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AathoUsche Kirchenmusik Leipzig. (Propstei-Kirche.) Sonnabend, den 1. November, «^mittags 9 Uhr, Missa: Panis angelicus für gem. Chor und Orgel von F, Koenen. Die übrigen Teile Choral (Vaticana). — Sonntag, 2. November, vormittags S Uhr, Missa de Loreto für gem. Chor und Orgel von V. Goller. Die übrigen Teile Choral (Vaticana). Nachmittags 8 Uhr seierl. Choral-Vesper vom Tage, anschliessend Totenvesper. Nachmittags 6 Uhr feierlicher Schluß der Mission. Chöre von Palestrina, Mozart. Schubert. — Mon tag, 3. November (Allerseelen), früh 7 Uhr Choral-Requiem (Vaticana). Bautzen (Domkirche). Sonntag. 2. November, 9 Uhr vorm.: Missa quarta decima von M. Haller für 4stimm. Chor a capp.: Offertorium: Choral. Vor der Predigt: „Wann ich einmal soll scheiden" von I. S. Vach für 4stimm. gem. Chor a cappella. Alle übrigen Meßtelle vatikanischer Choral. Rachrlchken aus dem Lande Billigere Strompreise i« Chemnitz? Chemnitz, 30. Oktober. Unter der neuen Leitung des Chem nitzer Eltwerkes, die am 15. Oktober Direktor Schoch aus Dresden übernommen hat. wird, wie verlautet, die Einführung eines sogenannten Wirtschaftstarifs für den aus dem Eltwerk entnommenen Strom angestrebt, der für die Haushal tungen gestaffelte Preise vorsieht. Der Grundpreis soll weiter hin 50 Pf. für die Kilowattstunde betragen, doch tritt nach Ab nahme eines bestimmten Stromquantums eine Ermäßigung auf 25 Pf. und nach einem weiteren Verbrauchsquantum auf 10 Pf. ein, wobei der Berechnung der Verbrauch eines ganzen Jahres zugrunde gelegt wird. Man rechnet damit, daß der neue Tarif der Stadt im ersten Jahre allerdings Verluste, mindestens Einnahmeriickgänge bringen wird, erwartet aber für die Zu kunft eine allmähliche Steigerung des Stromver brauchs. vor allem durch vermehrte Verwendung von elektrischen Maschinen und Apparaten im Haushalt. h Wegen Aufforderung zum Landfrledensbruch verurteilt. Der Chemnitzer kommunistische Stadtverordnete Wesche wurde vom Schöffengericht wegen Aufforderung zum Landfriedensbruch zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wesche soll nach eine? Versammlung die Teilnehmer aufgefordert haben, die Heinstraße zu besetzen, um den Durchmarsch der vaterländischen Verbände xu vereiteln. Wesche bestreitet diese Tatsache und hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. l. Brotpreis-Ermäßigung in Zittau. Die Zittauer Bäcker hoben eine Ermäßigung des Brotpreises einstimmig beschlos sen. Das Brot 1. Güte wird ab 3. November statt 05 nur noch 00 Pfennig, bas Brot 2. Güte statt 60 nur noch 55 Pfennig kosten. — Hoffentlich finden diese Beispiele bald Nachahmung, henn die Mehlpreise sind so stark gesunken, baß die Brotpreise liberal! schon längst hätten gesenkt werden müssen. Hrmeinä«- unrl Vrreinrveren A Konferenz der Vezirksleiter der Exerzitienbewegung in Dresden. Freitag, den 14. November, vormittags 10 Uhr, findet in Schloßstraße 32. 1. eine Konferenz der Bezirksleiter der Exer- zitien-Bewegung statt. Die Vertreter der einzelnen Archipres- byterate find dazu herzlichst eingeladen. Auch andere Geistliche können daran teilnehmen. Die Priester-Exerzitien im Novem ber find in Hoheneichen vom 9.—14. (nicht 15.) November. Dresden-Johannstadt. Die Herz-Jesu-Gemeinde rüstet sich zur Jubiläumsfeier der Einweihung ihrer Pfarrkirche, die am letzten Sonntag des Kirchenjahres, also am 23. November 1030, stattfinden soll Eine religiöse Woche, die durch einen Franzis kanerpater gehalten wird, soll darauf vorbereiten. Einzelheiten über diese, ebenso auch über die kirchliche und die weltliche Feier am Jubelfeste selbst, werden demnächst an dieser Stelle veröffent licht werden. Dresden-Zschachwitz. Volksverein für das katholische Deutschland. Dienstag, 4. November, abends 7.30 Uhr im Rats keller Laubegast Monatsversammlung. Herr Dr. Wrede (Ber lin) spricht über ..Die Sendung des Volksvcrcins in der Gegen wart". Gäste herzlich willkommen. Dresden. (St.