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lernen: danach nrtlNen wir ihr rechte« Mas, «in» st« srldit ne» i wunkern und liehen Diele Großtat Alberts des Großen. das ganz« aristo», i trliiche Schrifttum de in christlichen Abend»! lande ner stündlich und zu gängig gemacht zu haben. wurde als eine Neuerung, als Bruch mit der theaiogisch- ! oiigultinilchen ileberlieierung empfunden Alberts Lehre ist nicht b!i>>d abhängig von Aristotctlcs. im Gegenteil finden sich bei Albert krallige Wone der Kritik Seine Behandlung der b'idni chen Schritten ilt ichlechthin Mlistergnltig Wir «allen nicht den Ent'chcid nach der Berühmtheit oder Zahl derer, die eine Meinung vertreten, sondern auf Grund der innern Er härtung einer Ansicht" tlde animalik»« 281) .,Wo es sich um Lehre» des Glaubens und der Sitte handelt, kommt Augusti nus. wo '°m Medizinisches, dem Galenus und Hipakrates. wo um Natviiviiienlchastliches. dem Aristoteles die größte Autori tät zu" sss 8ententisrum 2t7>. Dabei vertritt Albert die An sicht. Sah meistens auch irriges Denken Wahrheitselemente Leig«, die wir uns als geistige Schätze der heidnischen Denker aneigncn. mit christlichem lveiste durchtränken müssen. Wahr lich. eine beherzigenswerte Mahnung für uns Heutige, die Forschungsergebnisse der von uns weltanschaulich getrennten Gelehrten zu beachten und zu assimilieren. Das Absagen gegnerischer Ansichten bedeutet an sich noch gar nichts. Es kommt darauf an. die Dinge im kritischen Feuer zu läutern und so sinnhaft werden zu lassen. Das? es Albert trotz seiner an- gesehenen Stellung, die er unumstritten unter seinen gelehrten Zeitgenossen behauptete, nicht kampslos gelang, sein Gebäude christlicher Philosophie zu errichten, beweist eine Stelle, in der er sich gegen Rückständige wendet, ..die zur Vertröstung ihrer eignen Unfähigkeit in den Schriften anderer nichts als lauter Mängel wittern... Solch« Leute haben den Sokrates um- gcbracht und den Plato in die Verbannung geschickt. Solche Menschen sind im Organismus der wissenschaftliche, Arbeits- gemeinichaft das. was die Leber im Körper ist. Wie die aus- fließende Galle den ganzen Körper verbittert, so gibt es auch im wissenschastlichen Leben gewisse hochgradig gallige und bittere Menschen, die allen andern das Leben verbittern und versauern und cs ihnen unmöglich machen, in wohltuender Zu sammenarbeit die Wahrheit zu suchen." Mit dieser Humor- vollen Haltung hat Albert sich den ihm bei seinem Werke ent gegentretenden Schwierigkeiten gegenüber siegreich durchgesctzl. lieber rHe Onterriektsrvezse Alberts des Großen haben wir keine unmittelbare Schilderung ln den.Berichieu seiner zeitgenössischen Lebensbeschrciber. doch rühmen diese ihn mit den Beinamen „der zweite Aristoteles", der „allgemeine, nllcsumfassende Lehrer". Der Inhalt seiner Vorlesungen wird alle rein natürlichen Wissenschaften, die Nalurwisienschasten und das ganze Gebiet der Theologie um faßt haben. Seinem sich gestellten Lebenswerk gemäß, eine durchgreisende Synthese zwischen Aristotelismus und Augustt- nismus herzustellen, vermittelte Albert seinen Schülern die dem Aristoteles eigentümliche Verbindung dialektischer Schärfe mit gesunder empirischer Beobachtung. Er betonte, als erster die Beziehung zwilchen Svrechen und Denken erkennend, daß die allgemeinen Grundsätze, sprachlich zum Ausdruck gebracht, voller und genauer erkannt werden. Seine aus den Natnrsludicn ge- schärstc Beobachtungsgabe war ihm auch auf dem theologischen Forschungsgebiet sehr dienlich: sie verlieh ihm ein Eindringen in die tiefsten Klaubcnswcrle, als wären es die selbstverständ lichsten Dinge. Wie Aibcrt sich in seiner Naturkunde