erfolgen, wo die notwendi gen Erfordernisse bezw. Beschränkungen durchgeführt werden können. Wer an Eicht oder Rheumatismus leidet, wird warm^ sonnige Gegenden wählen. Wer sich klarmacht, was ihm und gerade ihm zur Som mererholung nötig ist, wird nicht in die Lage kommen, am Schluß unerholt und unfroh heimkehrcn zu müssen. Die wich tige Reserve von Kraft und Freud«, die im Sommeraufenthalt geschaffen wird, muß für lang« Siadtmonate reichen. Bei Fa- mtlien, deren einzelne Mitglieder verschiedene Erholungsbe dürfnisse haben, wird sich meistens ein Ort finden, der den ver- schieden«» Ansprüchen gerecht wird. Nur selten wird aus solchem Grunde eine Trennung der Familienmitglieder im Sommer notwendig werden. Der Obergutachter über alles, auch über den ärztlichen Rat, ist freilich bei der Wahl des Eommeraufenthal- tes — die finanzielle Frage. Auch mit ihr wird sich bei ver- nünftigcr Ueberlegung ein Kompromiß schließen lasten, das ge sundheitlich« Erforderniste nicht zu kurz kommen läßt. der rektor „Münch, med. Behandlung Sperative Vehavdlvng der Lvvgea- Taderkalose! Behandlung ' ' Di- chenschr". Er führt aus, daß die operativ« . werer «inseitiger tuberkulöser Erkrankungen der Lunge sich burchgeseht habe. Man verfügt jetzt über wertvolle und zuverlässige Heilmethoden, Schwierigkeiten und Gefahren, die den Houpteingriffen anhafteten, hat der Chirurg durch Aus bau der Technik weitgehendst zu beherrschen gelernt. Die chirur gische Behandlung der Lungentuberkulose besteht in der Schaffung eines sogenannten künstlichen Pneumothorax, wobei man Stick- stosfgas in di« Brusthöhle eintreten läßt und in Entfernung der Rippen. Die Größe der Einengung des Brustraums läßt sich daoei nach Bedarf erzielen. Sie hinterläßt weder Entstellung' noch Gebrauchsstörung: insbesondere tritt nach der Operation' kein« Wirbelsauleverkrümmung ein, auch die Schulterbetätigung wird in keiner Weise beeinträchtigt. Der Erfolg hängt aller dings neben der sicheren Technik und der Erfahrung des Chi rurgen von der Auswahl der hierzu geeigneten Kranken ab. Voraussetzung für den Erfolg ist, daß die Erkrankung nur ein- auftritt, einen gutartigen Charakter zeigt, daß die Patien- ^n noch im jugendlichen Alter sich befindend über eine allgemeine Widerstandsfähigkeit verfügen, vor allem «in leistungsfähiges Herz aufweisen. Professor Sar etwa 1000 derartix d. h. einer Sterb . , innerhalb eines Jahres starben zehn Etwa 42 Proz. der Operierten sind als zu betrachten. Schwindsüchtige blühen nach der Operation geh« au' rf, verlieren Äuswurs und Fieber, nehmen an Gewicht und Widerstandsfähigkeit zu. werden schließlich voll Lebens und ar beitsfähig. Auch Schwerstkranken kann in sehr großer Zahl Heilung von ihrem Leiden in sicherer Aussicht gestellt werden. vr. Vll. N. Ursache von Slschveralslrmgeu. Mit der wärmeren Jahreszeit tritt regelmäßig «ine mehr oder minder starke Zunahme von Fällen ein, wo Personen in- ' ' ' " " ' ^ Fisch« hwaren erkranken. Bei der sich dann meist heraus, daß di« Fischvergiftung Einkauf verdorbener War«, als auf das zu- olae des Genusses verdorbener Untersuchung stellt weniger auf den lange Aufbewahren derselben zurückzusühren war. Kaufen doch viele Hausfrauen ihr« Vorräte für den anderen Tag, um Zeit zu paren, am Abend zuvor ein. Wenn nun der an für sich frische Mch, beim Händler vom Eise weg verkauft wird, so kann sich ns zum anderen Tage, unter besonderen Umständen, wi« jäher Temperaturwechsel und zu warmer Aufbewahrungsraum, leicht das schädliche Fischgist entwickeln. Es ist deshalb zu empfehlen, bei warmer