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Feingefühl sür opiische Werte. Diese Mitra ist ei» Werk der beginnenden Renaissance. Eine andere Mitra mit rein ornamentaler Perlstickerei aus goldenem Grunde steht ihr zeitlich nahe. Bei allem Reichtum, aller Pracht des Materials erreicht sie doch nicht die gleiche kom;x>kte Schwere. übrigens diese auch buchstäblich genommen. Di« eüelsleiubesetsten Mitren erlangten gelegentlich ansehnliche Gewichte. Eine 1205 im Apostolischen Schatz befindliche soll 0!- Pfund gewogen haben. Das ehrwürdigste Stück unserer Gruppe ist jedoch eine „Mitra a u r i p h r n g i a t a" vom Ausgang des Ich Jahr hunderts. In strengmittelaltcrlicher Gebundenheit überzieht ihr Figurcitschmnck Mütze und Behänge. Der segnende Christus, umgeben von Aposteln, Heiligen, Engeln erscheint, in denkbar feinster Nadelmalcrei ausgesnhrt, auf matlschimmerndem Gold grund. Eine reiche, oft ineinanderschmelzende Farbenskala, in der tieses Blatt, leuchtendes Kirschrot und Grün eine hervor ragend« Rolle spielen, steigert die Pracht der Heiligengewänder und Eugelsgeficdcr. Die jetzt zum Rosa abgeblaßten vollen Scidenguaslen der Behänge mögen einst in Lcuchtendrot ge prangt haben. Im Gegensatz zu jenen liebeuswürdig-vermensch« lichten Heilige» der früheren Renaissance bildete man ein Jahr hundert früher die heiligen Personen in streng hierarchischer Gebundenheit, um so der geistlichen Amtstracht des hohen Würdenträgers entsprechenden Ausdruck zu verleihen. Hundert Jahre sind cs her. dass die Bischofsmützen dem Historischen Museum überwiesen wurden. Seitdem bilden sie die ältesten und ehrwürdigsten Stücke seiner Kostümsammlung. 6ul§ariei» erwartet äie t^öaL§Li» Oie VorkereitLinzsen ia 8okis — Lulzfsrisclis WieileraKikdau-^rireit In der alten Hauptstadt Bulgariens, ln Preslaw, das heute in Ruinen liegt, ist eine Kapelle ausgcgraben worden, in der vor einem Jahrtausend das Heilige Feuer der Zaren von Bul garien brannte. Seitdem ist sehr viel Blut auf Bulgarischer Erde geflossen und das Feuer war vergessen und erloschen. Im Mai 1928 feierte Bulgarien das tausendjährige Jubiläum seines großen Königs Simeon und gleichzeitig die Fünfzigjahrfeier seiner Befreiung vom Türkenjoch. Bei dieser Gelegenheit wurde das Heilige Feuer der Zaren wieder entzündet und in feierlicher Prozession nach dem Königsschloß in Sofia getragen. Durch das symbolische Entzünden sollte das Volk der Vulgaren, das heute durch Krieg und Leiden niedergedrückt ist, an seine große Ver gangenheit erinnert werden und Mut für die Zukunft schöpfen. Das heutige Bulgarien blutet noch aus vielen Wunden, die nur langsam vernarben, und es gilt viel Unrecht an Bulgarien gut zu machen, aber das politische Geschehen richtet sich nur selten nach dem menschlichen Eerechtigkeitsempfinden. Aber ein bul- garischcs Sprichwort lautet: Was nicht erlischt, ist nicht aus- zulöschen! Das bedeutet, daß die Bulgaren durchhalten wollen, bis es ihnen gelingen wird, trotz des Zwangsfriedens von Neuilly wieder einen Platz an der Sonn« zu erobern, und zwar nicht durch einen neuen Krieg, sondern in friedlicher Arbeit und in ernster Sammlung. Die Vulgaren waren und sind ein Bauernvolk. Erwerbssinn, Anspruchslosigkeit und Arbeitsfreude gehören zum Erundton ihres Charakters. Zur Einfachheit der Bedürfnisse gesellt sich eine zähe Wiederstandskraft, deshalb hat sie der Ausgang des Weltkrieges auch nicht gebrochen, sondern nur gebeugt. Das Land ist eng mit seiner Dynastie verwachsen. Haben doch allein die Koburger von allen Herrschern der im Weltkriege unterlegenen Mächte ihre Krone bewahrt. König Ferdinand mußte zwar abdanlen, aber er konnte den Thron seinem Sohne, dem jetzigen König Boris übertragen. Die Bulgaren waren in Sorge, daß ihr Zar nicht für