stets er klärender Beispiele bediente, so führt er in seine theologischen Abhandlungen Bibelbelcge ein und verwendet viele Bilder aus seiner Noturforschung. um die übernatürlichen Vorgänge zu versinnbildlichen und zu erklären. In der gründlichen Be arbeitung der von ihm herausgegebenen Schriften legte Albert Wert darauf, den Gegenstand von verschiedenen Gesichtspunkten zu beleuchten und so klarer zu sehen. Ihm lag als Natnr- wissensck-aitler die Erkenntnis des Einzeldings näher als der Ausbau eines ganzen Systems. Da wir wohl nicht fchlgchen. daß die vielbändigen Werke Alberts sich größtenteils aus Vorlesungen zusammensetzen, die der große Hochschullehrer jahrzehntelang gehalten hat, können wir uns ein Bild seiner Lehrtätigkeit veranschaulichen. Die Varleiungen brachten die ganzen Schriften des Aristoteles, die Albert seinen Schülern erklärte, indem er besondere Ein schaltungen machte, in denen er die Ansichten der Juden und Araber besprach und jene als die besten bezeichnete, die nach seiner Ansicht den Sinn des griechischen Gelehrten am ge treuesten ausdrückten. Der Text der aristotelischen Schrift wurde genau vor der Erklärung angegeben, dann folgte der Kommentar. Durch Erklären. Umschreiben und Fragestcllen be- kämpst er die irrigen Ansichten der heidnischen Philosophen. Ein andermal bringt er seine eigene Ansicht vor oder be- schreitct in selbständigen Werken den Weg der Umdeutung, wo bei er irgendeinen haltbaren Sinn in den vorliegenden Text zu bringen versucht. Ueberall entwicke.lt sich die Unzahl der Einzclsragen wie ein lebendiges Gebilde geordnet und mit strenger Folgerichtigkeit aus einem Gruudkern. Der Frage punkt wird stets genau bestimmt. Dann werden die Gründe angeführt, die sowohl dagegen und dafür sprechen. Ihnen reiht sich die Lösung, die wirkliche Erledigung der ganzen Frag« an, worauf der Reihe »ach die Haltlosigkeit der zuvor beigebrachten Gcgengründe nachgcwiesen wird. Es ist dies die für die Fest legung einer Wahrheit sachgemäßcste Unterrichtsweise. Ist der Gegenstand nach jenen Gesichtspunkten durchgearbeitet, so bleibt zu besten wissenschaftlicher Begründung nichts mehr zu sagen übrig. Albert war durch d'cse Art der Vorlesungen be müht, seinen Schülern neben einer Erklärung und gegebenen falls noiwendigcn Widerlegung des Textes auch die Ansichten früherer Forscher wirklich geistig schmackhaft und mundgerecht zu machen. Außer den einzigartigen Beinamen, die seine Zeltgenosten Albert verliehen haben, kennen wir auch ander« bezeichnende Eigenschas en für diesen gelehriesten aller Lehrer, der als leben dige. ergreifend reine Persönlichkeit ein« ungeheure Bedeutung nicht nur für die deutsche Wissenschaft gehabt hat. So wie Alber! ein Mann der Arbeit von einzigarligem Fleiß und vor bildlicher Berufstreiie war. so war er auch eine tiesfromme, von inniger L'ebe zu Jesus Christus «isüllt« Persönlichkeit. Daß er seine Weisheit in ehr seiner Frömmigkeit als seinem persönlichen Forschen verdanke, betont Albert, wenn er schreibt: „Durch Gebet und Frömmigkeit er reicht man in den göttliche» Wissenschaften mehr als durch Studium" (b-umma llivalagia», Drolngun). Die gläubige real idealistische Einstellung des Naturforschers Albert gab ihm die best« Lehrkraft eines Philosophen. Ihn schmückte die Einsicht eines wahren Erziehers, der bei klarer Zielsetzung die Schwie rigkeiten der gestellten Ausgabe sieht, aber auch bei Mißerfol gen nicht den Mut verliert. Er sah als die höchste Aufgabe der wahren Hochschule echte Bildung des Menschen. Hinleiten des Schülers ,»r Bestimmung seines Wesen», der Erkenntnl» Gottes aus der Natur. Erfüllung seiner irdischen Lebensaufgabe, der > Verherrlichung seines Schöpfers. i Obwohl Albert zu Lebzeiten von seinen Schülern verehrt und peliebt wurde wie vielleicht kein anderer Gelehrter dies ,emals erfayren hat. vliev er der demütige und beichetven« Gelehrte. Ihn zierte eine clacta ignorantia ein« demütige Weisheit, die ihn zum Muster der Seelengröße stempelte, wie sein Lebensbeschreiber, «in zeitgenössischer Mit« druder aus dem Bettelorden der Predigerbrüder, berichtet. Albert anerkannte das Große, von wem immer es verwirklicht wurde: er wünscht selbst die von der Kirck-e verbotenen Bücher der Sck'warzkiinstlcr nicht vernichtet zu sehen, weil auch in diesen noch si ch Gutes fände. Selbst bei den ehrenvollsten Aufgaben, j die ihm gestellt wurden, als vom Papst bestellter Bischof von R.g-nsbittg zur Besserung dieser heruntergekommenen Diözese, als päpstlicher Legat zur Predigt des Kreuzzuges in Deutschland oder zur Unterstützung der Wahl Rudolfs von Habsburg zum > deutschen Kaiser, war Albert, der all« durch sein Misten über- s ragt«, stets sich der Schranken bewußt, die menschlichem Er. ^ kennen gezogen sind. Anbciend wirst er sich vor dem aller- heiligsten Alstarssakramente nieder und bekennt in den über aus schönen Gebeten zur heiligen Eucharistie, daß er nur Gott verdank«, was er geleistet, zu dem sein« ganze Lieb« ihn hin zieht. Lern Leküler Hrsrrrs» von ^quin Nichts von alledem, was wir zur Schilderung der großen Lehrerpersönlichkeit und zum Großmut Alberts des Großen lagen konnten, kann dies alles so ossensichtlich bestätigen wi« di« ein« Tatsache, daß Thomas von Aquin, der Uoc-tor angolieus und «oolsüino, zu den Füßen Alberts gesessen hat. Don ihm soll dieser große Lehrer den andern Schülern gegenüber gesagt haben: „Ihr nennt diesen einen stummen Ochsen: auf sein Ge brüll wird einmal die ganze Welt aushorchen." Albert hat un zählige Schüler erzogen, die sich rühmten, seinen Worten ge lauscht oder aus seinen Biick^rn das AK'sentlichste ihres Wissens gewonnen zu haben, und schließlich in Köln eine Albertinisch« Schule gründeten, niemand der übrigen hat so tief die Merke des Meisters erfaßt und keiner ist ihm an Größe vergleichbar außer Thomas von Aguin. Es war in der damaligen Gelehrten« weit etwas Unerhörtes, daß der Dominikanergenerak den 18jäh- rigen Thomas von Aquin aus Italien zum Studium nicht an die weltberühmte Pariser Hochschule, sondern zu Albert nach Köln schickte. Was Albert seinem größten Schüler gegeben hat und was in Thomas an Alberts Geist weitergelebt und weiter» gewirkt hat, ist als wissenschaftliches Verhältnis beider großen Denier noch nicht hinreichend untersucht worden. Di« Heraus gabe der Werke Alberts wird auch darin Klarheit schassen, was Thomas seinem Lehrer verdankt und nicht ihm als eigenpersän- lich« Leistung angerechnct werden kann. Der südlichlebhaft« Italiener wurde der Schüler deutsck>er Forschcrgründlichkeit, lernte nalurrvissenschastliche Forschergenauigkeit und erhielt ein« Schulung folgerichtigen Denkens. Thomas verdankt sein« be wunderungswürdige real-idealistisch« Philosophie seinem deut schen Lehrer, der zunächst Naturforscher war. War es auch «rst nach der unerhörten Vorarbeit seines Lehrers dem großen Schüler Thomas vergönnt, die aristotelische Philosophie zur Darlegung und Begründung der katholischen Elaubenswahrheit ganz planmäßig und inhaltlich zu verwerten, so bleibt immer, hin der Ruhm des Lehrers Albert, seinem Schüler ein zeit gemäßer Lehrer gewesen zu sein, der mit so feinem Verständnis für di« wissenschastlickfen Nöte und Bedürfnis der Zeit zwischen di« Aussastungen des theologisckzcn Augustintsmus und des rationalistischen lateinischen Averroismu, di« klare