Tagcstemperatur den Fisch erst einige Stunden vor der Zubereitung zu kaufen, sosern man nicht einen kühlen Aufbewahrungsraum oder Eis- schrank zur Verfügung hat. Auch kann man dem Verderben des Fi-schfleisches dadurch begegnen, daß man sofort beim Nachhause- kommen den Fisch koch- oder bratfertig macht und mit Salz be streut, mit Essig oder Zitronensaft beträufelt. Lin« Zubereitung, die dem Fleisch einen würzig-kräftigen Geschmack verleiht, und d^m Verderben vorbeugt. vr. L. 8ei>. Live seltene Ursache der Uefselsuchl. Eine selten« Ursache der Nestelsucht wurde in der deutschen Dermatologischen Klinik in Prag beobachtet. Ein« von dieser Krankheit befallen« Dame machte die Angabe, daß sich feit un gefähr zwei Jahren derartig« Erscheinungen, und zwar stets im Anschluß an den Gebrauch von Kleidungsstücken, Handtäschche» aus Seid« und Samt, bei ihr einstellten und seit der Zeit ständig an Stärke zunahmen. Halbseide sowie Plüsch konnte getragen werden. Seidenkleider, z. B. da» Brautkleid, welche di« Patientin vor dem Jahr« hindurch «rfcheinungsfrei tragen konnte, lösten jetzt diesen Zustand aus. Aus diesem Grund mied st« schon feit langem das Tragen von Samt und Seide. Außerdem teilte di« Patientin mit. daß in letzter Zeit anläßlich eines Ballbesuche» lediglich die flüchtige Berührung eines Seidenkleides einer anderen Dam« beim Tanz ausreichend war, um innerhalb kurzer Zeit «inen Aus bruch der Nestelsucht im Gesicht, Hals und den Oberarmen her- vorzurusen. Der Ausschlag verschwand ungefähr nach ein bis zwei Stunden vollkommen. Störungen der Magen, und Darm tätigkeit und der Gebrauch von Arzneimitteln waren in diesem Fall« vollständig auszuschließen. Der in der Klinik gemachte Versuch, bei der Patientin durch das lose Umhängen von Seide um den Hals innerhalb von sechs Minuten einen starken Ausbruch der Nestelsucht hervorzurusen, gelang vollkommen. Der Ausschlag stellte sich nicht nur an den Houtstellen «in. welche mit Seide in direkte Berührung gekommen »»«,«->, Koni „nt> Arme. Auch durch Autleoeu eine» Leinwandstückchens am Nacken, ohne daß die Patientin Kenntnis von der Art de» aufliegenden Stoffe« erhielt, stellt« sich der juckend« Ausschlag ein, jedoch zuerst am Oberarm und dann erst an den seitlichen Halspartien und schließlich erst an der Stelle, die mit dem Leinwandflecken bedeckt war. Zur Erklärung der seltenen Entstehung von Nestelsucht wird angegeben, daß es sich hier um seelische Einflüsse handelt«, und daß das Bewußtsein das Gefühl mit Seide oder Samt in Berührung zu sein bei der Patientin einen seelischen Affekt auslöst«, welcher zur Entstehung der Nestelsucht führte. vr. ll. Die Abnahme der Irichiaevttavrhett Wie sehr durch geeignete hygienisch« Maßnahmen Krank- heften In ihrer Häufigkeit gesenkt werden können, dafür bietet die Trichinenkrankheit ein Beispiel. Während noch in den sieb ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Preußen auf etwa 2000 Schweine «ln trichinöses kam, also 0,05 Prozent, hat sich die Ziffer echoblich verkleinert. So wuchen in München nur 0,009 Prozent, in Breslau 0,007 Prozent, in Chemnitz nur 0,VÜ3 Prozent der Schwein« in den Jahren ISIS—1024 trichinös befunden. Wenig bekannt ist, daß da» Schwein überhaupt viel seltener Trichinenträger ist als der Hund, besten Fleisch ln ge wissen Gegenden immerhin häufig als Nahrungsmittel einzelner Bevölkerungskreise Verwendung findet. Am meisten dürften Hunde in Chemnitz geschlachtet werden. Die Abnahme der Tri- chinenkrankheit beim Schwein ist, worauf Dozent Dr. Hans Meß ner. Karlsbad, in der „Mediz. Klinik" hinweist, zweifellos auf die In den letzten Jahrzehnten bedeutend verbesserten Stall- und Aufzuchtsvechältnlste in der Schweinehaltung zurückzusühren. Na mentlich gilt dies auch bezüglich der Fernhaltung von Ratten, die ja die eigentlichen Trichinenträger sind. Das Schweinefleisch kann nur dann bei dem Menschen Trichinose erzeugen, wenn es in rohem oder halbrohem Zustande genossen wird. Vor allem kann hier der Genuß von Nohwürsten gefährlich werden. Nicht jede Aufnahme von Trichinen erzeugt die Trichinenkrankheit, son dern es ist eine gewisse Zahl von ihnen notwendig. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft wird angenommen, daß der Genuß von weniger als SO MUskÄtrichinen bei dem Menschen gar keine Krankheitserscheinungen erzeugt. Wirkung der natürlichen Kotztensünrebäder. Di« Kohlensvurebäder wirken, wi« Dr. Marcus«, Kudowa, in den „Fortschritten der Medizir? aueführt, nach zwei Rich tungen, einmal auf das Herz, andererseits auf die Blutgefäße, elfteres zu kräftigerer Tätigkeit antreibend^ letztere nach anfäng licher Zusammenztehung erweiternd. Steigt man in ein Kohlensäurebad von 30 Grad Celsius, so wird die Haut zunächst von einem Kältereiz betroffen: bedeckt sich dann der Körper mit Kohlensäurebläschen und befindet sich demzufolge in einem Kohlensäurogasmantel, so erhält man von dem Kvhlenfäuregos einen Mivmereiz. Es handelt sich also um eine sogenannt« wechselwarme Prozedur, und man kann den Einfluß des Kohlen säurebades auf den Kreislauf mit dem eines kalten und warme« Bades zugleich vergleichen. Das Kohkensäurrbad regt also einer seits das Herz zu kräftigerer Tätigkeit an und erleichtert anderer- seit» dt« Arbeit desselben durch di« Erweiterung der Gefäß- bahnen. Zunächst hat das Herz gegen einen vermehrten Wider- stand zu arbeiten. Daraus ergibt sich, daß ein« gewisse Herzkrast vorhaiiden sein mutz, wenn Kichlensäurebäder verabreicht wer den. St« find nicht am Platze bei schwereren Kreislaufstörungen, dt« mit Atemnot, blauer Verfärbung und Schwellungen «inher- aehen, dagegen brauchen leichter« Kreislaufstörungen von der Verordnung von KohlensSurebädern nicht abzuhalten. Zunächst kommt die Stärke der Bäder in Betracht, d. h. der Gehau de» Bade» an freier Kohlensäure, dann di« Temperatur des Bades, dritten» di« Dauer de» einzelnen Bades. Man fängt mit 5 Minuten an und steigt bei den folgenden Bädern fe nach dem Befinden des Kranken allmählich bis zu IS. höchstens 20 Minuten Dauer. Die durchschnittliche Anzahl der Bader ist IS. Die Bedeutung der Kur liegt in d« Vorbeugung, indem durch di« Besserung der Krcislaufvechültniff« und di« Kräfti- gung des Herzens etwaiger Eintritt von Versagen de» Herzen« vermieden oder hinausgefchoben wird. Aber auch leicht« Schwächezustände können in günstigem Sinne beeinfl Atemnot, geringe Schwellungen, unregelmäßiger den oft. Auch Herznervenstorunaen werden ku kur gebessert. Ein dankbares GMet für tie Badebehanlttung ist auch di« Verkalkung, selbst Fälle mit stask erhöhtem Mut druck. Der krankhaft «höhte BWdvack kann allein durch An- Wendung der natürlichen Kohlenjäurebäder herabgesetzt werden. Hoher Blutdruck bildet keine Eegenanzeig« gegen den Gebrauch von Bädern. Herzerweiterung wird durch ein« läng«« Badekur verkleinert. Was di« Dauerwirkung der Badekuren anlangt, so handelt es sich meist um eine begrenzte Dauer des Erfolaes. Immerhin sprechen die Erfahrungen von Dr. Marcus« dafür, daß der Erfolg ein bis Wer Jahre anhält, und daß in d« >eeiiiflus,t werden, °L7Ä-«: Lwitckeiuei« dauernd volle »käbiakeit Lellaad