die Thronfolge sorgte und keine Königin heimführte. Immer wieder tauchten Gerüchte über seine Verlobung auf, die aber immer wieder dementiert werden mußten, bis nun endlich seine Hochzeit mit der Tochter des Königs von Italien, der Prinzessin Eiovanna in Assisi statt» findet. Die Prinzessin ist mütterlicherseits eine Slawin, Groß tochter des vielgenannten König Nikolaus von Montenegro, der vor dem Weltkriege eine so unheilvolle Rolle spielte. Sie ist demnach eine leibliche Nichte des verstorbenen Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch, des Russischen Obcrkommandierenden im Weltkriege. Zar Boris ist der Taufsohn des unglücklichen Zaren Nikolaus II. Nach der Trauung in Assisi begibt sich das junge Königs paar auf eine kurze Mittelmeertour auf der bulgarischen Pacht ,Ferdinand", um dann im Schwarzmeerhafcn Varna heimischen Boden zu betreten. In Bulgarien herrscht Feststimmung, wie man sie in Familien findet, wenn eine Hochzeit bevorsteht. So wohl der einfache Mann auf der Straße als auch die Presse haben als Hauptthema die Ankunft des Königspaares und die damit verbundenen Empsangsfestlichkeiten. Prinz Kyrill über wacht in Varna die Hcrrichtung des Sommerschlosscs Euxino- grad, in dem das junge Paar, bevor es sich zu den ermüdenden Empfängen nach der Hauptstadt Sofia begibt, zwei Tage aus ruhen will. In Varna findet die Begrüßung durch die Regie rung, die höchsten Behörden und durch eine Abordnung der Volksvertretung und des Militärs statt. Inzwischen werden in Sofia große Vorbereitungen getroffen, um einen würdigen Empfang in die Wege zu leiten. Wenn man vor einigen Jahrzehnten von Sofia noch als von einer Balkanstadt sprechen konnte und damit den Begriff von Unordnung, Dumpfheit und Zigeunertum verband, so stimmt diese Bezeichnug heute nicht mehr. Vor vierzig Jahren noch ein Städtchen mit winkligen Dassen und ohne Trottoirs, ist durch ein Wunder an Tempo und durch diszipliniertes Wollen aus Sofia eine schöne Residenz geworden. Di« schiefen Hütten sind ver schwunden, König Ferdinand hat persönlich für die Anlage von Promenaden und Gärten gesorgt, hübsche Paläste sind erbaut, aber immerhin blieb noch manches auszusetzen. Die Stadtver waltung versammelt sich nun täglich in außerordentlichen Sitzun gen, um über die Verschönerung der Hauptstadt beraten. Papiersetzcn, allerlei Abfall und Zigarettenstummeln dürfen nicht mehr aus die Straße geworfen werden, und hohe Geld strafen sind in Aussicht gestellt, falls Sofia nicht bis zum 25. Oktober in ein Schmuckkästchen verwandelt wurde. 2 Millio nen Lewa wurden sür Ausbesserung des Pslasters und der Bürgersteige ausgeworfen. Für weitere 2 Millionen Lewa hat das Stadtamt ein prächtiges Silberservice gekauft, um es dem Königspaar zu schenken. Der Weg vom Bahnhof bis zur Kathedrale, in dem ein Vs» Wetter is; mir einerlei, mein Kantel ist von „t.o«Ienkrsv". tragen Lie nur Loctvnkrev ^8ntet Orerrlsn ^otHsnnstrsav 12 feierlicher Weihgottesdienst für das Königspaar stattfindet, ist mit Teppichen und Blumen ausgelegt. An der Löwcnbrücke erwartet das Stadtamt den König und die Königin nach slawischer Sitte mit Salz und Brot auf silberner Schüssel. Auch die Regierung hat der Hofverwaltung einen Sonderkredit von sechs Millionen Lewa zur Ausschmückung des Königsschlosses und zur Einrichtung der Königingemächer eingeräumt. Auch eine Etiquettenfrage beschäftigt die Sofioter Gesellschaft. Wird die Königin ihren eigenen Hofstaat mitbringen? Wer wird Hofdame, wer Hofmarschall werden. Doyen des diplomatischen Corps ist der deutsche Gesandte, aber er ist Junggeselle, wer wird nun die Doyenne sein? Sofia ist schließlich eine kleine Residenz, und so ist es denn nur natürlich, daß diese Fragen Kopfzerbrechen verursachen. Unbestritten ist es aber, daß