Philo- sophie des Aristoteles hineingestellt hat. Di« Vorarbeiten des Meisters waren Thomas von größtem Nutzen, von ihm nahm er häufig fast dieselben Morte, wie er überhaupt aus Albert schöpfte. Das. was ariftütelisch-scholastische Philosophie genannt wird, ist der Hauptsache nach «in« Schöpfung, «in« Tat Alberts des Großen. Sein Schüler Thomas von Aquin hat diese Philo sophie in einer viel feineren, abgewogeneren, ausgeglicheneren und klareren Form ausgebaut und ausgestaltet, so daß er seinem Lehrer als selbständiger Denker gegenübersteht. Der eigentlich« Begründer der vornehmsten mittelalterlichen Theologenschule, di« im Verlauf« d«r Z«it nach seinem Schüler Thomas den Namen Thomisten erhielt, ist Albert: «r hat ihr ihren beson deren Charakter gegeben und in allen wesentlichen Punkten ihre Lehre sestgelegt. So steht Albert auch am Anfang d«r so mäch tigen religiösen Bewegung, die als deutsch« Mystik des Mittel alters bezeichnet wird. Ob wir den Schüler Thomas von Aquin als den größten Theologen des Mittelalters über seinen Lehrer Albert, den größten Philosophen dieser Zeit, stellen sollen, ist eine müßige, beiden nicht würdig« Frag«. Zwei Bergriesen stehen in ihrer Naturschönheit vor uns, ihre Gipfel reichen bis in den Himmel; da genießen wir dies Geschenk göttlicher Schöpscrliebe, ohne zu fragen, welcher Gipfel d«r höchst« und deshalb der schönste sei. Als Schlußstein in der Krönung des Lehrrrbildes Alberts des Großen möge sein in der Geschichte einzig da- stehendes Beispiel großmütiger Selbstlosigkeit und Achtung vor den Leistungen seines Schülers Thomas angeführt werden. Als nach dem frühen Ableben seines Schüler» die Pariser Hochschule Werke des Thomas von Aquin be anstandete. hat Albert der Große mit 84 Jahren noch die Reise von Köln nach Paris unternommen, um seinen Schüler zu ver teidigen. Er hat sich so für die Wahrheit der Lehre des hl. Thomas eingesetzt, daß der ganze Dominikanerorden sich des Werkes des Aquinaten annahm. Als Albert der Große starb, wurde er als der Ruhm der Dominikanerordensprovinz „Deutschland", als der „gelertiste Deutsche" gefeiert. Tie Bewunderung der Große Alberts wurde vielfach gepaart mit einem deutlich betonten deutschen und auch bayerischen Nationalgesühl. In den Lebensbeschreibungen ver gangener Jahrhunderte tritt ein gewisses stolzes Gefühl deut scher Schriftsteller darüber hervor, daß Albert der Große, der große deutsche Denker und Philosoph in des Wortes wahrster Bedeutung, die großen Gelehrten anderer Länder an Umsang und Tiefe des Wissens erreicht, ja übertrifst. Albrecht Dürer hat auf einem Stich neben der thronenden Philosophie Albert dem Großen den Ehrenplatz zur Rechten der Philosophie als dem Vertreter der deutsck>en Weisheit eingeräumt. Albert der Große, dessen großer Geist das ganze Gebäude des menschlichen Wissens vom Standpunkt seiner Zeit umfaßte, womit er jeden Gelehrten des Mittelalters Lbertraf, hat hervorragend dazu beigctragen, daß es einmal in der Eelehrtenwelt hieß: 6ev- mania cioeet, Deutschland ist unser Lehrmeister. Albert „Der Deutsche", wie man ihn nannte, drückt nicht nur das Geburts land aus. sondern vor allem die Eigenart seines Geisteslebens. Er besaß in hervorragender Weise die guten Eigenschaften, die einen echten Deutsckzen kennzeichnen, hohen Naturverstand, Veseeliheit, Herzensgute, Rechtlichkeit und Geradheit. Albert war rin Denker und Dichter. Der Ehrenname „Der Große" ist der treffendste Ausdruck für das, was alle beim Gedanken an dielen außerordentlichen Mann rmvkanden. Albert war deutscher Remantlker, ein echter Mystiker wt« es uns in seinen mit dem Kerzen aelchriebenen Nntnriihildeninqen. seinem