-Benno-Gymiiasialkapelle.) Sonnabend. 1. No- vember (Allerheiligen): 9.30 Uhr. Sonntag, 2. November: 9.30 Uhr. Monlag, 3. November: 8 Uhr früh hl. Messe. Nickern. (Gasthaus Knobloch.) Sonntag. 2. November: 9.30 Uhr: Gottesdienst mit Predigt, vorher Bcichtgelegenheit. Im Ueberschrvemmungsgebiek Schwerer Schaden in Oftritz Ostritz, 28. Oktober. Der Sonntag und Montag ohne Unterbrechung währende Regen hat auch in Ostritz Hochwasser zur Folge gehabt, das in der Nacht zum Dienstag den Stand vom 7. Juni 1923 erreichte. Wie damals waren die Bernstädter und Leubaer Straße unter Wasser. Von der „Insel" in Altstadt her drang das Hochwasser bis zur Zittauer Straße vor, über schwemmte den Klosterplatz, den größten Teil der Antonstraße sowie die Kolonie, so daß die meisten Kinder aus der Kolonie nicht zur Schule gehen konnten. Die Feuerwehr hat während der Nacht in vielen Fällen Hilfe leisten müssen. In den tiefer gelegenen Häusern stehen die Keller unter Wasser, in einigen Häusern mußten die unteren Stockwerke geräumt werden. Ein gräßliches Bild bietet der Iuteweg von der Kath. Schule bis zur Iutebrücke. Dieser Weg ist vollkommen zerstört, metertiefe Löcher zeugen von der Gewalt der Wassersluten, die hier an anderen Stellen beträchtliche Ge röllmassen abgelagert haben. Noch größer ist der Schaden, den die städtische Wasserleitung erlitten hat. Die unge heure Gewalt der Wassermassen hat das Hauptrohr, das durch das Neiheb ett führt, zerrissen, so daß die Hoch behälter sich leerten und ' die Stadt teilweise ohne genügend Trinkwasser war. — Noch schlimmer erging es den nördlich von Ostritz ge legenen Dörfern Radmeritz und Deutsch-Ossig. Bereits am Montagnachmittag wurden die in Ostritzer Fabriken beschäf tigten Arbeiter aus Radmeritz heimgeholt, um ihren Hausrat in Sicherheit zu bringen. Sie konnten am Dienstag nicht an ihren Arbeitsstätten erscheinen, da der Ort vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten war. Auch die Blumberger konnten nicht den gewohnten Weg über den Blumberger Steg nehmen, sondern mußten ver suchen auf dem Bahndamm nach Ost ritz zu gelangen. Don den Höhen des Hutberges hat man ein überwältigendst! Naturschauspiel: di« Neißeniederung zwischen Ostritz und Görlitz gleicht einem einzigen See. Im Laufe des Dienstagvormittags ist das Hochwasser etwas za« rückgegangen, doch ist ein nochmaliges Steigen des Wassers ge meldet, da die böhmischen Talsperren der Rcichenberger Gegend die Wassermassen nicht mehr zu fassen vermögen. Abrutsch einer Lehmwand Kamenz, 30. Oktober. Im Steinbruch auf Wiesaer Flur ist nachts infolge der andauernden Regenfälle eine riesige Lehm wand abgerutscht, wobei der Bruch stark verschüttet wurde. Di« Aufräumungsarbeiten dürften längere Zeit beanspruchen. Der Bruchbetricb wird vorläufig unmöalich, so daß eine Anzahl Arbeiter entlassen werden muß. Wäre der Abrutsch während der Arbeitszeit erfolgt, so wären Verluste an Menschenleben unvermeidlich gewesen. Anträge aut Ftutzregnlierunq in der Lausitz Die volksparteiliche Landtagsfraktion hat im Landtag einen Antrag eingebracht, in dem auf die schweren Hochwasser schäden in den verschiedenen Flußgebieten der Lausitz hingemie« fe» wird. Die Regierung soll daher ersucht werden, die wei teren Flußregulierungsarbeiten in der Lausitz mit allem Nach druck und größter Beschleunigung zu fördern. — In einem von der kommunistischen Landtagsfraklion eingebracbten Antrag, der sich ebenfalls auf die Hochwasserfckäden bezieht, wird ge fordert. sofort eine Schätzung der Schäden an Gebäuden und Inventar. Straßen. Flm-en und Fcldfrückten vornehmen zu lassen, den Gemeinden sofort eine Million Mark zur Bersüaung zu stellen und die Auszahlung an die Gescködiaten schnellstens durchzuführen und endlich die vom Landtag beschlossenen Fluß- rcgulierungcn sofort in Angriff zu nehmen. 