Volk und Regierung ihre Königin aus ganzem Herzen willkommen heißen. V-Lt. DI« vatikanische Radiostation. — „Osservatore Romano" brachte jetzt einige sichere Anhaltspunkte über die Vollendung und Eröffnung der vatikanischen Radiostation. Zu nächst wird seftgeltellt, daß von der baldigst fertiggestellten vatikanischen Bahnstation ein Weg zur Radiostation am rse ' ' ' ' Priesterseminar der Abessinier vorübcrführen soll. Der Ein bau der Maschinen in die Radiostation sei durch die Marconi- gesellschaft bewerkstelligt. Der Papst habe die Station öfters besucht und sich über alle Einzelheiten unterrichten lassen. Ebenso lei der Direktor der Station in der Person des Professors aus der Gesellschaft Jesu. ?. Eianfranceschi ernannt. Zur In betriebsetzung der Naoiostation fehle nur noch die nötige elek trische Kraft aus der elektrischen Zentrale der Vatikanstadt. Man hoffe bestimmt, daß in den ersten Tage des November die Proben der Inbetriebsetzung der Radiostation erfolgen könnten. Das Blatt des Heiligen Stuhles tritt entschieden den im Aus land weitverbreiteten irrigen und vorzeitigen Mel, düngen entgegen, als wenn Pius Xl. anläßlich der Einwei» hung der Radiostation eine Ansprache an die Welt halten werde. — Weiter berichtet das Kurialblatt über die verschie denen Fortschritte der in der Vatikanstadt begonnenen Bauten und Veränderungen, so über die Schließung der vati kanischen Staatsgrenze». Durch den Bau des neuen großen Gebäudes für das Oratorium von St. Peter wird der Abschluß der den kleinen Kirchenstaat umgebenden Mauer bedeutend er leichtert. Die Piazza Santa Maria hat em neues vergrößertes Aussehen durä ' priester von mungsvollen Palazzo des Gourverncurs der Vntikanstädt und das acthiopische Seminar stehen, umrahmt von dem Grün der vatikanischen Gärten. Gegenwärtig wird die Straße mit dem Treppenauf gang zum Gouverneurhause erbaut auf Seiten der Dia della Fonoamentä. Zur Linke» der Straße steht das Gebäude des einstigen vatikanischen Pricsterseminars, das, neu hergerichtet, jetzt die Räume des vatikanischen Gerichtshofes und der vati kanischen Polizeistation umfaßt. Man rechnet damit, daß bis Ende des Jahres auch die Arbeiten an der Bahnlinie zur vati kanischen Station vollendet sind und daß dann der kleine päpst liche Staat auch äußerlich als abgerundetes Ganze erscheint. kt. v. k>. Kumor Immer Im Fach. Der Schauspieler D mußte sich für ein ausländisches Gastspiel einen Paß besorgen. Da der zuständig« Beamte gerade eine Konferenz Halle, ersucht ihn ein anderer Beamter, sich so lange im Korridor des Dienstgebäudes aufzu halten, bis die Konferenz beendet wäre. — Als ein dritter Be amter den Künstler gemessenen Schrittes einherwandeln sieht, fragt er kurz: „Worauf warten Sie?" — „Auf mein Stichworts lautet die Antwort. * o Die einzig ehrliche Antwort. Busse geht zu Besuch. Be waffnet sich mit Blumen. Angekommcn, stemmt er der Haus frau den Strauß entgegen. „Ich oestatte mir " Die Haus frau sagt wie olle Hausfrauen: „Aber das mar doch nicht nötig." — „Stimmt", nickt Busse, „das habe ich auch gesagt, aber meine Frau meinte, das gehöre zur Höflichkeit." Eier. „Frieda", ruft die Hausfrau, „wieviel Zeit hast du die Eier kochen lassen?" — „Fünfzehn Minuten. Mutt:." — „Um Gottes willen! Ich habe dir doch ausdrücklich gesagt, ein Ei nicht länger als drei Minuten zu kochen." — „Freilich, Mama, aber es waren doch süns Eier." Der falsche Weg. „Peter, ist es wahr, daß du dem Papa gei Schimpfwone beigeb'-achl hast?" — „Aber Mama, ich habe ihm cingeprägt, welche Worte er nicht sagen darf!" Belm Heiratsvermittler. „Könnten Sie- mir vielleicht mal eine Photographie der Dame zeigen, deren Mitgift 250 000 Mark beträgt?" „Das tut mir sehr leid, mein Herr, von 200 000 Mark auswärts gibt es keine Photographien mehr!" In der Drogerie. Ick möchte 'ne Porzjohn Insektenpulver — Für wieviel, bitte? — Na, sür so zwanzigtausend Stück! kiivk Wmiten Koptrerbreclieii Rösselsprung. —I A Ms- °lch - <n- ^ie- >> L se- »» Hl - »1 ij/r- LH NY c)Lr- de li-c ^ W ä?'