oft schwärmerischen Vertiefen in Naturbeobachlungrn. in feinen frommgesärbten Sinnbildern und Vergleichen entgegentritt. Albert, ein geborener Schwabe, wurde al» Süddeutscher an den Rhein, nach Köln, verpflanzt und kam weit in deutschen und fremden Landen umher. Die» ist in manchen Dingen für ihn ein Vorzug gewesen, allein >m völkischen, volksstämmigen Sinn doch eine Quelle der Unruhe für ihn geblieben Wir sehen auch den Heiligen als Menschen. Temperament und Charakter, jenes als Anlage und Umwellergebnis, diesen als lelbstgeformte Willenssach«. sittlichen Wert, den wir vor allem bei Albert. „Dem Seligen", lieben. Albert war «in gotischer Mensch, der alles Stoffliche zu durchgeistigen sucht. Albert war rin Kind seiner Zeit, die die gotischen Dome baute, bei denen alle Materie sich in «in Nichts zu verflüchtigen scheint und nur noch der eine leuchtende Kern, die Idee selbst, sich Vem Geist des Er kennenden offenbart. Ihm gelang die persönliche Lösung seiner Leib-Seele-Frage, die lebensvolle Zusammenfassung von „Geist" und „Seele", das heißt, eine Lebenshaltung und -gestaltung, bei der Lehre und Werk sich decken, eine Ganzheit, eine ge schlossene Persönlichkeit bilden Ihm war dir Theologie vor zugsweise eine angewandte Wissenschaft, di, Vollendung aller übrigen Wissenschaften, darum unentbehrlich, weil das natür liche Erkennen des Menschen für die übernatürlichen Wahrheiten nicht ausreicht. Albert lehrt uns, daß Glauben und Wissen zu sammengehören und, daß wir beim Beschäftigen mit weltlicher Wissenschaft die Wissenschaft der Heiligen nicht vernachlässigen dürfen, wenn anders wir nicht Gefahr lausen wollen, statt einer Universitas scisntlarum, einer Gesamtbildungsstätte, «inen Zerfall des Gesamtwissen« in Fakultäten und damit einen Ruin der Hochschulen, «ine babylonische Verwirrung der Hoch schullehrer. der Lehrmeinungen und der Akademiker zu erleben. Albert der Große hat an der Gotik seiner Zeit mit. gearbeitet, einmal durch seine Lehr«, dann aber ebenso durch Mitwirkung an Bauwerken. So ist sein« Planlegung und Bautätigkeit für den gotischen Chor der Dominikanrrkirchen in Köln und Würzburg verbürgt, für den gotischen Dom in Frei» bürg wahrscheinlich Ebenso wird es als wahrscheinlich gehalten, daß Albert, der dem spätem Mittelalter dir Verkörperung geistiger Universalität wurde, der architektonischen Musik de» gotischen Kölner Domes großen Beistand geleistet hat. besten Grundstein während Alberts Wirksamkeit in Köln im Jahr« 1248 gelegt wurde, besten Schlußstcinlegung erst das Iah, 1880 bringen sollte. Vor KbO Jahren starb Albert der Große, vor SO Jahren wurde der deutsche Dom zu Köln als Sinnbild deutscher Einig keit eingeweiht. Möge Albert, der Selige, uns Deutschen heut« wieder den Geist lehren und vermitteln, aus dem die deutschen Dome vom ganzen Volk gebaut wurden, den Geist allumfas senden Denkens, den Geist wahrer Frömmigkeit und den Seist deutscher Einigkeit. Anmeekonst: Für diese Arbeit wurden hauptsächlich folgend» Werk» »erwertet die für eingehender« Beschäftigung mit Alber, besonder» empfohlen werden: Siegfried Behn. Sein und Sollen, Eine metaohnitlche Begründung der Ethik, F. Dümmlers Zierlog. Berlin — H Doms. Der selige Albertus Magnu», Verlag Müller u. Seisfert. Breslau. — I. P. Kirsch. Joseph Kardinal Heigen- röthers Handbuch der Kirchengcschichte, Verlag Herder, Frelourg. — M Grob» mann. Dee Einsluk Albert» de» Großen auf da» mittelalterlich, Geis«e»leben, Verlag F. Stauch, Innsbruck. — Kr. Peliter. Kritisch» Studien zu den Schriften Alberis de« Großen «Ergänzungsschrif, zu Len Stimmen der Fei« Freiduroy — C. H. Scheeben. Der selige Alben der