5port Städkespsete am 3 t. Oktober Die Wochenfeiertage, Bußtag am 19. November und in Sachsen Reformationsfest am 31. Oktober, begünstigen die Durch führung solcher Veranstaltungen ohne Störung des Vercinsspiel- betriebs ganz besonders. Die Zahl der für solche Tage verein barten Städtespiele ist daher recht ansehnlich. Am Reforma tionstage treffen sich, wie schon gemeldet, die Vertretungen von Dresden und Leipzig in drei Städtespielcn, nämlich in Dresden im Fußball um den Wanderpreis der Leipziger Neuesten Nachrichten, in Leipzig im Handball und im Fußball mit den Auswahlmannschaften der Ib-KIasse. Am gleichen Tage finden als Gaukämpfe im Fußball statt: Gau Westsachsen gegen Vogtland in Zwickau, Mittel- sachsen gegen Nordböhmen in Chemnitz, Erzgebirge gegen Vogtland in Plauen und Oberl au sitz gegen eine erstklassige Vereinsmannschaft von Ostsachsen in Bautzen. Die Verbandsmannschaft tritt am 2. November Im Vor rundenspiel um den Handballpokal der Deutschen Sportbehörde dem SUdostdcutschen Verband in Dresden gegenüber, und am 9. und 30. November finden die Spiele um den Fußballpokal des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine mit der zwei ten Vorrunde und 1. Zwischenrunde ihre Fortsetzung. Nicht zu vergessen sind in dieser Aufzählung einige leicht athletische Veranstaltungen, vermutlich die letzten im Freien für dieses Jahr. Am 31. Oktober veranstaltet der Gau Oberlau sitz seine W a l d I a u f m e i st e r s ch a f t in Bautzen. Mit telsachsen seine H e r b st s ch l u ß l ä u f e in Chemnitz, Vogtland seinen Herbstwaldlauf in Plaue» zugleich mit Iugendpflichtläufcn und Werbemärschen in Plauen, Adorf und Falkenstein. Das letzte Rennen zu Dresden Traditionsgemäß beschließt der Dresdner Ncnnvcrein am Reformationstage seine Rennzeit. Die einzelnen Prüfungen, fünf Flachrennen für Berufsreiter und je ein Flach- und Hindernisrennen für Herrenreiter, werden wieder eine starke Besetzung finden und versprechen spannende Entscheidun gen. Das besondere Interesse wird sich dem Steher-Aus- Aus den Konzerlsälen Leipzig. Die 1. Kammermusik des Gewand hauses ließ uns wieder einmal so ganz die Freude empfin den. die dieser anheimelnde Raum ousstrahlt an solchen äußer- sich zwar stillen, aber innerlich um so gehaltvollen Abenden. Der Saal war sehr gut besetzt. Die Sehnsucht nach'ein paar Viertelstunden, wo man — endlich einmal — alles Bedrückende hinter sich lassen kann, mag sie alle hicchergeführt haben. — Und Ihre Erwartungen wurden auch diesmal nicht enttäuscht. Im Gegenteil: nachdem dos Streichquartett in F-Dur (18. W. Nr. 1) — nur Beethoven kommt diesen Winter in Betracht — technisch vollendet gespielt worden war, gingen die vier warm begrüß ten Künstler (Edgar Wollgandt. Karl Wolschke, Karl Herrmann und Hans M ü n n i ch - H o l la n d) dazu über, uns den reiferen Methanen ouszulegen im Streichquartett W. 59 Nr. 1. —- An solchen Menden kommt cs einem vor, als hätte man diese Künstler noch nie so schön spielen hören. Es war. als ob diese überaus sein eingespielte Gemcinschast auswendig das überaus schwierige Werk vortrüge und die zahllosen bedeu tungsvollen Abtönungen bezüglich Tempo und Dynamik aus sich heraus setzte. Was selten vorgekommen ist: wir hatten uns in der Uhr um drei Viertelstunden geirrt. So rasch war uns die Zeit verflogen. — Wie muß man doch diese Welt lieben, wenn üc so schön ist. Tr. Hugo Läbmann. Vichard Strauß ln Paris. — Die musikalische Winterfaison fand eins wahrhaft feierliche Einweihung in dem Konzert, welches Richard Strauß im Theater der Lhamps Elysees diri gierte. Er leitete das Orchester Straham. In dem nusver kauften Hause glänzte die Eleganz. In den Mittellosen be