- ne M feg. /e iZ üü ie- Löss. Vielseitig. Die die Blicke auf das Lösungswort richten, denken vielleicht: Ach, dürft' man? vernichten. Würden sie d aus dem Worte entfernen, könnten ihre Kinder d raus lernen. II. kl. r; L L. L 7- -e- L 7^ TU. 4 / Fiillriitsrl. In die leeren Felder sind die nach stehenden Buchstaben so einzusctzen daß ln jede wagerechte Reihe sowohl die drei neu eingesetzten als auch alle fünf Buchstaben selbständige Wortbedeutun gen ergeben, aaaaaaaaadd eeeeeeehiiiilllmnr s s s t t u u fi - 1 X j). Die Mittelsenkrechte ergibt «inen Schriftsteller, besten Todestag sich am b. August zum 125. Male jährt. Die Füllwörter haben folgende Be deutung: Mädchenname. Verhältnis wort, Vorgebirge des Harzes, Schwur, Stadt im Freistaat Sachsen, nordische Gottheit. Baumteil, Göttin des Un heils, Mädchenname, Name einer re gierenden Königin. Mädchenname, (ägyptischer Sonnengott), nordische Göttin. x. 8. Silbenrätsel. al, bo, bo, ca. de dörf e. e, e, e, fa, fahrt, fi, he. Horst, hum, i, in, is, ka, land, lek, lcr, lutt mcl, na. ni, ras, ri, ro, seth, stand, teil, ten, ti. tra, us, windt. Ans vorstehenden 38 Silben sind 18 Wörter zu bildei^ deren Anfangs- und Endbuchstaben, beide Reihen von oben nach unten gelesen, ein Wort von Ernst Moritz Arndt ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Ehemaliger deutscher Politiker, 2. Lebensgemeinschaft, 3. Zuckersorte, 4. schwäbischer Dichter, 5. König Israels. 0. Oper von Strauß, 7. Verkehrsgattung, 8. postalischer Begriff, 9. Hcidepslanze, 10. Apostel der Deutschen, 11. Sinfonie von Beethoven, 12. Infekt, 13. Ausgedintz«. K.LI. Echt. Die Einszwei können lachen machen, Auch Drcivier können sie entfachen. Oft macht man Dreivier kunstgerecht —, Doch Einszwcidreivier sind stets echt. Magisches Quadrat. »u. ä L L L X bl bl bl O 0 kr K k 8 8 8 8 T T T T T 1. Zahlstelle, 2. männl. Vorname, 3. Ablaufstelle, 4, Quali tätsbezeichnung, 5. Schiffshaken. krecht Wagerecht und senkrecht gleichlautend. Sitrel. Wortbündel. An Stelle der Zahlen sind Buchstaben einzusetzen. Dt« Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter ergeben, von oben nach unten gelesen, einen Spruch. 1. Pia Tusch Aloe 2. Kopf Kerl Damm 3. Plage Rost Watt 4. Ilm Ocl Fusion 5. Aua Acht Raute «. Wein Bar Becher 7. Inn Farm Lie 8. Werg Kela Gerber S. Alm Ney Stier 10. Schar Takt Erz 11. Hals Au Nike 12. Heinz Elch Saft Wird aus jedem dieser Wörter ein Buchstabe gestrichen, fo ergeben die 12 Wortgruppen je einen neuen Begriff. Di« gefundenen 12 Wörter nennen durch ihre Anfangsbuchstabe« eine Stätte des Schreckens sür alles lichtscheue Gesindel. btivckea. Mlltelfpr»»«. „Nn dk« Qu«N« «ranz. Und «« Iah st«, f»lta«rlst«n, U«h«n mein« lag« ÄZi« di« Quell« Aufldsuutz«« a», letzt»« >k»m««r. Qu«N« fast d«r Nnaste, Blumen wand «« fl<h -um »«kisten, Ir«ilxn in de« Weil«» Ion». — Und I» rar M« di« Quell« rastlos hin! Und I« l>l«ichel mein, Nuarn«, »ui« dt« N«Li>i« schnell «rblilh'nl" gr. von Schill««. »k»»,»»»t«»tl«>; Wa»«r « chti 1. Mo, I. Val«, «. Li». 8. Si«, 10. Nxn, lr. Lrd«, Ist. stl««, Ist. «t, iS. Po«. 17. Sims. Ist. «a. S« n k« « ch 1: «. ,. Val. 4. Nb«, ». Ost«n>, 7. Sana,,. ». Ked«. >1. da. ». ««,». IS. Eos. IS. Ja. «>Ich»»». »afchwist«« ««ltloort, U«lxiir«iuns, tzl,b«lsl«lk. Dolmeilcher, Oldenburg, . »kt«d«rlchlag, ««uftrelitz, Eisfeiturm, Rat»h«amt«k, Schliers«,. Tral»b««n, <dif««»chim,, «als«»ftist. — <L«ilnd»nn,«»>a,. glMrlUsil, t. On«aal««, ». Konditor, ». »londik», st. tlminaniak, I. ritz. tW»,. .S Kennt»«». 7, lttid««»n.