Grobe. Gilde-Verlag Köln. — A. Schneider. Die Psychologie Alberts de« Großen. Verlag Blchendorsf. Münster. — Fr. Strunz. Albertus Magnus. Weisheit und Statursorschung Im Miitelaltee, Wien—Leipzig. — H. Stadler Albertus Magnus von Läln als Naturforscher. — M Weiß. Reliyuien-Seschichte Aid»,,« de, Groben. Verlag F Seih. Mün chen. — H. Wiims. Albert der Große. Verlag Koiel u. Pustei. München. — E. Wasmann. Di« modern« Biologie und di« Entwickelungstbeori« Verlag Herder, greibur^ Vr Ababoo l-lortr. /Ubertu8-NsLnu8-k'eierkerlin fterlin, tl. hsovember. Die rege Anteilnahme der Berliner Hochschulstudenten an der Gedenkfeier des Albertus-Magnus-Vereins der Diözese Berlin bewies, daß besonders die Jugend starke Be ziehungen hat zu diesem Mann. Der Sinn der gestrigen Feier in Et. Hedwig und in der Aula der Universität galt der Ber- tiesung derselben. Darauf war besonders die Festvredigt des Dominikaner Priors Willhad 0. ?r. abgesttmmt. der Albert den Großen als Naturforscher, Philosophen und Theologen vor die Studenten hinstellte, die in großer Anzahl den weiten Kuppelbau von St. Hedwig füllten. Di« Chargen der verschiedenen Studentenkorporationen hatten in ihrer bunten Tracht im Chor zu beiden Seiten des Altares Aufstellung genommen. Der Domchor unter Leitung von Kaplan Pabel trug die » cappella-Meste von Pompes Canniciari vor. die in ihrer herben Liniensiihrnng den vallenden Rabmen zu der Ovfeibandluna und Festrede schuf. Tim Anichluß an vte kirchliche Feier fand in der Ama der Universität ein Festakt statt, in dessen Mittelpunkt eine seiir- sinnige Zeichnung und Ausdeutung der „Gestaltdrs Kirch < lehrers in Dante» Parabiso von Professor Romano Guardint stand Er entwickelte kurz die ver schiedenen Erkenntnis-Einstellungen des Menschen in Antik«, Mittelalter und Neuzeit und versuchte dann die mittelalterlicke, die besonders bei Dante in seiner Divina Eomüdta dichterische Form gesunden hat. der zahlreichen Zuhörerschaft nahezubringen. Dabei stellte er besonders die Illuminations theorie heraus, die hier von Bedeutung wurde. Lebhaftes Intereste verdienen die Worte, die der Rektor der Universität Professor Dr. D «ißmann. der bekannte Bibelwistenschaftler, an di« Versammlung richtete. Er versicherte dem Albertus- Magnus-Verein die volle Sympathie der Universttätsleitung, ,nd sprach lein« Anerkennung aus für die Tötiakeii des Verein« bei der Förderung und Unterstützung katholischer Studenten. Er prägte dabei das Wort von der Schicksals- und Leidensgemein schaft. die den weltanschaulich gespaltenen Gruppen in Deutsch land in dieser krisenhaften Zeit im Kreuz des Meisters «in einigendes Symbol schaffe, das über dem Ehaos sich immer wieder erbeben werde Zu Beginn und Schluß der Feier sprach der Vorsitzende des Albertus - Magnus - Vereins Berlin Hochschul- prosessor Dr. Timpe aufklärende Worte über Ziel und Be deutung. und forderte die zahlreiche Versammlung auf. durch rege Unterstützung und Intereste am Werk des Verein» die Sache der katholischen Studierenden aus alle möglich« Weis« z« fördern. Die glänzend verlaufene Feier zum Gedenken des 680. Todestages des seligen Albertus Magnus wird für die katholischen Studenten Berlins ein Markstein und Orien tierungspunkt sein im täglichen Kampf und in der Auseinander setzung mit dem Geist der Moderne. Bei diesem großen Geist mittelalterlichen Denkens und Kultursckfaflens werden sie das Rüstzeug echt katholischer Geistes- und Forscherarbeit finden und die Grundzüae jenes gewaltigen wistenschasilich fundierten Weltanschauungssystems des Katholizismus, das Alberts größter Schüler. Thomas von Aquin. in seinem Schrifttum nieder» gelegt hat. ?. Kdel».