merkte man den deutschen Botschafter mit seinem Stabe. In den höheren Rängen saßen dichter gedrängt, schlichter gekleidet, die musikalischen Enthusiasten. Der Meister dirigierte eigene Werke, den Do» Juan. Also sprach Zarathustra, die Bourleske Tod und Verklärung. Dä nischen war die Suite von Couperin cingesügt. Es war eine Felge früher Strauß'scher Werke. Dieser Umstand und die sachliche Interpretation des Meisters bestärkten den Eindruck eines geradezu klassischen Konzertes. Mit Absicht wohl war das Konzert aus lolckicn Werken zusammengesetzt, deren Kom position dreißig bis vierzig Jahre zurilctttegt. Durch ven zeit lichen Abstand sind sie allgemein bekannt geworden, und der frühe Stil hat ihnen den beunruhigenden Reiz des Neuen ge nommen, aber auch die Hemmnisse und Vorurteile, welche die Modernität mit sich bringt. Das Pariser Publikum gab sich denn auch dem ruhigen Genüsse einer Musik hin, die aus solchen Gründen klassisch genannt werden darf. Im größeren Zu sammenhänge jedoch, und in der musikgeschichtlichen Entwick lung kam die Romantik des jugendlichen Strauß zum siegreichen Durchbruch. Das gilt besonders von den schwärmerischen Teilen des Klavierkonzertes (Bourleske), über dem noch der Schatten Schumanns liegt. Dem Orchester war natürlich die Suite von Couperin am wahlverwandtesten. Im Zarathustra bewies der erste Geiger hohe Kunst. Trotz der einen und anderen Un- reqelmäßigkeit im Einsatz, bot der Klangkörper einen sehr ein- heitlichen Eindruck. Das klassische Maß des Dirigenten fand eine Ergänzung in der natürlichen Zurückhaltung des Or chesters vor martialischen Kundgebungen. Die Viychrankung der Bläser tat das ihre. Ol. Ork. k-oäsvvcls. Bücherlisch Egon Caesar Conte Cortl, Die trockene Trunken heit. Ursprung, Kampf und Triumph des Rauchens. Insel- Verlag, Leipzig 1913. (Lwd. 14 RM.) — Wieviele Raucher wis sen, daß die Heimat des Tabaks Amerika ist und nicht etwa der Orient? Wieviele wissen, wann die Zigarette erfunden worden ist? Oder haben Sie, verehrter Leser, schon einmal davon ge hört, daß auf das „verfluchte Tabakrauchen" einmal hohe Stra fen, in Rußland sogar die Todesstrafe stand? Ein entzückend buntes Feld der Kulturgeschichte tut sich hier vor uns auf. Wir hören von der schicksalhaften Wanderung des Tabaks von der neuen in die alte Welt, von dem gewaltigen Feldzuge, den die Regierungen mit Verboten dagegen geführt haben, von der Wandlung der Verbote zu Steuern und von dem unaufhalt samen Siegeszuge des merkwürdigen Krautes. Darlegungen über die Rolle des Tabaks in der heutigen Kulturwelt. — Eine glän zend geschriebene, mit reichem Bildmaterial geschmückte Mono graphie, die sich liest wie ein Roman. Denkende Raucher werden sie in ihren Bücherschrank stellen. gleich über die ungemein lange Strecke von 3000 Meter zu- wenden, der voraussichtlich folgende Bewerber am Start seben wird: St. Robert, 60 Kg., Grabsch: Tenerlffe, 59 Kg, A. Zimmermann: Metrodorus, 571(> Kg.. Bleuler: Alpen» flieger, 57 Kg., Böhlke: Scapos, 56 Kg, Pretzner: Blan» ker Hans. 55 Kg., Sajdik: Mannestrcuc, 53 Kg., 3k; Opar, 50^ Kg., Murphy: Ledon, 49 Kg, Printen; Melkart. 48 Kg.. Vinzenz: Altenhof, 48 Kg., Huguenin» Held, 48 Kg., X: H e l l s e h e r i n, 48 Kg, Pförtke: Minne« klang, 48 Kg., X. — Die Rennen beginnen 13 Uhr. Verauuvortlii- illr poiltil und Feuilleton! tlr. IS. D«»c,yr für Lokale« U>O Sport: «.John illr Anzeige»: g. Bungartz. «ll» m Dresden. Potterltratz» »* Druck und Verlag Germania .-Mal- Dresden. 51mtzuvk> ttüte Ii»r«il!>ieiiili>rl's«itt!i>ii>isr 8lsMg-WM-Wg unerreicht in unseren Preislagen ^1. 950 gso 7SO 650 0^ 525 kelilkllssi'fllr-Ws lvi. ISO" Ig'.o Igoa ^ ,ZS» 5trskburqer klut-Lsrsr vr«8llsli, V/e!IIi»>,r!s. keil« Kl. rßiiiMrlsM Sr/ckccrek-u veLorak/oastvchs Si/ato Duck,» k. /ittarckec/cco iHko/srraoteosto//», Lto//« kür Dücüor ««,«/